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Endstufe Defekt

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  • Whit3Rav3n
    Registrierter Benutzer
    • 13.11.2011
    • 31

    Endstufe Defekt

    Hallo

    Ich habe hier ein T amp ta2400 Endstufe. Ein Kanal meldet beim Einschalten sofort ein Fehler und geht nicht aus dem Protect. Nach eine schnelle Messung habe ich festgestellt dass auf der Korrekt laufenden Seite die Versorgungsspannung bei +63,5/-63,5v liegt was wohl auch korrekt ist, auf der fehlerhaften Seite +39/-85v. Die Falsche Spannung liegt aber nicht am Netzteil denn wenn die Defekte Endstufe nicht angeschlossen ist liefert es die korrekte Spannung. Mein verdacht ist dass eine der Transistoren defekt ist was das Problem verursacht. Liege ich da richtig und sollte die mal durchtesten oder wird der Fehler ein anderer sein.

    Schaltplan ist da gleiche wie diese Endstufen
  • Frankynstone
    Registrierter Benutzer
    • 24.03.2004
    • 3916

    #2
    Hi!

    Die Summe der Betriebsspannungen ist ja ungefähr gleich (127 bzw. 124 V). Du hast diese Spannungen nicht gegen Masse, sondern gegen Ausgang gemessen, richtig?

    Mit anderen Worten, der Ausgang führt Gleichspannung und deshalb kann die Schutzschaltung diese Endstufe nicht freigeben (Protect Mode), sonst würden Lautsprecher und Endstufe nachhaltig in Rauch aufgehen.

    Durch die hohe Betriebsspannung ist das Arbeiten mit diesem Gerät nicht ganz ungefährlich. Solltest du keine Erfahrung mit Elektronik haben, dann Finger weg! Sorry, der Hinweis ist langweilig, ich weiß.

    Wenn du es dir zutraust, dann miss verschiedene Spannungen in der Endstufenschaltung und zwar gegen Masse! Besonders interessant sind die Eingangs- und Ausgangsspannungen der Operationsverstärker, Spannungen an diversen Dioden von der Arbeitspunkteinstellung und an den Treibertransistoren.

    Die Spannungen über den Emitterwiderständen an den Endtransistoren werden direkt gemessen, nicht gegen Masse. Zum Schluss schaltest du das Gerät aus, und wartest, bis die Elkos im Netzteil auf jeweils unter 20V entladen sind, damit beim Anfassen keine Gefahr mehr besteht, und fühlst die Temperaturen aller erreichbaren Teile. Irgend etwas besonders heiß?

    All die Informationen schreibst du in den Schaltplan (ist ziemlich eng, also Nummern an die gemessenen Knoten schreiben und 'ne Liste mit den Spannungen machen) und wir können mit der Ferndiagnose beginnen.

    Grüße
    Franky
    PN-Box ist voll, bei Bedarf E-Mail: Frankynstone(ätt)gmx(punkt)de

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    • 18TBX46
      Registrierter Benutzer
      • 26.12.2003
      • 221

      #3
      nur zur Info:
      der verlinkte Schaltplan stellt zwar das Grundprinzip ganz gut dar (QSC like grounded Collector ohne Glimmerisoliereung), allerdings sind die größeren Modelle Class H mit geschalteter Railspannung (die gemessenen +/- 60V sind nur die "kleinen" Spannungen, die höheren sind etwa beim doppelten also +/-110 bis +/- 120V also in Summe max 240V(!))
      Die QSC RMX2450 dürfte vom Aufbau her in etwa hinkommen, da gibts auch ein Service Manual zum Download.

      Wegen dem Fehler müsste man ein paar detailiertere Messungen machen. Wenn keiner der Leistungstransistoren "explodiert" ist, könnte durchaus Chance auf einfache Reparatur sein. Zur Sicherheit nochmal alle 8 2SC5200/2SA1943 auf Kurzschluss der CE-Strecke testen. Wenn ok, die Betriebspannung des OP Amps checken (Soll: etwa +/-15V). Wenn ok, Ausgangsspannung des OP Amps messen und hier posten. Alle Messungen gegen Masse = Kühlkörperpotential.


      @Franky
      Die Spannungsmessung ist tatsächlich gegen Masse gemacht worden. Das Massepotential ist in diesen Geräten am Ausgangspunkt der Ausgangsstufe!
      Schau dir den Plan nochmal genau an.

      Nachtrag:
      alles oben Geschriebene gilt, allerdings taugt dein verlinkte Schaltplan für die Fehlersuche wie von Franky beschrieben. Deswegen trag erstmal in dem Plan die Messwerte ein.

      Grüße, Manuel

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      • Whit3Rav3n
        Registrierter Benutzer
        • 13.11.2011
        • 31

        #4
        Danke schonmal für die Antwroten. Ja die Messung wurde gegen die Masse durchgeführt, dass es noch ein +/-120v Versorungszweig gibt stimmt auch. Ich werde am Donnerstag oder Freitag wieder zeit für Messungen haben dann werde ich mal die vorgeschlagene Sachen nachmessen.

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        • Whit3Rav3n
          Registrierter Benutzer
          • 13.11.2011
          • 31

          #5
          So ich habe gestern Abend ein paar Messungen gemacht hoffentlich hilft es weiter:



          Die CE Strecke scheint bei keine der Transistoren einen Kurzschluss zu haben.

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          • Frankynstone
            Registrierter Benutzer
            • 24.03.2004
            • 3916

            #6
            Deine Messungen von unten nach oben:
            • ich kann TR5 nicht finden
            • Diode rechts neben tr1 4 und tr2 4 hat nur eine Schutzfunktion, sie ist normal nicht in Flussrichtung vorgespannt
            • tr2 1-4 sind gesperrt (keine Spannung zwischen Basis und Emitter), die Endstufe hat keinen Arbeitspunkt.
            • tr1 1-4 haben eine Basis-Emitter-Spannung von 0,5V, sind also wahrscheinlich auch noch gesperrt und du misst keinerlei Spannunsabfall über R25-31
            • Ebenso sind beide MUR gesperrt, was mir jedoch schleierhaft ist. Wenn der rote MUR ein Emitterpotenzial von 40V hat und nach Masse ein 12-Ohm-Widerstand liegt, flössen hier 3A --> R67 sehr heiß oder kaputt, R95 sehr heiß oder kaputt
            • ähnliches gilt für R65 und R94, hier haut was nicht hin
            • Die Spannung zwischenden Versorgungspins des NE5532 beträgt hier nur 5,89V, was ist Z22 für eine Zenerdiode?
            • Dass der Eingangsverstärker mit NE5532 an Pin1 schon 1,1V DC raushaut, gefällt mir gar nicht
            • Wie groß ist die Differenzeingangsspannung zwischen Pins 5 und 6 bei Lautstärkeregler auf Min und auf Max?
            • Ich mag die Schaltung nicht.
            PN-Box ist voll, bei Bedarf E-Mail: Frankynstone(ätt)gmx(punkt)de

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            • Whit3Rav3n
              Registrierter Benutzer
              • 13.11.2011
              • 31

              #7
              TR5 ist direkt unter TR4 also an der Potentiometer für die negative Seite. Da fällt allerdings die komplette Spannung an der Diode ab das sollte wohl auch nicht so sein.

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              • Frankynstone
                Registrierter Benutzer
                • 24.03.2004
                • 3916

                #8
                Ah, interessant. TR steht also für Trimmer. Na dann. In Ruhe sollte an beiden Dioden die gleiche Spannung abfallen. Jetzt haben wir über der oberen 0,465V und über der unteren -4,27V, beide sind also nicht leitend. Aber diese Dioden werden nicht die Ursache für das Nichtfunktionieren der Endstufe sein.

                Ich würde dringend überprüfen und gegebenenfalls tauschen:
                • das ganze Diodengrab links von MUR abgesehen von den Dioden an den Trimmern
                • die mit MUR beschrifteten Treibertrtansistoren
                • R67 und R65 (12 Ohm)
                • alle mit TR... beschrifteten Trimmer, denn Trimmer sind unzuverlässiger als Festwiderstände
                • Lötstellen, besonders an heiß werdenden Teilen !!!

                Weniger wahrscheinlich sind Ausfälle der Kondensatoren (schlimmstenfalls Feinschlüsse, kann man Prüfen, wenn alle Stricke reißen), Festwiderstände (durch Überlast gegrillt oder hochohmige Kontaktierung), Operationsverstärker (durchlegiert wegen Überlastung).
                PN-Box ist voll, bei Bedarf E-Mail: Frankynstone(ätt)gmx(punkt)de

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                • 18TBX46
                  Registrierter Benutzer
                  • 26.12.2003
                  • 221

                  #9
                  Hallo zusammen,

                  ach was, die Schaltung ist genial! Aber man muss sich Zeit nehmen, sie zu verstehen. Bevor du alle Dioden rausreißt,.. unbedingt die +/- 15V Versorgung des NE5532 überprüfen. Pin 4 sollte auf -12..15V sein und Pin 8 auf +12..15V. Unter den gemessenen Voraussetzungen (+5.7V -0.15V) ist es nicht verwunderlich, dass an Pin 1 nicht 0V anliegen! Heiße Kandidten sind m.E. die Vorwiderstände in der +/- 15 V Versorgung. Soweit ich weiß ist das aber in der TA2400 ein bisschen anders realisiert (die Widerstände gehen zum Trafomittelpunkt (hier A70b)). Deswegen vielleicht doch nochmal einen Blick in das Service Manual der RMX2450werfen.

                  Nochmal in aller Deutlichkeit:
                  bevor du wahllos BAuteile tauschst, untersuche, warum der NE5532 keine +/- 15V bekommt. Der andere Kanal scheint ja zu funktionieren, das kann man gut zum Vergleichsmessen nutzen.

                  Die Geschichte mit den Treibertransistoren und dem 12 Emitterwiderstand usw.. ist schon in Ordnung. Da wird auch nichts übermäßig heiß oder überlastet. Der Treiber bildet mit den Endtransistoren ein lokal gegengekoppeltes "Sziklai Pair". Die Trimmer TR4/5 dienen übrigens zum Einstellen der Strombegrenzung: Spannungsteiler mit R61/91, in Verbindung mit den Z Dioden wird sozusagen eingestellt, bis zu welchem Strom die ansteuerung reicht. Die Stromverstärkung der Treiber geht da mit ein, deswegen die Trimmer. Es gibt noch einen zweiten Mechanismus, der in diesem Plan nicht zu erkennen ist. Wie oben erwähnt, gehen die Vorwiderstände für die +/-15V Versorgung eigentlich vom Trafomittelpunkt weg. Bei Kurzschluss am Ausgang, gibts keinen Energienachschub und die +/- brechen auf ein "gesundes MAß" zusammen, sodass sich die Endstufe schützt.

                  Alles sehr gefinkelt, jedes einzelne Bauteil erfüllt einen Zweck,.. wahrscheinlich das "kostenoptimierteste" Enstufenkonzept überhaupt.

                  Grüße, Manuel

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                  • Frankynstone
                    Registrierter Benutzer
                    • 24.03.2004
                    • 3916

                    #10
                    Der Trick hinter dieser Schaltung ist, mit einem OPV, der nur +-15V kann, die Spannungsverstärkung für eine richtig dicke Endstufe zu generieren. Deshalb liegt ja der Endstufenausgang auf Masse, um den OPV mitzuführen. Ähnliche Schaltungen kannte ich bereits, nur waren sie anders gezeichnet.

                    Dass der OPV zu wenig Betriebsspannung bekommt, hatte ich ja schon bemerkt. Daran beteiligt sind R17...R20; Z10, Z13; Z21, Z22.

                    "Sziklai Pair" kenne ich als Komplementärdarlingtontransistor und die lokale Gegenkopplung ist hier nur eine Stromgegenkopplung an den Emittern. Während der OPV ein Spannungsverstärker (spannungsgesteuerte Spannungsquelle) ist, bilden die Komplementärdarlingtons eine spannungsgesteuerte Stromquelle. Erst durch die globale Gegenkopplung wird das Ding insgesamt zum Spannungsverstärker.
                    PN-Box ist voll, bei Bedarf E-Mail: Frankynstone(ätt)gmx(punkt)de

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                    • Whit3Rav3n
                      Registrierter Benutzer
                      • 13.11.2011
                      • 31

                      #11
                      Danke für die Tipps. Ich habe wieder mal weitergemessen und ein Problem gefunden. Die Widerstände für die Spannungsversorgung der NE5532 sehen gut aus aber es gibt eine niederohmige Verbindung (2,7ohm) zwischen Pin 4 und Masse. Zwischen Pin 8 und Masse sind es gegen 15Mohm, beim funktionierenden Modul ist zwischen pin 4 und Masse gegen 20Kohm. Ich verdächtige zur Zeit die 2 Komponenten die ich grün markiert habe oder gibt es da warscheinlichere Kandidaten?

                      Zuletzt geändert von Whit3Rav3n; 18.08.2013, 17:05.

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                      • Whit3Rav3n
                        Registrierter Benutzer
                        • 13.11.2011
                        • 31

                        #12
                        Ich habe mal die Zener-Diode ausgelötet und das war tatsächlich die niedrohmige Verbindung also das muss wohl ersetzt werden.

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