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Decke schallisolieren?

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  • Fanatic][cs.at
    Registrierter Benutzer
    • 24.06.2002
    • 465

    Decke schallisolieren?

    Hallo!

    Bin vor kurzem umgezogen. Hab mich schon gefreut, dass es ein Altbau mit 1/2 Meter dicken Steinwänden ist. Allerdings gibts einen Pferdefuss: Die Decke zu den Nachbarn über mir. Wenn ich auf diese klopfe dann klingts leider nicht mehr so stabil

    Hab auch schon bei wirklich geringer Lautstärke beim Nachbar oben gehört und der Bass kommt leider voll durch. Zu allem Übel haben sie noch direkt das Schlafzimmer über meinem Wohnzimmer.

    Der Boden ist zwar gleich besch**** aber darunter ist der Keller und hier störe ich niemanden.

    Durch den Altbau ist die Decke ziemlich hoch, also könnte ich locker 30 bis 40 cm Dämmung verbauen.

    Allerdings unbedingt mit der Option, dass das ganze wieder ohne extremen Aufwand spurlos zu entfernen ist, da das ganze ja nur eine Mietwohnung ist.

    Irgendwelche Vorschläge?
    HAF? -> My Ass!
  • PTebbe
    Registrierter Benutzer
    • 04.10.2001
    • 1894

    #2
    Hallo,

    um die vorhandene Konstruktion statisch nicht zu überfordern, kommt nur eine abgehängte Decke aus Gipkskarton oder Gipsfaserplatten in Betracht, da diese eine geringe Flächenlast aufweist.

    Es empfiehlt sich die Abhängung an sog. Federschienen - das sind Profile aus gewalztem dünnen Stahlblech - die an der vorhandenen Decke befestigt werden müssen und an denen die Platten verschraubt werden. Die Abhängung ist relativ weich, sodass eine Körperschallübertragung weitgehend unterbleibt.

    Zur weiteren Verbesserung wäre es nützlich, die Federschienen nicht direkt an der vorhandenen Decke zu befestigen, sondern eine Unterkonstruktion vorzusehen, um den Abstand zwischen Decke und abgehängter Decke zu vergrößeren. Dann können in den Hohlraum noch Mineralfaserplatten (min. 100 mm stark) eingebaut werden, um Hohlraumresonanzen zu unterdrücken und die Dämmung zu verbessern.

    Je tiefer der Hohlraum ist, umso besser wird die Dämmung nach oben. Eine zweilagige Beplankung verbessert auch den Schallschutz.

    Wegen der genauen Konstruktion sollte aber ein Fachmann hinzugezogen werden, da aufgrund der vorhandenen Bausubstanz die Art der Befestigung und Unterkonstruktion geprüft werden muss.

    Norbert hat, da er an der Decke nicht befestigen wollte/konnte eine Unterkonstruktion mit zusätzlicher Entkoppelung entwickelt. Ist da

    http://212.105.197.43/photopost/show...at=500&thumb=1

    zu sehen.

    Er hat aus raumakustischen Gründen über die ganze Decke einen Schlitzabsorber eingebaut. Die von ihm entworfene Unterkonstruktion wäre aber auch geeignet, um daran die Federschienen zu befestigen.

    Gruß
    Peter

    Kommentar

    • Fanatic][cs.at
      Registrierter Benutzer
      • 24.06.2002
      • 465

      #3
      WOW!

      thx thx thx für diese Info!

      Das hört sich echt vielversprechend an.

      Ich denke mal. dass ich für das Grundgerüst auch die Seitenwände hernehmen kann. Die Steinwände dürften das schon ganz gut aushalten.

      Vor allem schaut die Holzoptik schon seeeehr viel gemütlicher aus als eine nackte Decke.

      Danke!
      HAF? -> My Ass!

      Kommentar

      • PTebbe
        Registrierter Benutzer
        • 04.10.2001
        • 1894

        #4
        Hallo,

        ja. die Wände (halben Meter dick) werden die Deckenkonstruktion locker tragen.

        Die von Norbert entwickelte Decke ist ein Kompromiss zwischen Schallschutz nach oben und Absorber für die eigene Raumakustik. Den Schallschutz nach oben hat er dafür durch den Einsatz von viel und teurem (Zelluloseplatten) Dämmmaterial verbessert. Die Zelluloseplatten sind relativ schwer (ca. 80 kg/m³), was für den Zweck gut ist.

        Wirtschaftlicher ist es, die von mir beschriebene Decke mit der geschlossenen Beplankung zu bauen. Die geschlossene Beplankung ist für die Wirkung des Systems wichtig.
        Falls gewünscht oder raumakustisch vorteilhaft, kann dann immer noch ne Holzdecke oder Absorber - wie Norberts - eingebaut werden.

        Leitsatz: Fugen sind der natürliche Feind des Schallschutzes

        Gruß
        Peter

        Kommentar

        • We-Ha
          Moderator
          • 26.09.2001
          • 12247

          #5
          Aber denke daran, eine abgehangene Gipskartondecke kommt auch an die Wirkung eines Plattenschwingers heran !!
          Tipps & Tricks für alle Wastels in Wolfgangs Bastelkeller , denn wie der Schreiner kann es keiner
          Ich habe Probleme für alle Lösungen !!! .-- ....

          Kommentar

          • Norbert
            Registrierter Benutzer
            • 16.06.2003
            • 1968

            #6
            @ Fanatic][cs.at

            "Allerdings unbedingt mit der Option, dass das ganze wieder ohne extremen Aufwand spurlos zu entfernen ist, da das ganze ja nur eine Mietwohnung ist."

            Dann kann ich Dir erst einmal wärmsten empfehlen, keine Mineralwolle zu nehmen. Erstens ist die Schallschutzwirkung äusserst bescheiden (10 mal kleiner, als Homatherm Flex CL040). Zweitens ist das Zeug, speziell wenn man es wieder entfernen muss, extrem Gesundheitsschädlich. Homatherm staubt nur, Mineralwolle tötet durch Krebs.

            Wer genau aufgepasst hat, wird unter woody bei www.beisammen.de gesehen haben, dass meine Deckenkonstruktion eine Mischung aus Deckenbefestigungelementen und (seitlichen) Balkenschuhen ist. Dadurch biegt sich die ganze Konstruktion nicht in der Mitte durch, da ungefähr 700 kg auf 20 qm verbaut sind und man fühlt sich drunter etwas sicherer. Wenn alle Stricke reissen, wird die Konstruktion durch meine 4 Subs und spätestens durch meine 4 Stand-VOXen aufgefangen.

            Ob der Bass dadurch nachhaltig gehindert wird, den Nachbarn darüber das Leben schwer zu machen, hängt auch von den Schallnebenwegen ab, d.h. Schallschwingungen können auch durch die seitlichen Wände nach oben transportiert werden. In meinem Fall ist es ein Kamin und eine 6 cm Gipswand, die den Schall meiner Nachbarn an mein Ohr dringen lässt. Was die Nachbarn hören, weiss ich noch nicht, da es bisher keine Beschwerden gab.
            Kein Plan!

            Kommentar

            • MrWoofa
              Registrierter Benutzer
              • 22.09.2001
              • 4768

              #7
              Original geschrieben von Norbert
              Wenn alle Stricke reissen, wird die Konstruktion durch meine 4 Subs und spätestens durch meine 4 Stand-VOXen aufgefangen.
              und wieder ein Argument für rundrum große Standlautsprecher!



              Grüße,

              www.mrwoofa.de - Heimkino / HiFi / Car-HiFi Selbstbau-Anleitungen

              Kommentar

              • We-Ha
                Moderator
                • 26.09.2001
                • 12247

                #8
                Tja, würde ich in LA wohnen, würde ich das in Erwägung ziehen.

                Übrigends: Bis jetzt lebe ich noch...(nur wegen der Mineralwolle und dem Krebs)
                Tipps & Tricks für alle Wastels in Wolfgangs Bastelkeller , denn wie der Schreiner kann es keiner
                Ich habe Probleme für alle Lösungen !!! .-- ....

                Kommentar

                • Norbert
                  Registrierter Benutzer
                  • 16.06.2003
                  • 1968

                  #9
                  Deinen Kommentar finde ich nicht lustig und ist sehr verantwortungslos!

                  Ich habe als Jugendlicher ein Dach ohne Staubschutzmaske mit Mineralwolle isoliert und danach 20 Jahre lang Asthma gehabt. Ausserdem habe ich vor 4 Jahren erfolgreich eine Chemotherapie abgeschlossen. Da bekommt eine andere Einstellung zu den 'Errungenschaften' der Technik. Ich finde auch nicht, dass man sich auf den Standpunkt zurückziehen kann, jeder soll doch mit seiner Gesundheit machen, was er will. Meine Therapie hat ca. 100.000 Euro gekostet.

                  mfg
                  Norbert
                  Kein Plan!

                  Kommentar

                  • S. Brandt
                    Registrierter Benutzer
                    • 12.05.2003
                    • 145

                    #10
                    mineralwolle

                    hi norbert
                    du hast vollkommen recht. wenn mineralwolle vom wohnbereich nicht vollkommen luftdicht abgetrennt wird (und wer schafft das schon), hat man die nächsten jahre permanent ca.20000- 500000 fasern pro kubikmeter in der luft. (vom verlegen und entfernen gar nicht zu reden). das zeug ist zwar nicht so gefährlich wie asbest, da die fasern vom körper (langsam, 2 - 8 jahre) ausgeschieden und aufgelöst werden können und sich auch nicht weiter längs aufspalten, nichtsdestotrotz sind sie aber lungengängig und krebserregend. wer hier so tut als würde er cool drüberstehen, weil er selbst bisher glück hatte, ist, meiner meinung nach, zumindest unclever.
                    grüsse
                    steffen
                    Grüße
                    Steffen

                    Kommentar

                    • Fanatic][cs.at
                      Registrierter Benutzer
                      • 24.06.2002
                      • 465

                      #11
                      Auwe!

                      Eine Sache ist schlimm... Ich hab zwar die 20 bis 30 cm zur Verfügung, allerings gibts eine große Fensterfront, wo grad mal 8 cm frei sind...

                      Also entweder was flächiges mit 8 cm oder ich lass hier ne Ausbuchtung frei, allerdings fehlt mir dann bei den gut anderthalb Metern die nötige Stabilität... f*ck!

                      Was sind denn noch gute Bass-Isolatoren? Schaumstoff? Wie schauts mit diesen blauen Styropor ähnlichen Platten aus, die man auch bei Schalungen verwendet?
                      HAF? -> My Ass!

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                      • PTebbe
                        Registrierter Benutzer
                        • 04.10.2001
                        • 1894

                        #12
                        Hallo,

                        es gibt grundsätzlich 2. Möglichkeiten der Schallisolierung.

                        1. Durch Masse, so wie es deine Backsteinmauer macht

                        2. durch ein System mit biegeweichen Vorsatzschalen, so wie es das vorgeschlagene Deckensystem macht.

                        Die Aufbauhöhe von 8 cm wäre mit den von mir vorgeschlagenen Federschienen möglich - die sind glaub ich nur 29 mm hoch - aber die Wirkung wird schlechter durch die geringe Aufbauhöhe. Hohlraumisolierung mit einem Dämmstoff ist jedenfalls nötig.

                        Wirkungsvoll mit Schaumstoff den energiereichen Bass zu dämpfen ist schlicht unmöglich. Ausserdem besteht ein Zusammenhang mit der Wellenlänge der Frequenz und der notwendigen Dicke des Isolierstoffes - ich glaub, damit überhaupt eine Wirkung eintritt muss die Dicke des Dämmstoffes > 1/4 der Wellenlänge sein. Bei den langen Wellenlängen im Bass also nicht zu lösen.

                        Gruß
                        Peter

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                        • Fanatic][cs.at
                          Registrierter Benutzer
                          • 24.06.2002
                          • 465

                          #13
                          Hallo!

                          Hast du zu den Federschienen irgenwelches Bildmaterial? Kann mir mom. nix darunter vorstellen...

                          Wegen dem Schaumstoff: Hab da nicht diesen leichten, wie etwa Noppenschaum gemeint, sondern eher einen "zähen" fast schon gummi- bzw. bitumenartig...
                          HAF? -> My Ass!

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                          • PTebbe
                            Registrierter Benutzer
                            • 04.10.2001
                            • 1894

                            #14
                            Hallo,

                            ich hoffe nachfolgender Link funktioniert

                            http://www.knauf.de/bin/ProdAllg.asp...RST=1001&njs=0

                            Diese Federschienen sind also 60 mm breit und 27 mm hoch.

                            Gruß
                            Peter

                            EDIT ich hatte mich im System vertan!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
                            Zuletzt geändert von PTebbe; 07.07.2003, 12:31.

                            Kommentar

                            • PeterG
                              Registrierter Benutzer
                              • 12.06.2003
                              • 1350

                              #15
                              Hallo @ALL,

                              hab mir mal vor langem eine Anleitung dazu aus dem Netz gezogen! Hier ein längerer Text ( sorry, zT. schlecht formatiert)

                              Zitat:"
                              "Entlastung der Nachbarn"

                              Foren-Gruppen Sonstiges (Geschuetzt)

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                              7. "RE: Entlastung der Nachbarn"
                              Hallo Swiss Horny,

                              Habe mal bei einer Schallschutzfirma gearbeitet wo wir hauptsächlich Schiessanlagen auf ein auch für nebenan liegende Altersheime erträgliches Maß gedämmt haben. Das Problem Deiner Kumpel scheint der Luftschall zu sein. Bei Körperschall würden die Obermieter (Nachbarn) wohl eher den Bass als Gewummer wahrnehmen. (Eine absolut gigantische Erkenntnis, ist mir klar Erst mal würde ich folgendes prüfen: Gibt es irgendwelche Deckendurchführungen von Leitungen (Heizung, Wasser, Elektrik). Wenn ja müßt ihr die Durchführungen entweder aus dem Hörraum rausbekommen (Leitungen umlegen - leider sehr aufwendig).

                              Wenn das nicht möglich oder zu aufwendig ist:
                              1) Löcher Komplett mit Bitumendichtmasse bzw. PU Kleber (Handelsname Sikaflex)Nicht Pu Schaum! Zement o. ä. um die Rohre bzw. Leitungen herum abdichten. Das passiert am besten von oben da Du dann die Masse richtig einpressen kannst. Von unten gut abkleben damit Du nicht eine halbe Tonne von der Grütze in den Hörraum auf den Boden drückst.
                              Es gibt für elektrische Leitungen auch Brandschutzmasse, Frag einen Elektriker oder beim Elektriker Einkauf. Diese Masse ist bei Deckendurchführungen von Leitungen zumindest in D vorgeschrieben - müßte also der Vermieter zahlen. Nimm mach aber von oben und unten auf jeden Fall Pu Kleber oder Bitumen Masse drauf so ca. 2 cm - das dämmt besser.

                              2) Leitungen die durch die Decke gehen mit Dämmmaterial ummanteln. Billigste Lösung aber nicht effektiv mit fertigen Isolierschaumelementen für z.B. Heizungsrohre aus dem Baumarkt. Besser ist etwas das richtig Schall schluckt z.B. Elemente von "Rockwool" oder G+H Isover. Bzw. Leitungen verkleiden d.h. in mindestens 5 cm Rockwool packen und einen Kasten drum machen z.B. aus Rigips mit Profilen Achtung!!! den Kasten unbedingt ordentlich entkoppeln d.H. am Boden mit Moosgummiband unterlegen, an der Decke am besten gar nicht fest verbinden sondern mit ca. 1 cm Abstand aufhören und dann lediglich mit z.B. Silikon oder Acrylmasse den Anschluss machen. Sonst hast Du sowas wie ein Schnurtelefon...

                              Wenn Du etwas von der Raumhöhe opfern kannst, dann ist eine bagehängte Decke die eine Möglichkeit Diese bringt aber nur was wenn Du drunter eine ordentliche Menge an Rockwool, G+H Isover und wie die beim verarbeiten ekelhaft juckenden Stein und Mineralwolleplatten alle heißen einbringst. An sich sollten ca 10 cm genügen, es gilt aber das Motto "Viel hilft viel" Entweder Du nimmst Profilierte Elemente die man ineinander schieben kann (mit Nut und Feder) oder Du arbeitest in zwei Lagen versetzt damit Du an den Fugen keine Schallbrücken bekommst.
                              Die Elemente kann man entkoppelt abhängen (mit speziellen Abhängern z.B. von "Hilti" (auch Rigips oder Fermacell müßten etwas derartiges haben) Oder am besten und soweit möglich an der Decke mit Kleber befestigen.
                              Zur Not geht auch eine Dachlatten Unterkonstruktion (mit Moosgummistreifen vollflächig unterlegen) an welcher Du dann wieder - unbedingt mit Abhängern entkoppelt - die Dämmplatten aufhängst. Drunter kommt dann eine Rigips Decke die - natürlich auch mit entkoppelten Abhängern - an der ursprünglich vorhandenen Decke bzw an der Lattenunterkostruktion angebracht wird. (Achtung jede Schraube in der Decke ist eine Schallbrücke)
                              Bei der Rigipsdecke mußt Du rundum unbedingt eine Fuge von ca. 1-2 cm Rundum lassen.
                              Das ganze hört sich kompliziert an - ist aber mit einer Bohrmaschine und einem guten Cutter und einer Surformraspel zum vorbereiten der Rigipsplatten zum verspachteln kein Problem.
                              Du brauchst nur zwei Wasserwagen damit die Decke nachher wieder gerade ist - die Abhänger sind einstellbar.
                              Wenn Ihr nicht die Könige des Handwerks seid, dann fragt wegen der Rigipsdecke einen Trockenbauer. Die arbeiten idR auf m² Basis und Ihr habt jemanden den ihr bei Pfusch schlachten könnt. unbedingt aber vor der Erstellung der Dämmschicht mit dem Handwerker sprechen damit evt. die Abhänger schon vorher gesetzt werden können. Mit dieser Maßnahme solltest Du ausreichend Dämmung für "normale" Hörlautstärken bekommen.

                              Nun kommen wir mal zum Nachteil des ganzen:
                              Erstens sauviel Aufwand, zweitens sauviel Geld - d.h. lohnt sich nur wenn der Kumpel auch eine Weile in der Bude bleibt. Ausserdem: Zuerst mit dem Vermieter sprechen ob der erstens mit der Maßnahme einverstanden ist und zweitens bei Auszug eine Ablöse zu zahlen bereit ist Vereinbarung unbedingt schriftlich festhalten!!! Mit Unterschriften (habe selbst schlechte Erfahrungen) Wenigstens darauf einigen das die Kosntruktion nicht bei Auszug wieder raus muß und der ursprüngliche Zustand wieder hergestellt werden muß. Da das ganze eine Verbesserung ist, Vermieter wenigstens am Materialpreis beteiligen.

                              Nun zum gravierendsten Nachteil der Maßnahme:
                              Das notwendige Material ist gelinde gesagt nicht unbedingt gesund. Rockwool und Co. jucken beim verarbeiten. Die Industrie beteuert gebetsmühlenhaft die Partikel (vulgo Staub) seien nicht lungengängig und würden daher keinesfalls Lungenkrebs und andere nette Krankheiten verursachen.
                              Die Kleber sind voll mit Lösungsmitteln, die "guten" Kleberdie richtig halten enthalten Xylol etc. (erkennst Du am Etikett am
                              Warnhinweis "Reizend")
                              Die Platten sind Kunstharzgebunden, bei einem Brand gibt es daher jede Menge giftige Rauchgase..
                              Natürlich willst Du Dein Wohnzimemr nicht abfackeln aber wenn was passiert hat Du größte Chancen nicht zu verbrennen
                              sondern viel schneller zu ersticken

                              Auch Sikaflex riecht nur beim verarbeiten irgendwie nach Schokolade - ist es aber nicht (erkennst Du als Schweizer sicher
                              sofort)
                              Da es hier aber nur um evt Löcher in der Decke geht sind die Mengen gering und wohl noch tolerabel. Du kannst auch Silikon
                              nehmen - ist etwas gesünder.

                              Arbeite beim verlegen der Mineralwollplatten daher auf jeden Fall mit Staubmaske, wenn Du Kleber verarbeitest mit einer Maske
                              mit Aktivkohle!!!!!!!!!!!!!!!!! (gibts von 3M etc.)
                              Wechsle diese Maske rechtzeitig!!!!!!!!!!!!!!!!
                              Ein Schutzanzug aus Tyvek mit Kapuze kostet bei uns ca. 7,50 bis 15,--DM. Ist eine gute Maßnahme da Du dieses Geld für
                              Hautcreme wieder einsparst.
                              Handschuhe sollten Dir ebenfalls ein paar Fränkli wert sein. wenn Du fertig bist gut aufbewahren, jedesmal wenn Du die wieder
                              anziehst erinnerst Du Dich sofort an alle Details. (juck juck...)
                              Die Dämmplatten schneidest Du im übrigen am besten mit dem Brotmesser (Kreissäge verteilt den Stub natürlich viel besser)

                              Wenn Die Wohnung tatsächlich so toll ist das sich der Aufwand lohnt und der Kollege lang genug drin bleibt (soll er bei
                              Vertragsstrafe eine Flasche Fendant pro nicht abgewohnter Woche unter zehn Jahren Mietzeit schwören) kannst Du auch
                              makrochaotisch und ökologisch einwandfrei und vor allem ohne womögliche Dauerbelastung durch Stäube etc. folgende
                              Materialien verwenden:
                              Die gleichen Abhänger verwenden wie o.g.
                              zunächst eine Holzweichfaserplatte von ca. 3 cm Dicke (Handelsname "Gutex")gibts mit Nut und Feder - dadurch keine
                              Schallbrücken. (ca. 1/2 cm rundum Platz zur Wand lassen)
                              Dann befestigst Du daran Zellulose Dämmstoffplatten Handelsname "Homatherm"
                              Diese kannst Du mit den schallisolierten Hilti Abhängern an der eigentlichen Decke festmachen
                              nimm Sperrholzstreifen um die Platten zu unterstützen. Die hängen sonst durch bzw fallen runter. An den Abhängern befestigst
                              Du nochmal eine LAge Holzweichfaserplatten. Drunter kommt dann die beliebte Rigipsdecke (Fermacell soll angeblich
                              umweltfreundlicher sein da der Gips weniger radioaktiv ist..)

                              Alternativ hierzu und wahrscheinlich günstiger:
                              und vor allem schneller an die Decke Holzweichfaser s.o.
                              Dann mit ca. 15 cm Abhängung die Rigipsdecke einziehen und mit "Isofloc" ausblasen lassen.
                              Isofloc ist im Prinzip gehäckseltes Zeitungspapier das mit Borsalz imprägniert wird damit es von Ungeziefer nicht gefressen wird
                              und nicht brennen kann.
                              bei entsprechender Verdichtung durch das einblasen solltest Du bei ordentlich entkoppelten Abhängern dann ziemlich Krach
                              machen können ohne das die Nachbarn etwas hören. (z.B. Deinen Kumpel foltern wenn er doch auszieht...)

                              Wenn Dich diese schnelle und ungiftige Möglichkeit interessiert und Du keine Adresse einer Firma in der Gegend findest die das
                              macht , schick mir ne Mail, es gibt in der Schweiz genügend Betriebe die mit Isofloc arbeiten. Ich kann Dir die Adressen
                              zukommen lassen.

                              Ganz klar: Rockwool kann Schall besser dämmen aber nur wenn die Platten mit Glasfasergewebe kaschiert sind (dann rieselt es
                              auch nur beim verarbeiten)

                              Weiterer Vorteil aller dieser Maßnahmen:
                              Die Bude wird mit minimalem Heizaufwand knallwarm werden.
                              Mit dem Taupunkt (Kondenswasser) solltest Du auch keine Probleme bekommen wenn oben tatsächlich Ziegel sind und die
                              Leute oben auch ab und zu heizen.
                              Die Fermacell Trockenestrich Elemente die Dir auch empfohlen wurden sind nur das Mittel des letzten Weges. Du investierst in
                              eine andere Wohnung und die Dämmschicht auf den Platten ist nicht dick genug als das es wirklich richtig viel bringt. Die
                              Platten bringen aber noch etwas Masse und sind daher letztendlich mit den anderen Maßnahmen zusammen sicher nicht
                              verkehrt.
                              Zu guter letzt kannst Du dann auch noch:

                              Die Wände mit 2 cm Rockwoolplatten verkleiden und darauf Glasfasertapete tapezieren.
                              Wenn Du sauber tapezierst ist nur das verarbeiten und das Bindemittel im Brandfall schlecht - Ich denke es dürfte aber genauso
                              mit Holzweichfaserplatten gehen. (evt minimal weniger effektiv)
                              Das macht den Raum richtig "ehrlich" (haben wir mal für eine Musikschule gemacht - man hört draussen nichts und drinnen
                              jeden Fehler)
                              Die Glasfasertapete ist aber ekelig beim verarbeiten und der Kleber war zumindest früher hundsgiftig.

                              Die o.g. Materialien haben den Vorteil das Du Dich auch drauf und reinlegen kannst ohne das Du vor Juckreiz verrückt wirst.
                              Lediglich die Staubmaske beim Zusägen der Holzweichfaserplatten brauchst Du trotzdem.

                              Wenn sich jetzt jemand fragt was der ganze Zinnober um die Rockwool etc. soll - verarbeitet mal 100 Lkw Ladungen dann wisst
                              Ihr es sicherlich ziemlich genau...

                              Viel Spaß beim Basteln


                              Der Pinguin
                              Table of Contents

                              Entlastung der Nachbarn, swiss_horny, 14-01-01, 15:50:47
                              RE: Entlastung der Nachbarn , Webbi, 14-01-01, (1)
                              RE: Entlastung der Nachbarn , swiss_horny, 14-01-01, (2)
                              RE: Entlastung der Nachbarn , Hornguru, 14-01-01, (3)
                              RE: Entlastung der Nachbarn , swiss_horny, 14-01-01, (4)
                              RE: Entlastung der Nachbarn , Werner, 14-01-01, (5)
                              RE: Entlastung der Nachbarn , xajas, 14-01-01, (6)
                              RE: Entlastung der Nachbarn, Pinguin, 15-01-01, (7)
                              Jetzt bin ich platt... , swiss_horny, 16-01-01, (8)
                              Nachtrag - oder - Am besten taube Nachbarn , Pinguin, 17-01-01, (9)
                              Lobby | Themen | voriges Thema | nächstes Thema

                              Fachbegriff Pinguin
                              17-01-01, 00:05:54 (GMT)
                              9. "Nachtrag - oder - Am besten taube Nachbarn"
                              Hallo Swiss Horny,

                              freut mich wenn Du die Anleitung für halbwegs brauchbar hältst - habe noch was vergessen (hoffentlich nicht schon Anzeichen
                              von BSE?!?) - wenn Du die Isofloc Variante mit "einblasen" (heisst wirklich so) bevorzugst mußt Du Die Rigipsdecke rundherum
                              abdichten (Silikon, Sikaflex o.ä. frag einen Trockenbauer) sonst hast Du so ne Art Konfettiparade in der Bude... (dann ist der
                              Raum allerdings wirklich bedämpft d.h. mit Isofloc gefüllt )
                              Ausserdem mußt Du Gefache abtrennen. Die Maximale gefachbreite ist 120 cm (sagt jedenfalls mein "Flocker") Das geht z.B. mit
                              der Holz Weichfaserplatte oder evt sogar mit so einer Art Pappe (nennt sich Dampfsbremse und ist so blau wie der Frame auf
                              der linken Seite. Handelsname kann ich Dir noch mitteilen fällt mir aber momentan nicht ein. Erfährst Du aber im Naturbau
                              Fachhandel.
                              Der Vorteil der Isofloc Lösung ist das Du garantiert keine Hohlräume mehr hast, wenn Du Isofloc mit Holz Weichfaser
                              kombinierst, hast Du unterschiedliche Dämmstoffdichten was nach meiner Erfahrung von Vorteil für die verschiedenen
                              Frequenzen ist... (ich bin kein Akkustikingfenieur!)
                              Wenn Du eine kombinierte Lösung Holzweichfaser (im folgenden HWF) und Isofloc machen willst dann mache direkt an der
                              feindlichen Decke mindestens 2,5 cm HWF dann Hohlraum der mit Isofloc gefüllt wird und dann HWF) beachte eine vernünftige
                              "Restzimmerhöhe" damit Du die Hochtöner nicht in nur kriechenderweise in Ohrenhöhe hast (225 cm Ruamhöhe sollten es
                              mindestens sein)
                              Wenn Du die Rockwoollösung bevorzugst (an alle Hersteller: Der Begriff Rockwool wird von mir stellvertretend in diesem
                              Zusammenhang für alle kunstharzgebundenen Mineral- bzw. Gesteinsbasierenden Dämmstoffe gebraucht d.h.
                              diese Bezeichnung dient lediglich als Oberbegriff und wird nicht als Handelsname verwendet. Evt. bestehende Schutz und
                              Namensrechte werden in vollem Umfange anerkannt)
                              Die Sicherheitsratschäge beim verarbeiten sind wirklich ernst gemeint!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
                              (ich stelle aber fest, das bei mir trotz der Verarbeitung von zig Lastwagenladungen von Dämmstoffen der Firmen Rockwool, G+H
                              Isover etc. bis zum momentanen Zeitpunkt keine Gesundheitsschäden die ursächlich auf die Verarbeitung von Material der o.g.
                              Firmen zurückzuführen wären, aufgetreten sind)

                              Wir haben unser eigenes Haus komplett mit Isoflock und HWF eigentlich zum Zwecke der wärmedämmung gedämmt. (EG 80 -
                              110 cm Granit, ab 1 Stock 10 cm Wandstärke mit Ziegel ausgemauertes Fachwerk) - freundlicher Nebeneffekt - bedingt durch
                              die 25 cm Dämmung hört man nur durch die Fenster noch etwas - im Prinzip können wir aber im Haus eine Bombe zünden ohne
                              das die Nachbarn viel mitbekommen.

                              Ich möchte nicht verschweigen, das mineralische Dämmstoffe etwas effektiver sind - probier die ökologischen aber aus.
                              Vorschlag: "Leih" Dir Homatherm und HWF vom Händler, Bau einen provisorischen "Käfig" für eine Box - dann hörst Du direkt was
                              es bringt. Ein seriöser Händler wird das genau so verstehen wie ein Hifi Händler der Boxenkabel zum testen verleiht.

                              Zu guter letzt noch mal - besorg auch gleich eine ausreichend große Eisenkugel für Deinen Freund damit er lange genug in der
                              Wohnung bleibt...

                              P.S.: Was heißt Swiss Horny hat das was mit Klipsch und Konsorten zu tun oder ist es im Wortsinn zu verstehen...???

                              P.P.S. Könnt Ihr nicht ein paar Gehörlose über Euch einziehen lassen und damit das Problem zum Nulltarif lösen (politisch nicht
                              korrekter Kalauer auf Harald Schmidt Niveau)
                              Übrigens: In der Schweiz bevorzuge ich normalerweise Weiss obwohl ich auch schon hervoragende Rote von aus der Gegend
                              der südlichen Seen getrunken habe.

                              Würde mich interessieren, wie Ihr Euch entscheidet


                              Grüzi all mitenand im Sonntigsgwand

                              Der Pinguin

                              " Zitatende
                              Meine Hornlautsprecher

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