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Otto Brauns Ionenhochtöner

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  • Cooltide
    Registrierter Benutzer
    • 13.11.2015
    • 78

    Otto Brauns Ionenhochtöner

    Hallo Leute,
    ich möchte hier mal ein historisches Kapitel in der Lautsprechertechnik zur Debatte stellen.

    Ich habe zu meiner Jugendzeit, die ich im Südwesten verbrachte, noch in den späten Neunzigern zufällig Otto Braun in Saarbrücken kennengelernt, zu dieser Zeit war er längst nicht mehr im Geschäft, doch freundlicherweise öffnete er mir als interessiertem Jüngling seine Türen und führte mir seine Ionenhochtöner vor. Seine Konstruktion krönte m.W. (Erinnerung) eine 4-Wege TML mit einem Görlich-Podszus Chassis im Baß, die bei Betrieb die gesamte Inneneinrichtung des Vorführraumes (Viele Glasvitrinen, in denen sich etliche gesammelte Chassis u. dgl. befanden) erzittern ließen - bei 'Gnomus' von Modest Mussorgskis 'Bilder einer Ausstellung' beispielsweise.
    Das große Becken tat richtig weh in den Ohren, so wie ich es kurz zuvor live in der Saarbrücker Staatsoper kennengelernt hatte, der Ionenhochtöner verströmte einen beißenden Ozongeruch dank der bläulich leuchtenden Funkenstrecke, die zum Betrieb des Hochtöners nötige Hochspannung ließ die Luft auch schon ohne jegliche Modulation vibrieren. Audiophysik zum Greifen nah.

    Das gehört in audiovisueller Hinsicht mit zu meinen prägendsten Jugenderinnerungen, hat vielleicht jemand, der aus der gleichen Ecke stammt, ähnliche Erfahrungen gemacht?

    habe mich hierdurch wieder daran erinnert: http://www.hifimuseum.de/1342.html

    Viele Grüße
    Frank
    Straighten Up'n Fly Right
  • gargamel
    Registrierter Benutzer
    • 13.08.2003
    • 2104

    #2
    Hallo,

    Magnat hatte doch mal so einen Plasma Hochtöner.
    Gruß
    Guido
    hören sie schon oder bauen sie noch ?

    Kommentar

    • Henrik
      Registrierter Benutzer
      • 11.02.2002
      • 350

      #3
      Jaa Jaaa.... Die Plasmalautsprecher.

      Habe mich vor Jahren auch mal ausführlich damit beschäftigt und einige Varianten gebaut. Offentsichtlich nach der gleichen bekannten Schaltung, die auch Herr Braun verwendet hat.
      Einen Aufbau habe ich noch, den müsste ich mal wieder zum Laufen bringen

      Hier ein Video von irgend einem früheren Aufbau, ohne Hochpassfilter.
      https://www.youtube.com/watch?v=Nex7An6kfCM

      Ich weiß noch, dass ich damals einen alten Kassetten-Radiowecker als Quelle benutzt habe, weil sich dieser nicht durch die starke Störstrahlung hat beeinflussen lassen. Um Abschirmung und EMV habe ich micht nicht gekümmert.

      Es war schon beeindruckend, der Plasmaflamme zuzuhören und zuzuschauen. Ganz anders als bei Lautsprechern mit Membrane.
      An einer Schallführung war ich auch mal dran, habe von diesen Versuchen aber keine Teile mehr.

      Frank, Deinen Eindruck von Hoher Lautstärke zweifle ich aber an. Richtig laut geht mit diesem Aufbau nicht - da bin ich mir recht sicher.
      Leider ist es auch so, dass ein linearer Frequenzgang - zumindest mit offener, rundstrahlender Plasmaflamme - wegen der sehr geringen Größe des Schallentstehungsortes (im Verhältnis zur Wellenlänge) nicht möglich ist. Mit sinkender Frequenz fällt der Pegel um ich glaube es waren 6dB pro Oktave.

      Trotzdem. Das Thema fasziniert mich immernoch.

      Henrik

      Kommentar

      • Daniel Düsentrieb
        Gesperrt
        • 26.01.2004
        • 591

        #4
        Die Besonderheit Otto Brauns Ionenhochtöner war unter anderem, dass er Seinen mit einem Hornvorsatz konstruierte.
        Dadurch war der Hochtöner in der Tat der laut, grell, messerscharf.
        Ein Freund von mir hat noch welche davon, leider ist die Anpassung an seine vorhandenen, damals umgebauten 2-Wege völlig in die Hose gegangen.
        Vorteil des Hornvorsatzes war zudem, dass der Ionen-Hochtöner bei hoher Luftfeuchtigkeit nicht knistert.
        Otto Brauns Hochtöner gibt es noch als Corona/Konstanz.
        Ich hatte das Vergnügen in anderer Sache Otto Brauns Sohn kennenzulernen, der hat mir ein paar Anektödchen erzählt.

        MfG
        DD

        Kommentar

        • Cooltide
          Registrierter Benutzer
          • 13.11.2015
          • 78

          #5
          Oooh doch, und ob die laut konnten, nagelt mich jetzt nicht fest, welches Modell er mir vorführte, es war jedenfalls mannshoch, ähnlich einer Quadral Vulkan, und oberdrauf saß sein IONEN Hochtöner, von der Existenz des Magnat Plasmahochtöners wußte ich gar nichts, der arbeitet ja auch nach einem etwas anderen Prinzip und strahlt rund, daher kann der nicht besonders laut sein, da habt ihr recht. Die Bilder auf hifimuseum.de (link vorher) kommen dem schon recht nahe, was ich gesehen und v.a. gehört hatte, womöglich waren es die LK4, ist ja auch bloß aus meiner Erinnerung heraus. Von ELAC gab doch es mal das sog. 4Pi (griechisch kann er anscheind' nich') Bändchen, ein rundstrahlender Magnetostat, dem wurde auch eine eher geringe Maximallautstärke bescheinigt, so verhält es sich wohl auch mit Plasmahochtönern, Otto Brauns Hochtöner (ist ja vom Prinzip nicht der einzige, der so arbeitet) jedenfalls hatte ein vorgesetztes Horn resp. die Entladungsstrecke war gänzlich in ein Aluminiumgehäuse mit einem Hornmund eingebettet, und der konnte laut. Es war eine ganz andere Art von Höhen, die ich bisher gewohnt war, selbst von dem für damalige Verhältnisse schon recht lauten und dynamischen RHT 12S, noch viel luftiger und gleichzeitig so schneidend, daß es eben richtig wehtat, man hatte förmlich Angst vor jedem fortissimo mit Beckenschlag, so wie ich als Kind erlebt habe, wenn ich neben dem Faschingsumzug hergelaufen bin und der gute Mann am Becken die großen Messingschalen mit aller gegebener Manneskraft ineinandergehauen hat.

          Die Görlich Podszus jedenfalls waren in ein TML Gehäuse gebettet, sagte er jedenfalls, und nach diesem Erlebnis stand für mich fest, daß mein frisch erstandener und sauer ersparter Eiger II Bausatz auf jeden Fall eine TL wird, zufällig erschien da gerade kurz vorher Friedemanns Artikel über TL in der Elektor und im selben Heft(?) wurde auch die TDL Monitor Compact vorgestellt, und was lag da näher, diese Dinger nachzubauen, mit der Hoffnung und dem Mut eines heranwachsenden Audioverrückten. Daß die DSM 95FFL zeitnah gegen die RHT 12S herausflogen, verstand sich quasi fast von selbst, und Friedemann selbst schickte mir, damals noch per Post(!), ja so machte man das damals, eine passende Trennung für den WS/MRS 13NG zum RHT 12S, mit einem 18dB TP Filter, für den RHT ein L-R Filter zweiter Ordnung, das weiß ich noch, 2.2uF / 0.4mH, sowas vergißt man nicht.

          Viele Grüße
          Frank

          P.S. Da bist Du mir doch glatt zuvorgekommen, DD, ei hoschemol Freggat
          Laut ja, messerscharf, ich hätt's nicht besser sagen können, aber grell? Empfand ich als alles andere als das, deswegen war ich ja so perplex. Hat er wohl die Hornkonstante zwischendurch geändert?
          Zuletzt geändert von Cooltide; 10.12.2015, 18:36.
          Straighten Up'n Fly Right

          Kommentar

          • Daniel Düsentrieb
            Gesperrt
            • 26.01.2004
            • 591

            #6
            Grell war auch nicht die 1te Wortwahl, hätte ich löschen sollen, als mir messerscharf einfiel.

            @ alle

            Der Ionenhöchtöner ist ein Hochtöner, einzusetzen ab zirka 2.500 Hz bis unmessbar und klingt noch geiler als ein TL 16 H. 98 dB/1W/1m sind schon eine Hausnummer, da kann man nicht behaupten, dass dieser Hochtöner leise wäre.

            MfG
            DD
            Zuletzt geändert von Daniel Düsentrieb; 10.12.2015, 19:37. Grund: Schreibfehlerbeseitigung

            Kommentar

            • Cooltide
              Registrierter Benutzer
              • 13.11.2015
              • 78

              #7
              Find' ich im übrigen ja toll, daß Du Brauns alten Herren noch kennengelernt hast, bin ja schon mittlerweile fast ein Vierteljahrhundert hier oben. Habt ihr denn noch weitergetüftelt? Lebt der alte Knabe denn überhaupt noch? Mir Südweschtler sinn' jo unfawischtlich, gelle?

              Anekdötscha, kumm' all's emo 'riwa damit, wenn'se maanscht ..

              Alle dann ..
              Frank

              P.S. Wie, was .. ab 2,5kHz? In seinen 'Großen' war der m.W. als Superhochtöner eingesetzt, habt ihr den so weit heruntergetrieben? Ist ja phänomenal, wieso ist aus dem Zweiwegler nichts geworden?
              Die Luftigkeit eines Elektrostaten oder Bändchens, also quasi Masselosigkeit kombiniert mit der Dynamik eines Ringradiators im Range bspw. eines TL 16H, davon träume ich heute noch .. habt ihr das Projekt wirklich aufgegeben?
              Zuletzt geändert von Cooltide; 10.12.2015, 19:47.
              Straighten Up'n Fly Right

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              • Volker
                Registrierter Benutzer
                • 24.12.2000
                • 1992

                #8
                Hallo,
                hier der CORONA Plasma auf meinen LS im Wohnzimmer. Der CORONA hat auch fast nicht gerochen im Zimmer, der Frequenzgang 3- 30 Khz (im Nahfeld ) gemessen , ist ein Traum und bis heute mein Maßstab. Mein Messgerät , DAAS32 und Mikro war bis 30KHZ an seinen Grenzen. Ich habe auch noch Bilder vom Innenleben. Für mich war es dann dochauf dauer nix, evtl. für die Fledermäuse. Wer mehr Infos vom CORONA will, den kann ich also helfen.
                Angehängte Dateien
                Gruß, Volker

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