Wie entwickelt man eigentlich Lautsprecher-Chassis?

[Loiti]

Hi, mich würde es doch interessieren wie man (nicht ich, keine Sorge) Chassis entwickelt.

Nimmt man da Wunsch-TSP und probiert so lange herum bis es halbwegs passt oder entwickelt man irgendwas und schaut wo man es einordnen kann?

Freu mich auf Antworten

Mfg

[Frank]

Ich glaube, Du hast nicht die geringste Vorstellung davon, was ein vernüftiges Engineering ausmacht. Deine Frage zu beantworten, hieße eine Abhandlung von einigen hundert Seiten zu schreiben...

[Timo]

und gleich wieder negativ den Thread bombardiert, ....

Ja, gut so kommen gute Diskussionen zustande, weiter so....

Ich für meinen Teil (ich bin Ingenieur) freue mich auf harte Fakten die hier dikutiert werden können. Leider habe auch ich keine Ahnung von der Entwicklung eines Chassis, sonnst hätte ich hier schon begonnen.

Gruß Timo

[raphael]

Mich interessiert die Frage auch und ich finde sie berechtigt. Vorallem die technischen Hintergründe. Daß man da mit (Ingenieur)Verstand rangehen muß, ist klar, aber was kann man z.B. machen wenn man eine tiefere Resonanzfrequenz haben will oder so...

Raphael

[Timo]

Ich mach mal den Anfang:
- kleinerer Magnet heiß auch gleichzeitig tiefere resonanz
- schwerere Membran bedeutet tiefere Resonanz
- Größerer Magnatspalt heißt gleichzeitig höhere Resonanz, QTS wird größer

Bitte die Unwissenheit entschuldigen, das sind lediglich Vermutungen, wie schon vorhin gesagt, hab mit Chassisentwicklung nichts zu tun.

sind das brauchbare ansätze oder, liege ich völlig falsch??????????

Gruß Timo

[ST1100]

Denke die Ansätze liegen zunächst im Markt: wo ist eine Lücke die ich profitabel füllen kann? Was hat der Mitbewerb? Wo kann ich den schlagen? Welche Chassis verkaufen sich in adequaten Stückzahlen um die Kosten plus Profit reinzubringen? Daraus wird entsteht ein Konzept das irgendwann in kick-off resultiert.
Und dann kommen die Erbsenzähler....welche den Techs erklären wie sie ihr Chassis nun gefälligst zu bauen haben....

Und nach unzählichen, stundenlangen meetings und Streitereien kommt dann irgendwann ein Chassis raus, und alle hoffen daß das Konzept aufgeht und sich gut vertickert damit am Ende alle ihre Kohle vom Chef bezahlt bekommen...

[Frank]

Also Timo, wenn Du das Forum genau verfolgst, dann weißt Du, dass ich mir durchaus sehr viel Mühe gebe, um offene Fragen kompetent zu beantworten. Aktuell kann man das hier: http://www.visaton.de/vb/showthread....threadid=11119 sehen.

Wenn Du selbst Ing. bist, dann hast auch Du ein langjähriges Studium hinter Dir und wirrst Dich jetzt kaum mit Trivialitäten beschäftigen. Von sofern kann ich Deinen Einwand nicht verstehen. Die Frage ist so allgemein gestellt, dass man diese entweder gar nicht beantworten kann oder sie bei Adam und Eva beginnend beantworten müsste. Das ist in Form eines Forums natürlich völlig unmöglich. Man bedenke, dass die in einem Chassis verbauten Werkstoffe sich in ihren Kennwerten um Zehnerpotenzen! unterscheiden.

Mir fiele bei viel gutem Willen nur eine Antwort ein auf die Ausgangsfrage ein: Nein, man wurschtelt nicht einfach drauf los. Technsiche Produkte sind das Ergebnis angewandter Physik. Man kann mit Hilfe von Formeln und Simulationsprogrammen die Ergebnisse sehr gut vorhersagen. Das ist aber so allgemein und inhaltsleer, dass diese Antwort jeder Schüler der gerade in der Mittelstufe im Physikunterricht schwitzt, geben könnte.

Zur tieferen Resonanz. Rein mechanisch betrachtet, steigt die Eigenfrequenz eines Feder-Masse-Schwingers mit härter werdender Feder und sinkt mit steigender Masse. Die Eigenfrequenz eines gedämpften Schwingers liegt tiefer als die des ungedämpften.


ZuST1100. Es unterscheidet sich durchaus, für welchen Markt ein Chassis entwickelt werden muss. Fertigt man für einen Boxenhersteller, so ist es durchaus so, dass man in ein gegebenes Gehäuse (das wohl auch die Marketingabteilung zu verantworten hat) ein Chassis in seinen Parametern "einpassen" muss. Beliefert man wie Visaton den Selbstbaumarkt, so kann man sich die zu entstehenden Parameter etwas freier wählen. Jedoch wird auch hier der Konstrukteur eine Anwendung im Auge haben, muss aber keine so genaue Punktlandung hinlegen. In jedem Fall ist man aber der Knecht der Physik wie z.B. der B200 mit seiner hohen Güte und das raffinierte große Gehäuse der Soli zeigen.

[raphael]

Allerdings glaube ich nicht, daß der selbstbaumarkt das Hauptstandbein von Visaton ist. Ich denke der Hauptgewinn wird mit den OEM-Kunden gemacht. Deshalb kann ich mir nicht vorstellen, daß auf die Selbstbauszene hin entwickelt wird, sondern diese Bereich eine Art "Wiederverwertung" von Konzepten aus dem OEM-Bereich ist. Vielleicht irre ich mich da ja auch. Zumindestens ist es bei anderen Großserienherstellern (z.Bsp. das Triumvirat vifa/scan speak/peerless) so.

Raphael

[kesi]

Ich denke der erste Schritt eines Îngenieur ist sicher mal, sich die Frage stellen was das Chaissi können muss. Aus diesem Schritt hinaus kann man schon viele sachen die hier erwähnt wurden löschen. Durch eine genaue überlegung des Ziels kann man sicher Grösse und Eisatzgebiet festlegen.

2ter Schritt ist dann sicher die überlegung des Membranen Materials sowie grösse der Staubschutzkalotte sowie Schwingspule.

3ter Schritt: Anpassung der Schwingspule und des Magnetes auf die Membran.

So würde ich vorgehen. Aber schluss endlich wird ach da drum wieder defdig kritisiert. na dann viel spass

[We-Ha]

Wie entwickelt man eigentlich Lautsprecher-Chassis?

Fragt mal Volker

[Mr. Pit]

Re: Wie entwickelt man eigentlich Lautsprecher-Chassis?

Original geschrieben von We-Ha
Fragt mal Volker

Danach kannste nicht gehen, weil bei Volker heißt der erste Schritt: Wie zerlege ich einen Lautsprecher

Ja du meinst seinen BB, aber da hat Volker wohl auf einen bestehenden Korb zurückgegriffen und "nur" Membrane und Antrieb ausgewechselt usw. also nicht wirklich eine neue Entwicklung, aber gewisse Parallelen dürften da schon sein.

[Volker]

Hallo
Bloß nicht fragen, von Membranen und Zentrierspinne entwickeln hab ich kein Plan :-(
Hab mir das Zeug auch nur besorgt.
Na ja Mr.Pit dann lese mal hier was ich da für ein Chassis gebaut habe

[Loiti]

Ist doch geil...

Hoffentlich machst du VISATON keine ernstzunehmende Konkurrenz

Also wegen der "schülerniveau"-Frage - (was eigentlich nicht so schlimm sein kann, da 5. Klasse Elektornik an der HTL ja nicht gerade das Schlechteste ist) - ist natürlich rein rethorisch gestellt. Wollte ja eine möglichst breite Zielgruppe ansprechen.

Wenn das mit Simulationsprogrammen schon sehr gut klappt, ist der schwierigste Teil eigentlich die ganze Verarbeitung, oder?

Vielleicht wird es irgendwann mal die Möglichkeit geben, dass Selbstbauer mit dem Simulationsprogramm ihre eigenen Chassis entwickeln und sich dann von anderen Firmen bauen lassen können (mit Materialkosten, Gebühren usw., versteht sich).

Vielleicht ist das ^ ja ein Denkanstoß...

Mfg

[Frank]

Loiti, hast Du eine Vorstellung davon, was ein Formwerkzeug für eine Membran kostet?

Sorry, aber ich dachte mir schon, dass dieser Thread in leeres Gerede ausartet. Ich gehe doch auch nicht in ein Medizinerforum und diskutiere dort, wie sie den neuesten Grippeimpfstoff auslegen sollen.

[We-Ha]

Nö, aber dafür diskutieren unsere oberen 'Zehntausend', für wieviel Millionen sie welchen einkaufen sollen ...