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Zukunft der CD
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Immer noch Beri-Beri? Beileid!
Ihr seid ja schon wach
Extra für brösel (in der Nische)
Was von der CD übrig blieb
Mit Napster und Kazaa ging er so richtig los, der Siegeszug der komprimierten Musikformate. Spätestens seit der Einführung von MP3-Spielern wie dem iPod steht die Wachablösung für die Compact Disc an.
Ein Bild aus alten Tagen: Vinyl auf dem Plattenteller. Diese Longplayer führen heutzutage lediglich noch ein Nischen-Dasein.
„Welche zehn CDs würden Sie auf eine einsame Insel mitnehmen?“ Diese Frage, die echten Musikfans die Schweißperlen auf die Stirn treibt, gehört bald der Vergangenheit an. Ob auf der Urlaubsfahrt nach Spanien, beim Geschäftsflug nach London oder zum verlängerten Wochenende bei Oma - künftig kann jeder seine Musiksammlung im Rucksack oder in der Aktentasche mit sich nehmen - und zwar die komplette!
Mit den neuen MP3-Playern im Jackentaschenformat sind bis zu 10.000 Songs - mehr als in einer durchschnittlichen kompletten CD-Sammlung - digital abrufbar. Seit wenigen Monaten kann in Deutschland legal Musik aus dem Internet heruntergeladen werden. Und vor allem mit Apples Musikladen iTunes und dem dazu gehörigen Trend-Gerät iPod klingt die Zukunft an.
» Die CD hat nach ehrbaren 20 Jahren das Ende ihres Produktzyklus gefunden «
Musikmanager Tim Renner
„Die CD hat nach ehrbaren 20 Jahren das Ende ihres Produktzyklus gefunden“, sagt der Berliner Musikmanager Tim Renner. Der Ex-Deutschland-Chef des Musikkonzerns Universal, der die Entwicklung in seinem Ende September erscheinenden Buch „Kinder, der Tod ist gar nicht so schlimm!“ beschreibt, sieht keinen Weg zurück: „Das neue Format ist MP3.“ Zwar kämpft die Musikindustrie noch gegen den Niedergang ihres CD-Geschäfts, doch auch der Chefredakteur des deutschen Rolling Stone, Bernd Gockel, erwartet: „Wenn ich daran denke, wie schnell sich Telefax oder Wireless Lan durchgesetzt haben, kann das schneller passieren, als man sich träumen lässt.“
Zeit der Nostalgie
Es ist aber auch eine Zeit der Nostalgie: „Das Album als Kunstform geht verloren“, bedauerte Frank Spilker, der Sänger der Band Die Sterne in der Tageszeitung, zumindest in seiner derzeitigen Verbreitung. Das Songformat MP3 erspart den Hörern künftig, Füllmaterial mitzukaufen, wie es heute noch auf vielen CDs enthalten ist. Sie suchen sich nur die Einzellieder aus, die sie mögen.
Kunstvoll durchkomponierte Alben mit tollem Booklet verlieren an Bedeutung, wenn man die Songs nur noch im Computer oder dem Mini-Player hat. Auch manche der Firmen, die derzeit noch mit neuen Preismodellen die CD retten wollen, könnten an den Umwälzungen zu Grunde gehen. „Es rumpelt in der Industrie“, sagt Tim Renner, „das wird uns noch das ganze Jahrzehnt beschäftigen.“
Musikalische Vielfalt oder Monotonie?
Was danach genau auf den Musikhörer zukommt, ist aber noch nicht ganz sicher. Musikalische Vielfalt oder Monotonie? Manche Experten meinen, der Hörer gewinne durch die digitale Technik mehr Kontrolle, wo er was konsumiert. Renner erwartet eine „Demokratisierung der Musikproduktion“, da Aufnahmen mit den neuen Technologien billiger werden. Bei Apples iTunes-Musikladen kosten alle Lieder 99 Cent.
Stellt bald jede Band ihren Garagenrock ins Netz? Die Frankfurter Rundschau (FR) ahnt, dass gerade kleinere unabhängige Plattenfirmen, die so genannten Independent Labels, unter den Billigbedingungen wohl kaum mehr genug verdienen. Die Angebote könnten ohne die kleinen Profi-Firmen, die von den Großkonzernen unabhängige, erfindungsreiche Künstler unter Vertrag haben, monotoner werden: „Eine gut funktionierende Technologie schüfe sich so die ihr passenden Inhalte.“
Auf der Suche nach Raritäten
Bisher sucht man in den Musikläden im Internet Raritäten und Abseitiges denn auch oft vergebens. Rolling Stone-Chef Gockel meint allerdings, dass die Musikmultis langfristig gerade im Netz „wichtige Teile des Repertoires, das ungenutzt in der Ecke liegt, wieder nutzen“. Seine Zeitschrift plane, Auserwähltes zusammenzustellen und anzubieten - etwa die 100 besten Titel des Alternative Country.
Unklar ist noch, welche Techniken und Firmen sich genau durchsetzen. Kurz nach dem Start ins MP3-Zeitalter auf dem Massenmarkt sieht noch manches nach der „schönen neuen Mac-Welt“ (FR) aus - in dieser käme vom elektronischen Musikladen über den Computer, der Verwaltungssoftware bis zum Abspielgerät iPod alles vom selben Konzern. Die Konkurrenz will aber natürlich aufholen mit Geräten, die „einfach, schnell und spannend“ sind, wie Keiji Kimura, beim japanischen Elektronikriesen Sony für tragbare Geräte zuständig, in der Welt ankündigte.
Vielleicht setzen sich aber auch die jüngst gestarteten Musikdownload-Dienste fürs Handy durch - damit würde das Mobiltelefon ein Multimediagerät zum Telefonieren, Fotografieren, Spielen und Musik hören. Und wahrscheinlich werden CDs keineswegs ganz aussterben, sondern, wie heute die einst totgesagten Vinylplatten, in eine Luxusnische des Musikkonsums gehoben. „Für High-End- Stereoanlagen reicht eine digitale Bibliothek nicht“, sagt Gockel.
Auf MP3-Format komprimierte Songs lassen sich eben nicht ohne Klangverlust von Superboxen in den Raum senden.
(Basil Wegener/dpa)
„Audiophile verwenden ihre Geräte nicht, um Ihre Musik zu hören. Audiophile verwenden Ihre Musik, um ihre Geräte zu hören.“
Alan Parsons
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Hallo,
als die CD vor ca. 22 Jahren auf den Markt kam, habe ich meine (6 Wochen alten) Thorens zum halben Neupreis verschrebelt; alle Platte verkauft und verschwenkt und komplett auf CD umgestellt...
Die seitdem schon x-mal todgesagte PL gibt es immer noch...
jetzt werde ich erstmal abwarten; was nach der CD kommt...Vielleicht gibt es ja dann die Komplettversion aller Pink-Floyd-Werke auf 1GB- SD-Card...
Die Konkurenz nimmt dann den Memory-Stick oder die MMC...so braucht man dann für jedes Label einen eigenen Player und damit ist auch die Rechtefrage gelöst...
Überspielen geht dann nur noch über den Kopfhörerausgang; und der ist verzerrt um ihn an den Krepel-Kopfhörer-Frequenzgang anzupassen...
Aber zum Glück wird nicht Alles so heiss gegessen wie es gekocht wird...
Gruß Jörn...Gruß Jörn
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Bei uns hier im Wald kam die CD erst vor 13 Jahren auf den Markt. Nun werden manche einwenden, dass die Mauer schon vor 15 Jahren fiel.
In der ersten Zeit haben die Händler erstmal versucht, bei uns ihre alten LP- Bestände loszukriegen. Deshalb habe ich jetzt so viele fast neuwertige Schätzchen.Ein Mann braucht eine Insel.
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Das ist ja toll, dann kannst Du ja einen Technologieschritt glatt überspringen: aus der Welt von Gestern gleich in die Welt Morgen...
Zwei Tragödien gibt es im Leben: nicht zu bekommen, was das Herz wünscht, und die andere - es doch zu bekommen. (Oscar Wilde)
Harry's kleine Leidenschaften
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Der Trend soll jetzt anscheinend auch zu "Billig CDs" gehen. Beispiel: Meine Freundin wollte das neue 2-Raumwohnung Album. Jetzt standen drei Versionen im Laden. 1. Die für 8,99 Euer ohne Booklet 2. Die für 12,99 Eur mit Booklet und die Superdeluxe Version für 16,99 mit Superdeluxe Booklet und Superduper Bonustrack und (bin nicht ganz sicher) hlaub nochn Video auf der CD.
Meine Freundin sagt "hey cool, kriegt man ja richtig billig ne neue CD". Einerseits stimmt das. Andererseits, wofür soll ich mir dann überhaupt noch Original CDs kaufen, wenn fürn vernünftigen Preis nur das nötigste dabei ist (wie gebrannt eben). Außerdem komm ich mir verarscht vor für das Stinknormale Booklet 4 Euro zu zahlen. Oder das doppelte für nochn bischen mehr. Da sieht man doch mal wie wenig noch das Werk des Künstlers ausmacht. Ich kauf mir jedenfalls keine CDs mehr für die ich als Student über 2 Stunden arbeiten muss und bei den billigen (falls sich das durchsetzt) komm ich mir auch abgezockt vor.To generalise is to be an idiot.
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Da schlagen, zwei Herzen in meiner Brust. Auf einer Seite würde das bedeuten, dass die sog. "Konzeptalben" aussterben werden. (aber davon gibt es ohnehin kaum noch welche!)
Auf der anderen Seite ist der Downloadpreis alles Andere als billig: rechnet man ggf. alle Titel zusammen, so zahlt man für den Download mehr, als für eine CD mit evt. Begleitpapieren und "Hardware". Dazu sollte man noch die Onlinekosten dazurechnen. Es ist genau so verkehrt diese nicht zu berücksichtigen, wie beim Autofahren zum Ermitteln ders Kilometerpreises nur die Spritkosten durch die Zahl der gefahrenen Kilometer zu dividieren.
Wenn ich überlege, was jemand ausgibt, um sich die Downloadmöglichkeit zu schaffen: Computer und Internetzugang kosten meistens mehr, als einer für seine selbstgebaute Boxen bereit wäre auszugeben.
Und erst, wenn die GEZ es tatsächlich schafft, die Gebühren für den Computer auch noch zu erheben... (der Hammer von gestern!)
Die Musikindustrie spart sich die gesamte CD-Fertigung und den Vertireb, und verlangt dafür einen Preis, der höher ist, als der für die CD. Die einzige Erklärung: sie gehen grundsätzlich davon aus, dass der Dowload intensivst weiterkopiert und -gereicht wird.
Aber dieses Thema hatten wir schon: es wird demnächst drastische Veränderungen geben. Wie es ausgeht?! Ich lass' mich überraschen.Zwei Tragödien gibt es im Leben: nicht zu bekommen, was das Herz wünscht, und die andere - es doch zu bekommen. (Oscar Wilde)
Harry's kleine Leidenschaften
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Ich glaube nicht dass sich MP3 durchsetzt, aufgrund der schlechten Qualität!!
Zum komprimieren und dann auf einen Stick laden ist es natürlich von vorteil. Ansonsten halte ich davon nicht besonders viel!!
Ich kaufe oder baue mir doch nicht teure und tolle Boxen um dann eine CD mit minderer Qualität darauf anzuhören, oder??Gruß Captain
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