Phono-Eingang als AUX-Eingang nutzen

[Henrik]

Hallo!

Ich habe eine etwas ältere Sony Kompaktanlage MHC-C33 und möchte an diese den PC anklemmen.

Problem: Diese Kompaktanlage hat nur einen Phono-Eingang (Chinchbuchsen). Was muss ich also tun damit ich diesen als ganz normalen AUX-In nutzen und den Soundkartenausgang daran anklemmen kann?

Diese ANTI-RIAA Schaltungen sollen ja nicht so doll funktionieren. Habe gelesen man handelt sich damit erhebliche Klangeinbußen ein. Oder kennt jemand eine gut funktionierende Schaltung? Wäre sehr dankbar dafür.

Wenn man irgendwie an den Schaltplan der Anlage kommen würde könnte man das Problem bestimmt auch eleganter am Vorverstärker selbst lösen... Kann da jemand weiterhelfen?

Gruß Henrik

[HCW]

Es gibt auch Phono- Eingänge, die nur so heißen, und ganz normale Line-ins zum Anschluss von Plattenspielern mit eingebautem Vorverstärker oder Keramiksystem (dann kein RIAA nötig) sind. Wäre also erstmal zu klären, welche Spezifikation der Eingang hat (am Gerät / in der Bedienungsanleitung).
Als nächstes dürfte es auch ohne Schaltplan kein großes Problem sein, den RIAA-VV zu umgehen, evtl. ist das auf der Platine sogar schon vorgesehen. Kannst Du Bildchen von der Platine im Eingangsbereich (Vorder- und Rückseite) machen? Rückentzerrer ist Mumpitz.

Christian

[angelralle]

Ich habe hier ein Kästchen von Vivanco, das vor einen Phonoeingang angesteckt wird und dann daraus normale Chinch Eingänge macht. Ob es RIAA berücksichtigt, kann ich nicht hören, aber ich denke, für den Preis wohl kaum. Wenn du willst, schicke ich dir das für 5,- Euro Porto und ein schriftliches Dankeschön. PN an mich.

[HCW]

Ok, fürn 5er kann man den Rauschgenerator mal probieren;-)))

Christian

[angelralle]

Es ist kein Generator, weil passiv, ohne Stromversogung, wahrscheinlich nur eine Widerstandsmatrix, ich kann ja mal reinkucken.
Ob es dann hinterher noch funktionert, kann ich allerdings nicht garantieren.

[broesel]

Das was Ralle da hat, ist eine Deemphasis. Die berücksichtigt *natürlich* die RIAA - Kennlinie. Ist einfach zu bauen. Drei Kondensatoren und drei Widerstände pro Kanal.

[angelralle]

Ich habe eine Deemphasis? Das verbitte ich mir! Mit solchen Mädels geh ich nicht!

[HCW]

har har.

schedümmt ja. von 1V auf 20mV oder was in den Phono reinmuss, ist ja genug Reserve zum an Widerständen verbraten...

Christian

[ow124]

Hallo,
so eine Schaltung gab´s mal in der Elektor, ich werde mal suchen.
Gruß,
GD

[Frank S]

Eleganter Ansatz wäre, die RIAA auf dem Verstärker zu überbrpücken. Dazu reicht es meist, 4 passive Bauteile einseitig auszulöten und 2 Drahtbrücken zu setzen.

[HCW]

Ich will ja ungern klugscheißern, aber siehe 2. beitrag dieses threads;-))
Vermutlich will der gute aber nix löten.

Christian

[Henrik]

Hi!

Löten wäre kein Problem. Fragt sich halt nur wo genau. ich komme vermutlich erst am Wochenende an ne DigiCam um Bilder zu machen.
Bin mal gespannt, ob mit dem Chaos auf der Platine jemand was anfangen kann... Die Platine ist sehr groß, jedoch ist der entsprechende Bereich umrandet.
Fotos kommen...

Gruß Henrik

[broesel]

Original geschrieben von ow124
Hallo,
so eine Schaltung gab´s mal in der Elektor, ich werde mal suchen.
Gruß,
GD

Die Schaltung kann ich singen.

3n ( 2x1n5 parallel ) in Reihe mit 1n. Links am 3n ist der Eingang, rechts am 1n der Ausgang. Parallel zum 1n kommt ein Widerstand mit 82k, direkt vom Eingang zum Ausgang - also "über alles" - Widerstand mit 1M, vom Ausgang zu Masse Widerstand mit z. B. 1k. Mit dem 1k läßt sich die Wunschdämpfung einstellen.

Fertig.

[ow124]

Hallo Broesel,
da hast Du mir wieder Arbeit gespart (hätte mir ja auch denken können, daß ein Elektronik-Pabst die Schaltung auswendig kennt).
Gruß,
GD

[broesel]

Eine Schaltung auswendig zu wissen, spricht nicht für Päpstlichkeit ( der schreibt sich übrigens mit "p". Der mit "b" ist der Lüfter. Oder war der gemeint? Wolltest du mir "durch die Blume" sagen, ich sei ein Elektronik - Luftikus? ), sondern eher für uningenieurlikem Autodidaktismus.

Sonst weiß ich kaum eine Schaltung auswendig. Außer Dauerbrenner. Denn man kann mir vieles vorwerfen; aber nicht, das ich ein gutes Gedächtnis hätte.

Das sich ausgerechnet diese Schaltung in meinem Resthirn kukidentiert hat, verdankt sie einem gehabten "Aha-" und "Klick"erlebnis. Denn das erste mal stolpern tat ich darüber mitte der 70er in einer nur zweimal erschienenen Minielektronikzeitschrift - just zu dem Moment, als ich einen RIAA vom Herrn Grundig nachbaute. Beide Schaltungen kamen mit dem gleichen Filter klar; allerdings mit "umgekehrten Vorzeichen".

Merke: Eine falschrumme Deemphasis ist also im Prinzip eine richtigrumme Preemphasis und umgekehrt.

Beim Herrn Grundig und der 70er - Schaltung waren allerdings die Bauteilewerte gegenüber der Elektorschaltung um den Faktor 10 verschoben. Auch das könne zu einem Wissensschub geführt haben, aber das wußte ich da schon.