Kopfhörerproblem

[Mr.E]

Ich hab jetzt von MusikProduktiv probeweise den AKG K240 Monitor.

An meiner Anlage hat der überhaupt keinen Bass, am PC geht er ordentlich ab.

Hat jemand eine Erklärung? Oder liegt es tatsächlich nur daran, daß der PC so verbogen ist. Die Ortung ist zumindest am PC saugeil.

[Frankynstone]

Tagschön Mr. E und alle Kopfhörer-Hörer

Ich hab selber den AKG K240, und zwar das Original aus Österreich, ziemlich alt, aber guuuut. Meiner Meinung nach klingt er weitestgehend neutral und schafft außergewöhnlich tiefe Bässe, was man nicht von allzuvielen Kopfhörern behaupten kann. Mich nervt lediglich manchmal der etwas zu laute Präsenzbereich, die Spitze muss allerdings sehr schmal sein, denn der Effekt tritt nicht bei allen Musikstücken gleicher Maßen deutlich hervor.

Schau mal, ob Du am Computer irgendwelche Klangregler benützt, z. B. bieten einige Musikwiedergabeproggies Equalizer an und ältere Soundkarten haben auch noch Klanregler (versuche Rechtsklick auf das Lautsprechersymbol unten rechts in der Taskleiste - oder wie das Ding heißt - Lautstärkeregler anzeigen)

Besorge Dir auch einen "ordentlichen" Kopfhörerverstärker, den steckst Du an den CD-Player an und lauschst mal, ob vielleicht doch Bässe kommen und der Mangel an der Anlage lag. Der K240 besitzt Passivmembranen, die einen gewissen Bassreflexeffekt haben könnten. Ich weiß nicht so ganz, wie das funktionieren soll, aber die Ösies werden sich schon was dabei gedacht haben. Auf jeden Fall bringt er nicht zu wenig Bässe. Körperschall gibt es natürlich eher nicht vom Kpofhörer

Vieleicht brauchen ja auch Kopfhörer eine gewisse Einspielzeit, lass doch eine Nacht lang Tiefbassmucke laufen und höre am nächsten Tag, ob sich der Klang durch das einschwabbeln verändert hat / ob noch ein Ton herauskommt

Lieber höre ich den offenen Kopfhörer DK-78 vom VEB Funktechnik Leipzig der ist eine Rarität und ein Geheimtipp. In den Mitten und Höhen perfekt neutral (klingen eher wie schmuf abgestimmte Boxen, als wie Kopfhörer), sehr zurückhaltend im Vergleich zum AKG K240. Natürlich relativ wenig Bass, da offen. Ich bastel mir gerade luftdichte Ohrpolster dafür die gehen bei diesem DDR-Kopfhörer sehr einfach auszutauschen.

Noch ein Wort zum Kopfhörerverstärker. Unter einem normalen Kopfhörer scheint die Bühne quer durch den Kopf zu gehen. Es gibt aber Verstärker, die virtuell den Klang in die Front zerren, indem die Verzögerungen und Mischungen der beiden Kanäle so nachgebildet werden, wie sie durch Lautsprecher im Stereodreieck entstehen. Die Schaltungen sind nicht patentiert, jeder kann sie nachbauen, ich stelle sie gern zur Verfügung:

Es gibt zwei zur Auswahl. Die erste ist so einfach gestaltet, dass sie sich auch mit wenigen Röhren realisieren ließe, sie arbeitet ausschließlich mit Filtern und Mischern. Die zweite beinhaltet auch Verzögerungsglieder in Form von Allpässen, die mit Operationsverstärkern arbeiten, die es heute sogar schon rauscharm gibt, von Philips beispielsweise.

Noch Fragen und Wünsche? Nur her damit, ich freue mich auch immer auf eMails: Frankynstone@gmx.de (ich bitte um großartige Betreffzeilen, damit ich Spam und richtige Mails auseinanderhalten kann, bitte keine HTML-Mails).

Grüße

Frank

[monoton]

Eins würde micht interessieren: Wie bringst du eine nach vorne gezogene Bühne mit Wiedergabetreue in Einklang?

Gruß,
monoton

[Mr.E]

Die Bassregler am PC hab ich alle ausgeschaltet.

Aber es kann ja nicht sein, daß ein PC besser klingt als ein Yamaha-Vollamp...
Ich bin mir fast sicher, daß der PC nicht linear arbeitet.

Es gibt ja mehrere AKG K240.

AKG hat eine Niederlassung oder so in München, da ruf ich mal und geh vielleicht auch hin.

Mit der Bühne quer durch den Kopf hab ich kein Problem irgendwie.

[monoton]

Was für eine Audiokarte verwendest du? Oder ist es ein Onboard-Chip?

Gruß,
monoton

[Frankynstone]

KH-Verstärker

So Freunde,

ich hab mir mal etwas Arbeit gemacht, und die Stereo-Booster-Schaltung gescannt. Erschreckt bitte nicht über die Jahreszahl, es gab damals tatsächlich schon Strom und die Geheimnisse der Stereophonie waren durchaus erforscht. Ich empfehle den Elektronikbastlern unter euch, modernere Bauelemente für den Nachbau zu wählen. Wen's interessiert, meine Mail-Addy ist ja bekannt.

In meinem GMX-MediaCenter findet ihr also eine ZIP-Datei von etwa 1 MB mit den Scans, die ist bis zum 2004-06-09 abrufbar.

CU

[Frankynstone]

Hallo Mr. E.

Bassmangel am KH kannst Du mit einem individuell gefertigten Verstärker auch ganz individuell ausgleichen. Kannst ja mit Sinusgenerator / HiFish-CD den subjektiven Frequenzgang aufnehmen oder mal eine Kondensatormikrofonkapsel ins Ohr klemmen und den Kopfhörer drauf, um den Frequenzgang direkt zu messen.

Weitere Bemerkungen schreibe ich im anderen Kopfhörerthread.

Grüße