Hallo zusammen
nachdem ich die Box nun einige Zeit genießen konnte, möchte ich euch teilhaben lassen und hier eine Klangbeschreibung veröffentlichen.
Link zur Box: http://www.visaton.de/vb/showthread.php?t=18395 die ich kürzlich hier vorstellte.
Aufstellung:
Die Boxen stehen in meinem Raum relativ weit von den Raumecken entfernt (ca. 90cm) und sind leicht zum Hörplatz angewinkelt. Der Hörplatz bildet mit den Boxenstandorten ein gleichschenkliges Dreieck, Hörabstand ca. 2,8m und Boxenabstand ca. 2,3m. Der Hörraum ist ca. 18qm groß. Da ich die jeweiligen, im Hörvergleich experimentell ermittelten genauen Aufstellpositionen der Boxen auf dem Teppich mit Klebeband fixiere, stelle ich bei den Symphonie fest, dass diese gegenüber der Liaison etwas weiter zusammen rücken mussten. Erst dann ergab sich eine schöne punktgenaue Mittenortung und saubere Abb. der Stimmen. Weiter möchte ich dem Klangbericht schon vorgreifen und mitteilen, dass die Box nicht wandnah aufgestellt werden darf, ich empfehle aufgrund der tiefen und kräftigen Basswiedergabe eine freie Platzierung der Boxen im Raum. Bei doch erforderlicher wandnaher Aufstellung sollte man eines der beiden oder beide BR-Rohre verschließen. Weiter haben sich bei mir Spikes überaus positiv bemerkbar gemacht, sie verhelfen zu noch mehr Klarheit im Bass und interessanter Weise auch zu etwas mehr Sauberkeit in den Stimmen. Jedenfalls entkoppeln diese Spikes die Box sehr gut akustisch vom Boden, sie sollten an den äußersten Ecken platziert werden.
Klang:
Jede Box, die ich entwickle, wird im Musikhören nochmals im Detail, falls erforderlich, geringfügig modifiziert. Nach meinen Erfahrungen macht sich in bestimmten Situationen 1dB so deutlich bemerkbar, dass es zwar im Messschrieb als OK durchgeht, jedoch beim Hören zu einer Anpassung führt. So wurde auch die Symphonie intensiv Gehört und im Detail angepasst. Das Ergebnis ist in der aktuell gezeigten Weiche (Stand 28.01.09) manifestiert.
Wie immer habe ich mich beim Hören auf verschiedene Attribute getrennt von einander konzentriert. Wie bei meinen vorherigen Klangbeschreibungen, so auch hier, möchte ich es anhand von meinen zu Tests immer wieder herangezogenen CDs verdeutlichen. Somit kann man sehr einfach, wenn man möchte, dies im heimischen Hörzimmer nachvollziehen, so zumindest meine Idee. Aber eines möchte ich vorweg nehmen, es war gar nicht so einfach, sich auf getrennte Bereiche zu konzentrieren, denn diese Box schafft es wie keine andere zuvor Gehörte, die Musik stets zu einem Ganzen zusammenzufügen. Konzentriert man sich auch auf noch so feine Detail oder beispielsweise auf die Raumabbildung, erwischt man sich nach wenigen Augenblicken, dass gewünschte Detail gehört, einfach wieder nur der Musik zu lauschen. Aber im Einzelnen.
Tonale Balance
Jedes mal beginne ich immer mit eher komplexer Musik, um die tonale Balance zu erhören. Die Symphonie klingt im ersten Eindruck weiträumig breit wie tief gestaffelt und tonal eher warm und unaufdringlich, ja fast schmeichelnd weich und sanft möchte ich sagen. Sie bringt die Musik sehr klar und transparent zum Hörplatz. Hier höre ich gern Dire Staits mit „Money for nothing“, denn nach dem imposanten Intro, wenn die Band wirklich alles gibt, zeigen sich Überzeichnungen gerade im empfindlichen Präsenzbereich recht deutlich. Hier bleibt alles so wie es sein muss, schön ausgeglichen und kraftvoll rockt und schiebt die Box das es eine wirkliche Freude ist.
Konzentriert man sich auf Details, kann man wie selbstverständlich Schattierungen, Phrasierungen z.B. bei Norah Jones „Come away with me“ oder andere Feinheiten der Stücke heraushören, diese stehen stets äußerst genau gezeichnet im Raum.
Das oberste Gebot der Box ist jedoch die Musik in ihrer schönsten Art zu interpretieren – als Ganzes.
Nicht verschweigen kann ich eine Vorliebe für den Bassbereich. Der Klang ist bassstark und wuchtig, dies bildet ein solides stabiles Fundament auf dem sich richtige Klangschlösser errichten lassen. Was die 17er zu leisten in der Lage sind, ist so beachtlich, dass man wirklich keine größeren TT verbauen möchte. Den Druck, den diese Box macht und dass bei der gebotenen Leichtigkeit, die spielerischer nicht sein kann. Sie geht wirklich tief in den Keller hinab und erzeugt herrliche Tiefbasspegel. Man kann regelrecht in Tiefbass baden, wenn es die SW hergibt. Ein schönes Beispiel ist Yello mit „The Race“, hier bebt der gesamte Raum und ist erfüllt von kraftvollen und tiefbassstarken Klängen, das laut und deutlich vernehmbare und im Hindergrund laufende Motorengeräusch kommt wuchtig und fett. Daher kann ich nur sagen, diese Box ist wirklich nichts für wandnahe Aufstellung. Wer wirklich echten Tiefbass hören will, sollte diese Box mal genießen.
Der MT setzt die überaus beeindruckende Leistung der TT nahtlos fort und gibt Stimmen den nötigen Atem und Raum, sie platzieren und entfalten sich wie es sein soll, dazu kann ich Jlo mit ihrem ersten akustisch wirklich gut aufgenommenem „On the 6“ empfehlen, gerade die langsameren Stücke der CD zeigen quasi die volle Gestalt der Künstlerin vor dem geistigen Auge, das man fast schon jeden Atemzug und jede Brustkorbbewegung sehen kann, wirklich authentisch. Weiter sollte man auch die glasklare Aufnahme von Maria Mena „Power trip ballad“ hören, eine wirklich schöne und klare Wiedergabe von Stimme und Musik. Der HT ist mir schon aus der Liaison bekannt und setzt dem Klang funkelnde Spitzen auf ohne zu verschleiern. Er ist nicht sofort und direkt hörbar, er tritt nicht hervor und begleitet die Musik in unterstreichender Art und Weise. Insgesamt fügt er sich nahtlos ein und kann sauber und brillant nachzeichnen, was die CD hergibt. Egal welchen Frequenzbereich man betrachtet, alles ist so wie man es erwarten würde, klar transparent und sehr gut auflösend. Der neutrale bis warme Charakter setzt sich überall durch, diese Box ist weit entfernt von Themen wie Analytik oder gar Klangkühle.
Ganz gleich welches Material man in den Player einlegt, es läuft immer auf dasselbe hinaus, die Box macht Musik und das mit Laune. Sie spielt von den tiefsten Bässen bis hin zu höchsten Höhen völlig stressfrei und selbst bei forcierter Lautstärke unverfärbt. Bei langen Hörsitzungen mit gehobener Lautstärker musste erst meine Frau mich einbremsen, die es nämlich in der Etage darüber nicht mehr länger ertragen wollte, unwillkürlich mitzuhören ohne Einfluss auf das Programm zu nehmen.
Teils habe ich dennoch den Eindruck, dass die Box sich aus der Musik nicht immer zurückhält, denn so musikalisch und stimmungsvoll habe ich verschiedene Stücke noch nicht gehört. Während ich bei meinen anderen Konstruktionen wie z.B. der Harmony immer hören konnte, ob der Tonmeister alles korrekt eingefangen hat, verzeiht die Symphonie offenbar in Maßen Schwächen der Aufnahme und betont immer deren innere Harmonie und Musikalität. Klar kann man auch mit der Symphonie Aufnahmeschwächen entlarven und bemerkt weniger aufwändige Produktionen mit schlechter Abbildung und Raumaufteilung, dennoch spielt die Box Musik und musiziert, wie es von einer Box erwartet wird.
Emotionen
Diese Kategorie hatte ich beim Vergleich der Liaison mit der Vox MTI eingeführt. Auch hier komme ich nicht umhin, diese Betrachtung zu bemühen, um die Box wirklich umfassend mit Worten in deren Klang zu beschreiben.
Die Symphonie ist eine rein äußerlich betrachtet, nicht zuletzt wegen des schönen Furniers eine wirklich schöne Box. Rein durch deren Betrachtung lässt es schon feurig warme Emotionen aufkommen. Im Klang setzt sich dieser Eindruck fort, jedoch nicht auf eine, sagen wir mal südländische Art und Weise, die sich nach meinen Erfahrungen oft nur in der Betonung einer Eigenschaft auszeichnet, nein, die Symphonie schafft den Spagat zwischen Feuer, Leidenschaft und deutschen Tugenden wie Disziplin und Akkuratesse. Denn der Klang ist wohnraumtauglich, klar, überaus präzise mit sanftem Charakter. Diese Box möchte sich klanglich zwar bemerkbar machen, jedoch nicht mit überaus präsentem oder gar analytischem Klang in den Vordergrund treten. Es lässt sich wunderbar in die Klangsphären abtauchen, aber auch einfach nur nebenbei hören. Die Box verwöhnt mit Wohlklang und integrierendem Gesamtcharakter. Sie spült die Musik in den Raum und gestattet es mittendrin und dabei zu sein, wenn es gefordert ist. Es kommt nie Stress auf und die Darbietung lädt zum Relaxen ein. Es scheint als ob die Boxen jedwede Art von negativen Einflüssen der Aufnahme fernhalten möchte, sie filtert im überaus positiven Sinne anstrengende Details heraus. Wenn die Aufnahme es jedoch hergibt, kann diese Box ihren aktiven Zuhörer auf eine Zeitreise entführen und regelrecht abheben. Sie stellt den Interpreten realistisch dar und schafft es die in die Stimme gelegten Emotionen frei zu lassen. Ich bemerkte wie sich teils die Schauer auf meiner Haut ausbreiteten und mir unwillkürlich ein Lächeln ins Gesicht trieb, obwohl ich nur mir bekannte Titel hörte.
Präzision:
Ich glaube, hier brauche ich nicht viel zu sagen. Die Box spielt die Musik wie sie ist und wie sie auf die Scheibe gepresst wurde. Jedoch erreicht die Box nicht ganz diese Klarheit der Stimmenwiedergabe und auch nicht diese schon gehörte Knarzigkeit im Bass die jedes Detail und jede Schattierung herauskitzelte und wie auf einem Silbertablett servierte. Sie unterlässt im wirklich positiven Sinne das Sezieren von Einzelheiten. In ihrem Focus steht immer das Ganze und nicht die Einzelheit. Das soll nicht heißen, dass die Box Musik verschleiert, nein, ganz und gar nicht, nur sie wählt immer einen angenehmen Mittelweg, Musikalität ist ihr oberstes Gebot.
Der Bass kommt konturiert aber nicht zerlegend fein, er ist nicht trocken, sondern kommt mit Schmackes und einer Extraportion Wucht. Ähnliches stelle ich auch im MT Bereich fest, Stimmen stehen fest und wie angenagelt fein auflösend und klar in der Raummitte, dennoch fehlt fast ein letztes Quantum Klarheit, welches aber zu Gunsten einer Extraportion Gefühl und Plastizität getauscht wird. Dieser Tausch ist aber ganz und gar kein Kuhhandel, sondern eine überaus wünschenswerte Symbiose aus Dingen die mir persönlich im Hören besonders gefallen. Es ist wirklich schwer zu beschreiben, nur ist der Eindruck wiederholt feststellbar und auch im direkten Vergleich mit Präzisionsfanatikern wie der z.B. Harmony gut feststellbar. Schaltet man z.B. bei diesem Durchgang auf die Harmony zurück, hat man unwillkürlich den Eindruck in einem emotional kühlen Raum zu sitzen. Der A-B-Vergleich ist schon frappierend.
Gute Aufnahmen sind z.B. Katie Melua mit ihren 3 Alben, Tipp: „ nine million bicycles“; oder die wunderbare Stockfisch-Aufnahme von David Munyon mit „Poet wind“, Tipp ist der Titel „in india“. Weitere Titel sind Nora Jones, David Roth mit Pearl Driver (von Stockfisch).
Raumabbildung:
Die Raumabbildung ist für mich sehr wichtig, denn ich mag es wenn man die Interpreten und die Formation vor dem geistigen Auge sehen kann. Der gesamte Raum muss gefüllt sein von Musik und muss den Hörer quasi umschließen und aktiv einbinden, erst dann hat man das Gefühl Musik zu erleben und kann förmlich abtauchen und genießen.
Die Musik löst sich ganz wie von selbst von den Boxen, der o.g. erste Höreindruck setzt sich konsequent fort, wenn man sich darauf konzentriert. Es eröffnet sich ein breiter wie sehr tiefer Raum, die akustische Bühne ist in jede Dimmension aufgespannt. Der Raum ist jedoch nicht übertrieben künstlich, da man Interpreten genau vorn zwischen den Boxen orten kann. Es gelingt ihr wirklich gut, die Atmosphäre mit der Authenzität zu verbinden. Gern höre ich hier z.b. die Eagles Scheibe „hell freezes over“ in der XR Pressung zu nennen, deren Liveaufnahme von „Hotel California“ ist derart authentisch eingefangen, dass man wirklich glaubt dabei zu sein. Auch Madonnas „Like a Prayer“ vermittelt wirklich wahrheitsgetreu die Kirchenakustik zu beginn den Stücks. Und sogar noch mehr, der Raum umschließt den Hörer, man sitzt wahrhaftig mittendrin und ist ein teil des Geschehens. Ich glaube, dass ist eines der wirklichen Hightlights der Box, diese phantastischen Räumlichkeit in die Tiefe und Breite. Die Boxen verschmelzen mit der Musik und man kann sie selbst als Quelle nicht heraushören, die Musik kommt von überall, der Klang löst sich echt toll von den Schallwänden. Selbst bei Scheiben, die nicht wirklich Rauminformation enthalten, löst sich der Schall gut ab, die Boxen stehen nur da, aber man kann sie im übertragenen Sinne nicht hören.
Spielfreude:
wie schon zu erahnen, die Spielfreude ist groß geschrieben, wenn auch nicht überschwänglich zu beobachten. Die Boxen gehen richtig ab wenn es sein muss und bringen die Wände zum wackeln. Partylautstärke ist kein Problem, sie scheint teils sogar regelrecht nach Mehr zu rufen, sie macht richtig Druck und zeigt bei richtigen Fetenhits wie es klingen muss, überaus temporeich und richtig fett und druckvoll. Hört euch einfach mal von 2Raumwohnung mit „36Grad“ oder noch besser „Ja“ und „Du bewegst dich richtig“ an.
Erst wenn man die hohe Lautstärke mal erlebt hat, weiß man wie es klingen kann. Die Symphonie kann auch leise prima die Musik wiedergeben, nur wenn Pegel gefragt ist und die Emotionen neben dem Power freigelassen werden, scheint sie samt Hörraum abzuheben. So entspannt wie man hier laut hören und genießen kann, ist qualitativ wirklich schwer zu toppen.
Schöne Beispiele sind weiter Seal’s „Killer“ auf seinem Best of Album, auch Yello mit „Desire“ oder „oh yeh“ oder auch BAP mit „Verdammt lang her“.
Resümee:
Ach was soll ich sagen, ich bin hin und her gerissen. Eine absolute Box gibt es wohl nicht, aber das ist gleichwohl auch das Spannende. Die Symphonie ist in meinen bisherigen Konstruktionen die mit Abstand feurigste Konstruktion. Sie spielt mühelos und schlackenfrei, macht höchste Pegel zum Genuss und beherrscht das große 1x1 der Raumabbildung. Sie spielt holographisch exakt und lässt den Hörer in die Klangwelten abtauchen. Darüber hinaus zeigt Sie ohne Übertreibung die Inhalte der Musikkonserve und mengt wie selbstverständlich stets einen Cocktail aus Kraft und Saft wie zu gleichen teilen Emotionen hinzu. Sie macht Musik selbst und das Hören vermehrt zur einzig wahren Leidenschaft.
Feurige Grüße
Thomas
nachdem ich die Box nun einige Zeit genießen konnte, möchte ich euch teilhaben lassen und hier eine Klangbeschreibung veröffentlichen.
Link zur Box: http://www.visaton.de/vb/showthread.php?t=18395 die ich kürzlich hier vorstellte.
Aufstellung:
Die Boxen stehen in meinem Raum relativ weit von den Raumecken entfernt (ca. 90cm) und sind leicht zum Hörplatz angewinkelt. Der Hörplatz bildet mit den Boxenstandorten ein gleichschenkliges Dreieck, Hörabstand ca. 2,8m und Boxenabstand ca. 2,3m. Der Hörraum ist ca. 18qm groß. Da ich die jeweiligen, im Hörvergleich experimentell ermittelten genauen Aufstellpositionen der Boxen auf dem Teppich mit Klebeband fixiere, stelle ich bei den Symphonie fest, dass diese gegenüber der Liaison etwas weiter zusammen rücken mussten. Erst dann ergab sich eine schöne punktgenaue Mittenortung und saubere Abb. der Stimmen. Weiter möchte ich dem Klangbericht schon vorgreifen und mitteilen, dass die Box nicht wandnah aufgestellt werden darf, ich empfehle aufgrund der tiefen und kräftigen Basswiedergabe eine freie Platzierung der Boxen im Raum. Bei doch erforderlicher wandnaher Aufstellung sollte man eines der beiden oder beide BR-Rohre verschließen. Weiter haben sich bei mir Spikes überaus positiv bemerkbar gemacht, sie verhelfen zu noch mehr Klarheit im Bass und interessanter Weise auch zu etwas mehr Sauberkeit in den Stimmen. Jedenfalls entkoppeln diese Spikes die Box sehr gut akustisch vom Boden, sie sollten an den äußersten Ecken platziert werden.
Klang:
Jede Box, die ich entwickle, wird im Musikhören nochmals im Detail, falls erforderlich, geringfügig modifiziert. Nach meinen Erfahrungen macht sich in bestimmten Situationen 1dB so deutlich bemerkbar, dass es zwar im Messschrieb als OK durchgeht, jedoch beim Hören zu einer Anpassung führt. So wurde auch die Symphonie intensiv Gehört und im Detail angepasst. Das Ergebnis ist in der aktuell gezeigten Weiche (Stand 28.01.09) manifestiert.
Wie immer habe ich mich beim Hören auf verschiedene Attribute getrennt von einander konzentriert. Wie bei meinen vorherigen Klangbeschreibungen, so auch hier, möchte ich es anhand von meinen zu Tests immer wieder herangezogenen CDs verdeutlichen. Somit kann man sehr einfach, wenn man möchte, dies im heimischen Hörzimmer nachvollziehen, so zumindest meine Idee. Aber eines möchte ich vorweg nehmen, es war gar nicht so einfach, sich auf getrennte Bereiche zu konzentrieren, denn diese Box schafft es wie keine andere zuvor Gehörte, die Musik stets zu einem Ganzen zusammenzufügen. Konzentriert man sich auch auf noch so feine Detail oder beispielsweise auf die Raumabbildung, erwischt man sich nach wenigen Augenblicken, dass gewünschte Detail gehört, einfach wieder nur der Musik zu lauschen. Aber im Einzelnen.
Tonale Balance
Jedes mal beginne ich immer mit eher komplexer Musik, um die tonale Balance zu erhören. Die Symphonie klingt im ersten Eindruck weiträumig breit wie tief gestaffelt und tonal eher warm und unaufdringlich, ja fast schmeichelnd weich und sanft möchte ich sagen. Sie bringt die Musik sehr klar und transparent zum Hörplatz. Hier höre ich gern Dire Staits mit „Money for nothing“, denn nach dem imposanten Intro, wenn die Band wirklich alles gibt, zeigen sich Überzeichnungen gerade im empfindlichen Präsenzbereich recht deutlich. Hier bleibt alles so wie es sein muss, schön ausgeglichen und kraftvoll rockt und schiebt die Box das es eine wirkliche Freude ist.
Konzentriert man sich auf Details, kann man wie selbstverständlich Schattierungen, Phrasierungen z.B. bei Norah Jones „Come away with me“ oder andere Feinheiten der Stücke heraushören, diese stehen stets äußerst genau gezeichnet im Raum.
Das oberste Gebot der Box ist jedoch die Musik in ihrer schönsten Art zu interpretieren – als Ganzes.
Nicht verschweigen kann ich eine Vorliebe für den Bassbereich. Der Klang ist bassstark und wuchtig, dies bildet ein solides stabiles Fundament auf dem sich richtige Klangschlösser errichten lassen. Was die 17er zu leisten in der Lage sind, ist so beachtlich, dass man wirklich keine größeren TT verbauen möchte. Den Druck, den diese Box macht und dass bei der gebotenen Leichtigkeit, die spielerischer nicht sein kann. Sie geht wirklich tief in den Keller hinab und erzeugt herrliche Tiefbasspegel. Man kann regelrecht in Tiefbass baden, wenn es die SW hergibt. Ein schönes Beispiel ist Yello mit „The Race“, hier bebt der gesamte Raum und ist erfüllt von kraftvollen und tiefbassstarken Klängen, das laut und deutlich vernehmbare und im Hindergrund laufende Motorengeräusch kommt wuchtig und fett. Daher kann ich nur sagen, diese Box ist wirklich nichts für wandnahe Aufstellung. Wer wirklich echten Tiefbass hören will, sollte diese Box mal genießen.
Der MT setzt die überaus beeindruckende Leistung der TT nahtlos fort und gibt Stimmen den nötigen Atem und Raum, sie platzieren und entfalten sich wie es sein soll, dazu kann ich Jlo mit ihrem ersten akustisch wirklich gut aufgenommenem „On the 6“ empfehlen, gerade die langsameren Stücke der CD zeigen quasi die volle Gestalt der Künstlerin vor dem geistigen Auge, das man fast schon jeden Atemzug und jede Brustkorbbewegung sehen kann, wirklich authentisch. Weiter sollte man auch die glasklare Aufnahme von Maria Mena „Power trip ballad“ hören, eine wirklich schöne und klare Wiedergabe von Stimme und Musik. Der HT ist mir schon aus der Liaison bekannt und setzt dem Klang funkelnde Spitzen auf ohne zu verschleiern. Er ist nicht sofort und direkt hörbar, er tritt nicht hervor und begleitet die Musik in unterstreichender Art und Weise. Insgesamt fügt er sich nahtlos ein und kann sauber und brillant nachzeichnen, was die CD hergibt. Egal welchen Frequenzbereich man betrachtet, alles ist so wie man es erwarten würde, klar transparent und sehr gut auflösend. Der neutrale bis warme Charakter setzt sich überall durch, diese Box ist weit entfernt von Themen wie Analytik oder gar Klangkühle.
Ganz gleich welches Material man in den Player einlegt, es läuft immer auf dasselbe hinaus, die Box macht Musik und das mit Laune. Sie spielt von den tiefsten Bässen bis hin zu höchsten Höhen völlig stressfrei und selbst bei forcierter Lautstärke unverfärbt. Bei langen Hörsitzungen mit gehobener Lautstärker musste erst meine Frau mich einbremsen, die es nämlich in der Etage darüber nicht mehr länger ertragen wollte, unwillkürlich mitzuhören ohne Einfluss auf das Programm zu nehmen.
Teils habe ich dennoch den Eindruck, dass die Box sich aus der Musik nicht immer zurückhält, denn so musikalisch und stimmungsvoll habe ich verschiedene Stücke noch nicht gehört. Während ich bei meinen anderen Konstruktionen wie z.B. der Harmony immer hören konnte, ob der Tonmeister alles korrekt eingefangen hat, verzeiht die Symphonie offenbar in Maßen Schwächen der Aufnahme und betont immer deren innere Harmonie und Musikalität. Klar kann man auch mit der Symphonie Aufnahmeschwächen entlarven und bemerkt weniger aufwändige Produktionen mit schlechter Abbildung und Raumaufteilung, dennoch spielt die Box Musik und musiziert, wie es von einer Box erwartet wird.
Emotionen
Diese Kategorie hatte ich beim Vergleich der Liaison mit der Vox MTI eingeführt. Auch hier komme ich nicht umhin, diese Betrachtung zu bemühen, um die Box wirklich umfassend mit Worten in deren Klang zu beschreiben.
Die Symphonie ist eine rein äußerlich betrachtet, nicht zuletzt wegen des schönen Furniers eine wirklich schöne Box. Rein durch deren Betrachtung lässt es schon feurig warme Emotionen aufkommen. Im Klang setzt sich dieser Eindruck fort, jedoch nicht auf eine, sagen wir mal südländische Art und Weise, die sich nach meinen Erfahrungen oft nur in der Betonung einer Eigenschaft auszeichnet, nein, die Symphonie schafft den Spagat zwischen Feuer, Leidenschaft und deutschen Tugenden wie Disziplin und Akkuratesse. Denn der Klang ist wohnraumtauglich, klar, überaus präzise mit sanftem Charakter. Diese Box möchte sich klanglich zwar bemerkbar machen, jedoch nicht mit überaus präsentem oder gar analytischem Klang in den Vordergrund treten. Es lässt sich wunderbar in die Klangsphären abtauchen, aber auch einfach nur nebenbei hören. Die Box verwöhnt mit Wohlklang und integrierendem Gesamtcharakter. Sie spült die Musik in den Raum und gestattet es mittendrin und dabei zu sein, wenn es gefordert ist. Es kommt nie Stress auf und die Darbietung lädt zum Relaxen ein. Es scheint als ob die Boxen jedwede Art von negativen Einflüssen der Aufnahme fernhalten möchte, sie filtert im überaus positiven Sinne anstrengende Details heraus. Wenn die Aufnahme es jedoch hergibt, kann diese Box ihren aktiven Zuhörer auf eine Zeitreise entführen und regelrecht abheben. Sie stellt den Interpreten realistisch dar und schafft es die in die Stimme gelegten Emotionen frei zu lassen. Ich bemerkte wie sich teils die Schauer auf meiner Haut ausbreiteten und mir unwillkürlich ein Lächeln ins Gesicht trieb, obwohl ich nur mir bekannte Titel hörte.
Präzision:
Ich glaube, hier brauche ich nicht viel zu sagen. Die Box spielt die Musik wie sie ist und wie sie auf die Scheibe gepresst wurde. Jedoch erreicht die Box nicht ganz diese Klarheit der Stimmenwiedergabe und auch nicht diese schon gehörte Knarzigkeit im Bass die jedes Detail und jede Schattierung herauskitzelte und wie auf einem Silbertablett servierte. Sie unterlässt im wirklich positiven Sinne das Sezieren von Einzelheiten. In ihrem Focus steht immer das Ganze und nicht die Einzelheit. Das soll nicht heißen, dass die Box Musik verschleiert, nein, ganz und gar nicht, nur sie wählt immer einen angenehmen Mittelweg, Musikalität ist ihr oberstes Gebot.
Der Bass kommt konturiert aber nicht zerlegend fein, er ist nicht trocken, sondern kommt mit Schmackes und einer Extraportion Wucht. Ähnliches stelle ich auch im MT Bereich fest, Stimmen stehen fest und wie angenagelt fein auflösend und klar in der Raummitte, dennoch fehlt fast ein letztes Quantum Klarheit, welches aber zu Gunsten einer Extraportion Gefühl und Plastizität getauscht wird. Dieser Tausch ist aber ganz und gar kein Kuhhandel, sondern eine überaus wünschenswerte Symbiose aus Dingen die mir persönlich im Hören besonders gefallen. Es ist wirklich schwer zu beschreiben, nur ist der Eindruck wiederholt feststellbar und auch im direkten Vergleich mit Präzisionsfanatikern wie der z.B. Harmony gut feststellbar. Schaltet man z.B. bei diesem Durchgang auf die Harmony zurück, hat man unwillkürlich den Eindruck in einem emotional kühlen Raum zu sitzen. Der A-B-Vergleich ist schon frappierend.
Gute Aufnahmen sind z.B. Katie Melua mit ihren 3 Alben, Tipp: „ nine million bicycles“; oder die wunderbare Stockfisch-Aufnahme von David Munyon mit „Poet wind“, Tipp ist der Titel „in india“. Weitere Titel sind Nora Jones, David Roth mit Pearl Driver (von Stockfisch).
Raumabbildung:
Die Raumabbildung ist für mich sehr wichtig, denn ich mag es wenn man die Interpreten und die Formation vor dem geistigen Auge sehen kann. Der gesamte Raum muss gefüllt sein von Musik und muss den Hörer quasi umschließen und aktiv einbinden, erst dann hat man das Gefühl Musik zu erleben und kann förmlich abtauchen und genießen.
Die Musik löst sich ganz wie von selbst von den Boxen, der o.g. erste Höreindruck setzt sich konsequent fort, wenn man sich darauf konzentriert. Es eröffnet sich ein breiter wie sehr tiefer Raum, die akustische Bühne ist in jede Dimmension aufgespannt. Der Raum ist jedoch nicht übertrieben künstlich, da man Interpreten genau vorn zwischen den Boxen orten kann. Es gelingt ihr wirklich gut, die Atmosphäre mit der Authenzität zu verbinden. Gern höre ich hier z.b. die Eagles Scheibe „hell freezes over“ in der XR Pressung zu nennen, deren Liveaufnahme von „Hotel California“ ist derart authentisch eingefangen, dass man wirklich glaubt dabei zu sein. Auch Madonnas „Like a Prayer“ vermittelt wirklich wahrheitsgetreu die Kirchenakustik zu beginn den Stücks. Und sogar noch mehr, der Raum umschließt den Hörer, man sitzt wahrhaftig mittendrin und ist ein teil des Geschehens. Ich glaube, dass ist eines der wirklichen Hightlights der Box, diese phantastischen Räumlichkeit in die Tiefe und Breite. Die Boxen verschmelzen mit der Musik und man kann sie selbst als Quelle nicht heraushören, die Musik kommt von überall, der Klang löst sich echt toll von den Schallwänden. Selbst bei Scheiben, die nicht wirklich Rauminformation enthalten, löst sich der Schall gut ab, die Boxen stehen nur da, aber man kann sie im übertragenen Sinne nicht hören.
Spielfreude:
wie schon zu erahnen, die Spielfreude ist groß geschrieben, wenn auch nicht überschwänglich zu beobachten. Die Boxen gehen richtig ab wenn es sein muss und bringen die Wände zum wackeln. Partylautstärke ist kein Problem, sie scheint teils sogar regelrecht nach Mehr zu rufen, sie macht richtig Druck und zeigt bei richtigen Fetenhits wie es klingen muss, überaus temporeich und richtig fett und druckvoll. Hört euch einfach mal von 2Raumwohnung mit „36Grad“ oder noch besser „Ja“ und „Du bewegst dich richtig“ an.
Erst wenn man die hohe Lautstärke mal erlebt hat, weiß man wie es klingen kann. Die Symphonie kann auch leise prima die Musik wiedergeben, nur wenn Pegel gefragt ist und die Emotionen neben dem Power freigelassen werden, scheint sie samt Hörraum abzuheben. So entspannt wie man hier laut hören und genießen kann, ist qualitativ wirklich schwer zu toppen.
Schöne Beispiele sind weiter Seal’s „Killer“ auf seinem Best of Album, auch Yello mit „Desire“ oder „oh yeh“ oder auch BAP mit „Verdammt lang her“.
Resümee:
Ach was soll ich sagen, ich bin hin und her gerissen. Eine absolute Box gibt es wohl nicht, aber das ist gleichwohl auch das Spannende. Die Symphonie ist in meinen bisherigen Konstruktionen die mit Abstand feurigste Konstruktion. Sie spielt mühelos und schlackenfrei, macht höchste Pegel zum Genuss und beherrscht das große 1x1 der Raumabbildung. Sie spielt holographisch exakt und lässt den Hörer in die Klangwelten abtauchen. Darüber hinaus zeigt Sie ohne Übertreibung die Inhalte der Musikkonserve und mengt wie selbstverständlich stets einen Cocktail aus Kraft und Saft wie zu gleichen teilen Emotionen hinzu. Sie macht Musik selbst und das Hören vermehrt zur einzig wahren Leidenschaft.
Feurige Grüße
Thomas
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