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Gehäuseberechung für zwei WSP 26 S

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  • Guido
    Registrierter Benutzer
    • 21.03.2004
    • 112

    #16
    Speaker Pro

    Hallo Tomtom !

    Die Demo-Version von Speaker Pro hatte ich mir bereits vor WinBoxSimu heruntergeladen, aber das Programm ist so dermaßen bedienerunfreundlich, dass ich damit beim besten Willen nicht lange arbeiten kann, ohne auszurasten. Hab schon einige Versuche gestartet, aber jedesmal nach spätestens einer halben Stunde völlig entnervt aufgegeben. Ist wohl eher was für Freaks als für normal Sterbliche, die einfach nur mal schnell eine Box simulieren wollen.

    WinBoxSimu ist das genaue Gegenteil, logisch aufgebaut, leicht zu bedienen und grafisch sehr schön gemacht. Leider hat es die Macke mit den Lautsprecher-Impedanzen. Außerdem ist meine Demoversion heute abgelaufen und die Vollversion kostet 99,- EUR. Auch nicht gerade ein Schnäppchen, wenn man bedenkt, dass ich es nur für die eine Box brauche.

    Da fällt mir noch ein : Woher hast du die ganzen Formeln für deine selbstgeschriebene Simulation ? Das "Handbuch der Lautsprecher-Technik" ist ja recht oberflächlich und deckt nur die Standardsachen ab, auf mathematische Zusammenhänge wird nur wenig eingegangen. Gibt´s da irgendwas wissenschaftliches, vielleicht ein ausführliches Hochschul-Vorlesungsskript o.ä, das du empfehlen könntest ?

    Jedenfalls vielen Dank für die Mühe.

    Gruß,
    Guido

    PS : Kann man solche Weichen fertig bei Visaton bestellen, wenn man die Chassis angibt ?

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    • Tomtom
      Registrierter Benutzer
      • 08.05.2001
      • 673

      #17
      Hallo,

      Hochschul-Vorlesungssript und die Begriffe einfach sowie lesbar schließen sich m.E. aus.
      Dennoch, all das Grundlagenmaterial auf einem Haufen ist mir noch nicht begegnet. Fachartikel findet man beim JAES, pro Artikel 5 US$. Häufig beschäftigt sich ein ganzes Buch mit einem einzelnen Aspekt, und gerade die englischsprachigen Werke schlagen durchaus schon mal mit 150$ pro Band zu Buche. Ich habe hier etwa 1m Fachliteratur und etliche hundert MB an JAES PDFs, Material also, das weder gratis war noch am Stück angeboten wurde sondern teilweise recht mühsam recherchiert und vor allem teuer bezahlt werden musste. Von vergriffener Literatur will ich gar nicht erst reden.
      Teilweise sind die Berechnungen auch sehr komplex. In sehr vielen Fällen ist allein die Umsetzung aus der symbolischen Darstellung in eine rechenbare Befehlsfolge oder die notwendige Umformung einer Schar von Gleichungen ein kleines Kunststückchen für sich.
      Hierbei sind Druckfehler ein echtes Problem, und glaube mir, die kommen gerade beim Formelsatz alles andere als selten vor...
      Bis alles läuft und auf Fehlerfreiheit ausreichend getestet ist, gehen viele viele Tage, ja Wochen oder Monate ins Land.
      All das geht einem natürlich leichter von der Hand, wenn man E-Technik studiert hat und nebenbei sehr sehr gut in HM ist, doch viel Arbeit bleibt es dennoch.
      Aus meiner Sicht sind demnach 100 € für eine Software, die tut was sie verspricht absolut kein Betrag, über den man auch nur ansatzweise nachdenken sollte. Für das Geld bekommst Du gerade mal 3 Bücher über Grundlagen, mehr nicht.
      100 € sind nur ein verschwindender Bruchteil dessen, was die fertigen LS später gekostet haben werden, ein stinknormaler Handwerker arbeitet dafür gerade mal 2 Stunden, und wenn es darum geht, irgendwelchen Voodoo anzuschaffen, denken auch die meisten Selbstbauer nicht eine Sekunde über einen Hunderter nach. Spikes für 'nen 30er, ja klar, und Kondis für 'nen 10er pro Stück, null Problemo...
      Ich sehe das vielleicht etwas kritischer als die meisten anderen hier, denn mit Softwareentwicklung verdiene ich mein Geld, aber im Grunde ist Software machen wie Bücher schreiben: Das Buch, an dem einer jahrelang gearbeitet hat muss all das an Erträgen bringen, was über seine Entstehungszeit nicht reingekommen ist, plus Altersvorsorge, plus Inflation etc. Das geht aber nur über einen angemessenen Preis und eine tatsächlich verkaufbare Stückzahl.
      Insofern habe ich kein, aber auch gar kein Verständnis für Leute, die alles für Umme haben wollen. (Allgemein gesagt, nicht explizit auf Dich abgehoben.)

      Was SpeakerPro betrifft, so ist das Vorgehen jedoch eigentlich recht simpel und hier im Forum bereits mehrfach abgehandelt worden. (In der Textdatei, die dazugehört wird auch alles erläutert, wenngleich vielleicht nicht so straight wie man es sich wünscht):
      1. einen der geplanten Wege anwählen
      2. Chassis auswählen
      3. Gehäuse für ausgewähltes Chassis berechnen lassen
      4. Chassis-Daten in die Simu übernehmen
      5. Gehäusedaten (falls nötig) in die Simu übernehmen
      6. nächster Weg
      7. Räumliche Anordnung der Chassis eingeben und entsprechende Gesamtkonfiguration errechnen lassen. Nur so können die Phasenbeziehungen korrekt berücksichtigt werden.

      Wenn die Box 'bestückt' ist, ausgehend vom Bass immer nur zwei benachbarte Zweige (bei Bandpässen natürlich drei) anzeigen lassen.
      Nun die Impdanzen der beteiligten Chassis bei der beabsichtigten Trennfrequenz nachsehen.
      Daten in die Weichenauswahl eintragen (Tiefpass, Bandpass, Hochpass), dann den Filtertyp wählen und danach zunächst die ermittelten Rohdaten in die Simu übernehmen.
      Jetzt gegebenenfalls die einzelnen Bauteile anpassen.
      Gegebenenfalls die Polung eines oder mehrerer Chassis ändern.
      Dann die Widerstände für die nötigen Absenkungen dimensionieren.
      So, damit wäre das Grundgerüst geschafft.
      Das alles dauert für ein 4-wege System keine halbe Stunde.
      Die richtige Arbeit beginnt erst jetzt, denn die bisher simulierte Kurve dürfte noch wenig Ähnlichkeit mit einer Geraden haben.
      Die Anpassung gerade der beiden notwendigen Bandpässe wird Dich so oder so einige Zeit beschäftigen. (Stichwort Bandpass-Gain etc.)
      Es heisst also: Ändern, Simulieren und wieder von vorne. Hier ist eine gewisse Erfahrung von großem Vorteil. Für den Anfänger kann dieser Teil der Übung echt frustrierend werden.
      Am Ende bleibt leider noch Handarbeit übrig, denn da SpeakerPro eine Weiche nicht komplett darstellen kann (Textmodus eben), muss man die einzelnen Zweige von Hand in eine Zeichnung übertragen (evtl. Korrekturkreise nicht vergessen).
      Wenn Du mutig bist, kannst Du dann diese Weiche so bauen und es klingt gut, doch wahrscheinlich wirst Du gerade bei einem so komplexen System um ausgiebiges Messen nicht herumkommen, auch wenn Speaker recht gut simulieren kann.
      Na ja, wenigstens nicht, wenn es besser klingen soll als die Apfelsinenkistenboxen, die wir in den 70er Jahren anhand von zwei, drei Nomogrammen und oft genug mit Fertigweichen zusammengenagelt haben.
      Das gilt übrigens für alle Simulationsprogramme und ganz besonders, wenn es um Weichen geht.
      Ohne zu messen kannst Du die Simulation nicht verifizieren, schon erst recht nicht in Deiner Abhörumgebung, und ohne das zu können ist ein gutes Ergebnis wohl nicht viel wahrscheinlicher als ein 6er im Lotto.

      Die einzige Software, die in sehr guter Näherung das kann, was Du willst, ist wohl AKABAK, doch das ist skriptgesteuert und erfordert eine intensive Lernerei, bevor man damit gut arbeiten kann. Wenn man es aber beherrscht, dann liefert es Simulationsergebnisse, die der Wirklichkeit in einem höchst erstaunlichen Maße nahekommen.


      mfg

      Tomtom

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      • not0815
        Registrierter Benutzer
        • 11.12.2003
        • 61

        #18
        WinBoxSimu

        Hallo Guido,

        WinBoxSimu berücksichtigt sehr wohl die Lautsprecherimdedanz und den Schalldruck und zwar sowohl hinsichtlich des jeweiligen Betrags und der jeweiligen Phase. Ein Blick in WBS-Hilfe hätte Klarheit gebracht.

        Jede Simulation ist immer nur so gut wie ihre Ausgangsdaten. Und hier werden die meisten Fehler bei Simulationen gemacht.

        WinBoxSimu simuliert in der Standardeinstellung mit einer "Simulationsmessspannung" von 2.83 Veff was 1W an 8 Ohm Last entspricht. D.h. alle Messdaten die in WBS eingelesen werden, müssen mit dieser Messspannung ermittelt werden. Wenn die Ausgangsdaten mit einer anderen Messspannung ermittelt wurden, muss vor dem Laden der Frequenzgangdaten die Messspannung im Options-Formular von WBS entsprechend angepasst werden. Dann setzt WBS den Pegelfrequenzgang entsprechend um. Die Visaton-Daten für 4 Ohm Chassis wurden wohl mit einer Messpannung von 2 Veff (entspricht 1W an 4 Ohm) ermittelt.

        Wenn die Frequenzgangdaten in WinBoxSimu eingelesen sind, kann anschließend die Simulationspannung wieder neu (auf andere beliebige Werte) eingestellt werden. Die Eingelesenen Pegeldaten ändern sich hierdurch nicht mehr.

        In der nächsten WinBoxSimu-Version wird die Anpassung der Messspannungen an die Simulationsspannung konfortabler ausfallen.

        Gruß
        Sven

        WinBoxSimu im WEB: http://people.freenet.de/not0815/not0815.html

        Kommentar

        • Guido
          Registrierter Benutzer
          • 21.03.2004
          • 112

          #19
          Hallo !
          Erstmal vielen Dank für die Hilfe.
          Ich hatte damals mit WinBoxSimu den folgenden Frequenz- und Impedanz-Verlauf simuliert :



          Sieht eigendlich schon recht gut aus, denke ich, obwohl ich den DSM25FFL in 4 Ohm nur als Simulation verwenden konnte, die original Meßdaten der Kurven konnte ich im Archiv nicht finden. Für das Gehäuse wurden die 125 L für die beiden WSP26S und 3 L für den W170S zugrunde gelegt.

          Was mir noch einige Magenschmerzen bereitet ist der sehr niedrige Impedanzverlauf mit einem Minimum von ca. 1,5 Ohm im Mittenbereich. Das erscheint mir sehr wenig. Kann das wohl an der Wahl der Grenzfrequenzen liegen und schadet es dem Verstärker ? Wie bekommt man das besser hin ?

          Evtl. sollte ich doch lieber im Mittel- und Hochtonbereich auf 8 Ohm Chassis zurückgreifen, aber die beiden WSP26S parallel haben nunmal 4 Ohm, daran ist nichts zu rütteln...

          Gruß,
          Guido
          Zuletzt geändert von Guido; 27.04.2004, 22:40.

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          • softeisbieger_
            Registrierter Benutzer
            • 23.11.2007
            • 66

            #20
            Ich habe diesen Thread gefunden, und wollte mal nachfragen, wie das Projekt geworden ist?

            Ich habe auch 2 WSP26S 8 Ohm zu Hause liegen, und ich wollte auch einen Subwoofer aus ihnen bauen. In diesem Thread wurde der Vorschlag gemacht, beide in ein Gehäuse von 90 l zu stecken, und für 180 l Sonofil rein zu tun. ich hätte gerne 2 Subwoofer, also jeweils mit einem WSP26S. Sollte ich dann auch 45 l nehmen, und für 90 l Sonofil rein tun. Im Hifi Forum wurde mir geraten, in mind. in 55-60l closed box zu stecken.

            Wäre schön eine Antwort zu kriegen!!

            Ach,, und ein frohes neues Jahr noch

            Kommentar

            • Guido
              Registrierter Benutzer
              • 21.03.2004
              • 112

              #21
              Hallo softeisbieger,
              das Projekt ist erfolgreich beendet, einige Fotos der fertigen Boxen findest Du unter

              http://home.arcor.de/guido.boehne/Atlas%20Compact.htm

              Die beiden WSP26S stecken in ca. 120l geschlossenem Gehäuse, die Menge der Dämmwolle weiss ich nicht mehr, hab ich nicht notiert. Daher würde ich auch eher 55-60l pro Speaker sagen, obwohl ich natürlich keinen Vergleich habe wie die Boxen mit weniger Volumen klingen. In der Simulation sah das damals nicht so überzeugend aus.

              Mit dem Tiefbassverhalten bin ich voll zufrieden, bin allerdings kein HIFI-Freak wie die meißten hier im Forum, sondern Musiker. Wir hören irgendwie anders, bei uns muß man den Sound lieber fühlen als hören

              Hoffe, ich konnte Dir helfen.
              Gruß, Guido

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