Kann es sein, daß zwei gleiche, parallelgeschaltete Treiber in einem geschlossenen Gehäuse sich mächtig beeinflussen?
Ich habe 2x Scan 21W8555-01 gemeinsam in eine geschlossene Box von 70 l gesperrt. Diese ist innen weitgehend unbedämpft, da sie eh bei 100 Hz getrennt werden soll. Nur die unteren 10 cm sind unterhalb eines Teilers mit Mineralwolle ausgestopft (falls ich die Box doch mal so hoch betreiben will, daß Längsresonazen ein Thema werden.
Es gibt sicher bessere Gehäuse für diese Treiber oder bessere Treiber für dieses Gehäuse, aber die hatte ich nun mal, und mit einer Linkwitz-Transform-Schaltung kann ich ja immer noch eine Oktave oder so rausholen.
Naja, ich habe dann mit Speakerworkshop und meinem Testverstärker (LM3886) gemessen. SW grob eingepegelt (Pegel mit Sinussignal muß normalerweise bei ca. 15000 liegen, damit ein MLS-Signal nicht übersteuert wird) und kalibriert. Box angeschlossen, das MLS-Signal klang sehr laut, und die Messung war übersteuert.
Habe also Box wieder von dem Verstärker gelöst, und die Eingangsverstärkung neu eingepegelt (von 16000 auf 13000 Aussteuerung), kalibriert und Box wieder angeschlossen. Signal war jetzt deutlich leiser, es gab keine Übersteuerung mehr und einen verbreiterten Resonanzpeak (zwei Peaks ca. 15 Hz auseinander, die zusammengewachsen waren). Was war los? Vermutlich hatte eines des beiden Kabelpaare keinen richtigen Kontakt, wodurch ich ein System mit Passivradiator hatte. Was ich nur noch nicht verstehe: die Impedanz bei 5 bis 10 Ohm entspricht normalerweise bis aus 20% dem mit dem Multimeter gemessenen Widerstand. Hier hatte ich knapp 4 Ohm (genau wie bei nachfolgender Messung), obwohl ich eher 6 hätte messen sollen.
OK, also Kabel geprüft und neu in die Lüsterklemme gezwängt. Jetzt gab es wieder das laute MLS-Signal, und beide Treiber klangen ungefähr gleich laut (vorher nicht getestet). Die Impedanz hatte eine Resonanz bei 56 Hz, ein Q_m von ungefähr 6 und ein Q_t von 0,23, alles ungefähr wie berechnet, also kräftig Arbeit für die Linkwitz-Schaltung..
Nur war das Signal jetzt wieder übersteuert gewesen (sieht man an dem Signal, was am Spannungsteiler Vorwiderstand/Treiber liegt). In der Impedanzkurve drückt sich das in fiesen Spikes aus, die bei 30-80 Hz auch 3x höher als auf dem Rest der Kurve sind.
Meine Vermutung ist, daß da irgendwelche hochfrequenten Anteile des MLS-Signals weitgehend undämpft durch das Gehäuse sausen, auf den zweiten Treiber stoßen, dieser dank seiner geringen elektrischen Güte diese effizient in Strom umwandelt, asn dann an dem 7,5 Ohm Vorwiderstand der Meßanorndung Spannungspitzen erzeugt. Bei der Resonanz sind die Spitzen besonders ausgeprägt, weil der jeweils andere Treiber dort auch hochohmig ist, also nicht so effizient wie bei anderen Frequenzen die Störsignale auf Erde legen kann.
Wenn ich die aus den gefitteten Parameters simulierte Kurve über die gemessene lege, zeigt sich, daß die Spikes die Fit etwas aus der Bahn geworfen haben; per Augenmaß würde ich die Resonanz ein paar Hz tiefer legen und die Güte etwas höher wählen.
- Wie komme ich zu einer ordentlichen Messung?
- Ist der Effekt auch im praktischen Betrieb klangrelevant? Ich würde dann bei 100 Hz 3. Ordnung filtern , also gibt es keine hochfrequenten Anteile. Außerdem würde die Chassis direkt parallel an einem Verstärker mit hohem Dämpfungsfaktor hängen.
Grüße,
Eric
Ich habe 2x Scan 21W8555-01 gemeinsam in eine geschlossene Box von 70 l gesperrt. Diese ist innen weitgehend unbedämpft, da sie eh bei 100 Hz getrennt werden soll. Nur die unteren 10 cm sind unterhalb eines Teilers mit Mineralwolle ausgestopft (falls ich die Box doch mal so hoch betreiben will, daß Längsresonazen ein Thema werden.
Es gibt sicher bessere Gehäuse für diese Treiber oder bessere Treiber für dieses Gehäuse, aber die hatte ich nun mal, und mit einer Linkwitz-Transform-Schaltung kann ich ja immer noch eine Oktave oder so rausholen.
Naja, ich habe dann mit Speakerworkshop und meinem Testverstärker (LM3886) gemessen. SW grob eingepegelt (Pegel mit Sinussignal muß normalerweise bei ca. 15000 liegen, damit ein MLS-Signal nicht übersteuert wird) und kalibriert. Box angeschlossen, das MLS-Signal klang sehr laut, und die Messung war übersteuert.
Habe also Box wieder von dem Verstärker gelöst, und die Eingangsverstärkung neu eingepegelt (von 16000 auf 13000 Aussteuerung), kalibriert und Box wieder angeschlossen. Signal war jetzt deutlich leiser, es gab keine Übersteuerung mehr und einen verbreiterten Resonanzpeak (zwei Peaks ca. 15 Hz auseinander, die zusammengewachsen waren). Was war los? Vermutlich hatte eines des beiden Kabelpaare keinen richtigen Kontakt, wodurch ich ein System mit Passivradiator hatte. Was ich nur noch nicht verstehe: die Impedanz bei 5 bis 10 Ohm entspricht normalerweise bis aus 20% dem mit dem Multimeter gemessenen Widerstand. Hier hatte ich knapp 4 Ohm (genau wie bei nachfolgender Messung), obwohl ich eher 6 hätte messen sollen.
OK, also Kabel geprüft und neu in die Lüsterklemme gezwängt. Jetzt gab es wieder das laute MLS-Signal, und beide Treiber klangen ungefähr gleich laut (vorher nicht getestet). Die Impedanz hatte eine Resonanz bei 56 Hz, ein Q_m von ungefähr 6 und ein Q_t von 0,23, alles ungefähr wie berechnet, also kräftig Arbeit für die Linkwitz-Schaltung..
Nur war das Signal jetzt wieder übersteuert gewesen (sieht man an dem Signal, was am Spannungsteiler Vorwiderstand/Treiber liegt). In der Impedanzkurve drückt sich das in fiesen Spikes aus, die bei 30-80 Hz auch 3x höher als auf dem Rest der Kurve sind.
Meine Vermutung ist, daß da irgendwelche hochfrequenten Anteile des MLS-Signals weitgehend undämpft durch das Gehäuse sausen, auf den zweiten Treiber stoßen, dieser dank seiner geringen elektrischen Güte diese effizient in Strom umwandelt, asn dann an dem 7,5 Ohm Vorwiderstand der Meßanorndung Spannungspitzen erzeugt. Bei der Resonanz sind die Spitzen besonders ausgeprägt, weil der jeweils andere Treiber dort auch hochohmig ist, also nicht so effizient wie bei anderen Frequenzen die Störsignale auf Erde legen kann.
Wenn ich die aus den gefitteten Parameters simulierte Kurve über die gemessene lege, zeigt sich, daß die Spikes die Fit etwas aus der Bahn geworfen haben; per Augenmaß würde ich die Resonanz ein paar Hz tiefer legen und die Güte etwas höher wählen.
- Wie komme ich zu einer ordentlichen Messung?
- Ist der Effekt auch im praktischen Betrieb klangrelevant? Ich würde dann bei 100 Hz 3. Ordnung filtern , also gibt es keine hochfrequenten Anteile. Außerdem würde die Chassis direkt parallel an einem Verstärker mit hohem Dämpfungsfaktor hängen.
Grüße,
Eric
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