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Frequenzweiche selber löten

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  • crz
    crz
    Registrierter Benutzer
    • 16.04.2002
    • 286

    Frequenzweiche selber löten

    Hallo,

    was muss ich beachten, wenn ich eine Frequenzweiche selber zusammenlöten möchte? (Ich habe mir Weichenbauteile + Universalplatinen bestellt) Brauche ich ein bestimmtes Lötzinn?? Wie befestige ich die LS-Kabel an der Weiche? Werden die einfach drangelötet, oder gibt es elegantere Lösungen (z.B. Schraubklemmen)?

    Viele Grüße
    Christian
  • walwal
    Registrierter Benutzer
    • 08.01.2003
    • 28008

    #2
    Normales Lötzinn
    LS Kabel direkt anlöten (am Anfang gehen auch Lüsterklemmen, wenn öfters LS von Weiche getrennt wird).Löt-Theorie Lote

    Aus strassacker:
    Beim Löten müssen sich die Materialien verbinden, d.h. die Atome des Materials A müssen in das Material B eindringen und umgekehrt, man spricht von "Legieren".

    Beim Weichlöten sind es in der Regel zwei Metallübergänge:
    1) Metall A <-> Lot
    2) Lot <-> Metall B

    Dabei kann Metall A der Anschlußdraht eines Bauelements ein, Metall B ebenso oder aber die Kupferkaschierung einer Leiterplatte. Beim Löten bildet sich ein Mehr-Schicht-System aus: Metall-Mischkristall-Lot-Mischkristall-Metall (siehe Bild unten):
    Die Löttemperatur sollte knapp 100 Grad über der Erstarrungstemperatur des Lotes (also um 275 Grad C) liegen.

    Eine zu niedere Temperatur verhindert die Legierung (das Verbinden) der Metalle; die Verbindung klebt nur.

    Eine zu hohe Temperatur erzeugt eine zu dicke Mischkristallschicht, die weniger gute Eigenschaften aufweist (Leitfähigkeit, Stabilität).

    Der Lötvorgang
    Die Teile sollten sauber sein, die Lötspitze ebenso (in heißem Zustand an feuchtem Schwamm abwischen)

    Das Teil mit der größten Masse ist am schwierigsten zu erwärmen, daher wird es mit der Lötspitze erwärmt.

    Anschließend wird das Lot an die erhitzte Stelle gebracht, wo die beiden Metalle durch das Lot benetzt und zusammengehalten werden. Nach ca. 4 Sekunden sollte der Lötvorgang beendet sein. (Bei kleinen Lötspitzen und großen Lötstellen geht es länger)

    Die Kontrolle
    Das Lot sollte das Metall benetzen, der Winkel den das Lot an seinem Auslauf einnimmt, sollte kleiner als 25 Grad sein (siehe Bild). Eine gute Lötverbindung ist auch mechanisch stabil.
    Generelles
    Heute sind die meisten Bauelemente bereits vorverzinnt, so dass es beim Verlöten von Bauteilen nur sehr selten Kontaktprobleme gibt.
    die Lote, die fast immer Sn-PB-Verbindungen mit Flußmittelseele sind, sind unkritisch in der Hantierung.

    Spezial-Lote
    Da die Metalle ineinander diffundieren gibt es bei versilberten Oberflächen (Keramik versilbert in hochwertigen Geräten, hochwertige versilberte Cu-Kabel) das Problem, dass das Siber sich im Lot löst und somit die Silberschicht bei mehrfachem Löten verschwindet.
    Um dies zu verhindern gibt es Silberlote, die bereits Silber enthalten, so dass das Silber des zu lötenden Metalls nicht herausgelöst wird.

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    „Audiophile verwenden ihre Geräte nicht, um Ihre Musik zu hören. Audiophile verwenden Ihre Musik, um ihre Geräte zu hören.“

    Alan Parsons

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    • crz
      crz
      Registrierter Benutzer
      • 16.04.2002
      • 286

      #3
      Was ich mir relativ schwierig vorstelle ist, dass die Kuperschicht der Platine extrem die Hitze von der Lötstelle ableitet. Braucht einen besonders starken Lötkolben?

      Kommentar

      • walwal
        Registrierter Benutzer
        • 08.01.2003
        • 28008

        #4
        Bei den Visaton-Platinen am LS-Anschluss hat mein kleiner Lötkolben versagt.

        Meine Lösung: mit Gasbrenner einen Kupferblock erhitzen und damit löten, geht sehr fix und früher wurde nur so gelötet.

        Allerdings hat sich beim mehrmaligen löten/ablöten die Kupferschicht von der Platine abgelöst!
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        Alan Parsons

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        • angelralle
          Registrierter Benutzer
          • 19.08.2003
          • 1959

          #5
          Wir alten Säcke mussten in der Lehre löten lernen, das nahm ungefähr ein viertel Jahr in Anspruch. Und selbst dann konnte es noch lange nicht jeder. Heute geht es nicht mehr so, die Augen wollen nicht so recht und die Hände zittern auch schon. Unseren TV habe ich von einem jungen Spund nachlöten lassen, ich hätte wahrscheinlich aus mehreren Lötstellen eine gemacht.
          Stell es dir deshalb nicht so vor, das man eben mal hier eine Anfrage macht, und dann kann man das schon irgendwie. Das muss man gezeigt bekommen, da muss dir einer über die Schulter schauen, der das kann.
          Ein Mann braucht eine Insel.

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          • crz
            crz
            Registrierter Benutzer
            • 16.04.2002
            • 286

            #6
            Normalerweise bekomme ich das schon hin ... ich kann mich nur an meine Probleme erinnern, die mal beim anlöten von 4qm Kabeln hatte (Lötkolben war wohl zu klein, das Kabel hat die Hitz "weggesaugt"). Sowas ähnliches befürchte ich jetzt halt auch bei der Frequenzweichenplatine ...

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            • angelralle
              Registrierter Benutzer
              • 19.08.2003
              • 1959

              #7
              4qm?? 4m²

              Dei Kupferschicht auf Platinen braucht i.A. nicht viel Hitze, sie ist sehr dünn. Im Gegenteil, wenn sie zuviel Hitze bekommt, löst sei sich vom Trägermaterial.
              Ein Mann braucht eine Insel.

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              • crz
                crz
                Registrierter Benutzer
                • 16.04.2002
                • 286

                #8
                nee, waren nur 4 mm²! War aber trotzdem die Hölle, vor allem weil das Kabel aus lauter superfeinen aber sehr widerspenstigen Einzellitzen bestand, die nach kurzer Zeit in alle Richtungen abstanden ...

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                • Lohengrin
                  Registrierter Benutzer
                  • 19.01.2004
                  • 26

                  #9
                  Hi crz,

                  4mm² 100W Lötkolben
                  vorher gut verzinnen
                  Flußmittel verwenden - Lötzinn mit Flußmittel Seele
                  Cu auch vorher verzinnen
                  Dann Lötzeit so kurz wie nur möglich damit sich die Cu Schicht nicht löst.
                  Zugentlastung für Kabel da sonst durch das hantieren auch die Cu Schicht abgeht. Ich habe auch folgendes gemacht.

                  Lüsterklemme auf die Platine geschraubt. Dann vom Lötauge zur Klemme entsprechendes Stück Draht eingelötet.

                  Gruß
                  Lohengrin

                  Kommentar

                  • eoh
                    eoh
                    Registrierter Benutzer
                    • 16.01.2004
                    • 444

                    #10
                    und ganz wichtig: die bauteile nicht zu lange erhitzen! gut, bei spulen ist das noch unkritisch, aber kondensatoren oder widerstände können schaden nehmen.

                    Kommentar

                    • Frank S
                      Registrierter Benutzer
                      • 26.04.2002
                      • 4741

                      #11
                      Widerstände sind unkritisch - die halten im normalen Betrieb 175 Grad Dauer aus.

                      Bei Spulen kann der Lackdraht verbrennen -> Windungs / Lagenschluß im Bereich der Anschlußdrähte.

                      Bei Kondensatoren kann das Dielektrikum verschmelzen und zum Kurzschluß führen.

                      100W sind viel zu viel. Ohne Temperaturregelung löst sich die Leiterbahn ab. Man verzinnt die Flächen und die Kabel vorher einzeln und lötet dann mit einem temperaturgeregelten 60W Kolben (Weller Magnastat geht wunderbar) die Sache zusammen.

                      Kommentar

                      • crz
                        crz
                        Registrierter Benutzer
                        • 16.04.2002
                        • 286

                        #12
                        Danke für die Infos. Mittlerweile bin ich vernünftig geworden und setze für die Innenverkabelung 1,5 mm², maximal 2,5 mm², ein. Wieviel Watt sollte hierfür der Lötkolben besitzen?

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                        • Frank S
                          Registrierter Benutzer
                          • 26.04.2002
                          • 4741

                          #13
                          Nimm den 60W Weller Magnastat W61 oder einen gebrauchten Vorgänger. Per Spitzentausch kann die Temp eingestellt werden und die hohe Wärmekapazität gestattet auch große Lötstellen. Mit kleinen Spitzen kann auch bei TV Reparaturen gearbeitet werden.

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