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Qualität und Leistung von Bauteilen

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  • HarryCan
    Registrierter Benutzer
    • 19.04.2009
    • 2

    Qualität und Leistung von Bauteilen

    Hallo allerseits,

    ich bin neu hier, also möchte ich mich zunächst „vorstellen“:

    Ich habe Anfang der 90er den Bauvorschlag VIB (02/93) realisiert, bestehend aus:
    • WSP 21S
    • DSM 25 FFL
    • Fertigweiche VIB
    • Pegelregler LC 57 H
    Die Gehäuse habe ich vom Bekannten (Berufusschreiner) bauen lassen (sind echt schnuckelig geworden!).

    Den Boxen bin ich immer treu geblieben, wobei sie eigentlich immer in raumakustisch grauenhaften Räumen spielen mussten. Vor etwa 2 Jahren habe ich mich dann dann in das Thema Raumakustik hinein gesteigert und mein Wohnzimmer immer weiter optimiert: Was nützen mir Boxen in einem besch... klingendem Raum?! Zusammen mit meinen raumakustischen Maßnahmen habe ich meine VIB stückweise optimiert, was interne Verkabelung und Bedämmung angeht.

    Jetzt bin ich mit der Raumakustik leidlich zufrieden. Seit meiner letzten Maßnahme klingt aber plötzlich der Mittel-/Hochtonbereich meiner Boxen völlig unbefriedigend. Ihr wisst wie ich das meine: nicht unbefriedigend für jenen Besuch, der total vom Klang entzückt ist, sondern unbefriedigend für mich Irgendwann müssen natürlich die eigenen „Traumboxen“ ran. Bis dahin heißt es aber: sparen und lernen (habe nie eine Box entwickelt, kann aber Spannung, Strom, Kapazität und Induktivität voneinander unterscheiden).

    Jetzt werde ich erst einmal damit anfangen, aus den VIB das Möglichste herauszuholen um zu lernen und die Zeit bis zur Traumbox zu überbrücken. Da ich zur Zeit keine neuen Gehäuse bauen will, müssen die WSP 21S bleiben. Vielleicht ersetze ich irgendwann die DSM 25 FFL durch die KE 25 SC. Der Knackpunkt ist aber sicherlich die Weiche.

    Nachdem ich meine Boxen in Boxsim reingehackt hatte, habe ich meinen Augen nicht getraut. Den völlig überhöhten Hochtonbereich musste ich immer mit dem Pegelregler drastisch reduzieren. Wenn man dies mit einem Spannungsteiler simuliert (z.B. 4,7 Ohm; 22 Ohm), bleibt eine ordentliche Überhöhung von 5 dB (!) knapp unter 2kHz. Ab 10kHz kommt noch einmal eine ähnliche Überhöhung. Gerade die Überhöhung bei 2 kHz ist wahrscheinlich, was mich am Klang der Boxen jetzt so stört. Der Phasenverlauf bei der Übernahmefrequenz ist bei der Simu ebenfalls nicht wirklich vertrauenserweckend.

    Also habe ich die Osterfeiertage vor Boxsim verbracht und mir den Wolf simuliert, bis ich nun eine Weiche habe, die es mit den DSM 25 FFL ganz gut tun sollte und mit späteren KE 25 SC richtig gut.

    Jetzt geht es die Realisierung und diesbezüglich habe ich einige grundsätzliche Fragen:

    1. Qualität der Bauteile
    An welcher Stelle ist es wichtig, in die Qualität von Bauteile zu investieren. Grundsätzlich dürften die Bauteile, die in Reihe mit den Lautsprechern liegen von besonderer Bedeutung sein. Wie ist das mit dem Saugkreisen? Wie ist hier die Bedeutung der Qualität? Macht es Sinn im Saugkreis in Backlackspulen und teure Kondensatoren zu investieren? Entscheidender Gedanke: Was lässt sich in den Saugkreisen sparen, was in anderen Bauteil investiert werden kann? Zur Info: ich habe jeweils im Bass- und im Mittel-/Hochtonbereich einen Zweig parallel zu jeweiligen Lautsprecher. Hierbei geht es gar nicht so sehr um die Kohle als solche (die bei mir natürlich auch keinen Limes gegen Unendlich hat!), sondern ums Prinzip. Da, wo die Bauteile was kosten müssen, ist das halt so. Aber nicht: „Aus Prinzip teuer!“

    2. Leistung von Bauteilen
    Wie bekomme ich heraus, wie ich die Leistung von Bauteilen dimensionieren muss? So wie ich das sehe, geht es hier erst einmal um die Kondensatoren (VDC) und die Widerstände (Watt). Spannungs- und Strommesser für Boxsim habe ich mir heruntergeladen und kann sie in meiner Simu auch verwenden. Aber die gemsessenen Zahlen sagen mir nichts Natürlich kann ich bei der Dimensionierung überall einen mächtigen Angstfaktor aufschlagen. Aber es kann ja nicht Sinn der Übung sein, Weichen zu bauen, die wegen ihrer überdimensionierten Bauteile größer als meine Boxen sind! Hilfe! Zur Info: Meinen Verstärker FineArts A-903 (100/150W nach DIN 45500) betreibe ich maximal auf 4 von10.

    Ich würde mich freuen, wenn ihr mir einige grundlegenden Infos an die Hand gegeben könntet.

    Danke und Gruß
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    "Sag mal, glaubst du nicht, dass du inzwischen das Gras wachsen hörst?!"
    "Du meinst sicherlich das fürchterliche Getöse im Garten?!"
  • walwal
    Registrierter Benutzer
    • 08.01.2003
    • 27976

    #2
    Hallo, hier meine Meinung (aus Erfahrung)

    1. Qualität der Bauteile
    An welcher Stelle ist es wichtig, in die Qualität von Bauteile zu investieren. Grundsätzlich dürften die Bauteile, die in Reihe mit den Lautsprechern liegen von besonderer Bedeutung sein. Wie ist das mit dem Saugkreisen? Wie ist hier die Bedeutung der Qualität? Macht es Sinn im Saugkreis in Backlackspulen und teure Kondensatoren zu investieren? Entscheidender Gedanke: Was lässt sich in den Saugkreisen sparen, was in anderen Bauteil investiert werden kann? Zur Info: ich habe jeweils im Bass- und im Mittel-/Hochtonbereich einen Zweig parallel zu jeweiligen Lautsprecher. Hierbei geht es gar nicht so sehr um die Kohle als solche (die bei mir natürlich auch keinen Limes gegen Unendlich hat!), sondern ums Prinzip. Da, wo die Bauteile was kosten müssen, ist das halt so. Aber nicht: „Aus Prinzip teuer!“

    Bitte vergiß das Märchen vom Signalweg! Alle Teile beeinflussen sich gegenseitig. Wo es bezahlbar und vom Widerstand sinnvoll ist, Luftspulen nehmen statt Kernspulen. Ob Draht, Backlack Tritec oder Bandspulen: Man hört es nicht. Ebenso Kondensatoren im Tief/Mitteltonzweig. Im Hochton MKP nehmen. Egal welche. Elkos meide ich nur wegen Lanzeitstabilität und den höheren Toleranzen.

    2. Leistung von Bauteilen
    Wie bekomme ich heraus, wie ich die Leistung von Bauteilen dimensionieren muss? So wie ich das sehe, geht es hier erst einmal um die Kondensatoren (VDC) und die Widerstände (Watt).

    Die 35 V von Elkos sind knapp, aber wenn sie halten, ist es egal. Widerstände sind mit 10 Watt ausreichend.

    Was hast du denn verändert, bevor der Klang nicht mehr gefällt?
    Vieleicht ist ein Elko defekt?


    Bei deiner Simu ist die DSM zu tief getrennt, da wird sie scheppern.
    „Audiophile verwenden ihre Geräte nicht, um Ihre Musik zu hören. Audiophile verwenden Ihre Musik, um ihre Geräte zu hören.“

    Alan Parsons

    Kommentar

    • HarryCan
      Registrierter Benutzer
      • 19.04.2009
      • 2

      #3
      Veränderungen

      Hallo Walwal,

      danke für deine prompte Anwort. Zunächst zu deiner Frage, was ich denn verändert habe, dass mir der Klang jetzt nicht mehr gefällt:

      Nix an den Boxen: Die Raumakustik habe ich verändert. Ich habe Absorber für den Mittel und Hochtonbereich installiert. Dadurch ist die Hallzeit in einem Freuqenzbereich ab etwa 800 Hz geringer als vorher. Der Direktschall wird also weniger durch den indirekten Schall (=Reflexionen im Raum) vermanscht. Mitten und Höhen werden dadurch erheblich durchsichtiger, weil sich das Ohr nicht mehr so mit dem störenden Mansch herumschlagen muss. Wer im Detail interessiert ist, suche unter Audio Tile SchockWave - klingt martialisch, ich weiß Die Dinger sind übrigens einigermaßen im Raum verteilt, bilden also keine geschlossene Fläche, die plötzlich alles platt dänpft (das ergäbe dann einen sehr präzisen Klang, der aber alles andere als schön ist!).

      Nun springen mich einige Frequenzen mit Mittenbereich an, während ansonsten alles schön klar und ausgewogen ist. Drehe ich am Pegelregler Ríchtung minus verschwindet dass Bissige, gleichzeitig wird das Klangbild aber auch stumpf (nix Spritziges mehr). Zur allgemeinen Beruhigung: Nachdem ich meine Raumaktustik verändert habe, ist die alte Stellung des Pegelreglers für den Hochtöner immer noch die beste Stellung.

      Ich gehe deshalb davon aus, dass meine Raumakustischen Maßnahmen das Problem aufdecken, aber nicht der Grund dafür sind. Wäre auch verwunderlich, wenn der Klang ab etwa 800 Hz aufwärts postiv beeinflusst wird, zwischendurch dann aber nicht und im Hochtonbereich dann aber wieder doch. Das widerspricht meiner Vorstellung über die physikalischen Zusammenhänge bei porösen Absorbern

      Danke für deine Meinung zur Qualität der Bauteile, die Frage zur Leistungsauslegung ist aber nicht beantwortet. Letztlich sagst du ja auch, ich soll lieber ein bischen was drauf schlagen. Aber was ist der Maßstab?

      Gruß

      Harry
      "Sag mal, glaubst du nicht, dass du inzwischen das Gras wachsen hörst?!"
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      Kommentar

      • walwal
        Registrierter Benutzer
        • 08.01.2003
        • 27976

        #4
        Spulen sind unkritisch, wenn die Vorgaben von Visaton eingehalten wurden.
        Widerstände 10 Watt reicht.
        Kondensatoren kannst du gegen Q4 von IT austauschen, das sind MKP bis 400 Volt.

        Fertig. Wird nicht anders klingen, aber hält ewig und die Elkos sind schon älter, vieleicht nicht mehr ok. Mehr ist Voodoo.
        Die meisten Räume sind im Hochton bezüglich Nachhallzeit in Ordnung, problematisch ist Tiefton. Wenn du nur mal so auf Verdacht Raumakustik veränderst, kann es negativ sein.

        Man sollte so vorgehen:

        Stört mich etwas?
        Wenn ja, welche Frequenz, durch Messung ermitteln
        Massnahmen durchführen
        Neu Testen.

        Schau mal hier unter Raumakustik.

        Die Absorber sehen zwar lustig aus, sind aber meiner Meinung nach ungeeignet, da sie im Hochton und oberen Mittelton absorbieren, die angegeben Absorptionswerte bei 125 Hz stimmen garantiert nicht! Es wird auch kein Messdiagramm gezeigt.

        Schau mal hier rein: www.casakustik.de

        Nochmal zu den Boxen: Alle 2-Weger haben Probleme mit der Gleichmäßigkeit der Bündelung und reagieren heftig auf andere Räume und Akustik. Bau einen 3-Weger.
        „Audiophile verwenden ihre Geräte nicht, um Ihre Musik zu hören. Audiophile verwenden Ihre Musik, um ihre Geräte zu hören.“

        Alan Parsons

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