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Schutz gegen Zerbröseln

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  • ThomasThu
    Registrierter Benutzer
    • 11.02.2004
    • 123

    Schutz gegen Zerbröseln

    Jawoll Ihr habt richtig gelesen: "Zerbröseln"
    (Sagt man das auf Hochdeutsch? In der Schweiz heisst es "Zerbrösmälä")

    Aber ich bin ja jetzt hier an der Karibikküste und das ist vermutlich das Problem an dem meine etwa 5 Jahre alten Denon LS zugrunde gingen. Genaugesagt ist der Gummiring um die Membran (ich kenne den Fachbegriff nicht) auseinandergefallen, eben "Zerbröselt". Ich würde mal vermuten dass dies durch das Klima hier nahe der Küste verursacht wird. Relativ hohe Luftfeuchtigkeit und Temperaturen um 30 Grad.

    Überbeansprucht wurden die LS übrigens bestimmt nicht, sie wurden mit der Stereoanlage geliefert, sind also genau auf ihre Leistung abgestimmt, zudem habe ich nie voll aufgedreht.

    Die Frage ist nun wie schütze ich meine B200 (Solo 100 Box) dagegen. (Die sind noch nicht da, aber unterwegs zu mir). Bestehen die aus einem Material das nicht so problematisch ist? Oder wäre es sinnvoll diesen Ring um die Membran zu ölen damit er nicht austrocknet? Oder hat jemand andere Erfahrungen und Vorschläge?
  • MrWoofa
    Registrierter Benutzer
    • 22.09.2001
    • 4768

    #2
    Hi,

    das Teil nennt man 'Sicke', und wird bei deinen Denon-LS wohl nicht aus Gummi, sondern aus Schaumstoff gewesen sein, das ist UV-anfällig und zerfällt unter Sonnenlicht.

    Die Sicken der meisten Visaton-LS sind aus Gummi und nicht UV-empfindlich, das gleiche wage ich jetzt mal für die Gewebesicke des B200 zu behaupten.

    Auf jeden Fall ist das kein Problem, was nur dir in den Tropen passiert.
    Grüße,

    www.mrwoofa.de - Heimkino / HiFi / Car-HiFi Selbstbau-Anleitungen

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    • Frank S
      Registrierter Benutzer
      • 26.04.2002
      • 4741

      #3
      Schaumtoff ist bei hochwertigen Lautsprechern grundsätzlich abzulehnen. Je nach Qualität kann Schaumstoff zwischen 1 und 15 Jahren im Alltag halten. Die Qualitätsunterschiede sind hier enorm.

      Aber: kein Schaumstoff kommt qualitativ an Gummi heran.

      Kommentar

      • KM
        KM
        Registrierter Benutzer
        • 24.11.2002
        • 118

        #4
        Nicht nur UV

        Helau!

        Dynaudio-Sicken zerfallen auch nach ungefähr 15 Jahren, wenn sie niemals UV gesehen haben. Mit Elektro-Voice eines Bekannten dauerte es bei beiden unwesentlich länger. Eine Stand am Fenster, die andere nicht. Vielleicht noch andere Gründe?

        :-)
        Klaus
        www.boxenklub.de

        Kommentar

        • Frank S
          Registrierter Benutzer
          • 26.04.2002
          • 4741

          #5
          Tabakrauch, verlust der Weichmacher.

          Manche Schaumstoffe zerbröseln zu trockenem Pulver; andere werden klebrig und verklumpen.

          Kommentar

          • ThomasThu
            Registrierter Benutzer
            • 11.02.2004
            • 123

            #6
            Also Sicken heissen diese Ringe – wieder was gelernt.

            Ja wenn ich die jetzt ganz genau anschaue sind die schon etwas grobkörnig, es scheint tatsächlich wie Schaumstoff, und ich hatte zuerst den Eindruck es sei Gummi gewesen.

            Also verstehe ich das richtig, wenn die B200 Sicken aus Gummi sind brauche ich mir keine Sorgen zu machen?

            Kommentar

            • We-Ha
              Moderator
              • 26.09.2001
              • 12247

              #7
              Original geschrieben von ThomasThu
              Also verstehe ich das richtig, wenn die B200 Sicken aus Gummi sind brauche ich mir keine Sorgen zu machen?
              Doch, dann solltest du dir erst recht Sorgen machen, dann hast du nämlich keinen B200 !

              Der B200 hat eine Gewebesicke !
              Tipps & Tricks für alle Wastels in Wolfgangs Bastelkeller , denn wie der Schreiner kann es keiner
              Ich habe Probleme für alle Lösungen !!! .-- ....

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              • ThomasThu
                Registrierter Benutzer
                • 11.02.2004
                • 123

                #8
                OK, We-Ha, dann hab ich vermutlich eine B747, die hat bestimmt Gummiringe – zumindest an den Rädern

                Also eine Gewebesicke sollte ja dann kein Problem darstellen, oder?

                Kommentar

                • We-Ha
                  Moderator
                  • 26.09.2001
                  • 12247

                  #9
                  Jo, so isses ...
                  Tipps & Tricks für alle Wastels in Wolfgangs Bastelkeller , denn wie der Schreiner kann es keiner
                  Ich habe Probleme für alle Lösungen !!! .-- ....

                  Kommentar

                  • Tomtom
                    Registrierter Benutzer
                    • 08.05.2001
                    • 673

                    #10
                    Hallo,

                    zum Thema Gummi:

                    1. Gummi und UV-Licht:

                    Während Silicone gegen UV-Strahlung beständig sind, wird Gummi, das Naturkautschuk (cis-1,4-Polyisopren) enthält, durch UV-Strahlung mehr oder weniger stark verändert und vor allem in seinen elastischen Eigenschaften geschädigt. Diese Veränderungen sind chemischer Natur und werden durch die energiereiche UV-Strahlung eingeleitet. In Gegenwart von Sauerstoff wird Naturkautschuk bereits bei Bestrahlung mit sichtbarem Licht, erst recht aber bei UV-Bestrahlung, photochemisch oxidiert (Photooxidationen). Dies bewirkt zunächst eine Verringerung der Molekulargewichts (also eine Fragmentierung der Makromoleküle) und später eine Vernetzung der Bruchstücke. Das Material wird weich und an der Oberfläche klebrig, später entsteht eine spröde Schicht. Durch die Einwirkung von Licht werden einige C-H Bindungen aus den Makromolekülen des Naturkautschuks homolytisch gespalten (bevorzugt reagieren in dieser Weise C-H Bindungen aus allylischen Positionen, d.h. in a-Stellung zu Kohlenstoff-Kohlenstoff Doppelbindungen). Bei dieser Homolyse entstehen Radikale, die Kettenreaktionen auslösen, an denen auch Sauerstoff beteiligt ist. Man spricht von Autoxidation.


                    2. Gummi und Ozon:

                    Trotz seiner geringen Konzentration an der Erdoberfläche spielt das Ozon bei der atmosphärischen Alterung von Kunststoffen und Elastomeren dennoch eine wichtig Rolle.
                    Im Falle der ungesättigten Polymere wie z.B. Naturgummi (cis-1,4-Polyisopren) werden durch Ozonolyse die Polymerketten zerstört, was zur Veränderung der Stoffeigenschaften führt. Das Ausmaß der Wirkung von Ozon auf ungesättigte Polymere, besonders auf Naturgummi, ist davon abhängig, ob diese Stoffe gleichzeitig auch mechanisch beansprucht werden. Ohne mechanische Beanspruchung (wechselweise Dehnung und Entspannung eines Gummistücks) bildet sich auf der Oberfläche des Gummis eine ozonisierte Schicht, die gewissermaßen als Schutzschicht wirkt und das weitere Eindringen von Ozon in die Masse hemmt.
                    Bei mechanischer Beanspruchung (z.B. Dehnung) entstehen auf dem Gummi hingegen die typischen Ozonrisse, wobei die Risse immer senkrecht zur Richtung der wirkenden Kraft orientiert sind.
                    Eine mögliche Erklärung für die beschleunigende Wirkung mechanischer Belastungen auf den Abbau von Elastomeren durch Ozon ist, dass durch die Verformung die Kontinuität der ozonisierten Oberflächenschicht mechanisch zerstört wird. Die dadurch frei werdende neue Oberfläche ermöglicht weitere Reaktionen zwischen Ozon und Elastomer.
                    Die Rissbildung ist eine ernsthafte Schädigung, denn wenn diese Risse während der Abbauvorgänge wachsen, kann das betreffende Erzeugnis vollständig zerstört werden. Die Ozonrissbildung ist einerseits abhängig von der Zusammensetzung des Kautschuks oder Gummis, andererseits von der mechanischen Belastung, der Ozonkonzentration und der Temperatur.
                    Die durch die Ozonisierung hervorgerufenen Veränderungen der Polymerkette des Elastomers äußern sich in einer Abnahme der Zugfestigkeit, Dehnbarkeit und Strukturfestigkeit. Weiterhin verringern die bei der Oxidation entstehenden sauerstoffhaltigen funktionellen Gruppen die Beweglichkeit der Polymerketten und verschlechtern so die dynamischen Eigenschaften des Materials.


                    Kurz gesagt: Auch Gummi versprödet im Laufe der Jahre unter ganz normalen Umweltbedingungen.
                    Im Gegensatz zu Schaumstoff kann man allerdings entsprechende Schutzmittel auftragen, ähnlich den Türgummis am Auto.


                    mfg

                    Tomtom

                    Kommentar

                    • ThomasThu
                      Registrierter Benutzer
                      • 11.02.2004
                      • 123

                      #11
                      Dann hatte ich also das richtige Gefühl bei einer Gummisicke eine Schutzschicht aufzutragen wäre eine Lösung. Bei der Gewebesicke des B200 wird das ja jedoch nicht nötig sein. Danke für die ausführliche Erklärung.

                      Kommentar

                      • angelralle
                        Registrierter Benutzer
                        • 19.08.2003
                        • 1959

                        #12
                        Moin,
                        Das interessiert mich jetzt aber doch, Schutzschicht...
                        wäre ein hauchdünner (!) Auftrag von Silikonöl eventuell lebensverlängernd für Gummisicken? Oder gilt das nur für Auto- Türdichtungen?
                        Ein Mann braucht eine Insel.

                        Kommentar

                        • Tomtom
                          Registrierter Benutzer
                          • 08.05.2001
                          • 673

                          #13
                          Hallo,

                          das kann ich nicht genau beantworten.
                          Es hängt wohl auch mit der Art des verwendeten Gummis zusammen. Man wird also den Hersteller nach der Gummiart fragen müssen und dann ein entsprechendes Pflegemittel für genau diese Sorte suchen müssen. (Auf gar keinen Fall darf 'normales' Fett in einer Beschichtung enthalten sein, da Latex ja fettlöslich ist.)

                          In unseren Breiten würde ich mir da allerdings, wie Frank S es schon sagte, nicht unbedingt sehr große Sorgen machen, denn der UV-Anteil in Innenräumen ist doch eher niedrig (trotz Halogenlicht) und auch das Ozon hält sich noch in Grenzen.
                          Ich habe zwar schon mürbe Gummisicken gesehen, doch die waren alle deutlich älter als 15 Jahre.
                          Ein ganz anderes Problem scheint mir hier in der Lagerhaltungsmentalität der Hersteller zu liegen. Ich würde mich auf keinen Fall darauf verlassen wollen, auch in 15-20 Jahren noch Originalsicken für z.B. den TI100 zu bekommen.
                          Fremde Sicke = u.U. anderes Material = veränderte Steifigkeit = andere Chassisparameter...
                          Die einzige Möglichkeit, die Lebensdauer sicher zu vergrößern besteht demzufolge darin, neben dem Chassis auch gleich das dazu gehörende Reconing-Set zu kaufen, dieses dunkel und unter Schutzgas einzuschweißen, kühl zu lagern und zu zu hoffen, dass die Lagerverpackung 20 Jahre hält .
                          Allerdings sind in einem Chassis noch weitere chemische Verbindungen enthalten, die Kleber beispielsweise oder die Zentrierspinnenbeschichtung, über deren tatsächliche Langzeitstabilität ich nichts sagen kann.
                          Es sind eben keine Konstruktionen für die Ewigkeit.


                          mfg

                          Tomtom

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                          • KM
                            KM
                            Registrierter Benutzer
                            • 24.11.2002
                            • 118

                            #14
                            Das interessiert mich jetzt aber doch, Schutzschicht...

                            Messungen der Gummisicken ohne und mit Auftrag von Armor-All (Kunststoffpflege Autozubehör) ergaben identische Frequenzschriebe. Ich nehme mal an, daß sich auch sonst nichts ändert. Das alles mußte sein, weil die Sicken schon silbrig grau aussahen. Das kriegte man anders nicht in den Griff.

                            :-)
                            Klaus
                            www.boxenklub.de

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                            • angelralle
                              Registrierter Benutzer
                              • 19.08.2003
                              • 1959

                              #15
                              Meine W170S (keine große Investition, zugegeben) waren erst in einem Bandpass Sub verbaut. Einer ist silbriggrau, der Andere nicht. Und die waren ja nun wirklich von der Aussenwelt isoliert. Sie waren gegeneinander montiert, die Sicken also im gleichen "Mikroklima".
                              Ein Mann braucht eine Insel.

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