max. Abstand zw. MT und TT ?

[Superhatti]

Wie weit darf man Mitel- und Tieftöner (auf Achse) voneinander entfernen, ohne dass es zu negativen klanglichen Auswirkungen kommt ?
Hoch- und Mitteltöner sollten ja möglichst nahe beieinander liegen, aber wie wichtig ist das beim MT u. TT ?
In meinem Fall gehts um den AL 130 und GF 250 in der Classic GF/KE.

[US.]

Soll weitgehende Interferenzfreiheit angestrebt werden:

Der Abstand der akustischen Zentren der Treiber sollte deutlich kleiner, als die Wellenlänge des abgestrahlten Schalls sein.

Ferner spielen die Filtergüten eine Rolle. Hohe Güten lassen auch ein etwas ungünstigers Verhältnis von D/Lambda akzeptabel erscheinen.

Beispiel: Trennfrequenz 1000Hz
Lambda@1000Hz = 34cm

Der Treiberabstand wäre in diesem Fall bei 17bis 20cm als günstig anzusehen.

Gruß, Uwe

[Farad]

Was heißt deutlich kleiner? Was heißt ungünstigereres Verhältnis? Bei welcher Flankensteilheit? Kannst du das noch etwas präzisieren?

farad

[Superhatti]

versteh ich das richtig, dass in dem fall, den du vorgerechnet hast, der abstand von 17-20 cm zw. tt u. mt sogar besser wäre, als so nah wie möglich zueinander angebracht ?
wie muss ich das nun in meinem fall nehmen ?
trennfrequenz erscheint mir ziemlich niedrig; ca 300 hz ( tt-zweig 6,8 mH u. 100 µF bzw mt.zweig 82 µF u. 6,8 mH)
flankensteilheit 12 dB

[US.]

Ok, nochmal grundsätzlich:
Unter (vertikalen) Winkeln abgehört, kommt es aufgrund der unterschiedlichen Distanzen zwischen oben montiertem und unten montiertem Treiber zum Ohr zu Laufzeitunterschieden.
Entsprechen diese Differenzen der Wellenlänge des abgestrahlten Schalls kommt es zur Auslöschung.

Meßtechnisch macht sich dies durch Einbrüche im Amplitudengang bemerkbar. Die meisten mir bekannten LS zeigen dieses Verhalten. Bereits unter 10° vertikal zeigen sich tiefe Einschnitte im F-Gang.

Bei steilflankigen Filtern sind die Einschnitte klein und damit nicht störend. Bei 6dB-Filtern gibt es einen großen Interferenzbereich über ca. 1 Oktave in dem der Pegel einbricht.

Um das Problem zu umgehen, sollten die Treiber so eng wie möglich montiert werden. Diese Problematik betrifft eigentlich nur den Übergang High-Mid, da hier z.B. Lambda@3000Hz = 11,5cm.

Bei tiefen Trennfrequenzen (Lambda@300Hz = 115cm) kann man sich einen vertikalen Versatz erlauben, ohne daß es zu größeren Interferenzen käme.

Was heißt deutlich kleiner? Was heißt ungünstigereres Verhältnis? Bei welcher Flankensteilheit? Kannst du das noch etwas präzisieren?

Absolute Interferenzfreiheit unter allen Winkeln würde ja eine Punktschallquelle erfordern. In der Praxis gehe ich davon aus, daß die Distanz der Treiber/Lambda deutlich kleiner als 1 sein sollte; eher im Bereich von 0,5. Damit gibts zumindest unter keinen Winkeln eine totale Auslöschung; somit kann man hier schon von Interferenzfreiheit sprechen.

versteh ich das richtig, dass in dem fall, den du vorgerechnet hast, der abstand von 17-20 cm zw. tt u. mt sogar besser wäre, als so nah wie möglich zueinander angebracht ?

Nein, auf gar keinen Fall!
300Hz Trennfrequenz erfordern 58cm Treiberabstand für Interferenzfreiheit. Kleiner ist noch besser.

300Hz sind wirklich unproblematisch. Hier sind auch flache Filter von 12dB/8ve denkbar und sinnvoll um das Group Delay durch Phasendrehungen niedrig zu halten.
Du könntest ohne weiteres die Trennfreqeunz bis auf 500Hz hochsetzen. Der GF250 fängt erst ab 500Hz zu bündeln an.
Und Interferenzfreiheit ist eh kein Problem.

Gruß, Uwe

[Superhatti]

alles klar, vielen dank !