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Endverstärker nachbauen?

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  • powerear
    Registrierter Benutzer
    • 19.09.2003
    • 511

    Endverstärker nachbauen?

    Hallo,
    als ich letztens meinen Accuphase 211 Vollverstärker aufgeschraubt habe, habe ich mir mal die Endstufen angeschaut. Mir ist aufgefallen, dass da nicht sehr viele Bauteile verbaut sind und der Aufbau durch das bei Accuphase immer recht aufgeräumte Design recht gut zu erkennen ist.
    Mich würde interessieren, ob man die Endstufen nicht mit den selben Bauteilen auch nachbauen könnte bzw. auch ein größeres Modell. Gut ein Vollverstärker ist schon komplizierter, aber die reinen Endstufen? Ein gescheites Netzteil könnte man wohl auch realisieren.
    Was spräche dagegen? Sind die Bauteile überhaupt zu bekommen? Sind teure Messgeräte nötig?

    Eure Meinung bitte!

    Grüße
  • HCW
    HCW
    Registrierter Benutzer
    • 05.01.2005
    • 1857

    #2
    Nachbauen ist ganz, ganz bööööse!!!! Das sag ich dem Onkel...

    Im Ernst: kann man machen, Probleme sind dabei:
    -Du bekommst u.U. die Bauteile, aber nicht in der Spezifikation, die die spezifischen Eigenschaften des Originals ausmachen, als insbesondere ausgemessene Komplementärpäärchen der Endtransistoren
    - Das Layout kann tückisch sein, kleine Fehler im Leiterquerschnitt oder der Masseführung können die Schaltung zum Schwingen bringen
    - Die Summe der Einzelbauteile (insbesondere Stromversorgung) erreicht schnell den EVP eines Mittelklassegerätes, nur bei sehr teuren Geräten kanns rentabel werden, dort ist aber oft auch nicht jedes Bauteil identifizierbar. Ausnahme- Du hast sowieso günstigen Zugang zu teuren Bauteilen
    - Kurzum, für einen Individual-experimental-Bastelverstärker könnte mans versuchen, Ich würde dann aber eher gleich einen NAD kaufen, oder bei Ebay einen Mittelklasseverstärker aus der guten alten Zeit schießen (es gibt da 1-2 mit fantastischen Endstufen) und den schlachten und in neuem Gehäuse mit guter Stromversorgung aufbauen.
    Zur letzten Frage: Eingemessen bekommt man sowas schon, Generator, empfindliches Multimeter und Oszi, besser eine Klirrfaktormessbrücke sind aber schon erforderlich, wenn dabei echtes hifi rauskommen soll

    Christian

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    • We-Ha
      Moderator
      • 26.09.2001
      • 12244

      #3
      Und wenn man das ganze nicht in einen Schuhkarton einbauen will, wird es eh so teuer, das man sich gleich eine 'fertige' Endstufe kaufen kann.
      Tipps & Tricks für alle Wastels in Wolfgangs Bastelkeller , denn wie der Schreiner kann es keiner
      Ich habe Probleme für alle Lösungen !!! .-- ....

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      • alter bastler
        Registrierter Benutzer
        • 25.12.2004
        • 254

        #4
        Und wenn man das ganze nicht in einen Schuhkarton einbauen will, wird es eh so teuer, das man sich gleich eine 'fertige' Endstufe kaufen kann.
        Stimmt,
        baue gerade einen Röhrenamp, der kommt in ein Messinggehäuse.
        Wenn ich nur die Teile für das Gehäuse rechne, hätte ich dafür schon einen mittelguten Verstärker bekommen.
        Gruß
        Manfred

        Kommentar

        • We-Ha
          Moderator
          • 26.09.2001
          • 12244

          #5
          Jo, wollte auch niemandem die Lust am Wasteln nehmen, nur die Realitäten aufzeigen ...
          Tipps & Tricks für alle Wastels in Wolfgangs Bastelkeller , denn wie der Schreiner kann es keiner
          Ich habe Probleme für alle Lösungen !!! .-- ....

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          • Frankynstone
            Registrierter Benutzer
            • 24.03.2004
            • 3916

            #6
            Ich finde den Nachbau von alten Geräten sehr reizvoll. Gerade bei Endstufen, die als diskrete Operationsverstärker ausgeführt sind (Differenzverstärker, Spannungsverstärker, Treiber, Leistungsstufe) kann man durch modernere Transistoren (höhere Verstärkung, höhere Transitfrequenz, geringere Exemplarstreuung) noch bessere Werte erreichen, als beim Original.

            Ein Beispiel dafür ist der Harman/Kardon Citation 12, einst sehr beliebt gewesen. Der Aufbau der Endstufen ist denkbar einfach. Mit wenigen Änderungen kann man die BJTs in der Powerstage gegen FETs austauschen. Wenn man größere Kühlkörper vorsieht, ist sogar "quasi-A"-Betrieb zulässig.

            Bei komplizierteren Schaltungen, die die Fehler der verwendeten Bauelemente aktiv ausgleichen, ist eine Verbesserung durch modernere Halbleiter nicht möglich. Ab einer gewissen Bauteilezahl loht sich auch der Nachbau nicht. Es gibt viele einfache Schaltungen, die sehr gute Spezifikationen aufweisen und den Nachbau einer Monsterschaltung erübrigen.
            PN-Box ist voll, bei Bedarf E-Mail: Frankynstone(ätt)gmx(punkt)de

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            • LarsAC
              Registrierter Benutzer
              • 07.05.2004
              • 161

              #7
              Original geschrieben von HCW

              - Kurzum, für einen Individual-experimental-Bastelverstärker könnte mans versuchen, Ich würde dann aber eher gleich einen NAD kaufen, oder bei Ebay einen Mittelklasseverstärker aus der guten alten Zeit schießen (es gibt da 1-2 mit fantastischen Endstufen) und den schlachten und in neuem Gehäuse mit guter Stromversorgung aufbauen.
              Was empfiehlst Du denn da so?

              Lars

              Mein HTPC im Bau...

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              • HCW
                HCW
                Registrierter Benutzer
                • 05.01.2005
                • 1857

                #8
                Ich finde z.B. die Sanken-Endstufen im Kenwood KA5010 ganz prima. Wobei der eigentlich auch gar nicht eine soo dürre Stromversorgung hat. Eigentlich zu schade zum Schlachten. Aber bevor man dasselbe mit Chromfront von einem deutschen Highendhersteller für 2000€ mehr kauft...:-)

                Gruß, Christian

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                • Frankynstone
                  Registrierter Benutzer
                  • 24.03.2004
                  • 3916

                  #9
                  Sehr gute Endstufen (bitte nicht schimpfen) sind im RFT SV3930 drin. Ehrlich, die sind gut. Geringer Klirrfaktor, mindestens echte 25 Watt Sinus pro Kanal, kein PMPO-Schrott. Diskrete Schaltung, einfach zu reparieren, Schaltpläne im Internet verfügbar.

                  Die Stromversorgung mit einem dicken, geschirmten Schnittbandkerntrafo und unkaputtbaren Elkos geht auch in Ordnung. Was die Gesamtperformance dieses Vollverstärkers zerstört, ist der unsägliche Vorverstärker, der nicht übersteuerungsfest ist und außerdem rauscht (es gab zwei Ausführungen, einer schlimmer, als der andere)

                  Wer in der Lage ist, dem SV3930 einen anderen Vorverstärker zu verpassen, hat für den Rest seines Lebens ausgesorgt (naja, fast).

                  Übrigens sind Geräte, die bei eBay als "defekt" gehandelt werden, oft besser erhalten und gepflegt, als die, die angeblich noch gehen, aber total zerbastelt sind.
                  PN-Box ist voll, bei Bedarf E-Mail: Frankynstone(ätt)gmx(punkt)de

                  Kommentar

                  • andi_m
                    Registrierter Benutzer
                    • 26.09.2004
                    • 1435

                    #10
                    Hallo zusammen

                    Die alten Grundig sind auch nicht schlecht und günstig zu kriegen.

                    Gruss Andi_m
                    Spannungsabfall ist kein Sondermüll

                    Wenn du nicht helfen kannst dann störe
                    dabei sein ist alles
                    (Zitat: Jürgen von der Lippe)

                    Kommentar

                    • HCW
                      HCW
                      Registrierter Benutzer
                      • 05.01.2005
                      • 1857

                      #11
                      Das mit dem Sv3930 meinst Du jetzt aber nicht so richtig ernst, Franky, oder? Also das größte Manko der DDR- Verstärker war doch die einzige Verfügbarkeit der russischen KT815.. -Transistoren in ihren jämmerlichen TO220-Gehäusen. Willst Du einen Sack voll zerschossene?;-) Nein, das konnten die Japaner besser.

                      Gruß, Christian, mit Rema Tonica in der Werkstatt. Ok, die A273-Vorstufen (auch noch kaskadiert) sind wirklich üble Rauschgeneratoren.

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                      • Frankynstone
                        Registrierter Benutzer
                        • 24.03.2004
                        • 3916

                        #12
                        Weil die KT-irgendwas-Transistoren manchmal nicht verfügbar waren, befinden sich auch in original ausgelieferten Geräten häufig BD-irgendwas-Transistoren. Aber so übel scheinen die Russen, zumindest laut Streng "Transistordaten" nicht zu sein. Gut, etwas überfordert, deshalb für die Reparatur nur BD

                        Nee, zerschossene Transistoren brauche ich warhaft nicht. Aber funktionstüchtige nehme ich gern. Übrigens nehme ich auch Röhren
                        PN-Box ist voll, bei Bedarf E-Mail: Frankynstone(ätt)gmx(punkt)de

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                        • Frankynstone
                          Registrierter Benutzer
                          • 24.03.2004
                          • 3916

                          #13
                          Quatsch, da sind original KT818 und KT819 drin, also ist die Endstufe sogar vollkomplementär. Welche BD-Typen als Ersatz drin gelandet sind, weiß ich nicht mehr. Theoretisch halten die Russen 60 W aus, und 15 A werden wohl auch nie ausgeschöpft. Keine Ahnung, warum die Dinger sterben, wie die Fliegen. Muss wohl Exemplarstreuung sein. Im HMK V100 ist eine sehr ähnliche Endstufe drin, von der mir keine solchen Ausfälle bekannt sind

                          Die Endstufenkonstruktion ist sauber. Differenzverstärker auf Stromquelle (hier kann man noch rauschärmere Bauelemente nachrüsten), dann Spannungsverstärker in Emitterschaltung, Komplementärtreiber und Strombegrenzung, Komplementärausgangsstufe. Die Gegenkopplung fasst am Ausgang an (nicht, wie bei dem beliebten Conrad-Verstärker, an den Basen der Ausgangstransen), am Ausgang eine winzige Spule gegen kapazitive Last (kann man ja überbrücken, wenn man kurze Kabel nimmt).

                          Der KT815 hält nur 10 Watt aus, sowas war nie in einem SV drin. Den kannste nur als Treiber nehmen.

                          Im HMK V200 ist 'ne Quasikomplementärendstufe mit zwei KT819 ohne Temperaturkompensation drin. Faux Pas! Oder, hab ich 'n Knick inner Optik?
                          PN-Box ist voll, bei Bedarf E-Mail: Frankynstone(ätt)gmx(punkt)de

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                          • HCW
                            HCW
                            Registrierter Benutzer
                            • 05.01.2005
                            • 1857

                            #14
                            Doch, so war das glaubich.
                            Mein HMK-V100 hat 10 Mark gekostet, mit durchgebrannten Endtransistoren.

                            Röhren? Verdammte Naht- vergessen. Vergebung! Mach die Liste fertig.

                            Christian

                            Kommentar

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