Zitat von Peter K
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also nochmal die frage(n), jetzt aber mit noch mehr anlauf:
0) der am ohr gehörte schall ist eine mischung aus
* direkt vom lautsprecher kommenden anteilen
* frühe reflektionen, das sind anteile die vom lautsprecher seitlich abgestrahlt werden, um dann über die seitenwände am ohr anzukommen
* nachhall des raums, das sind reflektionen, die anders als frühe reflektionen vielfach hin und her reflektiert wurden, um dann viel später und abgedämpft am ohr ankommen
hinweis: speziell der nachhall wird vom raum in größtem ausmaß mitbestimmt. hier sind die größe, die einrichtung, die sitzposition im raum und vieles andere von bedeutung - eine berechnung ist nur sehr grob, nur als ungefährer mittelwert möglich. messungen sind unverzichtbar, echt jetzt!
1) es wird angestrebt, dass der direkte anteil vom lautsprecher überwiegt
2) es wird angestrebt, dass die frühen reflektion gut genug bedämpft werden
3) es wird angestrebt, dass die summe aller anteile am ohr eine augeglichenen frequenzverlauf ergibt
4) die technik, um die ziele (1..3) zu erreichen nennt man bündelung, man kontrolliert das abstrahlen des lautsprechers in die verschiedenen raumrichtungen
ganz wichtig! für die ziele (1..3) haben viele viele fachleute mit einer einschlägigen berufsausbildung an universitäten und mit langjähriger praxis, professoren und andere, aber insbesondere keine boxenbastler einen katalog an anforderungen ausgearbeitet. selbstverständlich sind zu allen diesen anforderungen toleranzen angegeben. diese leute sind schließlich keine spinner.
jetzt folgt eine argumentation, die diskutierbar, also nicht unbedingt wahr und richtig ist.
- der direkte schall soll überwiegen (1), also sollte der direkte schall für sich schon ziemlich freqeuenzneutral sein. die toleranz lautet auf +/-2db, aber bitte keine breiten löcher oder überhöhungen
- der nachhall (3) einschließlich der frühen reflektionen (2) müssten dann ebenso frequenzneutral sein, aber das hängt vom zusammenspiel von lautsprecher und raum ab. meine zentrale these ist, dass in bezug auf diese eigenschaft ein ungünstiger raum durch spiegelbildliche eigenschaften des lautsprechers ausgeglichen werden kann, nämlich dass man die bündelung (4) und ihren verlauf speziell an den jeweiligen raum anpasst
dann unter folgenden bedingungen:
* der direkte schall bleibt ausgeglichen, also nicht einfach einen equaliezr darauf setzen
* die frühen reflektionen bleiben ausreichend gut bedämpft (2), die anforderung lautet >8db, je mehr desto besser, aber 8db ist schon einigermaßen gut. eine kurze (richtig gerechnete) abschätzung ergibt, dass die boxen für alle frequenzen einen abstrahlwinkel von kleiner +/- 40°..50° haben sollten (-6db!!), dann ist das auf jeden fall o/k. wenn die boxen "eingewinkelt" aufgestellt werden, kommt man auch mit breiterem abstrahlen sehr gut klar.
für heimwiedergabe, um die es hier ja geht, kann man noch weitere bedingungen herausargumentieren. etwa dass der klang auch dann noch einigermaßen gut ist, wenn man nicht nur sitzt , sondern auch steht, oder mit der gattin einen kleinen schieber durch das wohnzimmer tanzt (erhöht die toleranz für dicke boxen enorm!).
wie dem auch sei, jetzt die frage(n):
mit welchem grund behaupten der LineArray und der PeterK, dass
- der lautspreher für sich genommen, sozusagen "im luftleeren raum" eine ideal glatte bündelung haben soll
- der raum für sich ebenso ein ideales verhalten in bezug auf den nachhall haben soll
- damit wiederum beide in kombination en ideales verhalten haben
- wobei das ideal viel besser sein soll, als die vorgabe der oben zitierten fachleute, die +/-2db als durchaus tolerierbar empfehlen
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