Alto III LSP und Weichenrätsel

[Joho]

Hallo liebe Leute,

ich hab ein Verständnisproblem mit meinen Visaton Alto Lautsprechern. Ich besitze die Alto 2 und die Alto 3 (ohne „C“!) konkret nach Bauvorschlag mit vorkonfektionierten Weichen und die Alto 2 hören sich unabhängig von der verwendeten Musik definitiv subjektiv wesentlich besser an als die größeren Alto 3 –um die 3er geht’s hier, an den 2ern hab ich nichts zu nörgeln. Die Alto III hören sich unmöglich an, viel zu mittenbetont, keine Transparenz. Sie sind irgendwann mal als Fertiglautsprecher bezogen worden, keine Ahnung wie und wo. Das Typenschild hinten auf der Box sagt „Alto III, 30591 2 0 3 8“. Die Lautsprecherbestückung entspricht nicht der Alto IIIc, diese hier hat 2 x W170S, einen Kalottenmitteltöner den ich absolut nicht identifizieren kann (aber made in Germany und macht einen vernünftigen Eindruck...) und den DTW72 Kalotten-Hochtöner. Die Ausschnitte in der Schallwand sind auch dem entsprechend, eine DT94 würde also auch gar nicht passen. Da ich einen defekten Hochtöner austauschen musste hab ich gleich mal die Weiche entflochten und die Bauteile sind völlig andere als bei der aktuellen Alto III. Anhand der verwendeten Bauteile ergibt sich folgendes Bild: Flankensteilheit 12dB, der Tiefpaß riegelt bei 400 Hz ab, der Bandpaß fängt bei 930 Hz an und hört bei 6000 Hz auf und der Hochpass beginnt erst bei 9400 Hz. Mit einem Signalgenerator hab ich dann per Ohr die Frequenzen überprüft, die von den einzelnen Lautsprechern wiedergegeben werden. Es ergaben sich: Tieftöner arbeitet hörbar bis ca. 800 Hz. Mitteltöner arbeitet hörbar ab 400 (!) Hz bis gut 11000 Hz. Hochtöner arbeitet hörbar ab ca. 6000 Hz. Ein Schaltbild der Weiche kann man sich unter http://www.en-gros.de/Bilder/Weiche%20Alto%20III.jpg ansehen, ein Bild des Mitteltöners unter http://www.en-gros.de/Bilder/Mittel.jpg und die Box unter http://www.en-gros.de/Bilder/Box.jpg Die Hochtöner hab ich jetzt mal phasenkorrekt und die Mitteltöner phasenverkehrt angeschlossen, die Lausprecher hören sich schon mal etwas angenehmer an. Die Fragen sind nun: Was ist das überhaupt für eine Lautsprecherbox, kann mir jemand etwas über den Typ sagen und um was für einen Mitteltöner vor allem es sich handelt? Was kann ich tun damit ich den Mitteltonbereich in einen vernünftigen Rahmen bekomme? Pegelabsenkung mittels Widerständen fest verlötet oder per Pegelregler? Was ist zu empfehlen? Ach, und welche Funktion haben überhaupt die in Reihe geschalteten Widerstände? Was passiert wenn ich den im Hochpaß entferne? ...

Grüße und schon mal danke,

Joerg


[Dieser Beitrag wurde von Joho am 09. Februar 2003 editiert.]

[broesel]

Also die Weiche ist schon etwas drollich. Der Bass geht bis 540 Hz, der Bandpass von 1,7 kHz bis 8,4 kHz, und der Hochton fängt bei 1 ( ein! ) kHz an. Das sind die Werte bei -6 dB.

Da müßen wir drann arbeiten. Aber nicht mehr heute.

Gruß.

Eddi: Der Hochton geht bei 7,5 kHz los. Ich hatte C falsch eingegeben.

[Dieser Beitrag wurde von broesel am 09. Februar 2003 editiert.]

[thomas_ch]

hallo,
eine version der alto III mit kalotten mt und kalotten ht ist mir bekannt. da wurde aber definitiv nicht der dtw 72 verbaut. die weiche die du da hast erscheint mir höchst seltsam.
meine tips:
1. kaufe den in der variante mit kalotten mt verwendeten ht nach und erfrage bei visaton die richtige weichenschaltung dazu.
oder 2. rüste um auf alto 3c.

gruß thomas

[derjan]

Die Weiche scheint mir ne normale 12-dB-Weiche zu sein. Der Mitteltöner der Alto III war der Visaton DMR 124 (38mm beschichtete Gewebekalotte, auch in eckiger Version als DMR 115 NG erhältlich gewesen glaub ich). Der Hochtöner war damals der MagicSound DT 2,5" (Billigserie von Visaton).

Die DMR 124 / DMR 115 NG war eigentlich immer ein ganz vernünftiger MT, nicht das absolute Wunderteil, aber schon brauchbar.... hat meines Erachtes einen deutlich besseren Hochtöner als diese 10mm-billigst-Polycarbonatkalotte verdient....

evtl. mal auf ebay versuchen, billig ein Paar G20FFL oder RHT 13 AW zu ergattern, wäre mein Vorschlag

die in der Alto-III Variante etwas quäkigen Mitten sollten sich durch eine vernünftige Weiche eigentlich in den Griff bekommen lassen........

[Joho]

Ich hab den Widerstand im Hochpaß grad mal gebrückt und das hört sich schon wieder etwas angenehmer an. Bei dem was ihr so sagt scheint mir auch sinnvoll die MT, HT und die Weiche rauszuwerfen und die Bestückung der Alto IIIc zu verwenden. Irgendwie sind die Dinger auch Baßschwach... hab jetzt grad die Alto II und Alto III gleichzeitig laufen, über Mischpult an zwei Enstufen und die 2er hören sich auch wesentlich basstärker an. Zurück zur Quadrophonie ;-) Alternativ, wenn ich die Weiche der Alto IIIc verwende, welche "besseren" MT und HT Chassis könnte ich verwenden, von wegen der Harmonie?

Grüße und ein Dank!

Joerg

[derjan]

Die Alto III G würde ich wenn schon bauen. Der DT94 ist wirklich kein Hochtöner, für den ich Geld ausgeben würde.

Alto III G hat den G20SC als Hochtöner, das ist dann schon eine klasse Box..... alternativ, wenn man sparen will, ist der SC10N Wesentlich besser als der DT94.... meiner meinung nach klingt der DT94 einfach nur matschig. Der W100S als Mitteltöner ist im Grunde schon ganz brauchbar.

Natürlich kann man immer überall bessere Chassis einsetzen, aber da müsste man sich gleich fragen, ob man nicht ein Pärchen Atlantis bauen will........ die dann auch ein mehrfaches kosten

Aber ich denke, die Alto 3 G ist schon eine Box, die man guten gewissens bauen, und dann auch damit zufrieden sein kann.... (ohne sie schonmal konkret gehört zu haben)

[Frank S]

Die Alto 1 wurde früher (da hatte sie noch Druckklemmen als Terminal) auch mit der winzigen Polycarbonatkalotte ausgestattet.

Die Folge davon ist ein rießiges Loch im Klangbild: oben Zisch, Zisch, unten Bumm, Bumm.

In der neueren Version der Alto 1 wurde dann der DT94 eingesetzt der unvergleichbar besser als diese Minikalotte klingt.

Eine Aufrüstung der Alto auf die spätere Version ist auf jeden Fall lohnenswert. Das sollte auch für die 3er gelten.

Als Umbau wäre notwendig:

1.)Modifikation des Gehäuses für den neuen Hochtöner.
2.)Kauf einer neuen Weiche und eines neuen Hochtöners
3.)evtl. noch neues Terminal mit Schraubklemmen.

Der DT94 ist nicht schlecht, dennoch gibt es bessere im Programm. Bereits der SC10 ist erheblich neutraler.

Für moderne Musik ist der DT94 okay, er klingt frisch und spritzig, aber halt nicht ganz neutral. Die Bedampfte Version dieses HT ist auch eine brauchbare Wahl, wobei ich persönlich die SC10N nehmen würde. Nachteil: es ist dann keine echte Alto mehr.

Wenn man den DT94 ohne besondere Umstände bekommen kann, so wäre dessen Einsatz schon ein GUTER Schritt zur Klangverbesserung!

[Joho]

Also, ihr meint der günstigere HT ist auch der Bessere, gut also SC10N kaufen. Lässt sich morgen machen ;-) Lohnt sich die Mehrinvestition für den G20SC? Kost immerhin mehr als das Doppelte. Ist übrigens korrekt, die Terminals sind Klemmdinger, keine Schraubgeräte. Sollte ich die auch gleich austauschen? Ist das sinnvoll? Was mach ich mit den Mitteltönern? ...die müssten auf alle Fälle im Pegel abgesenkt werden. BTW, der DT94 in der Alto II hört sich subjektiv sehr sauber an... mag aber auch an meinem gebeutelten Gehör liegen - oder weil er ein vernünftiges Signal bekommt ;-).

[Mr.E]

Ich hab auch die AltoII mit DT94(hach ja, meine ersten selbstgebauten Boxen, inzwischen auch schon dreieinhalb Jahre alt) und ich find' da nichts schlechtes dran. Ich hab aber auch die G20SC in der Vox200, das da ein Unterschied besteht will ich keinesfalls leugnen...

[Joho]

Grad hab ich nochmal in den Gehäusen gelegen und frag mich grad... sollte ich den Widerstand im Hochpaß lieber auslöten? Anders: Machts was wenn ich ihn einfach mit nem Kabel überbrücke? Das ist das, was ich jetzt gemacht habe. Wie es der Teufel so will hab ich mich mit den beiden Spulen im Bandpaß vertan, sie haben jeweils eine 0,1 mH höhere Induktivität.

Joerg

[Joho]

Danke erstmal für all die netten Statements. Ich hab grad den Hochtöner ausgetauscht gegen den SC10N, der Gewinn ist tatsächlich wesentlich. Demnächst werd ich testweise noch eine G25FFL einbauen, mal schauen ob das noch was bringt. Jetzt wird erstmal gehört und dabei argwöhnisch der Mitteltöner begutachtet. Das Quäken ist im Wesentlichen durch die 6dB Pegelabsenkung weg. Hm.