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Gewinde in Kühlkörper

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  • seebaer
    Registrierter Benutzer
    • 23.10.2002
    • 321

    Gewinde in Kühlkörper

    Ich möchte in relativ dicke Alu-Kühlkörper Sacklöcher bohren, die ein 3 mm Gewinde bekommen sollen. Ich habe jetzt herausgefunden, dass es zwei verschiedene Möglichkeiten gibt:
    1. Gewindeformer
    2. Gewindeschneider (für Maschine, die zum "Durchstecken" gehen ja nicht)

    Was bekomme ich als Laie denn besser hin? Eine einfache Standbohrmaschine habe ich. Wobei der Drehmoment von dem Ding wegen des Riemenantriebes irgendwie begrenzt ist. Aber ich könnte auch bei meinem Vater eine relativ hochwertige Maschine benutzen.

    Oder bekomme ich das als Laie sowieso nicht hin und ich verzichte entweder auf die Sacklöcher oder suche mir einen echten Experten. Welchen der vielen Experten aus den gelben Seiten nehme ich denn da?

    Danke für alle guten Tipps
    Bernd
  • Chaomaniac
    Registrierter Benutzer
    • 01.08.2008
    • 2916

    #2
    Gewindeformer brauchts ned. Der wird verwendet, wenn das Gewinde relativ viel aushalten muß. Dieser verdrängt das Alu und "schmiedet" quasi das Gewinde, ohne das Material zu schwächen. Für Deine Zwecke reicht ein ganz normaler (Sackloch-) Gewindebohrer aus. Wegen dem Drehmoment brauchst Du Dir auch keine Gedanken machen, bei einem Radius von 1,5mm gehts recht leicht. Für ein Sackloch eigentlich zu leicht. Ich würde nur die Kernlochbohrung mit der Maschine anfertigen und das Gewinde manuell mit dem Windeisen reindrehen, zu leicht übersieht man die Tiefe beim Gewindebohren mit der Maschine, oder ein Span verfängt sich. Mit der Hand hat man da viel mehr Gefühl. In meinen wenigen Jahren als Schlosser hab ich Sacklochgewinde erst ab M5 maschinell gefertigt.
    Gaaaanz viel Zeug zu verkaufen...

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    • seebaer
      Registrierter Benutzer
      • 23.10.2002
      • 321

      #3
      Super, hier findet man ja immer den richtigen Fachmann.

      Ich habe z.B. folgenden Gewindebohrer gefunden: http://gewindebohrer.de/shop/catalog...oducts_id=2369

      Ist das der richtige für mich? Es geht nur um ca. ein Dutzend Gewinde. Oder was empfiehlt der Fachmann? Billiger reicht? Besser wäre gut? Oder anders, z.B. mit irgendeiner Beschichtung?

      Bernd

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      • knork
        Registrierter Benutzer
        • 18.09.2008
        • 1896

        #4
        gott ist die seite lahm
        der tuts auch ---> http://gewindebohrer.de/shop/catalog...roducts_id=982
        ist ja nur alu. nimm etwas öl zum schneiden, dann setzen sich die schneiden nicht so zu.
        ...

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        • Chaomaniac
          Registrierter Benutzer
          • 01.08.2008
          • 2916

          #5
          Wichtiger als eine Beschichtung ist das Schmieren! Alu und Kupfer sind beim Gewindeschneiden ziemliche Schweine, wenn der Schmierfilm nur kurz abreisst "frisst" sich das Material am Gewindebohrer fest (wie kaltverschweisst). Dann ist der Gewindebohrer samt Gewinde hinüber.
          Der Preis für das von Dir verlinkte Modell ist ziemlich gesalzen, etwas günstiger gibts die in der Bucht, z.B. hier
          Ob der was taugt, kann ich leider nicht sagen.
          Nun noch direkt zum Gewindeschneiden:
          Das Kernloch sollte mindestens 1x Gewindnenndurchmesser (wenn Platz ist besser 1,5 bis 2x) tiefer gebohrt werden, wie die Einschraubtiefe der Befestigungsschraube. Danach das Ansenken der Bohrung nicht vergessen! Die Senkung sollte dabei einen Aussendurchmesser knapp über dem Nennmaß (3mm) aufweisen. Dadurch kann man sich einen aufgestellten Grat an der Oberfläche sparen (der beim eigentlichen Gewindeschneiden entsteht) und der Gewindebohrer findet etwas leichter in die richtige Richtung.
          Beim Einsatz des Gewindebohrers, wie gesagt -Schmieren nicht vergessen- ist es sehr wichtig, daß er exakt fluchtend zur Kernlochbohrung geführt wird! Auch ein leicht schräger Einsatz verhindert, daß man das Werkzeug "bis auf Grund" eindrehen kann und provoziert ein Verkanten. Ein Abreissen des Gewindebohrers und somit eine unbrauchbare Gewindebohrung (einen abgerissenen Sacklochgewindebohrer bekommt man nämlich garantiert nicht mehr raus...) sind vorprogrammiert.

          Am sichersten gelingt das exakt rechtwinklige Ansetzen des Gewindebohrers auf dem Werkstück, wenn man eine Standbohrmaschine hat, deren Spindelweg mindestens so groß ist wie der Gewindebohrer lang.
          Dazu das Werkstück in einen Maschinenschraubstock o.ä. einspannen, in das Bohrfutter einen Zentrierstift (zur Not tuts auch ein dünner kurzer Bohrer) befestigen. Den Werkzeugtisch der Bohrmaschine so hoch einstellen, daß zwischen dem vorgebohrten und gesenkten Werkstück und der Spitze des Zentrierstifts der Gewindbohrer noch Platz findet.
          Nun die Bohrspindel runterfahren (natürlich alles bei ausgeschalteter Bohrmaschine) und den Zentrierstift in die zukünftige Gewindebohrung einrasten lassen, den Maschinenschraubstock/ das Werkstück genau an dieser Position am Werkzeugtisch befestigen.
          Den mit Windeisen versehenen Gewindebohrer am Werkstück ansetzen, dabei die Bohrspindel mit dem Zentrierstift runterfahren, so daß der Zentrierstift in die kleine Mulde am Ende des Gewindebohrers einrastet. Mit leichtem Druck auf die Bohrspindel nun den Gewindebohrer in das Werkstück drehen (ans Schmieren gedacht??), bis er seine Richtung stabil gefunden hat. Jetzt kann man das Gewinde auch ohne Zentrierstift mit Gefühl bis auf den Grund schneiden.
          Am allersichersten ist es, jede Bohrung (Kernlochbohrung, Senkung und Gewindeschneiden) in einer festen Aufspannung zu machen. Ist zwar etwas zeitraubender weil man ständig am Bohrfutter auf- und zumachen ist, aber sicherer fürs Werkzeug. Ein 3mm-Gewindebohrer hält nämlich wirklich nicht sehr viel aus...
          Deshalb: Lieber einen oder 2 auf Reserve kaufen, dann spart man sich Zeit und Porto wenn der erste trotz aller Vorsichtsmaßnahmen hinüber ist!
          Gaaaanz viel Zeug zu verkaufen...

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          • seebaer
            Registrierter Benutzer
            • 23.10.2002
            • 321

            #6
            Super vielen Dank, hier sim Forum sind wirklich die besten und hilfsbereitesten Menschen zu finden. Mit Eurer Hilfe werde ich mich mal ans Werk begeben.

            Bernd

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            • kboe
              Registrierter Benutzer
              • 28.09.2003
              • 1877

              #7
              hallo seebär!
              zum thema schmierung:
              wenn du unbedingt auf gar keinen fall öl am fertigen werkstück haben willst, kannst du auch mit alkohol ( spiritus ) schmieren. der verdunstet rückstandsfrei und muß daher großzügig zugegeben werden. hab das speziell im reinraum bei bohrungen in edelstahl gemacht

              gruß
              kboe
              Mir kommt kein HiRes in die Anlage. Ich brauch meine Hochtöner noch länger.

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              • knork
                Registrierter Benutzer
                • 18.09.2008
                • 1896

                #8
                ich hab keine lust, so viel zu schreiben wie der feine schlaue her chaomanic , aber ich geb dir noch nen tipp für die kernbohrung...
                auch hier schmieren und eine hohe drehzahl wählen - sonst kann sich der bohrer verhaken und bricht ab.
                ...

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                • knork
                  Registrierter Benutzer
                  • 18.09.2008
                  • 1896

                  #9
                  Zitat von kboe Beitrag anzeigen
                  hallo seebär!
                  zum thema schmierung:
                  wenn du unbedingt auf gar keinen fall öl am fertigen werkstück haben willst, kannst du auch mit alkohol ( spiritus ) schmieren.
                  schmiert das auch oder kühlt das nur?
                  ich würde lieber ölen - alu und kupfer sind wirklich säcke. bei kupfer kommt dazu, dass es sich beim bohren erwärmt und stark ausdehnt - dann klemmts den bohrer ein - ohne öl würde der gnadenlos wegbrechen.

                  bei edelstahl reicht auch wasser zum kühlen - da gehts nur darum, dass der bohrer nicht zu warm wird. vergriesgnaddeln wie bei alu ist da nicht.
                  ...

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                  • Chaomaniac
                    Registrierter Benutzer
                    • 01.08.2008
                    • 2916

                    #10
                    Knorkator, da hast Du wahr!
                    Wenn wir schon mal dabei sind: wenn der 2,5er Kernlochbohrer zu lang ist, dann verläuft er auch leichter... Also nicht zu weit vom Bohrfutter rausschauen lassen!
                    Wer ist eigentlich dieser
                    schlaue her chaomanic
                    ?
                    Gaaaanz viel Zeug zu verkaufen...

                    Kommentar

                    • knork
                      Registrierter Benutzer
                      • 18.09.2008
                      • 1896

                      #11
                      uiuiuiii - hier klemmen wohl 'n paar tasten.
                      ...

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                      • PeterG
                        Registrierter Benutzer
                        • 12.06.2003
                        • 1350

                        #12
                        Alu

                        Guten Morgen,

                        für Aluminium ist Alkohol die erste Wahl zum schmieren und kühlen!!! Öl wirkt nicht so gut!
                        Wenn es ganz ordentlich werden soll bohre ich mit 2mm und danach wird auf 2,4mm aufgebohrt und dann wie o.g. angesenkt!
                        Gewinde kann man auch mit nem kleinen Akkuschrauber schneiden, wobei ein wenig Übung und Gefühl braucht es schon.

                        MfG
                        Peter
                        Meine Hornlautsprecher

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                        • Mr. Castle
                          Registrierter Benutzer
                          • 16.10.2006
                          • 87

                          #13
                          Spiritus geht bei Alu wunderbar.
                          Der Nachteil im allgemeinen ist, dass es schnell weggfließt. Aber das ist gerade beim Sackloch nicht der Fall, da man dies vor dem Gewindeschneiden schön "auffüllen" kann. Die Späne verkleben sich auch nicht so wie beim öl und lassen sich gut entfernen.

                          Gruß


                          Edit: PeterG war schneller...

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                          • Chaomaniac
                            Registrierter Benutzer
                            • 01.08.2008
                            • 2916

                            #14
                            3 1/2 Jahre Mechaniker gelernt und nie was von Spiritus zum Kühlen/ Schmieren gehört...
                            Bei uns in der Firma gabs nur "Bohrwasser" (emulgiertes, verseiftes Öl) und Schneidöl.
                            Man lernt nie aus!
                            Gaaaanz viel Zeug zu verkaufen...

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                            • Blacktriple
                              Registrierter Benutzer
                              • 13.12.2007
                              • 90

                              #15
                              Hallo Seebaer!
                              Falls Du noch keinen M3 Maschinengewindebohrer gekauft hast, dann sag bescheid und ich schick Dir einen zum Nulltarif!
                              Das Leben ist kein Pornofilm!!!

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