Was bingen Fasen an der Schallwand

[Mr.Tom]

Guten Abend,

nachdem mich eine Bandscheiben-OP die letzten 8 Wochen vom wasteln abgehalten hat kann´s jetzt so langsam wieder weitergehen.

Bevor ich nun die Gehäuse furniere, beschleichen mich Zweifel, ob die eingeplanten Fasen an der Schallwand wirklich was bringen.

Timmi ist ja ein Verfechter der Fase, baut aber inkonsequenterweise seine "besten" Lautsprecher (Triga, Cumulus, e-Motion I+II) ohne.

Wer hat von Euch identische LS in Gehäusen mit und ohne Fase gehört bzw. hat nachträglich die Gehäuse angefast und eine Verbesserung festgestellt.

In den Meßschrieben gibt´s nur auf Achse ggf. Einbrüche, unter 30 Grad macht´s fast nix aus.

Als Chassis kommen zwei ältere Kalotten (MK 13+ HK 9) zum Einsatz (38 mm + 25 mm); hervorragendes Rundstrahlverhalten ist also gegeben.

Machen sich bei Weglassen der Fase Interferenzen bzw. die Einbrüche im F-Gang negativ bemerkbar?

Danke schonmal.

Gruß

[KM]

Hallo,

1. die emotion2 ist nicht Timmis beste Box, sondern eher Mittelmass. Einfach mal anhören und dann selbst entscheiden. Ein ER4 falsch eingesetzt kann auch schlecht klingen.

2. die Fase hat m.E. keinerlei akustische sondern ausschliesslich optische Gründe.

:-)
Klaus

[US.]

Hallo Mr. Tom,

die Größe der fase muß etwa im Bereich vom Lamda bis Lamda/4 liegen, dann klappts auch mit der segensreichen Wirkung.

Eine Fase von R=8cm beseitigt bei meiner konstruktion doch recht gut die Welligkeiten ab 1500Hz.

Ob die E-Motion zu den besten Boxen gehören, sei mal dahingestellt. Zumindest konzeptionell finde ich diese gar nicht überzeugend.

Gruß, Uwe

[Mr.Tom]

Hallo,

die genannten LS sind zumindest einige seine teuersten Kreationen. Da ich aber noch keinen selbst gehört habe und mir somit auch kein objektives Urteil bilden konnte, steht "besten" in Gänsefüßchen, da teuer manchmal nicht gleich gut bedeutet.

Aber wenn´s denn seiner Meinung nach so viel bringt ist es nicht konsequent, beim Einsatz hochwertiger Chassis klanglich was zu verschenken (wegen der klaren Formen).

@ US: wie hast Du die Fase r=8 cm angebracht ?
Bandschleifer, Zugang zu einer gut ausgestatteten Schreinerei ?????

Deiner Erfahrung nach bringt eine Fase mit z.B. r= 1-2 cm, welche sich mit Oberfräse und Abrundfräser noch bequem anbringen lässt wenig bis gar nix.

@ KM: das der ER4 einer peniblen Abstimmung bedarf hab ich in anderen Foren auch schon öfter gelesen.


Gruß

[US.]

Hi Mr. Tom,

es kommt auf den Abstand der Kante zum Chassis an.
Besonders störend sind ja die Kanteneffekte die bei der kleinstmöglichen Frequenz auftreten.

Dabei entspricht Lambda dem Abstand der Schallquelle zur Kante.
Bei einer 25cm Schallwand beispielsweise 2800Hz.
Für diese große Wellenlänge muß der Radius auch annähernd im Bereich von Lambda liegen, um eine Wirkung zu haben.

Kleinere Radien begradigen nur die Drops und Dips im hohen Frequenzbereich, die aber unkritisch sind, da klein und dicht.

Bei einer 5cm breiten Schallwand bringt natürlich ein Radius von R=1cm schon einen Effekt.

Ich habe die Radien durch ansetzen eines längsgeteilten Kanalrohres aus PVC (d = 16 cm) gelöst.
Boxentiefe beträgt allerdings auch nur 16cm, Breite ohne Radien 42cm, mit Radien 58cm.

Gruß, Uwe

Gruß, Uwe

[Mr.Tom]

Hallo Uwe,

entspechendes Kanalrohr findet sich zwar im Keller aber:

Schallwand ist ca. 35 cm breit, Fase müßte also im Bereich 6,5 cm liegen. Somit würden die LS 48 cm breit, das ist zuviel für meine Frau (hab ihr mit den jetzigen Ausmaßen schon einiges zugemutet .

Optische Gründe sind bei mir nicht so entscheidend eine gut proportionierte Standbox mit scharfen Kanten kann auch entzücken. Außerdem krieg ich auf eine plane Oberfläche mehr Druck auf´s Furnier als auf eine 45 Grad Schräge.

Für die höherfrequentigen Störungen ist´s der Aufwand dann nicht wert.

Danke für Deine Antwort

Gruß