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@AH "Off Topic" Kopfhörer

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  • Krips
    Registrierter Benutzer
    • 06.12.2002
    • 190

    @AH "Off Topic" Kopfhörer

    Hallo Andreas,

    da Du Dich gerade hier vermehrt tummelst........

    Kannst Du mir da evtl. einen Tip geben??

    Ich möchte mir demnächst einen Kopfhörer anschaffen, seine fast alleinige Aufgabe soll sein, die Tonalität eigener Lautsprecherkonstrukte zu überprüfen.

    Hab im Hinterkopf, dass da ein diffusfeldentzerrter Hörer geeignet wäre.

    a) kannst Du kurz mal den Unterschied bezgl. freifeldentzerrt/diffusfeldentzerrt bei Kopfhörern erklären. ??

    b) Wäre der AKG 240 DF da geeignet ??

    Gruss
    Peter Krips
  • broesel
    Gesperrt
    • 05.08.2002
    • 4337

    #2
    Ich heiße zwar nicht Andreas, aber so ähnlich. Mein einer Schwager heißt aber so; deshalb erlaube ich mir mal, folgendes zu schreiben:

    Der AKG ist uneingeschränkt für alles zu empfehlen. Er klingt sehr neutral und ausgewogen, und sitzt angenehm auf der Birne. Ich benutze ihn - außer zum normal Musik hören - zum entkrampfen meiner Ohren, wenn ich vor lauter Boxenvergleichen keine vernünftigen Aussagen mehr treffen kann. Danach geht's wieder.

    Kuck mal bei Musik Produktiv. Da gibt's den oft für etwa 100,- Euros.

    Kommentar

    • Lonzo
      Registrierter Benutzer
      • 05.08.2002
      • 741

      #3
      Nicht schlecht die Idee (Ohren entkrampfen) muß ich auch mal probieren.

      Gruß Lonzo

      Kommentar

      • AH
        AH
        Registrierter Benutzer
        • 17.01.2003
        • 586

        #4
        Hallo Peter,

        ein freifeldentzerrter Kopfhörer weist schlicht eine lineare Freifeld-Übertragungskurve auf. Er erzeugt also vor dem Ohr einen glatten Amplitudenfrequenzgang.

        Nun ist es so, daß der Frequenzgang auf dem Trommelfell stark vom Schall-Einfallswinkel abhängt. Für eine Diffusfeldentzerrung wird das über alle Raumrichtungen gemittelte Trommelfellsignalspektrum zugrundegelegt.
        Hierfür werden die VPN in einem Hallraum beschallt und mit einem Sondenmikrofon das Trommelfellsignalspektrum aufgenommen. Es wird also die über alle Raumwinkel gemittelte Außenohrübertragungsfunktion (HRTF) bestimmt. Der Frequenzgang des Kopfhörers wird dann entsprechend verzerrt, so daß sich auf dem Trommelfell (eines durchschnittlichen Hörers!) jener Frequenzgang einstellt, wie bei diffuser Beschallung im Hallraum.

        Dies ist nur eine grobe Näherung und ein wesentliches Merkmal der Lautsprecherstereophonie wird nicht erfaßt: Das Übersprechen zwischen den Kanälen (das rechte Ohr hört auch den linken Lautsprecher und umgekehrt).

        Wenn der Kopfhörer zur Überprüfung von Lautsprecherwiedergabe dienen soll, führt an einer echten Lautsprechersimulation kein Weg vorbei. Dabei wird das Trommelfellsignalspektrum ein Schalleinfallswinkel von 30° (im Gegensatz zu 90° beim KH) simuliert, ebenso das Übersprechen zwischen den Kanälen. Wer sichergehen will, sollte seine eigene Außenohrübertragungsfunktion messen lassen und die Simulation darauf basieren.
        Früher gab es den Kopfhörer K1000 und den Entzerrer BAP1000, zumindest der BAP1000 wird nicht mehr hergestellt, ist jedoch gebraucht erhältlich. Für professionelle Anwendungen gibt es einen Nachfolger, soweit ich weiß. Der Service zur Messung der eigenen Außenohr-Übertragungsfunktion wird von AKG noch angeboten, man muß sich dafür aber nach Wien bemühen.
        Diese Lösung kommt Lautsprecherwiedergabe deutlich näher, als freifeld- oder diffusfeldentzerrte Modelle. Der K1000 kann jedoch keine hohen unverzerrten Pegel im Tieftonbereich erzeugen und zeigt ein Hochpaßverhalten 1. oder 2. Ordnung mit einer Eckfrequenz von 50Hz. Zudem rauscht der BAP1000 ein wenig, aber nicht wirklich störend.
        Modernere Headtracking-Systeme simulieren die HRTF in Echtzeit als Funktion der Kopfbewegung (die wird permanent gemessen), wobei die Simulationsebene wie bei Lautsprechern nicht mehr mit Kopfbewegungen mitwandert.

        Kurzum: Ein freifeldentzerrter Kopfhörer ist nicht schlecht, wenn man im Kopf ungefähr zur Lautsprecherwiedergabe "umrechnen" kann, das verlangt ein gewisses Abstraktionsvermögen. Der diffusfeldentzerrte Hörer kommt in der Klangfarbe der Lautsprecherwiedergabe näher, ist jedoch nicht individuell auf Dein Gehör angepaßt (da gibt es ziemliche Unterschiede von Mensch zu Mensch), zudem ist es keine echte Lautsprechersimulation, sondern nur eine Mittelung der HRTF über alle Raumwinkel (das wäre von der Klangfarbe also ein Lautsprecher im Hallraum).
        In beiden Fällen muß man letztlich zur Lautsprecherwiedergabe im Kopf "umrechnen". Zum Musikhören sind mir persönlich diffusfeldentzerrte lieber, zur Analyse der freifeldentzerrte (zumindest ich kann auf dieser Basis besser abstrahieren).

        Ein solides System - nicht frei von Schwächen - ist dagegen die Variante von AKG. Hier wird wirklich Lautsprecherwiedergabe per DSP simuliert, außerdem ist es ein historisches Stück Technik. Leider nicht ganz billig (die Messung der eigenen HRTF kostet nochmal ca. 500€), aber dafür vernünftig konzipiert. Damit hat man einen echten freifeldentzerrten Kopfhörer (die meisten sind weder freifeld-, noch diffusfeld- sondern geschmacksentzerrt) und kann eine Lautsprechersimulation auf Basis der eigenen HRTF zuschalten.

        Gruß

        Andreas

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        • Krips
          Registrierter Benutzer
          • 06.12.2002
          • 190

          #5
          Hallo Andreas und auch die Anderen...,

          danke für Deine ausführliche Antwort.

          Dass mit dem Übersprechen bei Lautsprecherwiedergabe war mir schon klar, es geht mir bei der Anfrage lediglich um die Überprüfung der Klangfarben, da es ja schwierig ist, sonst ein Normal zu haben. Nur auf mein Gedächtnis möchte ich mich da nicht verlassen...

          Da ich vorhabe, nur noch Lautsprecher mit konstanter Energieabgabe zu bauen und mit möglichst gutem und geichmässigem Bündelungsverhalten, kann die Tonalität auch im Nahfeld beurteilt werden, da ungleichmässiger Diffusfeldfrequenzgang dann nur noch vom Raum, und nicht vom Lautsprecher herrühren sollte.

          Dann täte es aber auch ein guter freifeldentzerrter Kopfhörer, oder sehe ich da was falsch ??
          Ein Vermögen sollte der Hörer auch nicht kosten, der K 1000 muss es nun wirklich nicht sein...
          Gruss
          Peter Krips

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          • US.
            US.
            Registrierter Benutzer
            • 05.07.2003
            • 307

            #6
            Hallo Andreas,

            Bei Messung der Trommelfellsignalspektren, müsste sich dann bei der Messung im Hallraum u.A. ein zu hohen Frequenzen abfallender Verlauf ergeben. Richtig?

            Meine subjektiven Erfahrungen mit diversen Kopfhörern (dynamisch) und verschiedenen Hörsituationen mit Lautsprechern (u.a. auch diverse Monitore im Nahfeld) sagen mir, dass der AKG 240DF in den Höhen im Vergleich ETWAS zu soft klingt, was gut zu deiner Beschreibung der Entzerrung passt.

            Andere, geschmacksentzerrte? Hörer klingen für mich etwas zu hell in den Höhen und im Grundton oft eigentümlich verfärbt. Insgesamt etwas nach „Taunussound“, mal mehr, mal weniger (z.B. AKG 240M, AKG 271 Studio, Sennheiser HD600, Beyerdynamik 990).

            Beyerdynamik 770Pro, der so weit ich weiß auch diffusfeldentzerrt sein soll, klingt insgesamt ziemlich dunkel und nur in den oberen Höhen hell. Für mich in keinster Weise auch nur annähernd mit einer Nahfeldlautsprechersituation vergleichbar, während der AKG 240DF nicht so weit davon entfernt ist und mir auch einfach gefällt, unabhängig von der Frage nach Linearität.

            Insgesamt würde ich wahrscheinlich ein Zwischending bevorzugen (z.B. zwischen 240DF und 271Studio). Ich habe aber leider noch keine Lautsprechersimulation gehört L

            Denkbar, dass Diffusfeldentzerrungen ziemlich unterschiedlich ausfallen können, je nach Probanden. Andererseits finde ich es oft erstaunlich, wie ähnlich verschiedene Kopfhörer von unterschiedlichen Personen beschrieben werden, zumindest relativ gesehen.

            Hast du ein Beispiel für eine HRTF?

            Gruß, Uwe

            Kommentar

            • johnjay82
              Registrierter Benutzer
              • 03.06.2002
              • 860

              #7
              Wo hier schon von den Lautsprechersimulationen geredet wird:

              Ich höre auch recht oft mit Kopfhörern und gerade die Ortung ist nun halt das Manko durch die räumlich getrennten "Lautsprecher".
              Dazu folgende Frage: Gibt es ordentlich funktionierende Plug-Ins, Programme etc. für den PC, die das Signal entsprechend aufbereiten?
              Grüße
              Dennis

              There is something between life and death, we can´t explain. But we are able to experience it...

              Kommentar

              • NoName
                Registrierter Benutzer
                • 15.12.2001
                • 860

                #8
                Hallo,

                ich bin mit meinem Beyerdynamic DT250 noch immer sehr zufrieden. Der ist zwar eher für robusten Betrieb gedacht (zudem geschlossen), macht aber auch als Ahöre eine gute Figur.

                Woran man nicht sparen sollte ist der Kopfhörer-Verstärker. Das Ergebnis ist mit dem Phones Out am CD-Player nicht mehr vergleichbar!! Ich hab mich für ein älteres Modell von Creek entschieden, günstig und gut.

                Gruß

                Frank

                Kommentar

                • AH
                  AH
                  Registrierter Benutzer
                  • 17.01.2003
                  • 586

                  #9
                  @ Peter,

                  der Unterschied zwischen Lautsprecherwiedergabe und KH-Wiedergabe ist nicht ganz ohne. Das Übersprechen nimmt auch Einfluß auf die Klangfarbe. Ich halte Deinen Ansatz daher für etwas verfehlt, KH als Referenz für LS-Wiedergabe verwenden zu wollen. Das geht näherungsweise nur mit solchen Verfahren, wie ich beschrieb.

                  @ Uwe:

                  Gibt einfach HRTF und Außenohrübertragungsfunktion als Stichworte in eine Suchmaschine.
                  Ich habe auf die Schnelle folgendes Dokument (relativ seriöse Quelle) gefunden:
                  http://iem.at/f_e/iem_report/report04_98/view
                  Die alten Veröfffentlichungen vom IRT zur Diffusfeldentzerrung finden sich irgendwo in den Rundfunktechnsichen Mitteilungen (Bibliothek).

                  Gruß

                  Andreas

                  Kommentar

                  • NoName
                    Registrierter Benutzer
                    • 15.12.2001
                    • 860

                    #10
                    Hallo,

                    die Übertragbarkeit von Kopfhörer- auf Lautsprecher-Wiedergabe ist vielleicht nicht so direkt gegeben. Ich bin aber schon der Meinung, man könnte sein Gehör hier trainieren und ganz gut umstellen.

                    Wenn ich am PC Audio-Bearbeitung mache, nehm ich dazu immer den Kopfhörer. Danach brenn die Sachen auf CD und höre mit den Koaxen gegen. Im Regelfall liegen die Ergebnisse dicht beieinander. Es wird beim Lautsprecher aber leider doch einiges an Information unterschlagen. Speziell in Sachen "Signaltransparenz" vermisse ich ggü. dem Kopfhörer etwas. Ein Hall wird nicht mehr vollständig aufgelöst und auch in Sachen Bass ist es nicht mehr ganz so präzise. Da kann man sich mit guter Kopfhörer-Wiedergabe noch näher an das Maximum tasten. Ich kenn aber dennoch nur wenige Lautsprecher, die das besser könnten; es ist eher anders.

                    Gruß

                    Frank

                    Kommentar

                    • Mr.E
                      Registrierter Benutzer
                      • 02.10.2002
                      • 5291

                      #11
                      Die Qualitäten des K501 wurden hier mal gelobt. <- ??

                      Kommentar

                      • Alfred Schmidt
                        Registrierter Benutzer
                        • 17.06.2003
                        • 1

                        #12
                        Hallo,

                        Meine Kopfhörer Referenz ist AGK 500
                        (Das heute im Handel befindliche Nachfolgemodell ist fast baugleich.
                        Der AKG ist bestens geeignet zur Wiedergabe klassischer
                        Musik, er ist elegant, feinzeichnend, durchsichtig und
                        klangfarbentreu, trotdem niemals schrill oder aufdringlich.
                        Es ist *kein* Kopfhörer für Baßfetischisten.
                        Immer wieder ziehe ich ihn zum Vergleich mit diversen Lautsprechern heran (was mich oft zur Verzweiflung bringt).

                        Der Preis ist sicher kein Geschenk, aber er ist "leistbar".
                        Meinen habe ich jetzt annähernd 8 Jahre und ausser
                        einem Ohrpolstertausch (gibts nachzukaufen) waren keine
                        Beanstandungen,

                        Grüße
                        Alfred

                        Kommentar

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