TCPA -oder der umbenannte Nachfolger- wird sich sicher auf einem der nächsten Aldi Rechner etablieren. Im Bereich der Power-User hat TCPA keine Chance. Höchstens in einer virtuellen Maschine.
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OT: Zukunft der Musikindustrie/Künstler?
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Original geschrieben von Frank_S
1.) 1$ Pro Musikstück ist NICHT fair, sondern Wucher. Schon bei einer normalen CD sind die Titel oft preiswerter. Für ein Webportal und Abrechnung ist der Aufwand deutlich geringer als für die CD Produktion, Vertrieb usw. Dies muß sich auf den Preis auswirken.
Gruß,
monoton
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Ich nehme an, die sind Realisten und gehen davon aus, dass diese Aufnahme für 1€ mindestens 3-4 Mal kopiert und weitergereicht wird. (Sie kennen ihre Kundschaft wohl!)
Dass Industriezweige gestorben sind, ohne großes Aufsehen zu erregen, mag ich zu bezweifeln. Wie beim Bergbau oder Texilindustrie in Deutschland: es hingen auch Existenzen daran. Der große Unterschied besteht darin, dass Plattenfirmen nahtlos mit den Informationsmedien verbunden sind: und diese haben ein gewaltiges Sprachrohr. Man denke nur an Bertelsmann: noch nie hatte ein Unternehmen, dessen Sparte sich in der Krise befand, so viel Einfluss in der Politik und Öffentlichkeit.
Und dann zum Thema MP3: Hand auf's Herz: für das Auto reicht doch die Qualität der Compact-Kasette völlig aus! Die ist nur ausgestorben, weil die CD ein bequemeres Medium ist: nicht so anfällig, lässt sich schneller schreiben und einen Wechsler dazu gibt es auch.
Ich bin so frei zu behaupten, dass die Klangqualität die Compact-Kasette in den letzten Jahren erreicht hat für 95% der Musikhöhrer absolut ausreichend ist. Die schmunzeln ja nur, wenn sie unsere Debatten mitkriegen. Ein Ghetto-Blaster aus dem ALDI ist doch für 100€ nicht zu toppen! Und mit den Raummoden hat er auch keine Probleme! Obwohl der Bass bombig ist....Zwei Tragödien gibt es im Leben: nicht zu bekommen, was das Herz wünscht, und die andere - es doch zu bekommen. (Oscar Wilde)
Harry's kleine Leidenschaften
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Der Einfluß ist immerhin so groß, daß die Unverletzlichkeit der Wohnung wegen einigen Bytes aufgehoben wird. In einem möchtegern-Rechtsstaat eigentlich ein Unding.
Für das Auto ist MP3 mehr als ausreichend. Zu Hause allenfalls ab 192K mit einem hochwertigen Encoder. Und: wer 1$ pro Lied zahlt, darf sicher mehr als Tonbandqualität erwarten.
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Original geschrieben von ST1100
Musik hat sich also nun von Kunst zu einem reinen Handel mit Daten entwickelt....
Ein Brei aus 00111000101010001101000101 ist nichtssagend, nicht decodierbar und mit nichts lesbar sobald das Program wie auch die hardware und das Medium mit/auf dem es geschrieben wurde (wieder einmal) "überholt" sind...
IMHO sind wir hier Zeugen eines epochalen Rückschrittes (oder Degeneration) der menschlichen Geschichte.
Frühere Speichermedien (Hölenmalerei, Stein/Tontafeln, Pergament, Gemälde, Bücher, Fotoplatten, Schellacks, etc....) hielten zT Jahrtausende/Jahrhunderte/Jahrzehnte, die Information blieb erhalten, wurde über Generationen überliefert...
Die überstanden Kriege, Erbeben, Flut und vieles mehr... und erhielten die Werke der Künstler, das Wissen der Menschheit für die Nachwelt...
Digitale Speichermedien sind im Schnitt alle 18 Monate out of date, werden durch neue ersetzt; ebenso der "Code", die app. um sie überhaupt lesen zu können...
Hätte ich wichtige Daten/Unterlagen auf 5" floppies gespeichert, ich hätte heute keine Chance hard/software zu finden um diese zu lesen...
Dazu der stetige Drang immer mehr auf immer kleineren Medien unter zu bringen, was natürlich auf Kosten der Haltbarkeit und Zuverlässigkeit geht.
Der CD wurden bei der Einführung eine Haltbarkeit von 100~150 Jahren prognostiziert; wie wir mittlerweile wissen trift dies bei weitem nicht zu. Banken rechnen bei back-ups mit max 15 Jahren Sicherheit einer CD....
Die großen Sandwich-Disks (wer kennt die riesen Viecher von IBM noch?) konnten selbst nach head-crash oft noch recovered werden; versucht das mal mit einem +80GB laptop-drive...oder dem micro-drive in iPod/digital camera/etc...
Schellacks, Vinyl, Bandmaschinen, Compact-Cassetten... alles Dinge die von den heutigen Trägern von MP3-player wehement totgebrüllt werden; nur: das sind Datenträgern die ich noch nach Jahrzehnten nahezueinwandfrei lesen kann.
Öhmchen blättert im Fotoalbum, s/w zwar, aber ohne technische Hilfsmittel, ohne Inet-connection, ohne aufwendiger Technik...
Daddy brannte uns auf Super-8, hielt locker 30 Jahre...
Mal sehen wie weit Ihr mit Euren ständig neuesten digitalen Medien kommt...
food for thoughts, eh?
Und dabei sitze ich hier auf einem Laptop der sehr warscheinlich über mehr CPU-Leistung verfügt als den ganzen USA zur Zeit der Mondlandung zur Verfügung standen....
regardsregards
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In hundert Jahren wird unsere Zeit als ein großes Loch in der Geschichte aussehen. Aber: wollen wir die Ausgaben der "Bild" wirklich an unsere Nachfahren vererben?!
;-)
Tatsache ist, dass im letzten Jahrhundert so viel Information erzeugt wurde, wie nie zuvor in der Geschichte der Menschheit. Man gehe einfach in die nächste Buchhandlung. Wer kann das noch erfassen, geschweige durchlesen?
Noch vor zwei Hundert Jahren hat ein gebildeter Mensch behaupten können, er kenne die wichtigsten Werke des menschlichen Geistes. Heute ist es nich mehr der Fall.
Ich würde es als "Deflation" des Wissens und der Kultur betrachten: das Angebot ist größer, als die Nachfrage. In dieser Situation ist es einfach unvermeidbar, dass 99,9% davon verloren geht. Das traurige ist, dass es überhaupt nicht sichergestellt ist, dass wirklich das Beste unter die 0,1% kommen. Alleine wenn ich lese, dass 2001 Britney Spears zu der "Künstlerin des 20. Jahrhunderts" gewählt wurde. (Oder ähnlich).
Da wissen wir sofort, wer die Wahl traf.Zwei Tragödien gibt es im Leben: nicht zu bekommen, was das Herz wünscht, und die andere - es doch zu bekommen. (Oscar Wilde)
Harry's kleine Leidenschaften
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Original geschrieben von ST1100
...Compact-Cassetten... ...nur: das sind Datenträgern die ich noch nach Jahrzehnten nahezueinwandfrei lesen kann...
Eine CD von '96, die jetzt also schon 8 Jahre aufm Buckel hat geht immer noch völlig einwnadfrei.
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Das mit den analogen vs. digitalen Medien würde ich auch ein wenig anders sehen, v.a. wenn es um die haltbarkeit von Daten geht.
- Analoge Medien wie Disketten oder Bänder sind Einflüssen wie Wärme, Magnetismus etc. ausgeliefert und leiden quasi vom ersten Tag an.
Das mit der Dauerhaftigkeit der digitalen Medien seh ich in der Form auch nicht unbedingt. Die Compact Disc ist jetzt 22 Jahre alt und wohl nach wie vor das beliebteste Medium schlechthin. Wenn es neue Formate wie DVD, SACD etc. gibt, halte ich das, sowie es im Moment aussieht, für irrelevant, da die Abspielsysteme für die neueren Medien abwärtskompatibel sind. Oder hat schonmal jemand ein DVD-Laufwerk in den Fingern gehabt, das keine CDs einliest?
Selbst wenn z.B. Backup-CD-Medien, evtl selbstgebrannte, irgendwann den Geist aufgeben sollten (Reflexionsschicht blättert ab oder sontwas), ist es i.d.R. kein Problem, sie (innerhalb eines festgelegten Lebenszyklus) vorher OHNE Informationsverlust auf ein neues Medium zu übertragen (sei es ein Medium des gleichen Typs oder ein "neues"). Digitale Informationen haben da auch den Vorteil, dass sie an beliebig vielen Orten gleichzeitig gelagert werden können. Trete ich eine Schallplatte entzwei, muss ich sie neu kaufen; passiert mir das bei einer CD, kann ich auf Festplatte liegende Backups nutzen um das entsprechende Medium wieder herzustellen. Diese Forum der Duplizierung ohne Informationsverlust ist bei Analogen Medien z.B. bei Musik nicht drin.
Die verwendung von "analogen" Medien zur Speicherung digitaler Daten mag in einigen Bereichen gut funktionieren, aber das was ich an Disketten besaß, konnte ich nach spät. 3 Jahren meistens entsorgen, weil sich nur noch Lesefehler einstellten. Da ist die Frage nach entsprechenden Geräten um die Daten einzulesen hinfällig. Die Festplatte scheint sich ganz gut weiterzuentwickeln. Während ich vor 8-10 Jahren häufig Platten hatte, die auch bei Privatnutzung oft nach 1-2 Jahren ihre ersten defekten Sektoren bekamen, hatte ich mit den aktuelleren Teilen bisher kaum Probleme.
SO viele Formen der digitalen Musikspeicherung gibt es, auf breiter Basis, auch wieder nicht. Nimmt man z.B: ipod, mp3-Stick, mp3 discman, PC und Multimediahandy - es ist doch trotzdem immer das gleiche Datenformat, und die Systeme sind untereinander kompatibel. ich kann die mp3-datei auf jedem der wiedergabesysteme gleichermaßen gut abspielen. Und das Phänomen der immer neuen Technologien, die sich nie wirklich massenhaft durchsetzen sondern nur den Markt unübersichtlicher machen, gabs m.W. genauso auch im Analogbereich........
Der Niedergang der Hörkultur durch die Omnipräsenz beliebiger Datenmassen an Musik ist natürlich was anderes. Vielleicht ist es gerade die "Unkaputtbarkeit", die der Musik / Kultur so ein Stück weit ihren Ramschcharakter verleiht.
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