Frage wegen passiver Subweiche

[cyburgs]

Sagts, reine Interessensfrage:

Man sieht öfters besonders im Car-Hifibereich passive Subweichen, die von zwei Stereokanälen auf zwei Satelliten und einen Sub-Monoausgang verzweigen. Wie funktioniert sowas?

Schöne Grüße, Berndt

[ichse1]

Eigentlich gar nicht. Du kannst nur einen Doppelschwingspulenbass verwenden und dann eine Spule für links, und eine für rechts verwenden.

KORREKTUR: es geht anscheinend doch, siehe unten
wieder was gelernt.....

mfg Stefan

[walwal]

Es ist eine spezielle Trafo-Art.

[Frank S]

Tri-Mode heißt das. Geht für Homehifi auch:
1. Der eine Kanal wird invertiert auf den Verstärker gegeben.
2. Der Lautsprecher am entsprechenden Kanal wird verpolt angeschlossen um die Invertierung auszugleichen.
3. Der Subwoofer kommt zwischen beide Plusklemmen des Verstärkers (Minus Sub an Plus des invertierten Ausgangs).

Für den Bass arbeitet der Verstärker in Brückenschaltung, für die MHT Boxen Stereo.

[Quaschdl]

Hallo.
Ich hab zwei passive Subwoofer, deswegen fand ich diesen Beitrag ziemlich interessant. Ich hab das selber grad ausprobieren wollen, allerdings isses am "Ein Kanal invertiert auf Verstärker geben" gescheitert. Ich hab mir gedacht, ich könnt einfach ein Cinchkabel nehmen und verpolen. Das klappt aber nich, über das verpolte Cinch ist nichts mehr zu hören. Warum? Und wie geht das dann mit Invertieren? Sorry falls das dumme Fragen sind, aber ich kanns mir mit meinem beschränktem Wissen nicht erklären.

[Quaschdl]

Eben das hab ich ja gemacht!
Hab linkes Kabel eben so präpariert. Wenn ich das jetzt nur das linke reinstecke und den Verstärker voll aufdrehe kommt auf den linken Kanal absolut nichts, auf den rechten hab ich allerdings leichtes übersprechen. Das find ich noch komischer.

[albondiga]

Ohne Garantie auf Richtigkeit: Das wird daran scheitern, dass die Signale, die normalerweise via Cinch-Kabel übertragen werden, asymmetrisch sind. Wenn du Kabel verpolst, geht dein Signal auf Masse und ist weg.

Wenn du einen symmetrisches Signal hast (z.B. CD-Player mit XLR-Steckern), kannst du da irgendwie ein invertiertes Signal abgreifen und auf einen Cinch-Eingang schicken - oder du braucht ein wenig aktive Elektronik, um das Signal zu invertieren.

[Quaschdl]

OK, das hört sich logisch an.
Hab jetzt mal was anderes ausprobiert: Ich hab einfach beide Plus-Kabel an die Plus Klemme von einem Sub angeschlossen. Ergebnis: wenn beide dranhängen ist es genauso laut wie wenn nur eine dranhängt. Es kommen aber beide Signale im Sub an (hab Balanceregler hin- und hergedreht). Wenn der regler nicht auf Mittelstellung war wurde es auch leiser.
Was passiert da? Gibt da jede Endstufe nur noch die halbe Leistung ab? Und warum wird es nicht lauter wenn ich die zweite Leitung hinhäng?

[Frank S]

Die Ausgänge und Eingänge haben stets gemeinsame Massen. Es ist folglich leider NICHT möglich, einfach durch Umlöten des Kabels die Invertierung zu erreichen.

Möglichkeiten:

-OP als Invertierender Verstärker mit Verstärkungsfaktor 1 aufbauen.

-Trafo (Ground-loop-Isolator aus KFZ) verwenden. Schlechter Klang

-Am XLR Ausgang des Vorverstärkers den Innenleiter des linken Kanals an Cold statt an Hot anschließen.

-Im Verstärker selbst das Signal auf den anderen Eingang des Differenzverstärkers geben (nicht empfohlen ohne genaue Kenntnoiss dessen Arbeitsweise)

Der Mono Anteil des Signales liegt an beiden Kanälen gleichermaßen an. Folge: bei Verbindung eines Lautsprechers zwischen den Kanälen ohne Invertierung hört man nur noch das Differenzsignal - also den Unterschied zwischen beiden Kanälen.

Bei Invertierung des Kanales hört man an dem zwischen den Kanälen angeschlossenen Verstärker dagegen die Summe beider Kanäle. Besonders laut werden die Signale abgegeben, die auf beiden Kanälen gleichermaßen vorhanden waren (Bass).

[albondiga]

Ganz einfach: Der Widerstand bestimmt die Stromstärke bei gegebener Spannung.

Widerstand ist hier der Sub.
Spannungsquelle A: linke Endstufe
Spannungsquelle B: rechte Endstufe

Du schaltest beide Spannungsquellen parallel, d.h., die Spannung ändert sich nicht (vergleich Taschenlampenbatterien),
der Widerstand vom Sub ändert sich auch nicht - also ändert sich weder die Stromstärke noch die Leistung und somit bleibt auch die Lautstärke gleich.

Falls du deinen Verstärker magst, würde ich solche Spielereien sein lassen. Wenn ein Kanal lauter ist als der andere, gibt es eine Potentialdifferenz (=Spannung) zwischen (+)links und (+)rechts und dann fließt auch ein Strom zwischen der lauten und der leisen Endstufe.

[Quaschdl]

Ja, ich mag ihn. Vielen Dank.

[ow124]

Hallo,
Masse und Schirm vertauschen macht einen Kurzschluß, also sein lassen!! Die beste Möglichkeit ist der invertierende OP mit Verstärkung 1, was auch geht, ist ein Massetrenner mit Übertrager aus dem Car-Hifi-Bereich, dann darf man Masse und Signal vertauschen bei einem Stecker, die galvanische Verbindung ist ja dann aufgehoben, wie vor schon genannt.
Gruß,
GD

[arnegger]

habe mal ne frequenzweiche "falsch" angeschlossen, und da ging sowas auch.

[wickie]

Der Trick mit dem "Trimode" funktioniert nur bei brückbaren Endstufen, dh. PA-Endstufen mit symmetrischen Eingängen und Car-HiFi Endstufen die dafür ausgelegt sind.

Die Verwendung des Inverters finde ich nur dann sinnvoll, wenn die Phasenlage genau um 180 Grad verschoben wird.

hab mal bisschen gestöbert:

http://sound.westhost.com/project14.htm
http://sound.westhost.com/project20.htm

Auf der Ausgangsseite müssen bei der Kombination von Subwoofer und Satelliten im Tri-Mode auch noch passive Weichen eingefügt werden (Trennfrequenz 80-120 Hz), die aber nicht einfach zu dimensionieren sind, weil die Trennfrequenz in der Nähe der Einbauresonanz der Lautsprecher liegt (Saugkreise sind erforderlich)