Fräsungen hinten aufweiten -> Warum?

[Benny]

Ketzerische Frage:

Bei einigen Bauvorschlägen (ob es "Hausmarke" auch macht weiß ich nicht) wird ja propagiert, daß man Fräsungen rückseitig aufweiten soll, damit es nicht zu einem Luftstau hinter dem Chassis kommt und die Chassis "freier" spielen...

Was bringt's?

Ich meine, hat jemand schonmal den direkten Vergleich gemacht? Keine Messung, nur "Hörung"...

Ich bezweifle, daß irgendjemand rein gehörmäßig unterscheiden kann, ob ein Chassis in einer aufgeweiteten Fräsung sitzt oder nicht...

[We-Ha]

Ketzerische Gegenfrage:
Kann's schaden ?
Ich könnte mir vorstellen, das es bei kleineren Chassis (<8cm) etwas bringt ...

[Benny]

Schaden kann es sicher nicht, aber wozu soll man sich dann die Arbeit machen?

[We-Ha]

Naja, was bringen Monsterkabel oder Caps aus dem ...dorf ?

[Benny]

Genau jetzt kommen wir auf den Punkt: Für mich ist das Aufweiten der Fräsungen ein Teil der Voodoo- Behauptungen.

Meßtechnisch läßt sich ja vielleicht ein Unterschied feststellen. Hier ist aber gefragt, ob man es auch hören kann...

Und da behaupte ich: Nein.

[walwal]

Und jetzt?

Das könnte ein Hinweis sein, dass man es hören kann:

http://www.visaton.info/vb/showthread.php?p=260339

Es ist sicher abhängig von den Größenverhältnissen. Die Chassishersteller geben sich jedenfalls sehr viel Mühe, Reflektionen zwischen Membranrückseite und Korb/Magnet/usw. zu minimieren. Bestimmt nicht aus Jux und Dollerei. Das Fräsen ist etwa 0,01 % der Arbeit beim Boxenbau. Die Diskussion darüber benötigt mehr Zeit.

[Benny]

Okay, das in deinem verlinkten Thread genannte Beispiel eines Chassis, wo der Magnet nur wenig kleiner ist als der Korb verstehe ich (ich versuche es zumindest ).

Aber: Warum wird es dann z. B. auch bei Chassis empfohlen, wo der Korbdurchmesser so groß ist, daß die Luft ungehindert am Magneten vorbeiströmen kann (beispielsweise AL 130)? Denen dürfte es doch vollkommen Latte sein, ob der Gehäuseausschnitt hinten erweitert wurde oder nicht...?

Das beantwortet zudem die Frage nicht, ob das menschliche Gehör eine Veränderung der Luftlast in diesen Dimensionen wirklich wahrnehmen kann...

[walwal]

Oder?

Wie geschrieben von mir: "könnte".

....Frag nicht, was andere für dich tun können, frag, was du für andere tun kannst...
(Frei nach J.F.K.)

Also, hau rein.

[Benny]

[irondoerian]

servus!

ich habe die schallwandöffnungen für die ti100 bei meiner neuen vox aufgefräst und wie du vielleicht auch gelesen hast geschrieben dass es meiner meinung nach arheblich was gebracht hat. ich würde den unterschied fogender massen beschreiben:
zuvor hat ein chor nach einem gesamtgebilde geklungen, jetzt kann man einzelstimmen heraushören.
je dicker die schallwand ist, desto ausgeprägter dürfte der effekt sein. aber da es vielleicht 10 minuten arbeit nach sich zieht würd ichs auf alle fälle machen

mfg

[Benny]

Sorry, aber an die Erklärung glaube ich nicht, denn du hast ein Upgrade von "Standardversion" auf KE durchgeführt. Da ist es logisch, daß sich dein Klangempfinden ändert...

[We-Ha]

Oh doch Benny, wichtig ist: je dicker die Schallwand ...
Bevor du also die Öffnung innen mit dem Magneten oder Korb verschliesst, lieber Fase dran ...

Bei einem TIW200 / 250 und 19mm Schallwand wird man es sicherlich kaum merken ...

[walwal]

Erklärung: Du sollst es probieren
Sonst geht das ewig...

[irondoerian]

@benny

wenn du mir nicht glaubst bekommst du eben eine ingegieurmässige erklärung:

wenn die membran schwing wird dadurch ein gewisses luftvolumen verdrängt. je kleiner die strömungsdurchmesser (der querschnitt der von chassis und und öffnung frei gegeben wird) desto höher liegt die strömungsgeschwindigkeit. dadurch kann es an engen stellen und scharfen kanten zu einer turbulenten strömung kommen was den strömungswiederstand erhöht. weiterhin willen die luftmoleküle auf die höhere strömungsgeschwindigkeit beschleunigt und entsprechend abgebremst werden (wir reden ja von einem pulsieren). auch das ist dem strömungswiederstand und somit der unbehinderten membranbewegung nicht zuträglich.

so zumindest ist es beim ladungswechsel eines verbrennungsmotors drum hoffe ich mal keinen allzugroßen unfug zu erzählen