OT? Trafo für Technics SA-212

[Grashopper]

Original geschrieben von Frank S
Ich werde jetzt mal alles wieder zusammensetzen und dann berichten ob der Receiver wieder seine Arbeit aufnimmt.

->Wie denn das? Thermosicherung ersetzt?

Doch wohl nicht einfach dauerhaft überbrückt!!!

Ja, genau das. Dauerhaft gebrückt und ich habe nichtmal ein schlechtes Gewissen dabei.
Die Absicherung übernimmt die (serienmässig) verbaute Schmelzsicherung.

[Fisch]

SCHMELZsicherung heisst aber nicht, dass sie schmilzt wenn der trafo heiss wird...

wenn du ihn aber im auge behältst sollte das meiner meinung nach kein problem sein.

[Frank S]

Bei Folgeschäden soll sich die Versicherung bitte bei uns melden.

[Grashopper]

Kommt drauf an warum er heiss wird. Bei Überlast (was in der Küche nicht vorkommen wird) wirds wohl eher die Wicklung zerlegen. Spätestens bei Windungsschlüssen löst sie dann aus, dann ist der Trafo zwar hinüber aber es reicht um das Gerät betriebssicher zu machen.

@:Folgeschäden ?
Durchgebrannte Wicklung und dadurch eine leichte Atemwegsreizung ?

[jhohm]

Hallo,

ich sehe da auch nicht so das große Problem; wenn der Trafo aufraucht; kommt es zum Windungsschluß und die (sauber dimensionierte!!) Vorsicherung löst aus....

In der Industrie werden übrigens fast nie Trafos mit Thermo-Kontakt verwendet; weil der Thermokontakt eine zu große Fehlerquelle darstellt...

Gruß Jörn

[Grashopper]

Bei uns werden die Transformatoren auch ohne Thermoauslöser verbaut (vermutlich arbeite ich bei der direkten Konkurenz ), der Unterschied zur HiFi-Sparte ist allerdings das wir die Trafos mit grosszügigen Sicherheitsreserven dimensionieren. Die werden selten mehr als Handwarm.

Im Grunde ist das Thermoelement nur ein Schutz des Trafos vor Zerstörung da er vermutlich zu klein Dimensioniert ist (Kosten!).
Betriebssicher wird das ganze erst durch die vorgeschaltete Sicherung.

[Frank S]

Bei Windungsschlüssen löst die Sicherung noch nicht aus. Dazu müssen schon mehrere Lagen geschlossen sein.

Die Sicherungen sind großzügig dimesnioniert um Ansprechen trotz fehlender ESB zu vermeiden. Bei den meist verbauten 3.15AT kann es mit 700W heizen.

Kleinere Trafois sind wegen des höheremn Innenwiderstandes noch gefährlicher.

[Frankynstone]

Ich kann das bestätigen. Ich hab ein Steckernetzteil made in Germany, wo 9 V steht drauf, aber 17 V kommen raus. Es wird schon im Leerlauf viehisch warm und die Entlötsicherung kam gelegentlich von selbst --> wieder zusammenlöten.

Irgendwann hab ich einen Thermostat eingebaut, aber nur sekundär. Dann wurde es mir zu bloed, dass das Ding ständig an und aus geht. Also raus damit und nun läuft das Ding als Heizung, zusätzliche Lüpftungsschlitze habe ich in das Gehäuse gesägt und den Trafokern schwarz gefilzstiftet.

Temperatur: Spiegelei. Geruchsentwicklung: inzwischen nicht mehr, da fertig ausgedünstet. Wirkungsgrad nahe null <-- mir egal.

[HCW]

Hi Franky, was los? Hast kein PN-Space mehr? Wollte Dir eigentlich grad was posten, also nun für alle: Hab grad nach 2 Wochen Urlaub meinen PC wieder eingestöpselt und - "poff!" hat geknallt, Rauchwolke, und- ist völlig normal hochgefahren!!! Oh Wunder! Sofort runtergefahren, Netzteil auf, 100µ/16V rausgekehrt, neuen (Edelteil) rein und- funzt! Nochmal Glück gehabt... So, aber jetzt genug offtopic.

Gruß, Christian

[Frankynstone]

Nö, mein PN-Eingang war immer derart schnell voll, dass ich mich entschlossen habe, meine eMail-Adresse als Bild in die Signatur zu tun. Wer mit mir kommunizieren will, der soll das an Frankynstone(at)gmx(dot)de tun. Ich freu mich immer auf Post

Übrigens sind die guten alten Frolyt nicht tot zu kriegen. Die halten einiges an Überspannung aus und altern extrem langsam. Das nenne ich Qualität. Ein West-Elko mit gleicher Spannungsfestigkeitsangabe fliegt gelegentlich bei exakt der aufgedruckten Spannung in die Luft.

Der Effekt in einem Verstärker war, dass der Trafo heiß wurde und keiner wusste warum. Der TDA blieb kalt, aber ein Elko kochte. Gerade, als der Erbauer des Gerätes den Kopf drüber hielt, um zu gucken, was da los ist, verteilte sich der Elko gleichmäßig in der Umgebung. Mit Frolyt wäre das nicht passiert.

[HCW]

Moin,

aha, so ist es. Ich konnte gestern abend ja nicht mailen. PC schnurrt aber wieder dauerhaft. Interessant war, daß der Becher komplett geflogen ist und nicht an der Sollbruchprägung geplatzt.
Ja, die ollen Frolyts bieten etwas mehr reserve, wie mir scheint sind die aktuellen Billig-Elkos alle folienmäßig bzw. vom Dielektrikum so hochgezüchtet, daß die winzig, aber eben auch nicht sehr belastbar sind. Pauschal "west- Elko" möchte ich aber nicht sagen, fliegen tun immer diese Fernostdinger, aus wirklich westeuropäischer Produktion gibt es schon sehr hochwertiges Zeug, ich habe schon viele Philips, ROE, NSF und weiß der Teufel ausgelötet und gemessen, die selbst nach 25 Jahren noch voll in der Toleranz waren. Und trockene oder taube Elkos kenne ich ehrlich gesagt mehr aus dem DDR-Alltag als heute.

Gruß, Christian

[Frankynstone]

ROE halten nix aus, das sind die Töpfe, in denen es kocht

Sprague Powerlytik sind gut, selbst die richtig dicken sind für HF durchlässig, die Belastbarkeit ist gut. Aber sie mögen es gar nicht, lange bei null Volt zu dümpeln, wollen formatiert werden.

[HCW]

Formiert meinst Du wohl, ein Elko ist doch keine Diskette..

*besserwissmodus aus*,
Christian, der sich kürzlich beim Zerlegen so einer Olympus-Blitzkiste schwarze Punkte am Finger geholt hat. Der Ko WAR noch formiert...

[Frankynstone]

Dass man Elkos nicht formatiert, sondern formiert, war mich noch garnicht aufgefallen, weil alles und jeder halt aus dem Computersprachgebrauch heraus formatiert sagt

[Grashopper]

Original geschrieben von Frank S
Bei Windungsschlüssen löst die Sicherung noch nicht aus. Dazu müssen schon mehrere Lagen geschlossen sein.

Die Sicherungen sind großzügig dimesnioniert um Ansprechen trotz fehlender ESB zu vermeiden. Bei den meist verbauten 3.15AT kann es mit 700W heizen.

Kleinere Trafois sind wegen des höheremn Innenwiderstandes noch gefährlicher.

Frank, ich bin ja auch eigentlich ein Sicherheitsfanatiker aber wenn das Thema schon ausgiebig behandelt werden soll dann bitte auch mit Fakten.

So, das Gerät wird mit 240W max.Leistungsaufnahme angegeben. Im Gerät ist eine 1A (Träge) Sicherung verbaut. Wenn ich jetzt sagen wir mal 300W primärseitig aufnehme wird folgender Fall eintreten:
- Die Sicherung löst vorerst nicht aus und zeigt sich völlig unbeeindruckt(auch über Stunden hinweg). Der Trafo wird dagegen bei 300W seine zulässige Temperatur überschreiten und der Isolierlack fängt an zu kochen.
Es wird ein übelriechender Rauch aus dem Gerät aufsteigen.
Nehme ich jetzt die Leistung nicht zurück wird es zu einem (mehr oder weniger grossen) Windungsschluss führen. Der ohmsche Anteil der Wicklung sinkt und es wird noch mehr Leistung aus dem Netz aufgenommen.

An diesem Punkt gibt es jetzt 3 Möglichkeiten:

1) Der Primärstrom steigt über 1.5A und die Sicherung löst nach spätestens 4min aus (sofern der Trafo das ganze solange mitmacht).

2) Der Primärstrom bleibt unter dem 1.5fachen Wert und die Wicklung kokelt weiter vor sich hin. Es bilden sich neue Windungsschlüsse und der Primärstrom steigt weiter an. Jetzt sind wir wieder bei Punkt 1. Die Sicherung löst aus.

3) Die Wicklung schmort an einer Stelle durch.

Egal wie man es dreht oder wendet. Bei einem Wicklungsschluss löst die Sicherung infolge der "Kettenreaktion" an Windungsschlüssen garantiert aus sofern nicht schon die Wicklung selbst durchglüht.

Dieser Fall gilt natürlich nur wenn ich dem Gerät auch eine entsprechende Leistung abverlange. Im Normalbetrieb liegt die Leistungsaufnahme nichtmal bei 50% und es kommt erst garnicht zu einer Überhitzung.

Mit dem verbauten Thermoschalter wäre es nicht soweit gekommen und es wäre beides heile geblieben. Natürlich könnte ich jetzt einen Standardschalter mit relativ geringer Schalttemperatur aussen am Trafo einsetzen, aber das bringt ausser dem Trafoschutz (WENN die Temperatur richtig gewählt wurde) oder regelmässigen Abschaltungen (bei falscher Dimensionierung) keinen weiteren Vorteil. Im Gegenteil, bei falscher oder nicht gewissenhafter Anbringung kann mal ganz schnell das Gehäuse unter Spannung stehen was ich nicht als angenehm empfinde.

Was macht den Thermoschalter also so wichtig das man ihn unbedingt einsetzen muss um einen GAU zu vermeiden ?
Alternativ reicht ein Hinweis auf die entsprechende VDE Vorschrift, mag ja sein das das bei Consumergeräten anders ist als in meinem Bereich.