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Schlechter Klang durch Materialveränderung?

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  • pewe
    Registrierter Benutzer
    • 16.09.2006
    • 23

    Schlechter Klang durch Materialveränderung?

    Hallo Gemeinde,

    nach einigen Jahren auf dem (nicht gedämmten) Dachboden habe ich einen Selbstbau-LS wieder reaktiviert (3-Wegerich, Trennfrequenzen 250Hz/2.5kHz)

    Der Schock war groß, der Klang ist im Vergleich zum Urzustand äußerst besch...n.
    Das gilt speziell für den MT, der klingt so richtig müde!

    Es handelt sich dabei um einen 5-Zoller mit einer gefüllten PP-Memban.
    Äußerlich ist dem Treiber nichts anzusehen, deshalb meine Frage(n):

    Verändert PP durch Alterung in Verbindung mit Hitze/Kälte seine Eigen-
    schaften?

    Oder sind möglicherweise gealterte Kondensatoren die Ursache des Übels?

    Wer kennt sich aus, wer hat sowas schon mal erlebt?

    Ich hoffe auf rege Beteiligung

    Mit audiophilen Grüssen

    Peter
  • Quaschdl
    Registrierter Benutzer
    • 17.08.2004
    • 454

    #2
    Bei uns im Kaff hat vor 3 Jahren ein neuer Bäcker aufgemacht, der bei einem anderen Bäcker, welcher vor 5 Jahren sein Geschäft aufgegeben hat, gelernt hat. Jener erste Bäcker war bekannt für seine Nugathörnchen, Leute kamen deswegen bis zu 20km gefahren.
    Der neue Bäcker verwendet das gleiche Rezept, aber die meisten Leute hier im Kaff sind der Meinung, dass die neuen Nugathörnchen viel, viel schlechter sind. Viel weniger Füllung, mal zu hell und mal zu dunkel...
    To generalise is to be an idiot.

    Kommentar

    • Veit
      Registrierter Benutzer
      • 15.01.2008
      • 47

      #3
      Hmm, aus welchem Material besteht eine PP-Membran?

      Natürlich altern alle Materialien, auch Kondensatoren. Ob es da zu massiven Klangeinbußungen kommt, ist sicherlich eine Glaubensfrage und eher was für's high-endige Gehör.

      Ich schätze, dass du dich in den Jahren, in der die Kisten nicht angeschlossen waren, längst von ihnen entwöhnt und an anderen Klang gewöhnt hast. Von daher nun der große Unterschied. Hör dich erst wieder ein wenig rein

      Interessant wäre nun, wenn du ohne große finanzielle Investitionen die fraglichen Bauteile (Mitteltöner, Kondensatoren) bei nur einer Box erneuern könntest, um dann im Hörvergleich ausschließen zu können, ob es am Material oder an deinem Gehör liegt

      Kommentar

      • albondiga
        Registrierter Benutzer
        • 18.06.2004
        • 1111

        #4
        dass sich das Membranmaterial mit der Zeit verändert, halte ich für das geringste Problem. Das Ding hat steif zu sein und wird mit der Zeit vermutlich nur noch steifer.
        Aus den Sicken kann Weichmacher entwichen sein, so dass sie nicht mehr so flexibel sind. Auch die Stärke von Magneten kann nachlassen, gerade bei höheren Temperaturen.

        Als erstes würde ich mal versuchen, die Chassis erneut einzuspielen. Gummipflegemittel auf die Sicken, sofern sie aus Gummi sind. Elektrolytkondensatoren optisch überprüfen, ob Elektrolytflüssigkeit ausgetreten ist, ggf. auslöten und durchmessen. Man sollte auch in Betracht ziehen, dass sich nicht nur die Werte von Kondensatoren ändern können, sondern auch mal ganz kaputt gehen.

        Desweiteren sollte man nicht vergessen, dass wir heute an besseren Klang gewöhnt sind als früher. DSPs kosten nahezu nichts und man findet sie im MP3-Player, im Autoradio und in der Kompaktanlage. Bei der Lautsprechernentwicklung wird fleißig simuliert, und Kollege Computer hilft beim messen und fensterln. Und es ist nun mal ein unbestrittener Vorgang in der Psyche, dass früher alles besser war...
        Kerze: "Wasser soll gefährlich sein!?!". Andere Kerze: "Kannste von ausgehen!"

        Kommentar

        • pewe
          Registrierter Benutzer
          • 16.09.2006
          • 23

          #5
          Danke erstmal für Eure Beiträge.

          Daß die Psyche mir einen Streich gespielt hat, schließe ich fürs erste aus.
          Der Unterschied früher-heute ist einfach zu deutlich.

          Ich habe Chassis' von anerkannten Herstellern verwendet, gleiches gilt
          für die Bauteile der Frequenzweiche. Mit dem Einsatz von Mess- und
          Simulatiosprogrammen bin ich vertraut; das Gehäuse wurde sorgfältig
          aufgebaut - die Box klang mal richtig gut!

          Es wird mir also nichts anderes übrigbleiben als - Euren Ratschlägen fol-
          gend - den/die Fehler einzukreisen. Dann mal frisch ans Werk!

          PP - Polypropylen

          Hm, Nougathörnchen sind jetzt nicht so mein Fall...

          Peter

          Kommentar

          • Calvin
            Registrierter Benutzer
            • 05.10.2003
            • 416

            #6
            Hi,

            die Membranen dürften eigentlich kein Problem darstellen, aber die Sicken. Gummisicken, Gummisicken mit PVC-Beimischungen und Schaumsicken sind Paradekandidaten. Die können im Laufe der Jahre verhärten, verspröden, zerbröseln. Ältere Seas wie der WP170 und Dynaudios -also bekannte Markenhersteller- sind da anfällig gewesen. Die Sicke wird total hart und spröde oder zerfällt und muss ersetzt werden.
            Mit der veränderten Sicke gehen natürlich auch komplett andere, untaugliche Parameter des Treibers insgesamt einher.

            jauu
            Calvin

            Kommentar

            • das_n
              Registrierter Benutzer
              • 09.08.2007
              • 325

              #7
              Ich kann mir schon gut vorstellen, dass Weichmacher etc aus den PP-Mitteltönern entschwinden und somit die Membraneigenschaften verändern. Vielleicht mal beim Hersteller (lass mich raten... Peerless?) anfragen ob da etwas bekannt ist.
              Gruß Nils

              Kommentar

              • pewe
                Registrierter Benutzer
                • 16.09.2006
                • 23

                #8
                @ calvin:

                Hm, verspröden/zerbröseln...das hatte ich bisher immer mit Schaumstoffsicken
                in Verbindung gebracht- aber möglich, man lernt ja nie aus...

                @ das n:

                Peerless? Nee, etwas weiter nördlich (Seas)

                Danke

                Peter

                Kommentar

                • pewe
                  Registrierter Benutzer
                  • 16.09.2006
                  • 23

                  #9
                  So, mal schlau(er) gemacht:

                  Polypropylen mag tiefe Temperaturen offenbar nicht und wird dann spröde.

                  Durch Füllung lassen sich die Materialeigenschaften beeinflussen; wie stark
                  sich dies auf das Temperaturverhalten auswirkt, konnte ich nicht in Erfahrung bringen.

                  Fazit:
                  Lautsprecher, die einen gewissen klanglichen Anspruch erheben, gehören
                  NICHT auf den Speicher, sondern wollen bespielt werden - wer
                  hätte das gedacht?!

                  Gruß

                  Peter

                  Kommentar

                  • pico
                    Registrierter Benutzer
                    • 14.09.2004
                    • 894

                    #10
                    Hi pewe,

                    dumme Frage: betreibst Du sie in demselben Raum wie früher? Oder bist Du zwischenzeitlich umgezogen?

                    Wir habne mal ein 20 Jahre altes GIA-Chassis (Chitin-Membran) gemessen und eine deutliche Verhärtung der Sicke festgestellt (s. http://www.hifi-selbstbau.de/index.p...article&id=210).
                    Gruß Pico

                    <<< Studieren UND Probieren >>>

                    Kommentar

                    • pewe
                      Registrierter Benutzer
                      • 16.09.2006
                      • 23

                      #11
                      Hallo Pico,

                      ja, sie stehen jetzt in einem anderen Raum (die chemische Zusammensetzung der Atmosphäre hat sich allerdings nicht geändert)

                      Nein ernsthaft, ich bin mir ziemlich sicher, daß der klangliche Unter-
                      schied nicht auf veränderte Raumeigenschaften zurückzuführen ist.

                      Gruß

                      Peter

                      Kommentar

                      • fabi
                        Registrierter Benutzer
                        • 05.01.2008
                        • 1472

                        #12
                        ist das nicht ganz schönes stochern im Dunkeln? Es kann tausend Gründe geben, warum irgendwas nicht mehr so ist wie früher. Wie soll man da von ganz wo anders draufkommen?

                        Entweder du hörst einen Unterschied wo keiner ist, oder es gibt tatsächlich einen. Wenn du schon ausschließt, dass du dich täuschst, dann muss die Box eben gemessen werden und das Problem herausgefunden. Die Chance, dass hier jetzt jemand genau deinen Fehler errät ist schon ganz schön gering.

                        Kommentar

                        • Moppel
                          Registrierter Benutzer
                          • 21.08.2005
                          • 539

                          #13
                          Der Themenersteller will nicht wissen, was wir erraten. Er will wissen, ob sich die Materialeigenschaften gewisser Kunststoffe, aus denen Sicke und Membran oft bestehen, über die Zeit ihre Eigenschaften verändern.
                          Wenn sich die Materialeigenschaften verändern, werden sich dadurch zwangsläufig auch die klanglichen Eigenschaften ändern

                          Kommentar

                          • WeberMax
                            Registrierter Benutzer
                            • 16.07.2007
                            • 43

                            #14
                            Zitat von pewe Beitrag anzeigen
                            So, mal schlau(er) gemacht:

                            Polypropylen mag tiefe Temperaturen offenbar nicht und wird dann spröde.

                            Durch Füllung lassen sich die Materialeigenschaften beeinflussen; wie stark
                            sich dies auf das Temperaturverhalten auswirkt, konnte ich nicht in Erfahrung bringen.

                            Fazit:
                            Lautsprecher, die einen gewissen klanglichen Anspruch erheben, gehören
                            NICHT auf den Speicher, sondern wollen bespielt werden - wer
                            hätte das gedacht?!

                            Gruß

                            Peter
                            Es gibt einen sogenannten Glasübergangspunkt. Dies ist aber reversibel, bedeutet wenn der überschritten wird, wird das Material wieder elastisch.

                            Auch wüsste ich nicht was PVC in den Sicken zu Suchen hätte, ich hätte diese und wohl auch Andere, aus EPDM hergestellt.

                            Nachträgliche Gummipflege bringt nix, bei EPDM schon mal gar nichts.

                            Wie warm war es denn im Dachboden? Vermutlich werden die Sicken etwas härter geworden sein, aber schwer vorstellbar das es sich so massiv auf den Klang auswirkt.

                            Sind Elkos verbaut auf der Weiche? Dann schau dir lieber die mal an.

                            Kommentar

                            • gutton
                              Registrierter Benutzer
                              • 16.08.2004
                              • 91

                              #15
                              ...die Temperatur und v.a. Luftfeuchtigkeitsschwankungen in einem ungedämmten Dachboden sind schon extrem, sodass zumindest die Elkos zu ersetzen sein dürften. Von Klangbeeinträchtigung durch Flugrostablagerungen um den Schwingspulenbereich hatte ich auch schon mal gehört - vielleicht etwas extrem?

                              Wie sieht es mit dem Hochtöner aus - da könnte bspw. auch die Viskosität von Ferrofluid gelitten haben...

                              gruß
                              gutton

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