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Nochmal: Schaumstoffsicken

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  • Battlepriest
    Registrierter Benutzer
    • 26.02.2001
    • 1005

    Nochmal: Schaumstoffsicken

    Hallo Leute,

    da es die letzten Tage des öfteren Thema war, will ich hier meine nächste Schweinerei vorstellen. Ich habe bei Ebay 2 17cm TMT von Quadral und einen WS33 ersteigert. Jaja, 2 sind nicht von Visaton, aber es geht hier ja um die Sicke und nicht um das Chassis im speziellen. Alle Chassis haben eine Schaumstoffsicke, wobei die vom WS33 noch vollständig intakt ist, die beiden Quadralsicken eingerisen sind. Es ist aber noch kein Material herausgebröselt.

    Ich habe die Chassis fotografiert und messe gerade die TSPs mit Hobbybox. Hoffenlich habe ich nixwissender in Sachen fotografieren die Nahaufnahmen einigermaßen hinbekommen.

    Heute abend mische ich das Rezept an, das ich bereits in den o.a. Threads erwähnt habe: wasserlöslicher Pattex, dest. Wasser und ein Paar tropfen dokumentenechte Tinte in der Hoffnung, dass es die UV Strahlung etwas abmindert. Auf jedenfall wird die Tinte die hässlich-graue Schaumstoffoptik verbessern.

    Wenn alles aufgetragen und getrocknet ist, gibt es wieder Fotos und TSP Messungen. Das ganze Elaborat werde ich dann auf meine Homepage hochladen und Euch, der staundenden Öffentlichkeit präsentieren. Dann haben wir zumindest eine Größenordnung, in der eine Veränderung der TSP erwartet werden kann.
  • Gast-Avatar

    #2
    Wo stellt ihr eure Boxen auf, daß die einen UV-Schutz brauchen? Im Zimmer brauchen sie jedenfalls keinen, falls nicht gerade ungefiltertes Sonnenlicht draufbrennt. Und schwarze Tinte? Die sollte UV eher absorbieren als reflektieren... wenn schon UV-Schutz, dann würde ich Zinkoxid ("Zinkweiß") beimischen.

    Die Ursache für Bröselsicken dürfte bei verdunstenden Weichmachern in Verbindung mit mechanischer Belastung liegen, vielleicht spielen auch Radikale eine Rolle beim Alterungsprozeß (Smog, Ozon, evtl. Zigarettenrauch). Bröselsicken würde ich durch Butylgummisicken ersetzen, dann ist für Jahrzehnte Ruhe. Die Parameter werden sich zwar leicht ändern und die Dämpfung wird auch weniger ausgeprägt sein, aber wenn eh Meßgeräte zur Verfügung stehen...

    Gruß, Peter

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    • Battlepriest
      Registrierter Benutzer
      • 26.02.2001
      • 1005

      #3
      Hallo Peter,

      dass Glas UV schluckt ist leider eine Mär. Schau Dir mal diesen Link an: http://www.schott.com/german/product...tecture_3.html

      Ganz unten auf der Seite ist eine Tabelle, die für Handelsübliches ISO-Glas eine UV Transmission von 40%!!! ausweist. Ich denke Schott sollte als Referenz taugen

      Aber selbst, wenn man diese Werte nicht kennt, sollte man das aus eigener Anschauung kennen. Von meine V20, etwa 7 Jahre alt, wiess diejenige, die an der Fensterseite stand eine deutlich stärkere Ausbleichung der Membranen auf.

      Außerdem finde ich es nicht sonderlich einfach, Schaumstoffsicken sauber von der Membran zu trennen. Überdies habe ich keinen Zugriff auf Austauschsicken, und wenn mal irgendwo welceh angeboten werden, sind die auch nicht eben billig. Also, ich meine Grund genug, sich über solche Rettungversuche Gedanken zu machen. Ausserdem wo bleibt da der Spaß, immer fertige Lösungen zu verwenden?

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      • Gast-Avatar

        #4
        Hallo Battlepriest,

        so ganz unrecht hast du nicht. Normales Fensterglas ist tatsächlich ziemlich durchlässig für langwelliges UV-Licht, praktisch undurchlässig allerdings für kurzwelliges UV, welches energiereich genug ist für die meisten photochemischen Spaltungsreaktionen. Deshalb benutzt man z.B. für spektroskopische mit kurzwelligerem UV auch Zubehör aus teurem Quarzglas. Wäre Fensterglas nicht undurchlässig für kurzwelliges UV, würde man auch hinter Glas einen Sonnenbrand bekommen. Die Intensität von kurzwelligem UV in Sonnenlicht ist hierzulande (anders als am Südpol oder auf dem Mont Blanc) auch (noch?) äußerst niedrig. Zu dem Schott-Link: Was bitte soll eine Angabe von 40% Transmission bei 280-380 nm aussagen? Ohne dazugehöriges Spektrum scheint mir das eine ziemlich wertlose Werbeaussage, das könnten z.B. auch 98% bei 380 nm und 0,05% bei 280 nm sein.

        Vor einiger Zeit habe ich mal von Experimenten zur Versprödung von Gummi, welches Sonnenlicht ausgesetzt war, gelesen. Dabei kam heraus, daß für die Alterung weniger die UV-Strahlung als vielmehr Ozon verantwortlich ist. So würde ich einfach mal vermuten, daß UV auch bei der Alterung von Schaumstoffsicken keine entscheidende Rolle spielt.

        Die Ausbleichung von Pappmembranen unter Sonnenlichteinfluß ist mir durchaus bekannt, v.a. von Autolautsprechern, die auf der "Lichtseite" hell sind, während sie von unten noch perfekt schwarz sind. Keine Ahnung welche chemischen Prozesse dabei im Spiel sind (würde mich interessieren), aber sehr wahrscheinlich andere als bei der Alterung von Kunststoffsicken.

        Austauschsicken aus Gummi gibt es z.B. bei Peiter in Pforzheim, aber zu obszönen Preisen. Wäre zu hoffen, daß sich ein freundlicher Lautsprecherproduzent mal entschließen könnte, Ersatzsicken zu einem angemessenen Preis in sein Zubehörprogramm aufzunehmen (wo ist der Zaunpfahl?). Das Ablösen der alten Sickenreste mit Lösungsmittel sollte auch nicht schwerer fallen als eine saubere Neubeschichtung mit Pattexpampe.

        Bin trotzdem gespannt, wie die Pattexexperimente ausfallen...

        Gruß, Peter

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        • Andi
          Registrierter Benutzer
          • 02.01.2001
          • 118

          #5
          Hallo Blaubart!

          UV-Licht selbst hat mit dem Ausbleicheffekt nie etwas zu tun.
          Das Sonnenlicht bleicht immer nur durch die entstehung von OZON!

          Durch die UV-Strahlung wird O2 in O3 verwandelt.
          Das Ozon bewirkt dann das ausbleichen.
          Und eigenlich auch nicht das Ozon, sondern freier Sauerstoff.

          Wenn das O3 wieder in O2 + O zerflällt, dann reagiert ein Teil
          des O mit einem anderne O wieder zu O2, ein kleinerer Teil
          reagiert aber (da O alleine äusserst reaktionssfreudig ist), mit allem was im gearde unterkommt.

          Chlor bleicht übrigens auch nur, weil durch eine chemische Reaktion O entsteht.


          gruß

          Andi

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          • Gast-Avatar

            #6
            Hallo Andi,

            wahrscheinlich hast du recht. Wozu noch zu sagen ist, daß zur Sauerstoffdissoziation kurzwelliges UV-Licht nötig ist (gerade im HoWi nachgeschlagen -> <242 nm). So wird mir auch klar, was der Zusatz schwarzer Tinte bezwecken soll: Diese würde in einer aufgetragenen Schutzschicht Ozon bzw. atomaren Sauerstoff "abfangen".

            Gut, daß wir mal drüber gesprochen haben...

            Gruß, Peter

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            • Battlepriest
              Registrierter Benutzer
              • 26.02.2001
              • 1005

              #7
              Öha, man lernt nie aus. Mein Chemiepauker auffer Penne wußte schon, weshalb er für mich die Note 7 einführen wollte

              Ok, lassen wir das traurige Kapitel, immerhin wird die schwarze Tinte den tristgrauen Schaumstoff optisch aufwerten. Heut abedn wird gepanscht und morgen gemessen...wenn nix dazwischenkommt.

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              • Battlepriest
                Registrierter Benutzer
                • 26.02.2001
                • 1005

                #8
                So, da musste ich aber tief kramen, um den Thread nochmals zu finden.

                Ok, ich habe wie oben angedroht die Sicken behandelt. Das positive zuerst. Es sieht durch die beigemengte schwarze Tinte saugut aus im Vergleich zu dem grauen Schaumstoff

                Der WS33 mißt sich genauso wie vorher! Die kleinen Abweichungen hätte man auch durch zwei direkt aufeinanderfolgende MEssungen erhalten können.

                Bei den alten 17ern von Quadral ist das Ergebnis...öhm...verblüffend. Obwohl an dem mechanischen System, also Feder und Dämpfer, manipuliert wurde, ist qms rleicht gesunken, aber qes stark angestiegen??? Unterm Strich ist qts von 0,56 auf 0,71 gestiegen. Ich habe für dieses Phänomen erstmal keine Erklärung; nach meinem Verständnis hätte die qes gleich bleiben sollen.

                Anyway. Es hat funktioniert. Große Treiber mit kräftigem Antrieb scheint die Kur nichts auszumachen. Vielleicht ist hier der Anteil der Sicke am mechanischen System auch geringer Beim 17er würde ein bestehende Gehäuseabstimmung aus dem Ruder laufen. Für günstige Treiber, für die ein Sickentausch wirtschaftlich nicht lohnt, aber IMHO eine sinnvolle Alternative.

                Was ich aber jetzt mit den Treibern, die ich für das Experiment bei ebay ersteigert habe, weiß ich auch noch nicht *g*

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