Warum nicht auch hier? CD-Tip: Carla Bruni - Quelqu'un m'a dit

[gork]

wer mag, liest meinen jüngsten CD-tip im musikforum des audiotreffs: http://www.audiotreff.de

gruß
gork

[metal]

Da hast du dir aber Mühe gegeben

[gork]

moin, frühaufsteher/spätzubettgeher.

ich gebe mir immer mühe, wenn es das wert ist, wobei mir das schreiben nicht mal viel mühe macht. da ich aber weiß, welche mühe das lesen manchen bereitet, pflege ich mich meist kurz zu fassen. die länge meines postings im audiotreff orientiert sich an der erwartbaren aufmerksamkeitsspanne der adressaten; wem schon diese wenigen zeilen zuviel sind, wird auch keinen geschmack an der darin vorgestellten musik finden.

[broesel]

Moin Gorkylein.

Auch wenn ich gern mal was längeres lese: Die vorgestellte CD ist nicht so "mein Ding". Leider pflege ich ein furchtbares Vorurteil bezüglich "Frauen" und "Kultur". Dieses bestätigt sich im Alltag zum Beispiel bei Lesungen "witziger" Autoren: Frauen lachen an den falschen Stellen.

[gork]

moin brözel,

Frauen lachen an den falschen Stellen

immer angenommen natürlich, frauen würden in der tat über anderes lachen als männer und außerdem nicht jede pointe generell mißerstehen, so lachen sie nicht an den "falschen" stellen, sondern an denen, die sie - womöglich im gegensatz zu dir - komisch finden. ist der autor männlich, mag das weibliche lachen tatsächlich zur unzeit zu erfolgen scheinen, weil nicht dort, wo vom autor (und dem männlichen teil des publikums) vorhergesehen - was nicht ausschließt, daß andere passagen from a female point of view (ebenfalls) komisch sind.

"richtig" und "falsch" sind relativ relativ.

macht mein LS nur dann musik, wenn ich ihm zuhöre? ist ein buch nur dort lustig, wo ich darüber lache? darüber haben schon ganz andere philosobröselt.

Leider pflege ich ein furchtbares Vorurteil bezüglich "Frauen" und "Kultur".

wenn du damit meinst, frauen könnten keine kultur hervorbringen, ist dieses vorurteil ja in der tat 1/2wegs furchtbar. leite ich daraus zulässigerweise ab, daß du von frauen gemachte instrumental- und vokalmusik prinzipiell ablehnst (möglicherweise gar als "unkultur")? das halte ich zu deinen gunsten so lange für unvorstellbar, wie du es nicht explizit bestätigst (noch dazu, wo dir mein letzter CD-tip doch gefallen hat?).

oder verstehe ich den zusammenhang dieses deines statements mit jener meiner plattenkritik gans pfalsch? immerhin scheinst du von der weiblichen kunstrezeption und nicht -produktion zu sprechen...

ich jedenfalls lausche fast ausschließlich frauenstimmen, wenn die musik persönlichen charakter hat (von sehr wenigen ausnahmen abgesehen). rock, blues und (manche) e-musik dürfen bei mir zuhaus gern auch mal männer singen, aber beim genuß beispielsweise eines männlichen chansonniers würde ich mich - wie sage ich's am besten? - vermutlich unangenehm berührt fühlen (um mich nicht zu der dümmlichen behauptung hinreißen zu lassen, ich käme mir schwül dabei vor - und ich bin nun wirklich nicht der prototypische macho!). in die gefühlswelt eines carlos bruni würde ich nicht eintauchen wollen - ebenso wenig, wie ich je versucht wäre, mich an der haut, dem haar, dem duft oder eben der stimme eines mannes zu berauschen, pfuideibel^2, wenn du verstehst, was ich meine. solang der mann in seiner musik eine männliche rolle spielt (und ich bin da u. u. sogar zu gewissen konzessionen an die buntheit der menschlichen natur bereit), darf er in meinem CDP rotieren. fräulicher musik hingegen bin ich in dieser hinsicht wesentlich aufgeschlossener: mädels dürfen bei mir sowohl als hartrocker, als auch als chanteusen auftreten; skunk anansie's skin z. b. ist mir an manchen tagen so lieb wie carla bruni an anderen.

ich merke: ich werde weitschweifig. wie gut, daß du manchmal gern auch längeres liest! *zmile*

frauenversteher & schattenparker, hedonist & homophobiker
gork

*lohohol*

[broesel]

Ich worte erst jetzt ant, weil ich ein wenig arbeiten mußte, Gorkylein.

Natürlich können Frauen auch kulturelles schaffen. Leider tun sie es nicht in dem Maße, wie es wünschenswert wäre - es fehlt irgendwie die Basis, die es ermöglicht, "Frauenkultur" überhaupt zu beurteilen. Weil: Da ist ( fast ) nix. Weissewasichmeine?

Bevor ich weitermache; Wir können uns darauf einigen, das Frauen an "anderen", und nicht "falschen" Stellen lachen. Ein kleiner Faupax von mich. Frauenmusik ist natürlich nix unkulturelles, Menno. Bloß gute FM ist irgendwie schwer zu finden... Das liegt natürlich an "uns" Männern, wg. Unterdrückung und so.

Um bei meinen "witzigen" Schriftstellern zu bleigben: Fällt dir ein weibliches ( weiblicher? ) Equivalent zu zum Beispiel Walter Moers, Harry Rowohlt oder gar Max Goldt ein? Nö. Oder um es auf die Spitze zu treiben: Fällt dir eine Schriftstellerin ein, die so brüllend komisch ist wie Erich von Däniken oder Johannes von Buttlar?

O.k. die beiden haben mit Kultur auch nix zu tun. Aber:

Fällt dir überhaupt eine Schriftstellerin ein, die ein Buch geschrieben hat, das auch Männer lesen können? Joanne K. Rowling könnte man anführen, wenn "Mann" entsprechend drauf ist. Hab ich gerne gelesen, und freue mich auf den 5. Band.

Tok tok tok finde ich wirklich sehr prima, aber nicht wegen Tokunbo Akinro, sondern trotz. Ich finde sogar - und bitte dich, mich deswegen nicht zu verkloppen - das der Gesang schwächelt im Vergleich zum Rest. Wäre dieser Gesang aber von einem Joe Cocker - ähnlichen Wesen veranstaltet worden... Ich kann dir sagen... dann wäre ich vielleicht häppy, das glaubste nicht. Hat nix mit schwül zu tun. Dem dienem "pfuideibel²" vorangegangenem schließe ich mich an.

Zu Schangsongs: Leider bin ich der wohlklingenden Sprache unseres fast ausschließlich baguettspachtelnden Nachbarn nicht mächtig; eventuell entgeht mir da was. Mit einiger Sicherheit entgeht mir da was. Aber ab und zu lege ich mal olle Platten von Bettina Wegner oder Ulla Meinecke auf. Ist ja auch irgendwie sowas. Aber eher selten, und aus vorwiegend nostalgischen Gründen. Als neuzeitliche Gutfindfrau fällt mir jetzt nur Nina Hagen ein. Die habe ich dafür aber ganz dolle lieb. Einen interessanten weiblichen Gesang verbreiten auch die Cocteau Twins, kommt mir da grade in den Sinn.

Tja...

[capslock]

Hallo Gork,

mein Musikgeschmack geht in eine ähnliche Richtung.

Trotzdem mal ein Mann, den man ganz entfernt unter Chanson einordnen könnte:
Gianmaria Testa, La valse d'un jour.

Möglicherweise (oder wahrscheinlicherweise) ist die hierzulande schon längst wieder vergriffen, kannst also in Ole vorbeikommen, wenn Du willst.

Gruß,

Eric

[Hieronymus]

Danke für beide Tipps,

Die CD von Carla Bruni ist wirklich hervorragend!

Ich liebe es auf neue Künstler und CD`s aufmerlsam gemacht zu werden.

Existiert ein Forum über Musik, welches am besten noch in einzelne Richtungen unterteilt ist, wo man sich austauschen kann?

Danke
H.