Pegelberechnung

[Silvio]

Hallo Randgruppe

mit welcher Formel kann ich den erreichbaren Maximalpegel eines LS über den Wirkungsgrad (1W/1m) und die RMS-Leistung des Verstärkers errechnen. Oder spielen noch mehr Faktoren eine Rolle?

Gruß Silvio

[BlueFlame]

theoretisch gehts logarithmisch.

Aber in der Praxis wird das Chassis die Mehrleistung nicht
mehr komplett in akustische Leistung übertragen können.
Das läßt sich dann überhaupt nicht berechnen... (zumindest
nicht ganz einfach)

[UweG]

Unter der Prämisse, dass der Lautsprecher nicht vorher schlapp macht und der Verstärker die Leistung auch tatsächlich liefert und sich sonst nichts ändert (Entfernung, Mikrofonposition, Raum, ..)gilt:

SPL(P=x Watt) = SPL(P=1 W) + 10* log( x/1 )

Bei 10 Watt gibt's also 10 dB mehr Pegel als bei 1 W und bei 100W gibt's 20 dB mehr - theoretisch halt.
Grob: Pro Leistungsverdopplung 3dB mehr, pro Verzehnfachung 10 dB mehr.

Die Belastbarkeit eines Lautsprechers ist in der Praxis sehr stark frequenzabhängig. Im Tiefstbaß (10Hz...) gering - vor allem bei offenen Systemen wie Baßreflex, dann steigend, im oberen Bereich des Baßlautsprechers meist die höchten Werte, nämlich etwa die thermische Belastbarkeit des Tieftöners, darüber schwankend bis in den Hochtonbereich, wo die kurzzeitige Belastbarkeit meist sehr hoch ist, die Dauerlast aber durch die Wärmeentwicklung begrenzt ist. Die dabei erzielten Pegel sind mir allerdings viel zu laut!

[Silvio]

Vielen Dank!

Das hilft mir auf jeden Fall für eine Grobeinschätzung weiter.

Gruß Silvio

[pico]

Hi Silvio,

mit Uwes Hilfe hast Du den Schalldruckpegel bei X Watt in 1m Entfernung bei Abstrahlung in den Halbraum (unendliche Schallwand) - wenn vorher die Wirkungsgradangabe stimmte. Da wird schon mal gerne um 1 bis 2 dB-chen nach oben geschönt . . .

Der Schalldruckpegel ist aber auch noch von der Hörentfernung abhängig (-6 dB bei Entfernungsverdoppelung) und von der Lautsprecherplatzierung (- 6 dB bei freier Aufstellung, +6 dB bei Aufstellung am Übergang Wand/Boden und +12 dB in der Raumecke (das gilt zumindest im Bass- und Grundtonbereich ca. < 500 Hz).

Das alles gilt nur für Freifeldabstrahlung, also ohne Raumrückwirkung durch Reflexionen an den Wänden. Dadurch ändert sich wieder der Schalldruckpegel und zwar in Abhängigkeit vom Abstand zur Quelle: ganz in Quellennähe (Nahfeld) gibt es fast keine Raumrückwirkung (alles wie oben), ganz weit entfernt (Diffusfeld) verändert sich der Schalldruckpegel nicht mehr mit der Entfernung (das ist anders als im Freifeld).

Der Schalldruckpegel im Diffusfeld hängt vom Raumvolumen und der Nachhallzeit ab. Eine Verdoppelung des Raumvolumens führt zu 3 dB mehr Schalldruck, eine Halbierung der Nachhallzeit reduziert den Schalldruckpegel um 3 dB.

Wie man die Nachhallzeit ganz einfach messen kann steht hier:
http://www.hifi-selbstbau.de/text.php?id=82&s=read