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High-End-Spulen DIY

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  • Frankynstone
    Registrierter Benutzer
    • 24.03.2004
    • 3916

    High-End-Spulen DIY

    Hallo Freunde,

    da ich in der Uni gerade mit Spulen zu tun habe, bin ich auf die Idee gekommen, dass es eigentlich doch sehr nützlich und preisgünstig ist, seine Spulen selber zu wickeln.

    Meine Idee waren Schalenkerne der Bauform P oder RM mit Luftspalt innen. Die haben nach außen kein nennenswertes Streufeld und man kann sie sehr dicht beieinander verbauen, ohne gegenseitige Beeinflussung der Werte und damit weglaufende Trennfrequenzen zu riskieren. Mit Luftspalt ist außerdem die Toleranz des AL-Wertes sehr gering, selbstgewickelte Spulen werden genau so präzise sein, wie fertig gekaufte, wenn nicht besser.

    Epcos ist sicher der bekannteste Hersteller für Ferritkerne und man findet auf der Homepage von denen unheimlich viele Informationen. Sehr interessant z. B. der Klirrfaktor oder die Sättigungsinduktion, da kann man sich das Kernmaterial direkt nach seinen Qualitäts- und Leistungsansprüchen suchen.

    Kernmaterial und Cu-Lackdraht zu kaufen, ist überhaupt kein Problem, diverse Versender führen all das und Zubehör oder können es auf Anfrage beschaffen.

    Was haltet ihr davon? Hat schon jemand Kernspulen selbst gewickelt? Gibt es Tipps und Hinweise von Berufs- und Hobbyelektronikern?

    Grüße

    Frank
    PN-Box ist voll, bei Bedarf E-Mail: Frankynstone(ätt)gmx(punkt)de
  • Frank S
    Registrierter Benutzer
    • 26.04.2002
    • 4741

    #2
    Spulen und Übertrager hab ich schon dutzende gewickelt, diese jedoch nicht für Tonfrequenz sondern für Leistungselektronik. Eine Quelle ist hierbei:
    http://www.spulen.com/shop/
    Wobei auch Reichelt nach zahlreichen Anfragen imstande war, HF-Litze ins Angebot zu nehmen.

    Die Toleranzen der Kerne sind ohne Luftspalt sehr heftig, aber in dieser Form kommen diese in der Audiotechnik ja nicht zum Einsatz. Bei Kernen wie dem ETD49 hab ich den Luftspalt über geschliffene Epoxystreifen bei Bedarf (synchrone Resonanzwandler) feineingestellt und dann das Streufeld mit einer Bandage aus Kupferfolie getilgt. Bei anderen Kernen ist es auch möglich, über die Windungszahl einen Feinabgleich vorzunehmen.

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    • raphael
      Registrierter Benutzer
      • 10.05.2001
      • 3490

      #3
      Spule habe ich noch nicht selbstgewickelt. Hatte es aber mal vor, jedoch nicht für Lautsprecherfrequenzweichen, sondern noch vor den Endstufen. Ist dann aber aufgrund von Zeitmangels nichts draus geworden.
      Was ich mal gemacht habe (letztes Jahr Ostern) war, Spulen für Elektromagnete zu wickeln. Man braucht schon ordentlich Geduld, bis mal den dreh raus hat, allerdings benötigtete ich auch ca. 3000Windungen mit dünnem Spulenlackdraht. Habe daher den Spulenkörper auf eine langsam drehende Bohrmaschine gespannt und dann los. Den Lackdraht konnte ich billig besorgen. Am damaligen Wohnortort ist der Hauptsitz von Block Transformatoren, die haben auch einen Werksverkauf. Dann bekommt man Spulendraht in vielen Stärken auf einem Wickel. Ist von Bremen auch nicht allzuweit entfernt, falls es nötig sein sollte.

      Raphael
      There are 10 types of people: Those that understand Binary and those that don't.

      T+A SACD 1245R, Sony DVP-NS305, AppleTV (2G), Marantz SR5200,
      2x Pass Aleph-X 70W (DIY)
      LS mit Visaton:
      RiPol (2xTIW400)
      Nothung (2x W170S+CD-Horn, vollaktiver Lautsprecher)
      Troll (W100S+KTN25F Koaxlautsprecher)

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      • HCW
        HCW
        Registrierter Benutzer
        • 05.01.2005
        • 1857

        #4
        Nabend,

        Endlich mal wieder was schönes:-)
        Ich habe in der Lehre und später im Hobby auch zahlreiche Spulen, vorrangig für Weichen (DDR- gab ja nichts:-)) und Trafos gewickelt, und dies auch professionell gelernt.
        Gerade bei den dickeren Drähten ist es nicht mehr so ganz easy, die gleichmäßig und stramm aufzuwickeln. Es geht aber. Eine einfache Wickelmaschine kann man sich sicher gut aus so einem Pollin-Getriebemotor (Eingespannter Akkuschrauber mit GUTER Elektronik geht auch) und einem Bandzählwerk bauen. Gegebenenfalls muss der Draht vorher durch ein einfaches Richtwerk ( je 3 Rollen horizontal und vertikal) laufen.
        Bei mehrlagigen Spulen pflanzen sich Wickelfehler von Lage zu Lage unbarmherzig fort, es muss also von Anfang an sehr sorgfältig gearbeitet werden.

        Gruß, Christian

        PS: zum Feinabgleich kann man einfach von vornherein 10% zuviel wickeln, und dann abwickeln, dabei den Lackdraht nur am Ende blank machen und gleich an der Messbrücke lassen. Die Induktivität des außen rumhängenden, gestreckten Drahtes ist vernachlässsigbar.
        Zuletzt geändert von HCW; 03.06.2008, 01:46.

        Kommentar

        • PeterG
          Registrierter Benutzer
          • 12.06.2003
          • 1350

          #5
          Hi,

          ich habe ein paar Luftspulen gewickelt und die stimmen sehr genau mit der Berechnung überein.

          Fertig vergossen und umwickelt und mit "wertigen" HF-Litzen-Anschlüssen sieht das so aus:
          http://freenet-homepage.de/Hornlauts...zweiche-01.jpg

          MfG
          Peter
          Meine Hornlautsprecher

          Kommentar

          • Quaschdl
            Registrierter Benutzer
            • 17.08.2004
            • 454

            #6
            Toll. Der Thread kommt ein par Tage zu spät für mich, gerade 'ne große Weichenbestellung losgelassen...
            Naja, inwiefern lohnt sich das denn überhaupt, finanziell meine ich?
            To generalise is to be an idiot.

            Kommentar

            • Mr.E
              Registrierter Benutzer
              • 02.10.2002
              • 5316

              #7
              Kondensatoren mit nicht so leicht abbrechenden Anschlüssen würden mich erstmal eher reizen.

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              • Gast-Avatar
                Gone

                #8
                kostet vor allem viel Zeit

                plus Handwerkszeugs
                plus Messgerät

                ich würds nich mehr machen wollen

                dann eher Elektroweiche

                hat man mal nen GitarrenPU (iss zwar nich vergleichbar mit einer LSWeichenspule) mit bis zu 5000 hauchzarten "Wicklungen" hergestellt, iss man satt bis oben hin.
                Un besser klingts auch nicht

                Gone

                Kommentar

                • Frank S
                  Registrierter Benutzer
                  • 26.04.2002
                  • 4741

                  #9
                  Guck mal bei Wima die neuen DC-Link oder die Snubber- Kondensatoren an.

                  Kommentar

                  • HCW
                    HCW
                    Registrierter Benutzer
                    • 05.01.2005
                    • 1857

                    #10
                    Lohnen...

                    .. tut sich das naturgemäß (heute) überhauptnicht. Ist reiner Spaß.
                    Man kann natürlich nicht immer nur Sachen machen, die sich nach landläufiger Meinung lohnen...

                    Gruß, Christian

                    Kommentar

                    • thomas_ch
                      Registrierter Benutzer
                      • 08.07.2002
                      • 213

                      #11
                      Hallo Frankynstone,

                      durch den Wahnsinns- Kupferpreis getrieben, finde ich auch, dass die Spulen doch unverhälnissmäßig teuer sind. Für einen Bastler sollte zu dem ein Sortiment der gebräuchlichsten Werte verfügbar sein :-(

                      Zumindest für das Wickeln von Luftspulen kann ich Dir ein paar Tips geben... Den Spulenkörper findet man als "Abfall" aus der Automotive Industrie. Ein Berechnungstool findet sich sicherlich in den Weiten des www. Dann den Spulenkörper in den schon vorher angedachten Getriebemotor spannen und den Lackdraht über die Hand (mit Baumwollhandschuhen) laufen lassen. Industriell gefertigte Spulen laufen auf den Wickelmaschinen mit sehr hoher Geschwindigkeit. Zur Vermeidung der angesprochenen Wickelfehler sollte man bei einem manuellem Prozess jedoch mit kleiner Geschwindigkeit starten. Dann einfach etwas höhere Windungsanzahl wickeln und später den gewünschten Wert mit einem handelsüblichem LCR- Meter durch abwickeln einstellen ;-) Wenn Du Versuche fahren willst, kann ich Dir auch ein paar Spulenkörper besorgen ;-)

                      Gruß, Thomas

                      Kommentar

                      • Frankynstone
                        Registrierter Benutzer
                        • 24.03.2004
                        • 3916

                        #12
                        Naja, lohnen ist relativ. Ich meine, wenn der AL-Wert auf +/-3% stimmt, braucht man nicht unbedingt ein Messgerät bemühen, bei der geringen anfallenden Windungszahl macht das Wickeln auch noch Spaß und der Hauptgewinn liegt eben darin, dass man sich bei einer DIY-Spule sämtliche Eigenschaften selbst aussuchen kann.

                        Preisgünnsch sind solche Standardkerne in E- oder EDT-Form. Eigentlich alle Spulen körper haben mehr Pins, als man braucht. Dadurch sind sogar umschaltbare Induktivitäten machbar, z. B. um den Mittenpegel (wahlweise glatter Frequenzgang auf Achse oder glatter Energiefrequenzgang) umzuschalten.
                        PN-Box ist voll, bei Bedarf E-Mail: Frankynstone(ätt)gmx(punkt)de

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                        • raw
                          raw
                          Registrierter Benutzer
                          • 12.06.2005
                          • 285

                          #13
                          Ich finde die Preise für Spulen unglaublich. Überlegt mal, fast 6€ für 1mH mit Rollenkern und 1mm Draht!!!! Ich vermute, dass da etwas mehr als der hohe Kupferpreis dahintersteckt.
                          Auf der anderen Seite haben Spulenhersteller Ausschuss und Überproduktion, die weggeschmissen wird. Tipp: Fragt mal nett und vertrauensvoll bei einem Spulenhersteller nach einem Kistchen an überproduzierten Spulen.

                          IMHO lohnt sich das Selberwickeln gerade bei Spulen für Saugkreise. Den im Saugkreis verwendeten Keramik-Widerstand kann man durch dünneren Spulendraht manchmal schon wegfallen lassen.

                          Spulenkörper bekommt man z. B. bei Pollin hinterhergeschmissen. Jede Bindfadenrolle oder Lötzinn-Rolle reicht auch.
                          Kupferlackdraht ist auch nicht teuer!


                          Jeder kann die Spuleninduktivität über ein Computerprogramm (LIMP) mit einer einfachen Schaltung kostenlos und schnell messen.

                          Außerdem ist das Selberwickeln von Spulen die reine und schöne Bastlerromantik.


                          Eine andere Sache: Kondensatoren sind auch dermaßen überteuert. Und für was braucht der Bastler 160Vdc, 250Vdc oder gar 400Vdc Typen???!!! Es würden in beinahe allen Fällen die 63Vdc Typen vollkommen ausreichen.
                          Gruß
                          Denis

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                          • walwal
                            Registrierter Benutzer
                            • 08.01.2003
                            • 28080

                            #14
                            Es wird doch niemand gezwungen, die Hochvolt-Kondensatoren zu kaufen!

                            Natürlich KANN es preiswerter sein, Spulen selbst zu wickeln. Es ist auch preiswerter, Erdbeeren selbst zu pflücken oder sich das Essen selbst zu kochen.
                            „Audiophile verwenden ihre Geräte nicht, um Ihre Musik zu hören. Audiophile verwenden Ihre Musik, um ihre Geräte zu hören.“

                            Alan Parsons

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                            • walwal
                              Registrierter Benutzer
                              • 08.01.2003
                              • 28080

                              #15
                              Das kommt auf den Koch an....
                              „Audiophile verwenden ihre Geräte nicht, um Ihre Musik zu hören. Audiophile verwenden Ihre Musik, um ihre Geräte zu hören.“

                              Alan Parsons

                              Kommentar

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