Seit einer knappen Woche bin ich nun im Besitz des obigen Buches und habe schon einige Stunden damit zugebracht. Im Moment kann ich trotzdem nicht mehr als ein paar erste Eindrücke wiedergeben, aber das wollte ich wenigstens mal tun.
Der Anspruch des Buchs ist ganz klar der einer wissenschaftlichen Abhandlung, wer praktische Hinweise zum Boxenbau sucht ist völlig falsch. Das Buch beginnt mit einem Kapitel über die verwendete Mathematik und das ist, zumindest für mich, durchaus nicht überflüssig. Manchmal musste / muss ich sogar noch andere Quellen bemühen um halbwegs zu verstehen, was er da eigentlich schreibt. Der Unterschied zwischen "Oblate Spheroidal Coordinate System" und "Prolate Spheroidal Coordinate System" war mir trotz Abitur und Ingenieurstudium bisher nicht wirklich geläufig.
Neben Kapiteln die im Moment gerade nicht so in meinem Interesse stehen, wie z. B. eines über Antriebe von Lautsprechern oder eines von Lidia Lee über Psychoakustik (das lese ich aber auch irgendwann noch!) gibt es natürlich auch viel Stoff zum Thema Abstrahlung.
Auch wenn ich noch sehr weit davon entfernt bin, eine solche Berechnung durchführen zu können, glaube ich inzwischen etwa verstanden zu haben, wie er Abstrahlverhalten für Waveguides berechnet.
Ausgehend von der allgemeinen Wellengleichung stellt er fest, dass für diese nur für bestimmte Randbedingungen in bestimmten Koordinatensystemen eine geschlossene Lösung existiert. Von den existierenden Lösungen sind dann noch etliche für die Lautsprechersimulation nicht zu gebrauchen, weil sie Fälle betreffen, die für die Lautsprecherabstrahlung unrealistisch sind (Welle im zylindrischen Rohr, Welle zwischen Platten, ...). Gerade in ziemlich ungewöhnlichen Koordinatensystemen, wie die o.g. spheroidal-Dinger gibt es aber Abstrahlung in einen sich öffenenden Raum und das ist grundsätzlich brauchbar.
Im Unterschied zu Webster (Das ist der mit der Horngleichung auf der fast alle heutigen Hornsimus basieren) berücksichtigt er nicht nur die erste Mode der Welle, sondern auch höhere. Unter „Mode“ einer Welle hat man ein bestimmtes Wellenprofil zu verstehen, dass irgendwelchen „Hankel-Funktionen“ x-ter Ordnung entspricht – da endet mein Verständnis im Moment noch ziemlich früh. Resultat ist aber, dass er, wenn er das Geschwindigkeitsprfil am Hals approximiert und bei der kompletten Berechnung alle Moden mitführt, man eben auch am Mund etwas über das Geschwindigkeitsprofil sagen kann.
Waveguides, die nicht gerade einer von der zentralen Koordinate unabhängigen Randgeometrie folgen (also alle praktisch realisierbaren) schlägt er vor, stückweise zu berechnen, wobei die Wellenprofile bei jedem Übergang umzurechnen sind (wie habe ich noch nicht verstanden).
Ein wenig hatte ich gehofft, darin ein ähnliches Rechenverfahren zu finden, wie es Boxsim und auch die Excel-Sheets von .. hab ich vergessen ... auch für die Schallwandberechnung verwenden, das ist aber definitiv nicht der Fall. Geddes ist viel viel wissenschaftlicher und viel mehr an geschlossenen Lösungen interessiert und eben auch viel näher an der realen Wellengleichung.
Das Buch wird mich wohl noch eine Weile beschäftigen, dann werde ich es entnervt weglegen und ein paar Jahre später wieder hervorkramen und irgendwann hoffe ich verstanden zu haben, wie man es denn nun macht – mit den Waveguides.
Hat jemand von euch „Audio Transducers“ mal gelesen?
Der Anspruch des Buchs ist ganz klar der einer wissenschaftlichen Abhandlung, wer praktische Hinweise zum Boxenbau sucht ist völlig falsch. Das Buch beginnt mit einem Kapitel über die verwendete Mathematik und das ist, zumindest für mich, durchaus nicht überflüssig. Manchmal musste / muss ich sogar noch andere Quellen bemühen um halbwegs zu verstehen, was er da eigentlich schreibt. Der Unterschied zwischen "Oblate Spheroidal Coordinate System" und "Prolate Spheroidal Coordinate System" war mir trotz Abitur und Ingenieurstudium bisher nicht wirklich geläufig.
Neben Kapiteln die im Moment gerade nicht so in meinem Interesse stehen, wie z. B. eines über Antriebe von Lautsprechern oder eines von Lidia Lee über Psychoakustik (das lese ich aber auch irgendwann noch!) gibt es natürlich auch viel Stoff zum Thema Abstrahlung.
Auch wenn ich noch sehr weit davon entfernt bin, eine solche Berechnung durchführen zu können, glaube ich inzwischen etwa verstanden zu haben, wie er Abstrahlverhalten für Waveguides berechnet.
Ausgehend von der allgemeinen Wellengleichung stellt er fest, dass für diese nur für bestimmte Randbedingungen in bestimmten Koordinatensystemen eine geschlossene Lösung existiert. Von den existierenden Lösungen sind dann noch etliche für die Lautsprechersimulation nicht zu gebrauchen, weil sie Fälle betreffen, die für die Lautsprecherabstrahlung unrealistisch sind (Welle im zylindrischen Rohr, Welle zwischen Platten, ...). Gerade in ziemlich ungewöhnlichen Koordinatensystemen, wie die o.g. spheroidal-Dinger gibt es aber Abstrahlung in einen sich öffenenden Raum und das ist grundsätzlich brauchbar.
Im Unterschied zu Webster (Das ist der mit der Horngleichung auf der fast alle heutigen Hornsimus basieren) berücksichtigt er nicht nur die erste Mode der Welle, sondern auch höhere. Unter „Mode“ einer Welle hat man ein bestimmtes Wellenprofil zu verstehen, dass irgendwelchen „Hankel-Funktionen“ x-ter Ordnung entspricht – da endet mein Verständnis im Moment noch ziemlich früh. Resultat ist aber, dass er, wenn er das Geschwindigkeitsprfil am Hals approximiert und bei der kompletten Berechnung alle Moden mitführt, man eben auch am Mund etwas über das Geschwindigkeitsprofil sagen kann.
Waveguides, die nicht gerade einer von der zentralen Koordinate unabhängigen Randgeometrie folgen (also alle praktisch realisierbaren) schlägt er vor, stückweise zu berechnen, wobei die Wellenprofile bei jedem Übergang umzurechnen sind (wie habe ich noch nicht verstanden).
Ein wenig hatte ich gehofft, darin ein ähnliches Rechenverfahren zu finden, wie es Boxsim und auch die Excel-Sheets von .. hab ich vergessen ... auch für die Schallwandberechnung verwenden, das ist aber definitiv nicht der Fall. Geddes ist viel viel wissenschaftlicher und viel mehr an geschlossenen Lösungen interessiert und eben auch viel näher an der realen Wellengleichung.
Das Buch wird mich wohl noch eine Weile beschäftigen, dann werde ich es entnervt weglegen und ein paar Jahre später wieder hervorkramen und irgendwann hoffe ich verstanden zu haben, wie man es denn nun macht – mit den Waveguides.
Hat jemand von euch „Audio Transducers“ mal gelesen?
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