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Circlotron - Netzteile in Reihe Bitte um Erklärung

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  • ChPuls
    Registrierter Benutzer
    • 17.01.2002
    • 728

    Circlotron - Netzteile in Reihe Bitte um Erklärung

    Hallo,

    ich habe die Circlotron Schaltung herausgekramt.
    Sie wurde damals erfunden um bei Röhrenverstärkern keinen störenden Ruhestrom zu haben.

    Hier nochmal ein Bild:



    Jetzt ein paar Fragen:
    Für mich erinnert die Circlotron stark an einen Differenzverstärker. Der Unterschied scheinen die zwei Netzteile die vom "Niveau" "floaten". Ich kann mir die Wechselwirkungen nicht vorstellen. Wie fließen da die Ströme. Ist die eine Röhre da immer der Arbeitswiderstand für die andere?

    Weiter verwirrt mich, dass Stereoplay schreibt es sei kein Push Pull:
    http://www.stereoplay.de/testbericht...ns-377885.html

    Circlotron heisst aber auch PPP (Parallel Push Pull) siehe: http://circlotron.tripod.com/
    Was mich wieder weiter verwirrt.

    Kann mir hier jemand helfen?
    Angehängte Dateien
    Christian Puls
  • Calvin
    Registrierter Benutzer
    • 05.10.2003
    • 416

    #2
    Hi,

    die Sache wird vielleicht einfacher verständlich, wenn Du den unteren Zweig, Röhre und Netzteil nach oben klappst und die beiden 1k-Widerstände zunächst vernachlässigst. Sie dienen nur der Symmetrierung bezüglich Masse.
    Dann ähnelt die ganze Geschichte einfach zwei unabhängigen(!) Kathodenfolgern/Buffern, die sich den Lastwiderstand quasi teilen. Dadurch daß die Buffer gegenphasig angesteuert werden und an den gegenüberliegenden Enden des Lastwiderstandes angeschlossen werden addieren sich die Ströme im Lastwiderstand auf, während die Spannungen gegenphasig sind. Beide Röhren finden aber eigene geschlossene Strompfade, Röhre-NT-Lastwiderstand, einmal links herum, einmal rechts herum, sodaß auch ein einzelner Zweig funktionierte (in class-A). Sind beide Kreise aktiv, dann bedarf es keinerlei Ruhestroms (class-B). Ist wie eine Brückenschaltung, Spannungsdifferenz über dem Lastwiderstand, aber Stromsumme im Widerstand, während PushPull Spannungsgleichheit (nichtinvertierter und invertierter Zweig arbeiten auf einen gemeinsamen Knotenpunkt, der über den Lastwiderstand nach Masse geht) und Stromdifferenz aufweist. Nimmt man beim PushPull den Lastwiderstand, der vom gemeinsamen Knotenpunkt nach Masse geht weg, wird sofort eindeutig, daß nur ein Strompfad existiert (Masse-NT-positiver zweig-Knotenpunkt-negativer Zweig-Netzteil-Masse).
    Es ist auch kein Differenzverstärker, sondern eine Brücke. Das Charakteristikum für den Differenzverstärker, die gemeinsame Stromquelle im Kathodenkreis fehlt.

    jauu
    Calvin
    Zuletzt geändert von Calvin; 17.10.2010, 10:46.

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    • agossi
      Registrierter Benutzer
      • 04.02.2008
      • 326

      #3
      Hallo zusammen

      Calvin hat es bereits erklärt, es ist eine Brückenschaltung. Die 2 1k-Widerstände sind übrigens nur dazu da, dass die Eingangsignale ein Bezugspotential zu Ground haben. Es wird so künstlich ein Nullpunkt erzeugt, der es in der Schaltung ja sonst nicht gibt.

      Anstelle des Arbeitswiderstandes kann man sich auch einen Übertrager in die Schaltung reindenken, so hat es z.Bsp. Gerhard Haas in seinem PPP-Verstärker gemacht.

      PPP ist wirklich das Gleiche, auch wenn der Name ein wenig verwirrend ist.

      Der Begriff Ruhestrom bezieht sich einzig auf den Lastwiderstand, bzw. Übertrager, in den Röhren fliesst natürlich ein Ruhestrom.

      Der Ausdruck Cyclotron kommt daher, dass der Ruhestrom der Röhren im Kreis um den Lastwiderstand "herumfliesst".
      Gruss
      Andi

      "Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum" (Friedrich Nietzsche)
      "You can blow out a candle, but you can't blow out a fire" (aus "Biko" v. Peter Gabriel)

      Kommentar

      • ChPuls
        Registrierter Benutzer
        • 17.01.2002
        • 728

        #4
        Der Begriff "floatende" Netzteile irritiert mich.
        Was ist damit gemeint?
        Und andere Frage:
        Die Netzteile beeinflussen sich nicht gegenseitig oder
        nicht die jeweils andere Seite?
        Christian Puls

        Kommentar

        • Rheinhessen-Jones
          Registrierter Benutzer
          • 07.04.2006
          • 588

          #5
          Was ist damit gemeint?
          Die haben keinen festen Massebezug.

          Kommentar

          • ChPuls
            Registrierter Benutzer
            • 17.01.2002
            • 728

            #6
            Werden die Verzerrungen nicht über die "floatende" Netzteile auf die andere Seite kopiert?
            Das wäre dann verzerrungsmindernd. Und das ist dann ein weiterer Vorteil von Circlotron.

            Ich habe noch einen interessanten Link gefunden wo die Ströme eingezeichnet sind.
            Es ist zwar eine türkische Seite mit Test des Thorens-Verstärker mit Circlotron, aber die Grafiken sind in Englisch.
            Interessant ist das Circlotron nach Bloehbaum mit gedrillten NT-Leitungent:
            http://www.stereomecmuasi.com/cihazl...rens3200s2.htm

            Jetzt sehe ich wie das funktioniert.
            Hier noch mal die wichtigen Grafiken:

            Zuerst der Stromfluss in einem Circlotron:




            Die Bloehbaum Variante mit gedrillten Leitungen:




            Und die gewöhnliche Push Pull Variante im Vergleich:






            Was meinen die mit der letzten Grafik ?:


            Angehängte Dateien
            Zuletzt geändert von ChPuls; 18.10.2010, 20:03.
            Christian Puls

            Kommentar

            • ChPuls
              Registrierter Benutzer
              • 17.01.2002
              • 728

              #7
              Hier nochmal ein Test in Englisch mit den gleichen Grafiken:
              http://www.6moons.com/audioreviews/t...thorens_2.html

              Kann mir jemand erklären, warum die Ströme z.B. hier I1 zur oberen Stromquellen durch den Lautsprecher zurückfließen und nicht am linken oberen Knotenpunkt "abbiegen" zur anderen Stromquelle?

              Sorry. Ich bin noch Elektronikanfänger.
              Christian Puls

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              • agossi
                Registrierter Benutzer
                • 04.02.2008
                • 326

                #8
                Hallo Christian

                Das sind Spannungspfeile, keine Strompfeile...

                In der Last fliessen keine Ströme, weil sich die Potentiale an diesem Punkt aufheben und somit keine Spannungsdifferenz an den Kontenpunkten besteht. Und ohne Spannung bekanntlich kein Strom.

                Die Ströme fliessen wirklich nur durch die Röhren, bzw. Transistoren und die Netzteile im Ruhezustand.
                Gruss
                Andi

                "Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum" (Friedrich Nietzsche)
                "You can blow out a candle, but you can't blow out a fire" (aus "Biko" v. Peter Gabriel)

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                • ChPuls
                  Registrierter Benutzer
                  • 17.01.2002
                  • 728

                  #9
                  @agossi

                  Du meinst "In der Ruhe also ohne Eingangssignal nicht Last fließen keine Ströme da keine Spannungsdifferenz."

                  Jetzt den Fall, daß ein Eingangssignal anliegt. Z.B ist der obere Transistor auf und der untere zu. Der Ruhestrom ist nahe Class-B.

                  Der Strom fließt ja durch den Lautsprecher und immer zum ursprünglichen Netzteil wieder zurück. Also zum oberen. Warum biegt er nicht vor dem Lautsprecher zur unteren Stromquelle ab?

                  Fließt kein Strom durch die untere Stromquelle wenn der untere Transistor "zu" ist?
                  Ich dachte immer, dass die Stromquellen ganz unabhängig Elektronen "ziehen" und "schieben".
                  Sind die Pole von der Stromquelle nicht unabhängig untereinander? Technisch gesehen nimmt der Minus-Pol doch immer Elektronen auf, oder nicht?
                  Zuletzt geändert von ChPuls; 25.10.2010, 01:32.
                  Christian Puls

                  Kommentar

                  • agossi
                    Registrierter Benutzer
                    • 04.02.2008
                    • 326

                    #10
                    Hi,

                    das sind auch keine Stromquellen, sondern Spannungsquellen. Wenn der Transi zu ist, fliesst kein Strom.

                    Stell Dir das ganze als Wasserkreislauf vor, mit Wasserhahnen. Dann verstehst Du sofort, wie es funktioniert.

                    Zu welchen Netzteil der Strom fliesst, spielt keine Rolle. Es sind nur die Spannungsverhältnisse zu betrachten. Die Ströme egeben sich dann einfach daraus.

                    Und übrigens ist eine Last immer eine Last (Lastwiderstand), egal ob Strom fliesst oder nicht. Sonst würde es ja plötzlich Ruh statt Last heissen.

                    Es gibt eine physikalische und eine technische Stromrichtung: der "technische" Strom fliesst von Plus zu Minus, der physikalische Strom (Elektronenstrom) fliesst genau umgekehrt. Da die Elektronen negativ geladen sind. Minuspol hat Elektronenüberschuss (gibt Elektronen ab) und Pluspol Elektronenmanko (zieht Elektronen an). Dies aber natürlich nur bei einem geschlossenen Stromkreis
                    Zuletzt geändert von agossi; 20.10.2010, 11:12.
                    Gruss
                    Andi

                    "Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum" (Friedrich Nietzsche)
                    "You can blow out a candle, but you can't blow out a fire" (aus "Biko" v. Peter Gabriel)

                    Kommentar

                    • ChPuls
                      Registrierter Benutzer
                      • 17.01.2002
                      • 728

                      #11
                      Ok. So wie ich es jetzt verstehe.
                      Wenn nur ein Transi offen ist, muss der Strom zur jeweiligen Spannungsquelle zurückfließen.
                      Er kann nicht zur anderen zurückfließen, weil dort kein "Stromfluß" "Stromkreis" ist?

                      Also Salopp Plus und Minus einer Spannungsquelle sind abhängig voneinander.
                      Nur wo eine Lücke war, wird sie wieder aufgefüllt.
                      Obwohl wenn ich mir Netzteile anschaue und das Stromnetz kann ich es mir nicht vorstellen, dass die Pole voneinander abhängig sind.

                      ABER:
                      Warum schreibst du dann aber wieder ?:
                      Zu welchen Netzteil der Strom fliesst, spielt keine Rolle.
                      Christian Puls

                      Kommentar

                      • agossi
                        Registrierter Benutzer
                        • 04.02.2008
                        • 326

                        #12
                        Zeichne das Schema mal ohne unteren Transi und ohne unteres Netzteil/Spannungsquelle, dann hast Du die Situation, wenn der untere Transi sperrt.

                        Strom fliesst dann nur den roten Pfeilen nach.

                        Und umgekehrt.

                        An einer Wandtafel hätte ich Dir das in 30s erklärt, hier ist es wesentlich mühsamer, man müsste fast eine Telefonkonferenzsystem am PC dazu haben
                        Gruss
                        Andi

                        "Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum" (Friedrich Nietzsche)
                        "You can blow out a candle, but you can't blow out a fire" (aus "Biko" v. Peter Gabriel)

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                        • ChPuls
                          Registrierter Benutzer
                          • 17.01.2002
                          • 728

                          #13
                          Danke Agossi, ich habe es schon verstanden.

                          Eigenartig fand ich nur, dass Spannungsquellen also die Pole nur miteinander und nicht unabhängig arbeiten.

                          Das muss ich mir jetzt immer merken.

                          Ich hoffe du weisst was ich meine.

                          Jedoch toll, dass ich wieder was gelernt habe.

                          Was passiert, wenn man die Netzteile erdet? Ich schätze, das ganze Prinzip funktionert nicht mehr.
                          Christian Puls

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                          • agossi
                            Registrierter Benutzer
                            • 04.02.2008
                            • 326

                            #14
                            Ja genau, es gibt an einem der Transistoren keine Basisspannung (oder bei FET die Gatespannung) mehr
                            Gruss
                            Andi

                            "Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum" (Friedrich Nietzsche)
                            "You can blow out a candle, but you can't blow out a fire" (aus "Biko" v. Peter Gabriel)

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                            • Calvin
                              Registrierter Benutzer
                              • 05.10.2003
                              • 416

                              #15
                              Hi,

                              das erste Diagramm in #6 ist insofern irreführend oder falsch, daß das Eingangssignal für beide Gates als gleich gezeichnet ist, während es zwei zueinander invertierte Signale sein müssten.
                              An den Knotenpunkten des Lastwiderstandes teilt sich das Signal tatsächlich auch auf. Ein Teil geht direkt durch den Widerstand, während ein anderer Teil durch das zweite NT und den zweiten Transistor läuft. Mit welchem Teilerverhältnis, das hängt davon ab, wie weit der Transistor aufgesteuert wird. Von class-B bis class-A sind beliebige Arbeitspunkte einstellbar. Nur in class-B ist jeweils der gegenüberliegende Teil abgeschaltet.

                              jauu
                              Calvin

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