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Wie schließt man eine Elektretkapsel richtig an?

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  • Farad
    Registrierter Benutzer
    • 09.09.2001
    • 5775

    Wie schließt man eine Elektretkapsel richtig an?

    Hallo,

    ich will ein wenig mit Elektretkapseln am Kunstkopf experimentieren. Die Elektretkapseln haben folgende Werte:

    Frequenzbereich 40...16000 Hz,
    Impedanz 1,6 k,
    Empfindlichkeit -72 dB,
    Betriebsspannung 1,5...10 V-.


    Aus einem älteren Thread habe ich von FrankS folgende Schaltung (beschrieben) gefunden. Ich hab die jetzt mal aufgemalt.



    (Ich bin kein Elektrotechniker, seid nicht streng mit meiner Skizze! )

    Stimmt das so? Kann ich das so auf den XLR-Eingang eines Mischpultes legen?

    Vielen Dank im vorraus, gruß, farad
  • Frank S
    Registrierter Benutzer
    • 26.04.2002
    • 4741

    #2
    Der Koppelkondensator muß in Reihe zum XLR Auagang, so daß die Gleichspannung nicht zum Verstärker durchkommt.

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    • BN
      BN
      Registrierter Benutzer
      • 03.01.2003
      • 982

      #3
      Hallo Farad,

      im Prinzip stimmt es; die Phantomspannung vom Mischpult muß in diesem Fall ausgeschaltet sein. Der 100nF Kondendator gehört allerdings meiner Ansicht nach dort nicht hin. Normalerweise schaut es so aus wie hier (Schaltung a) ):

      http://www.linkwitzlab.com/images/graphics/microph1.gif

      D.h. einen Kondensator 1µF oder größer zwischen dem 2k2 Widerstand und Pin2 des XLR-Steckers/Buchse.

      Grüße
      Bernhard

      Kommentar

      • Farad
        Registrierter Benutzer
        • 09.09.2001
        • 5775

        #4
        @FrankS

        so?




        @BN

        das ist ja dann schon das, was Frank meint, oder? Welchen Einfluß hat die Kapazität? Welchen Unterschied machen 100nF oder 1µF?

        Ob die +48V an oder aus sind, ist ja dann auch egal, oder? die beiden Gleichspannugnen sind ja durch den Kondensator voneinander getrennt....

        Danke! farad

        Kommentar

        • BN
          BN
          Registrierter Benutzer
          • 03.01.2003
          • 982

          #5
          FrankS war vorhin etwas schneller, ansonsten meinen wir schon das gleiche.

          Der Kondensatorwert hängt vom Eingangswiderstand des Verstärkers ab. Da bin ich jetzt etwas überfragt wie groß der bei Deinem Mischpult ist. Bei einem anderen Behringer Mischpult sind es 2.2k. D.h der 1µF Kondensator ist auch noch zu wenig. Es müßten für diesen Fall schon mindestens 10µF sein. Am besten einen Elko nehmen. Sonst gibt es einen Frequenzgangabfall bei tiefen Frequenzen weil der Kondensator als Hochpaß wirkt.

          Bernhard

          Kommentar

          • Farad
            Registrierter Benutzer
            • 09.09.2001
            • 5775

            #6
            Symmetrisch sind es 2,6kOhm. Unsymmetrisch dann die Hälfte? Warum Elko und nicht MKP? 10µF sind ja schon eine ganze Menge!

            Kommentar

            • BN
              BN
              Registrierter Benutzer
              • 03.01.2003
              • 982

              #7
              Unsymmetrisch sollte es dann die Hälfte der angegebenen Impdedanz sein. Ein MKP Kondensator ginge natürlich auch, ist aber teurer und größer und an dieser Stelle geht auch gut ein Elko. Weniger als 10µF sollte er nicht haben.

              Bernhard

              Kommentar

              • Farad
                Registrierter Benutzer
                • 09.09.2001
                • 5775

                #8
                vielen Dank! Also wie oben, aber 10µF. Ich werde berichten!


                Tolles Forum! Innerhalb 2h Frage beantwortet!

                gruß, farad

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                • Frank S
                  Registrierter Benutzer
                  • 26.04.2002
                  • 4741

                  #9
                  Grenzfrequenz fg=1/(2*pi*R*C). Für 1k (das ist sehr niederohmig für die Kapsel; ich würde OP zwischenschalten) ergibt das:

                  100nf: fg=1,6kHz
                  1uF: fg=160Hz
                  10uF: fg=16Hz

                  Sinnvoll wären also etwa 4,7uF. Zu große Kapazitäten laden sich langsam auf die Batteriespannung auf, was beim Einschalten des Mikros zu einem heftigen Knall im Basslautsprecher führt. In den meisten Fällen arbeiten die Kapseln auch mit weniger als 9V. Oft reichen schon 1,5V oder auch 3V für gute Empfindlichkeit.

                  Kommentar

                  • Gast-Avatar
                    tiki

                    #10
                    Für höchste Aussteuerbarkeit/geringsten Klirr solltest Du den Widerstand so bemessen, daß über der Kapsel etwa(!) die halbe Betriebsspannung steht, hier also 4,5V. Leider habe ich noch nirgends Angaben über die Spannungsfestigkeit der internen SFETs gesehen.
                    Gruß, Timo

                    Kommentar

                    • Farad
                      Registrierter Benutzer
                      • 09.09.2001
                      • 5775

                      #11
                      Hallo, ich habe die beiden Mikros heute angeschlossen, der Aufbau ist wie oben gezeigt, mit 2,2kOhm und 4,7µF. Die Kapseln sind leicht unterschiedlich empfindlich, bzw die anderen beiden Bauteile Toleranzbehaftet. Die beiden Rauschen ganz ordentlich, das Behringermikro liefert bei sonst gleichen Einstellungen ein deutlich saubereres Signal, am Mixer liegts alsonicht.

                      Beim Anschluß an das Notebook brummt das ganze mit klassischen 50Hz, woher das kommt weiß ich nicht, es ist nämlich auch bei Akkubetrieb vorhanden.

                      Die ganze Verkabelung ist natürlich leider unsymmetrisch, eine DI-Box ist mir im Moment zu teuer für die "Spielerei".

                      Schließe ich das ganze aber an den Minidisc-Player an funktioniert es schon ganz hervorragend. Ein wenig Grundrauschen ist da, aber damit kann ich leben. Der Frequenzgang der Kapseln ist nach obenhin doch ordentlich begrenzt, das hört man gut heraus. Ich habe dem Kunstkopf den Kopfhörer aufgesetzt und ein Stück direkt aus dem Kopfhörer wieder aufgenommen.

                      Ich werde die kommenden Tage wohl so gut es geht eine Korrekturdatei (relativ zum Behringer ECM8000) erstellen und erhoffe mir dann einen halbwegs ordentlichen Frequenzgang zwischen 40Hz und 15kHz. Das aufgenommene File wird dann eben sofort mit dem Equalizer behandelt und sollte dann stimmen.

                      Die Rohdaten auf der Minidisc gefallen mir aber schon sehr gut, dafür dass die Bauteilkosten jetzt doch gut unter 5€ geblieben sind.

                      gruß und danke nochmals, farad

                      Kommentar

                      • Frank S
                        Registrierter Benutzer
                        • 26.04.2002
                        • 4741

                        #12
                        Kannst etwas basteln und den Widerstand noch variieren. Halbe Spannung an der Kapsel geht schwierig bis garnicht, da diese extrem hochohmig ist. Ein Elko 10uF parallel zur Batterie könnte Störungen etwas mindern.

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                        • Gast-Avatar
                          tiki

                          #13
                          Hi Frank,
                          bei Elektretkapseln mit eingebautem SFET, was den Normalfall darstellt, geht das durchaus, jedenfalls bei meinen wenigen Versuchen. Wie sollte sich sonst der Betriebsstrom von üblicherweise etwa 100µA bis 1,5mA der Kapsel einstellen? Damit ist dann auch der Ausgangswiderstand der Kapsel im kOhm-Bereich. Farad schrieb:
                          Impedanz 1,6 k
                          Wenn Du eine Quelle für ordentliche (und bezahlbare) Elektretkapseln _ohne_ eingebauten Fet kennst, teilst Du es mir bitte mit? Ich wäre interessiert.
                          Danke und Gruß, Timo

                          Kommentar

                          • Farad
                            Registrierter Benutzer
                            • 09.09.2001
                            • 5775

                            #14
                            Der Frequenzgang unterscheidet sich bis 10kHz praktisch überhaupt nicht vom ECM8000. Ich habe heute beide den Frequenzgang meines Kopfhörers messen lassen. Die Elektretkapsel zeigt einen starken Abfall oberhalb 12kHz der sich wohl auch als etwas dumpfes Klangbild breit macht. Ausserdem habe ich gestern dem Kameraden ja nur eben diesen Kopfhörer aufgesetzt, der Schall fällt also nicht so ein, wie er es in Wirklichkeit tut (sondern fast senkrecht zur Kapsel), auch daran könnte das etwas dumpfe gelegen haben.

                            Die aufgenommenen Files werden also in Zukunft direkt digital (Goldwave) mit einem parametrischen EQ mit wenigstens 12dB und gut Bandbreite bei 15kHz entzerrt. Der Klang sollte dann in etwa passen.

                            Mal sehen wann mein Pappkamerad den ersten Ausflug startet. *g*

                            gruß, farad

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