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Visaton-Datensätze - Fehler beim Testgehäuse kleine Seite?

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  • Violoncello
    Registrierter Benutzer
    • 11.07.2010
    • 641

    Visaton-Datensätze - Fehler beim Testgehäuse kleine Seite?

    Hi,
    mir ist des öfteren mal aufgefallen, dass viele Visaton-Chassis in den Boxsim-Datensätzen einen Hubbel bei ca. 1,4 kHz aufweisen. Dazu hab ich mal exemplarisch ein paar Screenshots gemacht, siehe Anlage. Die Chassis wurden jeweils in unendlicher Schallwand simuliert und die Anzeige vertikal gestreckt, sodass jeder "dicke" Strich 1 db entspricht.

    Je nach Chassis fallen die Hubbel unterschiedlich aus, manchmal nur 1 db, manchmal auch fast 3 db wie beim B200. Und zumindest meine beiden Exemplare des B200 weisen diesen Hubbel NICHT auf.

    Das ist nicht auf eine Chassisgröße beschränkt: Vom W100S bis zum GF200 sind eingentlich alle Größen vertreten. Die einzige Gemeinsamkeit: Alle diese Datensätze wurden auf dem Visaton-Testgehäuse kleine Seite gemessen. Das kann doch kein Zufall sein?

    Vielleicht ist das zumindest eine teilweise Erklärung dafür, dass Boxsim bei kleinen Chassis gern mal danebenliegt? Vielleicht gibt es noch mehr systematische Fehler bei der kleinen Seite des Testgehäuses, die nur nicht so deutlich auffallen?

    Edit: Achso, hätte vielleicht besser in Messtechnik/Simulation gepasst. Wenns einen Moderator stört, einfach verschieben .
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  • Chaomaniac
    Registrierter Benutzer
    • 01.08.2008
    • 2916

    #2
    Hallo Vio,
    Das mit dem Hubbel ist mir auch schon öfter aufgefallen. Beim B 200 ist die Differenz zur Realität schon beinahe extrem (hab auch mal noch ein anderes Paar B200 vermessen, das 4 oder 5 Jahre jünger war, mit dem Erfolg, dass es bis auf die Membranfarbe keine nennenswerten Unterschiede gab, vor allem nicht beim Frequenzgang!).
    Das Thema hab ich nur noch nie angeschnitten, da man den Effekt mit dem Hubbel wohl nicht verallgemeinern kann. Bei einigen, ebenfalls auf der Testgehäuse kleine Seite, gewommenen Datensätzen ist das nicht so zu sehen. Beim GF 200 habe ich den Hubbel, zumindest in der Concorde, wirklich gemessen, beim AL 130 ist es fast umgekehrt, beim W 130 S will meine Messung so gar nicht zum Datensatz passen, obwohl es genau bei der Hubbelfrequenz passt...
    Mehr Kopfzerbrechen macht mir da immer der Bereich unterhalb 350Hz. Da gehen bei manchen Datensätzen bis zu 4 dB ab. Wenn man da mit Boxsim auf linear abstimmt wird's dröhnig und verwaschen. (konnte jeder beim Treffen bei Timo anno 2009 hören).
    Gaaaanz viel Zeug zu verkaufen...

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    • jama
      Registrierter Benutzer
      • 19.07.2009
      • 4889

      #3
      zur erinnerung:
      http://www.visaton.de/vb/showthread.php?t=12754

      wäre es nicht besser ALLE chassis auf einer din-schallwand zu messen ?

      wer verkleidet denn seine box wie es visaton macht mit kleine und grosse seite ?
      Angehängte Dateien
      • ’’Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen. ‘‘ George Orwell
      • „Niemand ist frei, der nicht über sich selbst Herr ist. ‘‘ Matthias Claudius.

      deutsch ohne "sz" ABER mit fehler, tchüss! Jean-Marc.

      Kommentar

      • Violoncello
        Registrierter Benutzer
        • 11.07.2010
        • 641

        #4
        Ahja, danke für den Link.
        Hört sich für mich irgendwie wie ne Kantenreflexion an... Wenn das Chassis mittig in der 50 cm hohen Schallwand angebracht ist, sind die Kanten 25 cm entfernt. 25 cm Wellenlänge ergeben 1360 hz. Wär ein sehr komischer Zufall...

        Kommentar

        • Chaomaniac
          Registrierter Benutzer
          • 01.08.2008
          • 2916

          #5
          Zitat von Violoncello Beitrag anzeigen
          Ahja, danke für den Link.
          Hört sich für mich irgendwie wie ne Kantenreflexion an... Wenn das Chassis mittig in der 50 cm hohen Schallwand angebracht ist, sind die Kanten 25 cm entfernt. 25 cm Wellenlänge ergeben 1360 hz. Wär ein sehr komischer Zufall...
          Das würde bei einer axialen Messung einen Einbruch ergeben. Wenn hier die Kompensation bei der Dateierstellung zu viel des Guten macht, kann das schon sein.
          Aber blöd ist halt, dass sich anscheinend nicht alle Chassis, nicht mal die der selben Größenklasse, gleich verhalten.
          Gaaaanz viel Zeug zu verkaufen...

          Kommentar

          • Violoncello
            Registrierter Benutzer
            • 11.07.2010
            • 641

            #6
            Wieso einen Einbruch? Wenn der Schall um eine ganze Wellenlänge verzögert ankommt addiert er sich doch konstruktiv.

            Aber stimmt schon, seltsam bleibt das ganze.

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            • Chaomaniac
              Registrierter Benutzer
              • 01.08.2008
              • 2916

              #7
              Wenn die Schallquelle in der Mitte der Schllwand montiert ist, handelt es sich nicht um eine ganze Wellenlänge, sondern um eine Halbwelle. Die Halbwelle addiert sich positiv. Deshalb ergibt sich in einer 50 cm-Schallwand auch bei 688 Hz eine Überhöhung.
              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Kammfilter.png
Ansichten: 1
Größe: 6,6 KB
ID: 615823
              Geht so:
              Die positive Halbwelle mit einer Wellenlänge in der Größenordnung des doppelten Abstandes zwischen akustischem Zentrum des Treibers und der Schallwandkante entfernt sich halbkugelförmig vom SEO weg.
              An der Gehäusekante entsteht durch die plötzlich ändernden Druckverhältnisse eine Sekundärschallquelle mit invertierter Phase (der Druck fällt schlagartig ab, deshalb kann die Phasenlage nicht positiv sein).
              Diese sekundäre Schallquelle breitet sich zeitgleich mit der negativen Schallwelle des Ursprungsschalles aus.
              In der Summe gibt das dann axial eine Erhöhung des Pegels. Eine Oktave höher ergibt das dann eine Senke, da dann das ganze schon wieder um eine weitere Halbwelle verschoben ist. Und so weiter, und so fort (ergibt dann ein Kammfilter).
              Die eigentlichen Frequenzen liegen in der Realität etwas tiefer als mit der vereinfachten Halbwellenformel berechnet, da der durchschnittliche Abstand zwischen akustischem Zentrum und der Schallwandkante höher ist, als die halbe Schallwandbreite.

              Und hier noch was zum Spielen:
              Schallwand 50 cm.BPJ
              Zuletzt geändert von Chaomaniac; 09.08.2011, 17:28.
              Gaaaanz viel Zeug zu verkaufen...

              Kommentar

              • Violoncello
                Registrierter Benutzer
                • 11.07.2010
                • 641

                #8
                Ok, du hast recht.
                Ich wusste nicht, dass die Phase bei der Kantenreflexion invertiert wird.

                Woher dann dieser Hubbel kommt, ist dann zwar wieder offen und wäre interessant zu wissen - im Prinzip ist es aber ja egal woher er kommt. Wenn man nicht an einen Zufall glaubt, dann zeigt das einmal mehr, dass zur exakten Weichenentwicklung eigene Messungen nötig sind.

                Kommentar

                • Chaomaniac
                  Registrierter Benutzer
                  • 01.08.2008
                  • 2916

                  #9
                  Zitat von Violoncello Beitrag anzeigen
                  Ok, du hast recht.
                  Ich wusste nicht, dass die Phase bei der Kantenreflexion invertiert wird.

                  Woher dann dieser Hubbel kommt, ist dann zwar wieder offen und wäre interessant zu wissen - im Prinzip ist es aber ja egal woher er kommt. Wenn man nicht an einen Zufall glaubt, dann zeigt das einmal mehr, dass zur exakten Weichenentwicklung eigene Messungen nötig sind.
                  Unterstreichen vergessen!
                  Gaaaanz viel Zeug zu verkaufen...

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