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Welchen Röhrenverstärker ?

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  • ChPuls
    Registrierter Benutzer
    • 17.01.2002
    • 736

    Welchen Röhrenverstärker ?

    Hallo,

    Ich spiele schon seit längerem mit dem Gedanken, mir einen Röhrenverstärker zu bauen.

    Ich möchte meine Experience V20 damit betreiben. Ich werde den Impedanzverlauf vorher mit drei Saugkreisen und vielleicht einem RC-Glied glätten.

    Nun die Frage, welches Konzept, es gibt so viele.
    Ich hatte mal einen Röhrenverstärker mit der 300B gehört und der klang wirklich fantastisch, ich weiss es klingt zu simpel und trivial, aber deswegen bin ich auch auf die Idee gekommen mir einen Röhrenverstärker zu bauen. Natürlich finde ich die Optik auch nett.

    Aber eine 300B ist etwas teuer. Lieber ein Konzept mit preiswerteren Röhren, die Ausgangsübertrager kosten ja auch schon sehr viel.
    Kann man die Ausgangsübertrager auch selber bauen bzw wickeln, wenn man irgendwo die Spulenkörper und die Bleche bekommt?

    Als Anforderung an den Verstärker stelle ich, dass er nicht wie ein total alter Röhrenverstärker nur dumpf und deshalb so warm klingen soll, er soll schon einen breiten Übertragungbereich haben. Am besten linear von 20 bis 20 kHz.
    Und ich denke so mindestens 10 Watt Ausgangsleistung sollte er liefern, da ich rein rechnerisch mit so 2 Watt oft höre.
    Ich vermute der gute Klang von Röhren kommt auch vom geradzahligen Klirrspektrum.

    Für Anregungen und Kritiken bin ich sehr dankbar.

    MFG
    Christian Puls
    Christian Puls
  • walwal
    Registrierter Benutzer
    • 08.01.2003
    • 27979

    #2
    http://www.jogis-roehrenbude.de/Lese...B-Amp/300b.htm
    „Audiophile verwenden ihre Geräte nicht, um Ihre Musik zu hören. Audiophile verwenden Ihre Musik, um ihre Geräte zu hören.“

    Alan Parsons

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    • ChPuls
      Registrierter Benutzer
      • 17.01.2002
      • 736

      #3
      Danke walwal,

      ich meinte eigentlich eine Schaltung ohne 300B, ich weiss in der röhrenbude von joge gibt es etliche schaltungen.

      Ich wollte mal von dem Visaton-Forum einen Vorschlag haben.

      Wie sieht es mit der KT88, die kostet nur ein Drittel.

      Von den einzelnen Konzepten habe ich nicht so viel Ahnung, ob A/B oder A, Gegentakt und so.

      Ich habe nur mal gelesen, dass Verstärker ohne Gegentakt weniger Verzerrungen haben, dafür aber weniger Leistung abgeben.

      Kann einer gute Literatur für Grundschaltung, wie sie funktionieren und welche Vor- und Nachteile sie haben, empfehlen?
      Christian Puls

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      • kboe
        Registrierter Benutzer
        • 28.09.2003
        • 1879

        #4
        auch grundlagenartikel sind m.w. auf jogis röhrenbude vorhanden.

        es muß dir schon klar sein, daß du, wenn du selber bauen willst, gerade bei röhren, die nicht gerade einfach handzuhaben sind, einige zeit in grundlagenerarbeitung und erfahrungsaufbau wirst investieren müssen. ansonsten bau ev. einen erprobten bausatz.

        laß diech ev. auch von jogi beraten. ( macht der das?)

        gruß
        kboe
        Mir kommt kein HiRes in die Anlage. Ich brauch meine Hochtöner noch länger.

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        • reference
          Registrierter Benutzer
          • 31.01.2007
          • 76

          #5
          Hallo,

          sehr empfehlen kann ich auch

          http://www.welter-electronic.de

          Die Konzepte sind schlüssig und gut aufzubauen.
          Die Übertrager gibt es meistens in mehreren Ausführungen,
          die Qualität und die technische Beratung ist sehr gut.

          Ich habe selbst schon mehrere Vorstufen und Endstufen für Freunde und Bekannte aufgebaut. Ein wenig Erfahrung, sollte aber vorhanden sein.

          Als Endstufen kann ich Varanten von 4x EL84 oder 2 x EL34 empfehlen. Die Ausgangsleistungen liegen um die 35 - 50 Watt je nach Beschaltung und Übertrager. Der Aufbau ist übersichtlich.
          Lineare Frequenzgänge sind wirklich kein Thema !

          Momentan interessiere ich mich für eine Endstufe mit einer 6C33....., mal schauen ob das mein nächstes Projekt wird !?

          Mit freundlichen Grüßen
          Sven

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          • ChPuls
            Registrierter Benutzer
            • 17.01.2002
            • 736

            #6
            Was wäre von dem Unison S2K zu halten.

            Der sieht recht interessant aus. Ist ein Class A Verstärker mit einer KT88 als Endstufe und ECC83 als Vorstufe, hat lediglich 15 Watt an 8 Ohm und an 4 Ohm die Hälfte, was ich nicht verstehe, da ich immer dachte, dass man verschiedene Anzapfungen am Ausgangsübertrager anstecken kann und die Leistung nicht vermindert wird. Zumindest ist es bei einigen Röhrenverstärkern so.

            Der Bauplan wäre mal interessant.
            Christian Puls

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            • antiasina
              Registrierter Benutzer
              • 07.01.2007
              • 686

              #7
              @Moab:
              Die Theorie mit dem "Harmonieren" glaube ich nicht.
              Es ist so, die Kette ist nur so stark, wie ihr schwächstes Glied, deshalb ist 20000€-McIntosh-Röhrenamp+Discman vom Aldi sicher Geldverschwendung.
              Ansonsten gibt es keinen vernünftigen Grund, warum eine bestimmte Kombination guter Komponenten nicht klingen soll (sofern da kein Sounding im Spiel ist... Wenn der CD-Player den Frequenzgang bewusst verbiegt und dann auch noch ein Röhrenamp mit hohem Ausgangswiderstand dazukommt, dann ist einfach Schluss mit lustig... Aber um sowas mach ich eh einen weiten Bogen)
              Ich sage: gutes Zeug klingt auch besser als schlechtes, egal unter welchen Umständen. Wer mir das Gegenteil beweisen will, muss das mit wissenschaftlichen (!) Argumenten tun, oder mit einem Hörtest....
              Quadro light
              Eigenbau Röhren-Amp (2x110W)
              Ich lerne aus meinen Fehlern - ich kann sie jederzeit wiederholen!

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              • ChPuls
                Registrierter Benutzer
                • 17.01.2002
                • 736

                #8
                @ antiasina

                Das mit dem "Harmonieren" sehe ich genauso so wie du.

                Alles muss wissenschaftlich belegbar sein. Ein heutiger neutraler CD-Player kann man an jeden Röhrenverstärker anschliessen und die Ausgangsstufe des CD-Players wohlgemerkt ist eigentlich immer stark genug um den Röhrenverstärker zu füttern.

                Es sei denn wie antiasina geschrieben hat, dass alle Geräte "gesoundet" sind. Und der hohe Ausgangswiderstand ist bei fast allen Röhrenverstärkern, deswegen linearisiere ich auch die Lautsprecher vorher.
                Christian Puls

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                • ChPuls
                  Registrierter Benutzer
                  • 17.01.2002
                  • 736

                  #9
                  Nochmal eine ganz andere Frage,

                  wieviel Verstärkerleistung bräuchte ich für die Experience V20, wenn ich laut Pegelsteller am Verstärker umgerechenet so mit 2 Watt immer höre?
                  Christian Puls

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                  • antiasina
                    Registrierter Benutzer
                    • 07.01.2007
                    • 686

                    #10
                    Also 10dB Headroom ist schon gut, d.h. wenn du mit 2 Watt hörst sollte die "Kiste" ca. 20W haben. Geräde mit EL84 oder mit EL34 als Triode haben in der Regel 17W, das passt auch noch. Allerdings zweifle ich daran, dass die 2W stimmen.. die Bestimmung von Leistungen an Boxen ist sehr schwer, weil die Box keine konstante Impedanz besitzt...
                    Bei 88dB Kennschalldruck der Experience und 17W erzielst du 112dB Schalldruck auf 1m Abstand.
                    1. Das reicht (Stiftung Warentest: der LAUTESTE Benzinrasenmäher hat 96 dB)
                    2. Da schlagen sowieso vorher die TTs an...
                    Aber probier den Röhrenverstärker unbedingt vor dem Kauf aus, er kann einen zu hohen Ausgangswiderstand haben, der an der Experience eine Anhebung um 3kHz verursacht. Das kann man erstmal mögen, auf Dauer wirds lästig...
                    In dieser Beziehung sind Triodenverstärker besser. Ein Amp mit EL34/KT88 oder so in Triode ist im Selbstbau nicht teuer, wie's mit Fertiggeräten aussieht, weiß ich nicht.
                    Wenn das nichts hilft, kann man es mit einer Impedanzlinearisierung probieren.
                    Quadro light
                    Eigenbau Röhren-Amp (2x110W)
                    Ich lerne aus meinen Fehlern - ich kann sie jederzeit wiederholen!

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                    • ChPuls
                      Registrierter Benutzer
                      • 17.01.2002
                      • 736

                      #11
                      @antiasina

                      Danke für die Antwort, Antiasina

                      Ich finde den Unison S2K recht schick. Wenn, dann Selbstbau und ich würde mich dann von der Technik und dem Design daran orientieren.

                      Bringt die KT88 zu wenig Leistung? In der Unison soll sie 15 Watt haben. Weil du eine Leistungsangabe von 17 Watt nur in Bezug auf die EL34 oder EL84 erwähnt hast. Egal, man kann, glaube ich, die drei Typen EL34, EL84 und die KT88 sogar untereinander austauschen.

                      Wie hast du den Schalldruck errechnet? Man bräuchte doch zB 100 Watt um 108 db zu erzeugen, wenn man 88 db Wirkungsgrad bei 1 Watt hat.

                      Und Impedanzlinerasierung habe ich sowieso vor.
                      Christian Puls

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                      • SDJungle
                        Registrierter Benutzer
                        • 09.12.2001
                        • 1126

                        #12
                        Ich würde bei der V20 DEUTLICH mehr Leistung kalkulieren. 20W pro Kanal sind arg knapp bemessen - es sei denn man steht auf unpräzise Bässe. Ein 300B-Amp scheidet von daher schon per se aus, da sollte der Wirkungsgrad schon über 94dB liegen. Der Wirkungsgrad ist allerdings nicht der einzige Masstab bei der Dimensionierung - man sollte sich neben dem Impedanzverlauf auch genau ansehen, welches Basschassis wie verbaut ist und vor allem die Anzahl davon. Ein Doppelbasssystem braucht schon prinzip/impedanzbedingt straffere Zügel vom Amp - die eine Röhre in knapp zweistelligem Leistungsbereich nicht bieten kann. Für mich war genau das der Grund, trotz 94dB-Lautsprechern bei Transistoramps zu bleiben.
                        Du kannst es gerne ausprobieren - aber ich würde an Deiner Stelle mit einem etwas kräftigeren (>30W/Kanal) EL34- oder KT88-Amp anfangen. Im Falle eines EL34-Verstärkers wird das ganze dazu noch preislich sehr interessant.

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                        • antiasina
                          Registrierter Benutzer
                          • 07.01.2007
                          • 686

                          #13
                          Oh-Sch... ich hab mich verrechnet...
                          Es bringt nur 100dB und das ist... naja... knapp.
                          Aber Schwammige Bässe kommen nicht von zu geringer Verstärkerleistung. Dass ein Transistoramp an seiner Leistungsgrenze nicht optimal arbeitet, ok. Aber bei Röhrenamps ist das eher nicht so...
                          Ich habe lange mit 17W Röhre (EL84, Mono!) gelebt und war zufrieden.
                          EL34/KT88 sind austauschbar (wenn man die Gittervorspannung anpasst), wenn auch die Schaltung für eine der Röhren optimiert werden sollte. Beide liefern Als Pentode etwa 50-100W Sinus.
                          EL84 ist nen kleineres Kaliber und liefert als Pentode 12-17W Sinus, die aber fast immer voll ausgereizt werden. Die EL84 kann für sich ein sehr gutmütiges Verhalten verbuchen, schon die Primitivschaltung mit einer Doppeltriode zur Ansteuerung geht gut. Nachteil ist der hohe Ausgangswiderstand, den man nur durch Gegenkopplung runterbekommt, und das wird immer etwas kompliziert (und viele Freaks sagen, Gegenkopplung dürfe nicht sein.)
                          Man kann die EL34(und sicher auch die KT88) auch so anschließen, dass sie elektrisch zur Triode werden und damit einen geringeren Ausgangswiderstand haben. Dabei geht allerdings die Leistung in den Keller. Meines Wissens liefert das Paar EL34 als Triode nur noch 16,5W, von der KT88 hab ich keinen Schimmer. Das Schöne an der Schaltung ist aber, dass man mit einem Umschalter wechseln kann: Zum anspruchsvollen Musikhören als Triode mit 16,5W, für die Party Pentode mit 100W...
                          Quadro light
                          Eigenbau Röhren-Amp (2x110W)
                          Ich lerne aus meinen Fehlern - ich kann sie jederzeit wiederholen!

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                          • SDJungle
                            Registrierter Benutzer
                            • 09.12.2001
                            • 1126

                            #14
                            Aber Schwammige Bässe kommen nicht von zu geringer Verstärkerleistung. Dass ein Transistoramp an seiner Leistungsgrenze nicht optimal arbeitet, ok. Aber bei Röhrenamps ist das eher nicht so...
                            Die geringe Ausgangsleistung geht bei einem Röhrenamp aber mit einem noch geringeren Dämpfungsfaktor einher und genau das ist dann das Problem. Ein solcher Röhrenamp zieht dann an den LS selbst gegen einen nominell gleich schwachen Transistoramp deutlich den Kürzeren im Bassbereich. Wiegesagt - ich hab eine Weile rumprobiert mit Röhrenamps und genau das ist dabei herausgekommen. Ich hätte nach wie vor keine Probleme, mir eine Röhre anzuschaffen (Röhrenvorstufen nutze ich eh), für meine Ansprüche und Bedürfnisse wird es dann aber leider so aufwendig und teuer dass momentan kein Weg am Transistor vorbeiführt.

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                            • ChPuls
                              Registrierter Benutzer
                              • 17.01.2002
                              • 736

                              #15
                              Die KT88 schafft als Triode im Class A Betrieb so ca 15 Watt laut Unison im S2K im Stereoplay-Test maximal 18 Watt, also ähnlich der EL34.
                              Der KT88 wird, weswegen weiss ich nicht, der bessere Klang nachgesagt, im Vergleich zur EL34.

                              Hier mal der Link zum Hersteller
                              http://www.unisonresearch.com/valve/...to.aspx?idp=11

                              Die Idee mit dem Schalter ist sehr interessant.

                              Ich kann ja erstmal mit einer EL34 pro Seite beginnen und die Treiberstufe mit jeweils einer ECC82 besetzen.

                              Das Problem ist jetzt nur zwei gute und passende und dabei günstige Ausgangsübertrager zu finden. Gute kosten so 100 Euro pro Stück.
                              Christian Puls

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