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Wirkung von Weichfaserplatten

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  • VISATON
    Administrator
    • 30.09.2000
    • 4490

    Wirkung von Weichfaserplatten

    Wie angekündigt haben wir ein kleines, fast würfelförmiges Gehäuse genommen, einen AL 130 eingebaut und die Einbauresonanzfrequenz fc1 gemessen. Dann haben wir alle Wände (außer der Schallwand) innen mit 20 mm starken Weichfaserplatten (WFP) ausgekleidet und fc2 gemessen.

    Volumen ohne WFP: 5.4 l netto (Chassisvolumen nicht abgezogen)
    fc1 = 80 Hz (72 Ohm)

    Volumen mit WFP: 2,6 l netto
    fc2 = 78 Hz (44 Ohm)

    So, jetzt seid ihr dran! Wie kann man das erklären?





    Zuletzt geändert von VISATON; 12.07.2006, 12:48.
    Admin
  • gork
    Registrierter Benutzer
    • 30.07.2001
    • 1088

    #2

    Kommentar

    • johnjay82
      Registrierter Benutzer
      • 03.06.2002
      • 860

      #3
      Die Weichfaserplatten verlangsamen den Schall anscheinend, wodurch er länger durchs Gehäuse irrt...deshalb sinkt die Resonanzfrequenz, weil es den gleichen Effekt wie ein etwas grösseres Gehäuse hat.

      Tja....und aufgrund der Tatsache, dass die Impedanzspitze etwas niederohmiger bleibt, sind LS immer mit Weichfaserdämmplatten auszufüllen, damit man sie gefahrlos an einen Röhrenverstärker anschliessehn kann

      @Visaton
      So weit ich weiss, ist eine Glockenförmige Impedanzspitze kennzeichnend für geringe mechanische Verluste.

      Nachtrag:
      VISATON...messt mal bitte die Chassisparameter gefüllt und ungefüllt!
      Grüsse
      Dennis


      [Dieser Beitrag wurde von johnjay82 am 03. Februar 2003 editiert.]
      Grüße
      Dennis

      There is something between life and death, we can´t explain. But we are able to experience it...

      Kommentar

      • Mike
        Registrierter Benutzer
        • 13.07.2001
        • 13

        #4
        Hallo,

        sehr interessant, die Messung.
        Hierzu gab es von K&T Ausgabe 5/2001 einen Artikel. Thema war "Gehäusebedämpfung".
        Udo Wohlgemuth schrieb damals:
        "Ein Vergrößern des Boxenvolumens auf Grund des Einsatzes von Weichfaserdämmplatte ist nicht nötigt, da die Schallgeschwindigkeit durch sie (virtuell) in dem Maße herabgesetzt wird, wie sie Platz verbraucht."

        Die Messung bestätigt dies Eindrucksvoll.

        Dank an Visaton für diese Messung.

        Gruß Mike

        Kommentar

        • Mr.E
          Registrierter Benutzer
          • 02.10.2002
          • 5316

          #5
          Vielleicht leiten die WFPen die Wärme besser, als das Gehäuse=> niedrigere Impedanz
          Eher nicht, oder?

          Kommentar

          • Battlepriest
            Registrierter Benutzer
            • 26.02.2001
            • 1005

            #6
            Tja, da bin ich platt. Mit dem Ergebnis hätte ich nicht gerechnet. Gefühlsmäßig hätte ich eine erhöhte Resonanzfrequenz, gleichbedeutend mit einem kleineren Volumen erwartet.

            Tja. wie interpretiert man dieses Ergebnis?
            Man sieht ja 2 Effekte:
            [list type=A][*] Die Resonanzfrequenz ist gesunken[*] die Impedanzspitze nicht so stark ausgeprägt[/list]

            zu 1. Wir haben es scheinbar mit einer (virtuellen) Volumenvergrößerung zu tun.

            zu 2. das gleiche (oder schreibt man das jetzt groß???) sieht man bei gestopften Gehäusen.

            Ich würde tippen, dass der akustische Impedanzsprung von Luft auf die Weichfaserplatte nicht so groß ist, dass es zur Reflektion kommt. Da die WFP aber so dicht ist, reicht deren kleines Volumen scheinbar, um den gemessenen Effekt zu erzielnen.

            Udos Aussage ist für die Praxis sicher verwendbar, strenggenommen allerdings falsch, da mit wachsendem Boxenvolumen die WSP nicht "nachkommt". Das Volumen wächst in der 3. Potenz, die WSP aber nur in der 2. Potenz. Nunja. Vereinfacht, wenn man die Platte als dünn angenimmt, da deren Dicke klein gegen die Abmessungen ist.

            Nachtrag:

            1. es stimmt etwas mit dem UBB Code nicht! Siehe Liste

            2. Man stelle sich als Extremfall das gesamte Gehäuse mit WSP gefüllt. Gerade soviel Kreis ausgeklinkt, dass der Treiber ins Gehäuse passt. Wer hätte geglaubt, dass das geht?

            Gruß
            Frank

            P.S. Schön, dass es mal wieder ans Eingemachte geht!

            [Dieser Beitrag wurde von Battlepriest am 03. Februar 2003 editiert.]

            Kommentar

            • johnjay82
              Registrierter Benutzer
              • 03.06.2002
              • 860

              #7
              @Visaton
              Ich könnte mit euch wetten, dass der rms-Wert des AL130 im gefüllten Gehäuse gegenüber dem im komplett leeren Gehäuse gesunken ist!

              Es ist auch ganz klar warum:
              Wie auch Battlepriest schon schrieb, schlägt die Schallwelle nicht mehr so heftig auf die Membran zurück.

              Um es nochmal deutlicher zu machen, was ich meine:
              Wenn man ein Chassis mit allerlei Bohrungen etc.(Polkernbohrung, belüftete Zentrierspinne) versieht, kann der Schall ohne nennenswerte Kompressionen ins Gehäuse
              gelangen und schlägt nicht erst wie wild gegen die Membran. Dadurch wird die Membran nicht unnötig in ihrer Lage beeinflusst. Damit erreicht man einen geringen Verlustwiderstand (rms).
              Das Gleiche passiert hier noch mit dem Gehäuse: Der Schall wird gebremst und fliegt nicht so heftig auf die Membran zurück.

              Ich hoffe, dass ich es halbwegs verständlich ausgeführt habe.
              Also: Visaton, ich erwarte Messungen!!!!

              Grüsse
              Dennis


              [Dieser Beitrag wurde von johnjay82 am 03. Februar 2003 editiert.]
              Grüße
              Dennis

              There is something between life and death, we can´t explain. But we are able to experience it...

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              • MrWoofa
                Registrierter Benutzer
                • 22.09.2001
                • 4766

                #8
                Hallo,

                interessant wären jetzt nochmal eine Messung mit komplett gedämmten gehäuse und eine Messung mit WFP + gedämmt.

                Original von Battle:
                <BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Ich würde tippen, dass der akustische Impedanzsprung von Luft auf die Weichfaserplatte nicht so groß ist, dass es zur Reflektion kommt. Da die WFP aber so dicht ist, reicht deren kleines Volumen scheinbar, um den gemessenen Effekt zu erzielnen.

                Udos Aussage ist für die Praxis sicher verwendbar, strenggenommen allerdings falsch, da mit wachsendem Boxenvolumen die WSP nicht "nachkommt". Das Volumen wächst in der 3. Potenz, die WSP aber nur in der 2. Potenz. Nunja. Vereinfacht, wenn man die Platte als dünn angenimmt, da deren Dicke klein gegen die Abmessungen ist.

                [/quote]

                Das läßt mich aber eher zu dem Schluß kommen, das WFP gerade bei großen Gehäusen etwas bringt! Der Schall wird (durch die Dicke des Materials) genauso gedämmt wie in dem kleinen Gehäuse (oder Impedanzsprung oder wieauchimmer), allerdings bei prozentual weniger Volumenverlust! Dann müßte fc noch deutlicher sinken.

                Grüße,


                Meine Homepage!
                Grüße,

                www.mrwoofa.de - Heimkino / HiFi / Car-HiFi Selbstbau-Anleitungen

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                • gork
                  Registrierter Benutzer
                  • 30.07.2001
                  • 1088

                  #9
                  @ johnjay

                  ja, wie?

                  Rms ist der mechanische widerstand der reibung in der membranaufhängung in kg/s, also per definitionem eine eigenschaft des nicht eingebauten, nicht angesteuerten chassis.

                  angenommen, wir definierten Rms (IMO fälschlicherweise) als mechanischen widerstand der membranaufhängung des in ein geschlossenes luftvolumen eingebauten chassis (womit der parameter ad absurdum geführt würde) - meinst du wirklich, der schall, der "von hinten" auf die membran trifft, verändere die scheinbare steifheit der aufhängung nennenswert? das scheint mir, mit verlaub, sehr weit hergeholt - müßte doch der vom unbedämpften gehäuseinnern reflektierte schall eine erhebliche kraft auf die membran ausüben, um eine erwähnenswerte änderung der scheinbaren steife zu bedingen!

                  aber, wie gesagt, diese theorie läßt sich weder veri-, noch falsifizieren, weil sie (s. o.) von irrealen bedingungen ausgeht.

                  sagt mir schonungslos bescheid, wenn ich auf dem schlauch stehe. habe ein erhebliches schlafdefizit... vielleicht rede ich müll. *g*

                  gruß
                  gork

                  PS: bin gespannt, womit ihr diesen thread bis morgen noch bereichert. ich geh jetzt inne heia. *gähn*

                  [Dieser Beitrag wurde von gork am 04. Februar 2003 editiert.]

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                  • Bernhard
                    Registrierter Benutzer
                    • 06.04.2001
                    • 469

                    #10
                    Das Zeugs schwingt mit.

                    Dadurch entzieht es dem System Energie, ähnlich wie ein Bassreflüxrohr, die Membranauslenkung bei Fc sinkt.

                    Da es mit zusammen mit der verbliebenen Luft eine erhöhte Masse hat, sinkt durch die höhere angekoppelte Masse die Einbauresonanz.

                    Irgendwie so, oder auch anders.

                    [Dieser Beitrag wurde von Bernhard am 03. Februar 2003 editiert.]

                    Kommentar

                    • volker
                      Registrierter Benutzer
                      • 24.12.2000
                      • 1991

                      #11
                      Hallo,
                      sieht nach kontrollierte Undichtigkeit aus. Daraus, müsste sich Qms und natürlich auch Qtc senken. Nur, was sagt das „finden der Null- Lage“ beim Chassis, zu solch ein Experiment?
                      Das eindringen der Luft in der WFP ist mit einen hohen Leckage- Widerstand verbunden( Oder?) das auch die Dynamik des Chassis leiden müsste. (Kann dass sein?)Hmm!

                      Gruß, Volker
                      Gruß, Volker

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                      • VISATON
                        Administrator
                        • 30.09.2000
                        • 4490

                        #12
                        Auffällig ist doch die niedrigere Resonanzspitze. D.h., dieser Resonator ist stärker bedämpft. Der Schall kann offensichtlich besser in das Material der WFP eindringen, als ich vermutet hatte. Das bewirkt eine mechanische Dämpfung wie auch die Wolle, die man immer verwendet.

                        Frage an die Elektrotechniker unter uns: Ich erinnere mich ganz dunkel, dass bei einem bedämpften elektrischen Schwingkreis (bei konstantem L und C) die Güte sinkt (klar), aber auch die Resonanzfrequenz geringfügig niedriger liegt. Ist das richtig? (ist schon so lange her, dass ich damit was zu tun hatte).



                        [Dieser Beitrag wurde von VISATON am 04. Februar 2003 editiert.]
                        Admin

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                        • VISATON
                          Administrator
                          • 30.09.2000
                          • 4490

                          #13
                          @ Volker: Kontrollierte Undichtigkeit wäre nicht beabsichtigt. Wir müssen das Gehäuse noch mal genau kontrollieren, damit wir das ausschließen können. Ich glaube es aber nicht, denn bei einem Loch oder Schlitz würde die Kurve wenigstens ganz minimal bei 20 Hz ansteigen. Übrigens ist 20 Hz da, wo die null steht (das DOS-ATB hat da eine falsche Beschriftung).
                          Admin

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                          • Tomtom
                            Registrierter Benutzer
                            • 08.05.2001
                            • 673

                            #14
                            Hallo,

                            genau so ist es.

                            Hier mal ein Bild zur Verdeutlichung:



                            und dann der entsprechende Text dazu:

                            Dämmstoff, bestehend aus dem Rohstoff Hackschnitzel (Fichten- und Tannenholz). Die Bindung erfolgt durch Verfilzung der Fasern und durch holzeigene Inhaltstoffe
                            diffusionsoffen

                            Das Material ist offenporig und entspricht damit nichts anderem als einer gepreßten Lage Dämmaterials.

                            Meine Simulation sagt dazu:

                            Ohne Dämpfung: Qtc~0,712 und fc ~79,47 Hz
                            Mit Faserplatten: Qtc~0,686 und fc ~78,00 Hz, Z ~48 Ohm

                            Hierbei ergibt sich dieser Simulationswert dann, wenn man von einer 100% Füllung (gefüllt, nicht gestopft!) mit normalem Dämmaterial ausgeht.
                            Vb ist demzufolge noch immer 5,4 Liter und der Füllgrad 100%, wodurch das virtuelle Volumen auf etwa 5,7 Liter ansteigt, also mit +5,5% nicht wirklich der Rede wert.

                            Interessant könnte angesichts der 'akustischen Transparenz' der Weichfaserplatte sein zu untersuchen, was passiert, wenn man fast das gesamte Innenvolumen derartig damit auskleidet...
                            (Die Simu sagt fc ~73,5Hz, Qtc ~0,616 und Z ~ 35 Ohm)


                            mfg

                            Tomtom


                            [Dieser Beitrag wurde von Tomtom am 04. Februar 2003 editiert.]

                            Kommentar

                            • VISATON
                              Administrator
                              • 30.09.2000
                              • 4490

                              #15
                              Das hatte ich mir schon vorgenommen. Wir füllen nach und nach das ganze Volumen mit Platten auf. Sollte es wirklich sein, dass in Zukunft geschlossene Boxen völlig mit WFP ausgefüllt sein sollten? Das kann ich mir irgendwie nicht vorstellen.
                              Admin

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