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Welches Berufsbild in der HiFi-Brache?

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  • Sideshow
    Registrierter Benutzer
    • 24.01.2012
    • 270

    Welches Berufsbild in der HiFi-Brache?

    Grüße euch,

    augenblicklich ist das mein erstes Posting hier im Forum. Ich bin schon lange Zeit stiller Mitleser hier und in diversen anderen HiFi-Foren, muss mich jetzt aber mal in form einer Registrierung hier festbeißen.

    Im prinzip bin ich seit 13 Jahren "Infiziert". Heute bin ich 26 Jahre jung und gedenke meine Weichen zu stellen. Der Beruf Kfz-Mechatroniker soll mich nicht mein ganzes Leben begleiten!
    Ich würde sehr gerne mein Hobby zur Berufung machen um mich Werktags zu sättigen damit abends vielleicht mal der Kopf abschalten kann..

    Um die für diesen Industriezweig evtl. geforderten Anforderungen zu erfüllen,
    gedenke ich den staatlich geprüften Mechatroniktechniker zu absolvieren!

    Und das ist die eigentliche Frage: Past das? Was sind das für schlaue Köpfe die an der Entwicklung von Lautsprecherchassis o.Ä. teilhaben? Elektrotechnikingenieure, Maschinenbauing.? Welche Mixtour ist da vertreten?

    MfG
    Gabriel
  • fabi
    Registrierter Benutzer
    • 05.01.2008
    • 1472

    #2
    Eine Ausbildung zum Elektroakustiker oder einen entsprechenden Studiengang gibt es in Deutschland nicht. Daher sind fast alle, die im Moment damit Geld verdienen, Quereinsteiger.

    In der Automobilbranche gibt es ganz viele, die Fahrzeugbau Fachrichtung Fahrzeugakustik machen und sich dann mit Lautsprechern beschäftigen. In der Veranstaltungsbranche gilt ähnliches für den Bachelor bzw. Master für VA-Technik. Auch hier gibt es dann welche, die sich auf Ton spezialisieren. Raumakustiker gibt es vor allem aus den Reihen der Bauakustiker. Studioleute machen dann Studioakustik und Lautsprecher, Schreiner eher Hifi-Boxen.

    Von Chassisentwicklung ist das alles noch wenigstens ein Schritt weg. Meist werden Chassis oder ganze Lautsprecherboxen zugekauft und dann sinnvoll zusammengestellt und verbaut.

    Auf der anderen Seite gibt es ChassisTEILE Hersteller. Die sitzen fast ausschließlich in Fernost und beliefern die komplette Welt. Es gibt nur sehr, sehr wenige Zentrierspinnen oder dgl., die nicht aus dem Osten kommen. Die entsprechenden Ingenieure sind in aller Regel Werkstofftechniker, beschäftigen sich mit frequenzabhängigen Dämpfungskoeffizienten, E-Modulen und so weiter... Von Akustik ist das ebenfalls ziemlich weit weg.

    Dazwischen sind dann Chassishersteller. Die kennen sich sowohl mit Werkstoffkunde aus als auch mit Akustik. Wissen also, welches Material welche Eigenschaften hat, und welcher Klang sich daraus dann letztlich ergeben wird, im Zusammenspiel mit allen anderen Komponenten. Der naheliegendste Studiengang dazu ist Bachelor bzw. Master of Audio Acoustics, gibt es wenigstens in England und Dänemark und auch USA. Der Studiengang, der dem in Deutschland noch am nächsten kommt ist Elektrotechnik Fachrichtung Elektroakustik in Aachen, Berlin oder Dresden. Aber Vorsicht, es geht SEHR viel um Elektronik und erst ganz zum Schluss ein bisschen um Schall.

    Im Moment arbeiten in dem Bereich noch viele Autodidakten und Quereinsteiger. Das wird sich aber in den kommenden Jahren - wie fast überall - ändern. Es gibt Fachkräfte mit international anerkannter Ausbildung, also werden sie eingestellt.

    Wenn du weitere Informationen aus erster Hand haben willst, lass es mich wissen. Man kann hier im Forum persönlichen Nachrichten schicken, das ist dann wohl günstiger.

    Viele Grüße!
    fabi

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    • Violoncello
      Registrierter Benutzer
      • 11.07.2010
      • 641

      #3
      Ich weiß nicht ob es eine Option ist. Aber da fabi die diversen Studiengänge erwähnt hat, möchte ich das ergänzen:
      Ich studiere seit Herbst in Graz "Elektrotechnik-Toningenieur" und kann bisher nur Gutes sagen. Der Studiengang wird in Kooporation von TU und Kunstuni Graz angeboten. Wie der Name sagt, sehr viel Technik und Grundlagenvorlesungen, aber auch bereits ab dem 1. Semester (und später immer mehr) Sachen wie Akustik. Der Abschluss nennt sich dann Bachelor bzw. Master of Audio Engineering.

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      • Sideshow
        Registrierter Benutzer
        • 24.01.2012
        • 270

        #4
        fabi, das ist schon mal sehr aufschlussreich. Mit so einer umfangreichen Aufschlüsselung hätte ich jetzt nicht gerechnet. Daraus kann ich den Schluss ziehen das ich fürs erste die richtige Wahl treffe, wenn ich Mechatroniktechniker mache. Das ist dann für mich der Grundstein um die Aufnahmevoraussetzungen für evtl. weiterführende Schulen zu erfüllen. Danke!

        Violoncello, das Elektrotechnik-Toningenieur in Graz angeboten wird, wusste ich nicht. Das ist natürlich ein Lichtblick in Bezug auf die recht überschaubare Distanz zu meiner Heimat. Ob dann FH-Reife für den Zugang zur TU ausreicht, wage ich aber zu bezweifeln. Das wird sich dann aber in ein paar Jahren zeigen...
        Auch dir ein Dankeschön!

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        • horr
          Registrierter Benutzer
          • 04.10.2005
          • 1930

          #5
          Alle die ich kenne, die sich mit Schall beschäftigen - mehr Richtung Lärm und Bauaktistik - sind klassische Physiker.

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          • Timo
            Registrierter Benutzer
            • 22.06.2004
            • 9612

            #6
            auch ich hatte in meinem Studium, zunächst Maschinenbau und dann Verfahrenstechnik, in einer Studienarbeit und in einer langjährigen HIWI (Hilfswissenschaftler) -Tätigkeit sehr viel mit Schall zu tun. Und zwar machte unser Institut Schallpegelmessungen an Verkehrswegen, Straßen, Flughafen uns so weiter.

            Ich wollte nach dem Studium diese Richtung einschlagen, musste aber erkennen dass das Gehaltsgefüge in dieser Branche sehr schlecht ist. Mich hat es dann in die Autoindustrie verschlagen. Und auch hier hatte ich die letzen Jahre zigmals mit Lautsprecher und Abstimmungen im Fahrzeugen zu tun. Smart, Audis, Porsches usw.

            Gruß Timo

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