mondmusikempfehlung

[anima]

"der mond" von orff.

aber eigentlich ist die musikempfehlung nur eine tarnung und natürlich ehrlich gemeint. wirklich tolle musik.
ich wollte ganz etwas anderes "off topic" fragen - weil hier soviele sind: der mond erscheint in horizontnähe riesig (mindestens doppelt so groß. angeblich ist das keine physikalische, sondern eine wahrnehmungstäuschung, die im gehirn stattfindet. d. h. auf der netzhaut ist das bild des horizontnahen mondes nicht größer als das des weiter oben stehenden, als kleiner wahrgenommenen.....?

[Heiko]

OT Mondgröße

Keine täuschung im Gehirn.

Zum Horizont hin schaut man durch Luft mit überwiegend warmen Luftanteil , warme Luft hat einen anderen Brechnungsindex als kalte.
Es kommt in Horizontnähe zu einem sogenanten Lupeneffekt, die den Mond größer erscheien lassen. Der Mond erscheint auch in Horizontnähe rötlicher als in höheren Bahnen. Die kurzwelligen Lichtstrahlen werden einfach weggefiltert durch die Luft. Je höher die Bahn des Mondes , desto weniger Luft ist in der direkten Sichtlinie Beobachtungspunkt - Mond vorhanden. Deutlich darin zu sehen, das bei Mondbeobachtungen die Luftunruhe sich stark veringert und die Mondkrater schärfer und "runder" werden.

kurz und schnell zusammen gedröselt.

Gruß Heiko

[anima]

danke, das verstehe ich schon, war aber eben leider gerade ... nicht kern meiner frage.

[anima]

oh sorry "keine täuschung im gehirn..." als doch kern meiner frage. ich hörte es von einem wissenschaftler, dass es eine gehirntäuschung sein soll...... die sogenannte mondtäuschung..... ich kanns ja selber nicht glauben

[Hieronymus]

Zu der Wahrnehmungstäuschung kann ich ebenfalls keine Erklärung bieten, zweifele sogar daran.

Neben der begründung durch die wäremen Luftschichten, spielt meines wissens die Dicke der Atmosphäre, die das Mondlicht durchdringt eine wesentliche Rolle. Steht der Mond nahe dem Horizont, muss das Licht wesentlich mehr Atmosphäre durchdringen, zudem ist diese nicht gleichmäßig rund sondern elipsoid. Dies führt (auch) zu dem s.g. Lupeneffekt.

H.

[Heiko]

Hi anima,

du kannst die Frage auch gerne im Forum von astrotreff suchen lassen. die wirst paar Treffer bekommen, weil dort die Frage nicht nur einmal gestellt worden ist

Glaube mir mit Gehirntäuschung hat dies nicht zu tun, reine Physik.

Gruß Heiko

[Pegasus]

Hi,

das ist tasächlich eine Wahrnehmungstäuschung. Eine optische Vergrößerung durch die Brechung an den Luftschichten bekommt man nicht. Eine (kleine) Verzerrung aber schon, der Mond erscheint etwas abgeplattet.

Der Mond erscheint deshalb größer, weil das Gehirn nicht nur die Größe des Bildes auf der Netzhaut benutzt, um zu entscheiden wie groß ein Gegenstand ist, sondern auch die Entfernung des Gegenstands. Bsp.: Ein Auto scheint immer gleich groß zu sein, egal ob man es aus 1m, 5m, oder 20m Entfernung betrachet, obwohl das Bild auf der Netzhaut unterschiedlich groß ist. Das nennen die Psychologen das "Prinzip der Größenkonstanz".

Wenn der Mond nahe dem Horizont steht, befinden sich auf einmal viele Gegenstände (Bäume, Häuser, etc.) zwischen dem Betrachter und dem Mond. Daher wird die Entfernung fälschlicherweise größer eingeschätzt. Ein Gegenstand, dessen Entfernung überschätzt wird, wird als größer wahrgenommen, weil er in dieser (scheinbar) größeren Entfernung auch größer sein müsste, um ein Bild gleicher Größe auf der Netzhaut zu erzeugen. Das behaupten jedenfalls die Psychologen .

Diesen "Horizontvergrößerungseffekt" kann man übrigens leicht umgehen. Wenn man sich die gleiche Szene auf dem Kopf anschaut, kann das Gehirn die Entfernung irgendwie nicht mehr richtig einschätzen und der Effekt ist weg. Verblüffend, aber ist so . Ansonsten kann man die Größe auch mit einem Geldstück am ausgestreckten Arm überprüfen, und die ist tatsächlich immer gleich.

Schöne Grüße
Stefan


P.S.: Ich studiere Physik, nicht Psychologie .

[Heiko]

ich sach jetzt mal nix,

studier mal weiter Physik.

Gruß Heiko

[MrWoofa]

Beim Vollmond ists so, daß er uns im Durchmesser größer vorkommt, als halbmond oder so, das ist psychologische Irreführung.

[walwal]

hier (fast) alle Antworten:http://www.psy-mayer.de/links/Mond/mond.htm

[Pegasus]

@Heiko: Doch, sag ruhig mal was . Wenn du eine bessere Erklärung hast wäre ich schon neugierig.

[Heiko]

So, dann räumen wir mal alle Markierungspunkte weg die uns täuschen könnten.
Wir sind am Strand mit unserer Freundin / Frau und schauen uns ganz romantisch im Westen den Sonnenuntergang an.
Je näher die Sonne dem Horizont kommt , desto größer wird sie. Gleichzeitig wird die Sonne zum knallroten Feuerball! .
An welchen Punkten schlägt das Auge jetzt Fehl ? Am Wellenkamm ?



Gruß Heiko

[Heiko]

Der Link von walwal ist ganz nett,

hat aber auch eine "Macke".

In der Skizze "Horizont falschen Entfernungs- und Größenwahrnehmung " wird einfach was unterschlagen.

1. Die Erde ist keine Scheibe. Wen man schon Erde mit Lufthülle betrachtet sollte mindesten zwei Ringe rauskommen zur Annäherung.

2. aus 1. ergibt sich: Wenn ich das Lot fälle zu meinem Standort habe ich den kürzesten Weg durch die Luft zum All. Wenn man zum Horizont schaut könnte man diesen Weg als Tangente betrachten, die ihren Ursprung im Beobachtungsstandort hat und über den Horizont in das All führt.
Also kann auch der Betrachtungsabstand nicht konstant sein , weil der Monde auch nur auf einer (annäherungsweise) ringförmigen Bahn um die Erde kreist.

Einfach mal 'nen Blatt Papier nehmen und drei Ringe für Erde, Luft und Mond mahlen. Dann oben senkrechten Strich nach oben durch die Ringe führen. Dann waagrechten Strich vom gleichen Punkt führen. Man sieht die längenunterschiede mit bloßem Auge.

Womit wir dann wieder beim Thema verschieden temperierte Luftschichten und ihre optischen Eigenschaften währen ....

Gruß Heiko

[angelralle]

Wie kommt es dann, das im Film der Mond am Horizont immer so riesig ist? Das kann ja keine Sinnestäuschung sein.

[Pegasus]

Hi,

vielleicht wirklich an den Wellenkämmen. Vielleicht liegt's auch einfach an der Erfahrung und dem Wissen, wie weit der Horizont entfernt ist. Ganz ohne brauchbare Markierungspunkte ist natürlich nur die Größe des Bildes auf der Netzhaut auschlaggebend. Versuch wirklich mal bei Gelegenheit dieselbe Szene gedreht anzuschauen (Kopf schief legen oder Handstand ). Als der Prof. uns das in der Vorlesung erzählt hat, habe ich auch erst gedacht so ein Quatsch, das glaube ich nicht. Aber ich habe das mit dem über Kopf anschauen ausprobiert und oh Wunder, auf einmal war der Mond viel kleiner.

Natürlich spielen auch physikalische Effekte am Horizont mit hinein, unbestritten. Was diese nun bewirken und ob diese auch vergrößernd wirken und wenn ja in welcher Größenordung, sei im Augenblick dahingestellt. Ein ziemlich krasser durch die Verarbeitung im Gehirn bedingter Effekt ist jedenfalls nicht zu leugnen. Wer's nicht glaubt, soll doch bitte mal obigen Versuch ausprobieren. Oder noch besser: Zwei Fotos mit gleichen Einstellungen machen. Das Ergebnis dürfte wohl unbestreitbar sein, für welche Theorie es auch spricht.