Hallo,
kaum daß ich den größten Teil der Weichenbauteile vertickt habe, finde ich doch Zeit, öfter Musik zu hören. Ergebnis: Nach einigen Orgelstücken und dem kompletten Herr-der-Ringe-Soundtrack (neun Stunden), will ich endlich wieder mindestens 12-Zöller. Die Vox 200 haut bei günstiger Raumakustik erstaunlich brachiale und saubere Baßattacken raus (mit nichtzugestopftem BR-Kanal, in anderen Räumen mußte ich ihn zustopfen), aber wenn man mal etwas »Großes« gehört hat, zieht es einen einfach dahin zurück, mich zumindest. Egal was Bose sagt.
Früher fand ich die großen Genelecs (1238) toll, ohne sie gehört zu haben. Die MEG RL901K habe ich gehört, aber nicht genug, um sagen zu können, wie ich sie finde. MEG scheint zu polarisieren, zumindest hier im Forum, aber immerhin hängen deren Boxen vielfach in den Studios des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Rein vom Kaliber her ist das alles das, was ich suche. Bei Visaton kommen da nur die Atlas DSM Mk III (ich hab noch zwei TIW400) und die Atlas Compact Mk V in Frage. Die Monitor lasse ich mal außen vor.
Ausgiebig gehört habe ich bis jetzt nur die Vox 200 und meine Kübel/K4 (die erste Variante hab ich 2007 gebaut, eine Ewigkeit).
Jetzt hat walwal viel Zeit in die Concorde WG investiert, sagt aber auch, daß die Compact perfekt sei, auch was das Bündelungsmaß angeht (BM). MEG mit der 901 und deren Ablehung der WGs hat hier zu Diskussionen geführt. Es gibt wohl verschiedene Möglichkeiten das BM »richtig« hinzubekommen. Aber was ist »richtig«? Ich bin noch nicht dazu gekommen, mir die Sachen von Toole oder so durchzulesen (keine Ahnung, ob das da überhaupt drinsteht). Ein frequenzunabhängiges BM ist nicht zu erreichen, laut MEG auch nicht erwünscht. Ich denke mal, es sollte an den Trennfrequenzen nicht zu abrupten Änderungen des BM kommen, und zu hohen Frequenzen steigt es zwangsläufig an. Laut MEG bzw. Jochen Kiesler (siehe Interview) sollte das BM zwischen 2kHz und 4kHz etwas geringer sein:
Ich verstehe das so: Wenn der LS bei 2–4kHz weniger bündelt, aber auf Achse keine Delle hat, dann strahlt er in dieser Oktave mehr Energie ab als drüber und drunter. Dann hat es am Hörort relativ zum Direktschall mehr Diffusschall. Andersrum: Dann hat es am Hörort relativ zum Diffusschall weniger Direktschall. Aber erst dann kommt es dem Gehör so vor, als wäre es so viel wie bei anderen Frequenzen, weil das Gehör bei 2–4kHz für Direktschall empfindlicher ist. Ohne diese Aufweitung der Abstrahlung (Delle im BM), wäre da verhältnismäßig zuwenig Diffusschall, oder verhältnismäßig zuviel Direktschall, was er wohl mit Überbetonung meint, und damit würde es so klingen, als wäre alles näher am Hörer.
Ich kann im Moment nicht beurteilen, ob das stimmt. Aber mal grundsätzlich zur Beeinflussung des GM: Bei Genelec sitzen MT und HT in einer breiten Schallwand in WGs. Bei der Concorde sitzt nur der HT in einem WG, die Schallwand ist schmaler. Die Compact hat keine WGs, dafür einen kleineren Mitteltöner (50mm, die anderen haben alle 13cm) und einen größeren (17cm) und eine breite Schallwand. Die 901 hat einen 13er ohne WG auf schmaler Schallwand, allerdings strahlt der nierenförmig ab.
Wenn ich einen 13er mit einer 25er Kalotte und einem 12-Zöller kombiniere und bei ungefähr denselben Frequenzen trenne wie MEG, dann hat das BM eine Delle um 1kHz. Die Schallwandbreite weiß ich grad nicht, aber der Punkt ist wohl der, daß man bei dieser Kombination allein aufgrund der Chassisgrößen bei den Trennfrequenzen ein Gezappel im BM bekommt, das man nicht will. Abhilfe wären entweder WGs in Abhängigkeit von der Schallwandbreite, oder die Aufteilung des 13ers auf zwei unterschiedlich große Treiber um einen sauberen Übergang des BM vom TT zum HT hinzubekommen.
Die Compact wäre am ehesten in Reichweite (die Concorde wäre mir zu klein ;P). Ich frage mich dabei nur, ob es kontraproduktiv wäre, den AL170 durch einen GF200 zu ersetzen und den ganz oben einzubauen, wie hier im dritten Bild (erste Reihe, rechtes Bild), nur mit den DSMs. Noch lieber wäre mir eine Dreiwegebox mit einem 13er, weil dann die Chassis nicht so weit auseinanderrücken. Bei der K4 hat man das deutlich hören können. Solche Boxen, also auch die Compact, brauchen große Hörabstände, damit man die einzelnen Wege nicht getrennt hört. Dann braucht man aber sehr stark bedämpfte Räume, weil die Boxen ziemlich breit abstrahlen und man sonst fast nur noch Diffusschall hört. Da ist dann nicht mehr viel mit Stereo. Mit einem 13er und klassischer Anordnung wird aber vermutlich das BM nicht so toll, außerdem ist der SC13 der einzige 13er im Visaton-Programm, der vom Pegel her einigermaßen mithalten kann. Der ist billig und hat einen schmalen Korbrand, aber »kann der HiFi«?
Langer Text, viele Fragen, aber vielleicht hat ja jemand Meinungen, Anregungen, vielleicht sogar Antworten.
kaum daß ich den größten Teil der Weichenbauteile vertickt habe, finde ich doch Zeit, öfter Musik zu hören. Ergebnis: Nach einigen Orgelstücken und dem kompletten Herr-der-Ringe-Soundtrack (neun Stunden), will ich endlich wieder mindestens 12-Zöller. Die Vox 200 haut bei günstiger Raumakustik erstaunlich brachiale und saubere Baßattacken raus (mit nichtzugestopftem BR-Kanal, in anderen Räumen mußte ich ihn zustopfen), aber wenn man mal etwas »Großes« gehört hat, zieht es einen einfach dahin zurück, mich zumindest. Egal was Bose sagt.
Früher fand ich die großen Genelecs (1238) toll, ohne sie gehört zu haben. Die MEG RL901K habe ich gehört, aber nicht genug, um sagen zu können, wie ich sie finde. MEG scheint zu polarisieren, zumindest hier im Forum, aber immerhin hängen deren Boxen vielfach in den Studios des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Rein vom Kaliber her ist das alles das, was ich suche. Bei Visaton kommen da nur die Atlas DSM Mk III (ich hab noch zwei TIW400) und die Atlas Compact Mk V in Frage. Die Monitor lasse ich mal außen vor.
Ausgiebig gehört habe ich bis jetzt nur die Vox 200 und meine Kübel/K4 (die erste Variante hab ich 2007 gebaut, eine Ewigkeit).
Jetzt hat walwal viel Zeit in die Concorde WG investiert, sagt aber auch, daß die Compact perfekt sei, auch was das Bündelungsmaß angeht (BM). MEG mit der 901 und deren Ablehung der WGs hat hier zu Diskussionen geführt. Es gibt wohl verschiedene Möglichkeiten das BM »richtig« hinzubekommen. Aber was ist »richtig«? Ich bin noch nicht dazu gekommen, mir die Sachen von Toole oder so durchzulesen (keine Ahnung, ob das da überhaupt drinsteht). Ein frequenzunabhängiges BM ist nicht zu erreichen, laut MEG auch nicht erwünscht. Ich denke mal, es sollte an den Trennfrequenzen nicht zu abrupten Änderungen des BM kommen, und zu hohen Frequenzen steigt es zwangsläufig an. Laut MEG bzw. Jochen Kiesler (siehe Interview) sollte das BM zwischen 2kHz und 4kHz etwas geringer sein:
„[…] Im Vergleich zu anderen Frequenzbereichen bewertet das menschliche Ohr zwischen 2-4kHz den Direktschall um etwa 2,5dB höher als den Diffusschall, was bei der Entwicklung von Lautsprecher entsprechende Berücksichtigung finden muss. Je nach Lautsprechermodell und dem damit verbundenen optimalen Hörabstand achten wir beispielsweise darauf, dass der Lautsprecher im Bereich zwischen 2-4kHz weniger stark bündelt. Ansonsten käme es in diesem Bereich zu einer Überbetonung, was weder der Klangfarbetreue noch dem Entfernungsfinden dienlich wäre – das Klangbild würde nämlich präsenter wirken und subjektiv dichter an den Hörer rücken.“
Ich kann im Moment nicht beurteilen, ob das stimmt. Aber mal grundsätzlich zur Beeinflussung des GM: Bei Genelec sitzen MT und HT in einer breiten Schallwand in WGs. Bei der Concorde sitzt nur der HT in einem WG, die Schallwand ist schmaler. Die Compact hat keine WGs, dafür einen kleineren Mitteltöner (50mm, die anderen haben alle 13cm) und einen größeren (17cm) und eine breite Schallwand. Die 901 hat einen 13er ohne WG auf schmaler Schallwand, allerdings strahlt der nierenförmig ab.
Wenn ich einen 13er mit einer 25er Kalotte und einem 12-Zöller kombiniere und bei ungefähr denselben Frequenzen trenne wie MEG, dann hat das BM eine Delle um 1kHz. Die Schallwandbreite weiß ich grad nicht, aber der Punkt ist wohl der, daß man bei dieser Kombination allein aufgrund der Chassisgrößen bei den Trennfrequenzen ein Gezappel im BM bekommt, das man nicht will. Abhilfe wären entweder WGs in Abhängigkeit von der Schallwandbreite, oder die Aufteilung des 13ers auf zwei unterschiedlich große Treiber um einen sauberen Übergang des BM vom TT zum HT hinzubekommen.
Die Compact wäre am ehesten in Reichweite (die Concorde wäre mir zu klein ;P). Ich frage mich dabei nur, ob es kontraproduktiv wäre, den AL170 durch einen GF200 zu ersetzen und den ganz oben einzubauen, wie hier im dritten Bild (erste Reihe, rechtes Bild), nur mit den DSMs. Noch lieber wäre mir eine Dreiwegebox mit einem 13er, weil dann die Chassis nicht so weit auseinanderrücken. Bei der K4 hat man das deutlich hören können. Solche Boxen, also auch die Compact, brauchen große Hörabstände, damit man die einzelnen Wege nicht getrennt hört. Dann braucht man aber sehr stark bedämpfte Räume, weil die Boxen ziemlich breit abstrahlen und man sonst fast nur noch Diffusschall hört. Da ist dann nicht mehr viel mit Stereo. Mit einem 13er und klassischer Anordnung wird aber vermutlich das BM nicht so toll, außerdem ist der SC13 der einzige 13er im Visaton-Programm, der vom Pegel her einigermaßen mithalten kann. Der ist billig und hat einen schmalen Korbrand, aber »kann der HiFi«?
Langer Text, viele Fragen, aber vielleicht hat ja jemand Meinungen, Anregungen, vielleicht sogar Antworten.
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