Zusammenhang Wickelhöhe?

[LANDO]

Hallo

wenn ich die Polplattenhöhe, Schwingspulendurchmesser und xmax usw.... habe, läßt daraus etwas auf die Wickelhöhe (die ist nicht angegeben) schließen?


Gruß ausm Ruhrpott

[UweG]

Nein.

Xmax ist normalerweise nur die maximale mechanische Auslenkung.

[IFF]

Nein, das wäre X_mechanisch. X_max ist im konservativen Sinn definiert als:

X_max = (Wickelhöhe - Luftspalttiefe) / 2 = (Wickelhöhe - Polplattenstärke) / 2

Aber Achtung, hier kocht jeder Hersteller sein eigens Süppchen. Manche geben X_max noch mit 25% Zuschlag der Polplattenstärke an, anderer definieren es übner den Klirr. Die o.g. Berechnung wird daher manchmal auch als X_max-rechnerisch bezeichnet.

Gruß IFF

[UweG]

Hmmmm.

Ich fand eben folgende Angaben:
Polplattenstärke: 5mm
Wickelhöhe: 9mm
Maximaler Hub: 20mm

Xlin würde ich jetzt mit 2mm angeben. Wie komme ich auf 20mm, wenn nicht mechanisch?

[IFF]

Ja, genau - in deinem Fall wäre
x_max bzw. x_lin = 2mm

x_mechanisch oder x_limit = 20mm -> hier kommt die Polplatte, hier ist Schluss

Aber wie gesagt, die Hersteller "tunen" ihre Datensätze gerne, damit es mehr hermacht. Die o.g. Bezeichnung ist im PA-Bereich zumindest am meisten gebräuchlich.

Gruß IFF

[UweG]

Die Angabe ist von einem sehr seriösen Hersteller, allerdings nicht aus dem PA-Bereich.

[20Hertz]

wenn ich die Polplattenhöhe, Schwingspulendurchmesser und xmax usw.... habe, läßt daraus etwas auf die Wickelhöhe (die ist nicht angegeben) schließen?

Im Prinzip schon. Dummerweise ist manchen Datenblättern aber nicht eindeutig zu entnehmen, ob es sich bei der Angabe von Xmax um den Hub plus/minus oder Anschlag/Anschlag handelt ....


Grüße
Matthias

[Quaschdl]

Gibt es eigentlich auch Konstruktionen, die nicht anschlagen können? Ich hab ein Subwooferchassis, bei dem der lineare Hub (nach üblicher Berechnung) 7,5mm beträgt. Wenn man das Chassis arg quält, macht es Schätzungsweise den doppelten Hub. Irgendwann werden Verzerrungen deutlich hörbar, der Bass weicht auf, aber Anschlagen hab ich noch nicht geschafft.
Kann es sein, dass Spinne und Sicke an der maximalen Auslenkung sind, bevor die Spule anschlägt? Wenn die Spule komplett aus dem Luftspalt ausgelenkt ist, dürfte ja auch keine Kraft mehr ausgeübt werden und die Auslenkung nicht mehr weiter steigen. Wenn die Spule dann noch nicht die untere Polplatte berührt, müsste ein Anschlagen unmöglich sein, oder?

[Chaomaniac]

Hallo Quaschdl, die meisten Chassis mit denen ich die letzte Zeit zu tun hatte, sind so konstruiert, daß ein Anschlagen der Schwingspule quasi nicht möglich ist (Gutes Beispiel ist der TIW200XS mit seinem sehr hohen Magnetaufbau, aber auch bei TangBand 4-Zöllern hab ichs mit 30V Gleichspannung nicht geschafft), ausser die Sicke und Zentrierspinne sind bereits durch...
Im PA-Bereich werden bei teuren Chassis zum Teil eine Art Wirbelstrombremse eingebaut (wird glaube ich durch irgendwelche Kurzschlussringe auf dem Polkern erreicht). Dadurch wird sogar das Schnarren der Sicke verhindert, wenn mal das ein- oder andere Kilowatt zuviel auf die Bassboxen kommt.

[VISATON]

Unsere Angabe "max. Hub" ist ziemlich unklar. Wir arbeiten schon dran, das zu ändern. Bald wird es nicht mehr z.B. "20 mm" sondern "+/-10 mm" heißen. Dann ist schon mal klar, dass die Membran einen Hub von 10 mm nach jeder Seite machen kann.

Bei unserer Angabe vom max. Hub im Katalog und im Lieferprogramm handelt es sich um den mechanisch maximal möglichen Hub. Das hat mit dem linearen Hub, der mit dem Klirrfaktor ermittelt wird, wenig zu tun. In den Boxsim-Daten wird aber schon unterschieden zwischen dem max. Hub und dem lin. Hub (dort klar ausgedrückt "pro Seite"). Der lineare Hub wurde in den Boxsim-Daten als Differenz zwischen Wickelhöhe und Polplattenstärke (geteilt durch 2) ermittelt. Das ist aber auch nur ein ganz grober Richtwert. Zum Glück gibt es jetzt einen Entwurf einer Norm (DIN IEC 62458), die - maßgeblich von Herrn Klippel beeinflusst - diese Unklarheit beseitigt.

Das, was wir jetzt noch maximalen Hub nennen, soll in Zukunft "Grenzauslenkung Xmech" heißen. Das ist der

"Grenzwert, der den maximal zuläsigen Hub der Schwingspule ohne Berücksichtigung der Verzerrungen im Ausgangssignal beschreibt. Dieser Wert kann von der Geometrie der Schwingspulenanordnung und der Aufhängung abgeleitet werden; durch praktische Überprüfungen sollte aber sichergestellt werden, dass der Lautsprecher ohne beschädigt zu werden bis zu Xmech betrieben werden kann."

Dann gibt es noch die "Spitzenauslenkung XMAXd", die die Verzerrungen berücksichtigt. Es wird als Grenze ein Klirrfaktor von 10% (d2 und d3) oder 10% Intermodulation vorschlagen.

Diesen Wert wollen wir in Zukunft auch noch angeben, nachdem wir jetzt mithilfe von ARTA (STEPS) und unserem Laser-Messgerät diese Messungen bequem durchführen können.