Hallo zusammen
nach langem Hörsessions und Weichemodifikationen, hier der ausführliche Bericht zur aktuellen Weiche vom 16.03.08.
Hier ist die Box vorgestellt:
http://www.visaton.de/vb/showthread....threadid=16751
Aufstellung:
Die Boxen stehen in meinem Raum weit von jeder Raumecke entfernt (ca. 90cm) und sind leicht angewinkelt zum Hörplatz. Der Bass zeigt dabei nach außen, Experimente, den Bass nach Innen strahlen zu lassen, quittierte das Klangbild mit einem zuviel im Grundtonbereich, was besonders Männerstimmen etwas andickte. Die Boxen stehen in einem gleichschenkligen Dreieck, Hörabstand ca. 2,8m und Boxenabstand ca. 2,4m. Der Hörraum ist ca. 18qm groß und hat die Abmaße von ca. 4,2mx4,4m.
Klang:
Wie immer habe ich mich beim Hören auf verschiedene Attribute getrennt von einander konzentriert. Wie bei meinen vorherigen Klangbeschreibungen, so auch hier, möchte ich es anhand von meinen zu Tests immer wieder herangezogenen CDs verdeutlichen. Somit kann man sehr einfach, wenn man möchte, dies im heimischen Hörzimmer nachvollziehen, so zumindest meine Idee.
Tonale Balance
Stets beginne ich meine Tests mit der tonalen Balance, da ich die Weiche nun mehrfach geändert und experimentell modifiziert habe, ist dies eines der wichtigsten Punkte, um später ins Detail zu gehen.
Die Harmony klingt äußerst transparent und sehr linear, ja fast Analytisch würde ich es nennen. Es macht von beginn an riesen Spaß dieser glasklaren Wiedergabe zu folgen. Es ist keine Vorliebe zu erkennen, alles wird sehr homogen und völlig durchsichtig wiedergegeben.
Die Box spielt einfach nur Musik, es ist ganz gleich welches Material man einlegt, es läuft immer auf das selbe hinaus, die Box macht selbst keine Musik, sie spielt von den sehr tiefen Bässen bis hin zu höchsten Höhen völlig stressfrei und unverfärbt. Sie hält sich aus der Musik wirklich nur zurück ohne etwas hinzuzufügen oder zu entfernen.
Der Bass klingt wuchtig wenn es sein muss und trocken wenn gefordert, ansonsten ordnet er sich dem Klangbild unter und bereichert es mit dem nötigen Fundament. Erstaunt bin ich jedes Mal aufs Neue, da es sich ja „nur“ um einen 17er handelt. Wie schon in der Atlantis gefällt mir der Bass immer wieder gut, er legt sich mächtig ins Zeug und trägt ganz wesentlich zum Temperament der Box bei, der Bass ist schnell und knackig, dabei völlig entschlackt und druckvoll, ein Genuss. Dieser temporeiche Grundcharakter bleibt bei allen Frequenzen erhalten, das der TI als Mitteltöner für mich erste Wahl ist, habe ich schon mehrfach gesprochen, jedoch bestätigt sich das hier ein weiteres Mal, die Stimmen kommen mit einer derartigen Energie und Brillanz, dass es scheinbar nicht besser gehen kann. Der HT hat mich in diesem Zusammenhang besonders überrascht, denn in der Vox MIT hatte ich den Eindruck, dass der MHT12 ein Weichzeichner ist, dem das letzte Quäntchen Spritzigkeit fehlt, nicht bei der Harmony, er löst sehr gut auf und setzt dem Klang die funkelten Spitzen auf, die man genießen möchte, dabei geht er mit Akkuratesse und gleichzeitigem Tempo vor. Es fehlen weder Spritzigkeit noch irgendwelche Verweichlichungen, er macht prima Stimmung, eben genau die die der Tontechniker mit seiner Abmischung erzeugen möchte.
Für diesen Check nutze ich u. a:
• Dire Straits mit „money for nothing“.
• Eagles mit „hell freezes over“
• Micheal learns to rock mit „played on pepper“
• Supertramp mit ihrer Best Of Mischung
• Uva.
Präzision:
Bei der Präzision kommt es darauf an, dass die Box möglichst viele Details wiedergegeben werden. Hört man z.B. die Facetten einer Stimme, eines Instrumentes usw.
Ich glaube, dass ist eine der Paradedisziplinen der Harmony, sie ist quasi in der Lage die Musik vom Bass bis in die Höhen völlig differenziert wiederzugeben. Sie schafft es ein wunderbar strukturiertes und stimmiges Bild zu zeichnen, dabei verliert sie nie den Überblick oder verliert sich gar darin, nein, sie erhält der Musik das große Ganze und geht dabei bis auf die kleinsten Details ein. Sie löst frappierend auf und zeigt die Tiefen der Aufnahme, im guten wie im negativen Sinn.
Im Bass arbeitet die Box sehr genau ohne penibel zu wirken. Sie arbeitet Bassfolgen sauber heraus und serviert sie gewürzt mit Druck und Wucht. Es ist unglaublich, wie durchhörbar ein bass sein kann. Gern nutze ich hier Yello’s „Flag“ mit „The Race“. Es werden teilweise ganz tiefe Hintergrundgeräusche hörbar, wie ein Motor mit geringer Drehzahl. Diese tiefen Bassläufe werden so gut differenziert, dass ich den Eindruck gewinne, dies in der Form noch nie gehört zu haben. Es entsteht kein tieffrequenter Mulm, sondern klar trennbare Frequenzen. Dabei macht es auch scheinbar keinen Unterschied, ob man laut oder leise hört, das bass bleibt stets fest und konturiert.
Wie nicht anders zu erwarten, spielt der Stimmbereich beeindruckend farbenfroh. Stimmen haben Strahlkraft und einen Glanz, dass es fast schon unnatürlich wirkt. Selbstverständlich werden verschiedene Stimmen dargestellt und so hautnah vermittelt, dass man bei Aufnahmen mit kleiner Besetzung oder gar ganz Unplugged den Interpret regelrecht sehen kann. Hier kann grundsätzlich Katie Melua mit ihren 3 Alben empfehlen, hier hört man wirklich gute Stimmaufnahmen und bemerkt ganz nebenbei, dass das Mikro des Interpreten scheinbar mehr Bedeutung beigemessen wurde, als den der Instrumente, Tipp: „ nine million bicycles“. Aber auch tiefere Stimmlagen werden gut gestaffelt wieder gegeben, gerade mit dem seitlichen Bass, hatte ich hier Bedenken, einen Bruck nahezu befürchtet. Als die Bässe nach innen strahlten, war eine Überzeichnung des Grundtonbereiches die Folge, aber mit nach außen zeigenden Bässen gelingt die Übernahme zwischen TT und MT hörbar perfekt. Bsp. ist hier die wunderbare Stockfisch-Aufnahme von David Munyon mit „Poet wind“, Tipp ist der Titel „in india“. Weitere Tipps sind Nora Jones, David Roth mit Pearl Driver (von Stockfisch).
Bei den Höhen setzt sich das Thema ungehindert fort, in jeder Lebenslage werten die Höhen das Klangbild auf. Teilweise hat man den Eindruck zu wenig Höhen zu hören, was aber klar mit der Aufnahme korreliert, wo andere HT gern mal etwas nachschwingen und so die Pausen überdecken, ist hier wirklich Stille. Der MHT schafft es spielend in der Präzision den KE25 zu distanzieren, der MHT arbeitet noch luftiger und noch feiner.
Raumabbildung:
Die Raumabbildung ist für mich sehr wichtig, denn ich mag es wenn man die Interpreten und die Formation vor dem geistigen Auge sehen kann. Der gesamte Raum muss gefüllt sein von Musik und muss den Hörer quasi umschließen und aktiv einbinden, erst dann hat man das Gefühl Musik zu erleben und kann förmlich abtauchen und genießen.
Bei dieser Kategorie habe ich wie bei anderen Sessions auch meine Lieblingsscheiben, die diese Eigenschaft besonders hervorbringen. Z.b. ist hier die Eagles Scheibe „hell freezes over“ in der XR Pressung zu nennen. Man hört deutlich bei den Lifeaufnahmen, wo das Mikro für die Instrumente steht und wo der Zuschauerraum aufgezeichnet wurde. Hier habe ich den Eindruck, dass ich quasi mit auf der Bühne stehe und nicht im Publikum sitze, ein schönes Gefühl bejubelt zu werden. Gerne höre ich auch Norah Jones mit „feels like home“, gerade die Zupfinstrumente dieser Aufnahme stehen realistisch und plastisch im Raum. Was auch noch ein Tipp ist, ist die Acustic-Live-Scheibe von Nils Lofgren, hier wird die Akustik-Gitarre derart realistisch in Szene gesetzt, dass man wirklich dabei ist.
Das Musikgeschehen löst sich gut von den Boxen, man hat den Eindruck, dass nur die Musik und nicht die Boxen im Raum stehen. Die Position der Boxen habe ich gegenüber den bisherigen etwas verändert, indem ich sie näher zusammen gerückt habe, denn dann stabilisiert sich die mittenortung, die bei weiter auseinander gezogenen Positionen verloren ging. Die schmalen Boxen sind also nicht weniger sensibel als wir die große Liaison, zwar besteht nicht unbedingt die Sensibilität im Bassbereich, vielmehr ist es die Raumabbildung und die Dimension des Raumes, die man hier bei der Harmony besonders beeinflussen kann. Was ich auch immer wieder gern nutze ist Madonna’s „Rescue me“ das anfängliche Gewitter geht sehr hautnah hinter dem Hörer zu Boden. Ähnlich verhält es sich mit „la isla bonita“, dort treten die Klangstrukturen deutlich aus dem Musikgeschehen hervor, was sehr plastisch und greifbar wirkt.
Trotz der gehörten Abbildung, habe ich den Eindruck, dass die Box anders abbildet als die Liaison, die Liaison hat ihren Schwerpunkt in der akustischen Mitte, die Harmony kennt diese Bevorzugung nicht, bei ihr gelingt die Raumwiedergabe nur, wenn die CD es hergibt, es scheint so, also ob sie bei weitaus weniger CDs einen großen Raum erkennen kann.
Spielfreude:
Schon bei der Liaison dachte ich, dass die Spielfreude herausragend gut gelingt, die Harmony zeigt, dass es nochmals besser geht. Diese kleine Box dreht derart positiv gemeint am „Rad“, dass es einfach nur abgeht. Der Bass bereichert das Klangbild mit schnellen impulsiven Attacken, dass im nu der Raum vor Freude sprudelt. Sie gibt mächtig Gas und haut einfach drauf. Sie klingt unglaublich leichtfüßig und exakt, dabei hoch motiviert und trocken. Sie legt sich richtig ins Zeug und bringt all ihre Energie auf den Punkt und bleibt unverzerrt und lädt zum Abheben ein. Ein beherzter Dreh am Lautstärkesteller quittiert die Box mit noch mehr Gas und noch mehr Freude, man merkt ihr keine Anstrengungen an. Einfach ans unfassbar grenzende kleine Spaßbox.
Ein schönes Beispiel ist hier Seal’s „Killer“ auf seinem Best of Album oder auch Yello mit „Desire“ oder auch „oh yeh“. Fetzige Nummern mit Tempo und Kraft, welche wuchtig und exakt, dabei überaus selbstverständlich wiedergegeben werden, dass man glaubt vor einer großen Box zu sitzen.
Kurz gesagt, die Box sollte nicht Harmony sondern Motivation oder gar Tempo heißen, dabei ist nicht das Taschentuch gemeint
Resümee:
Die Harmony ist eine kleine und nicht billige Box, die mit besten Zutaten aus Haan bestückt ist. Sie bietet aber für jeden Euro eine großartige Gegenleistung, die jeden Cent wert ist. Sie spielt glockenklar, homogen und super auflösend, ihre Stärken liegen ganz klar in der äußerst exakten und temporeichen wie hoch motivierten Wiedergabe. Ein wirklich kontrolliertes Energiebündel mit festem Bass und strahlendem stressfreien Klang.
Freudige Grüße
Thomas
nach langem Hörsessions und Weichemodifikationen, hier der ausführliche Bericht zur aktuellen Weiche vom 16.03.08.
Hier ist die Box vorgestellt:
http://www.visaton.de/vb/showthread....threadid=16751
Aufstellung:
Die Boxen stehen in meinem Raum weit von jeder Raumecke entfernt (ca. 90cm) und sind leicht angewinkelt zum Hörplatz. Der Bass zeigt dabei nach außen, Experimente, den Bass nach Innen strahlen zu lassen, quittierte das Klangbild mit einem zuviel im Grundtonbereich, was besonders Männerstimmen etwas andickte. Die Boxen stehen in einem gleichschenkligen Dreieck, Hörabstand ca. 2,8m und Boxenabstand ca. 2,4m. Der Hörraum ist ca. 18qm groß und hat die Abmaße von ca. 4,2mx4,4m.
Klang:
Wie immer habe ich mich beim Hören auf verschiedene Attribute getrennt von einander konzentriert. Wie bei meinen vorherigen Klangbeschreibungen, so auch hier, möchte ich es anhand von meinen zu Tests immer wieder herangezogenen CDs verdeutlichen. Somit kann man sehr einfach, wenn man möchte, dies im heimischen Hörzimmer nachvollziehen, so zumindest meine Idee.
Tonale Balance
Stets beginne ich meine Tests mit der tonalen Balance, da ich die Weiche nun mehrfach geändert und experimentell modifiziert habe, ist dies eines der wichtigsten Punkte, um später ins Detail zu gehen.
Die Harmony klingt äußerst transparent und sehr linear, ja fast Analytisch würde ich es nennen. Es macht von beginn an riesen Spaß dieser glasklaren Wiedergabe zu folgen. Es ist keine Vorliebe zu erkennen, alles wird sehr homogen und völlig durchsichtig wiedergegeben.
Die Box spielt einfach nur Musik, es ist ganz gleich welches Material man einlegt, es läuft immer auf das selbe hinaus, die Box macht selbst keine Musik, sie spielt von den sehr tiefen Bässen bis hin zu höchsten Höhen völlig stressfrei und unverfärbt. Sie hält sich aus der Musik wirklich nur zurück ohne etwas hinzuzufügen oder zu entfernen.
Der Bass klingt wuchtig wenn es sein muss und trocken wenn gefordert, ansonsten ordnet er sich dem Klangbild unter und bereichert es mit dem nötigen Fundament. Erstaunt bin ich jedes Mal aufs Neue, da es sich ja „nur“ um einen 17er handelt. Wie schon in der Atlantis gefällt mir der Bass immer wieder gut, er legt sich mächtig ins Zeug und trägt ganz wesentlich zum Temperament der Box bei, der Bass ist schnell und knackig, dabei völlig entschlackt und druckvoll, ein Genuss. Dieser temporeiche Grundcharakter bleibt bei allen Frequenzen erhalten, das der TI als Mitteltöner für mich erste Wahl ist, habe ich schon mehrfach gesprochen, jedoch bestätigt sich das hier ein weiteres Mal, die Stimmen kommen mit einer derartigen Energie und Brillanz, dass es scheinbar nicht besser gehen kann. Der HT hat mich in diesem Zusammenhang besonders überrascht, denn in der Vox MIT hatte ich den Eindruck, dass der MHT12 ein Weichzeichner ist, dem das letzte Quäntchen Spritzigkeit fehlt, nicht bei der Harmony, er löst sehr gut auf und setzt dem Klang die funkelten Spitzen auf, die man genießen möchte, dabei geht er mit Akkuratesse und gleichzeitigem Tempo vor. Es fehlen weder Spritzigkeit noch irgendwelche Verweichlichungen, er macht prima Stimmung, eben genau die die der Tontechniker mit seiner Abmischung erzeugen möchte.
Für diesen Check nutze ich u. a:
• Dire Straits mit „money for nothing“.
• Eagles mit „hell freezes over“
• Micheal learns to rock mit „played on pepper“
• Supertramp mit ihrer Best Of Mischung
• Uva.
Präzision:
Bei der Präzision kommt es darauf an, dass die Box möglichst viele Details wiedergegeben werden. Hört man z.B. die Facetten einer Stimme, eines Instrumentes usw.
Ich glaube, dass ist eine der Paradedisziplinen der Harmony, sie ist quasi in der Lage die Musik vom Bass bis in die Höhen völlig differenziert wiederzugeben. Sie schafft es ein wunderbar strukturiertes und stimmiges Bild zu zeichnen, dabei verliert sie nie den Überblick oder verliert sich gar darin, nein, sie erhält der Musik das große Ganze und geht dabei bis auf die kleinsten Details ein. Sie löst frappierend auf und zeigt die Tiefen der Aufnahme, im guten wie im negativen Sinn.
Im Bass arbeitet die Box sehr genau ohne penibel zu wirken. Sie arbeitet Bassfolgen sauber heraus und serviert sie gewürzt mit Druck und Wucht. Es ist unglaublich, wie durchhörbar ein bass sein kann. Gern nutze ich hier Yello’s „Flag“ mit „The Race“. Es werden teilweise ganz tiefe Hintergrundgeräusche hörbar, wie ein Motor mit geringer Drehzahl. Diese tiefen Bassläufe werden so gut differenziert, dass ich den Eindruck gewinne, dies in der Form noch nie gehört zu haben. Es entsteht kein tieffrequenter Mulm, sondern klar trennbare Frequenzen. Dabei macht es auch scheinbar keinen Unterschied, ob man laut oder leise hört, das bass bleibt stets fest und konturiert.
Wie nicht anders zu erwarten, spielt der Stimmbereich beeindruckend farbenfroh. Stimmen haben Strahlkraft und einen Glanz, dass es fast schon unnatürlich wirkt. Selbstverständlich werden verschiedene Stimmen dargestellt und so hautnah vermittelt, dass man bei Aufnahmen mit kleiner Besetzung oder gar ganz Unplugged den Interpret regelrecht sehen kann. Hier kann grundsätzlich Katie Melua mit ihren 3 Alben empfehlen, hier hört man wirklich gute Stimmaufnahmen und bemerkt ganz nebenbei, dass das Mikro des Interpreten scheinbar mehr Bedeutung beigemessen wurde, als den der Instrumente, Tipp: „ nine million bicycles“. Aber auch tiefere Stimmlagen werden gut gestaffelt wieder gegeben, gerade mit dem seitlichen Bass, hatte ich hier Bedenken, einen Bruck nahezu befürchtet. Als die Bässe nach innen strahlten, war eine Überzeichnung des Grundtonbereiches die Folge, aber mit nach außen zeigenden Bässen gelingt die Übernahme zwischen TT und MT hörbar perfekt. Bsp. ist hier die wunderbare Stockfisch-Aufnahme von David Munyon mit „Poet wind“, Tipp ist der Titel „in india“. Weitere Tipps sind Nora Jones, David Roth mit Pearl Driver (von Stockfisch).
Bei den Höhen setzt sich das Thema ungehindert fort, in jeder Lebenslage werten die Höhen das Klangbild auf. Teilweise hat man den Eindruck zu wenig Höhen zu hören, was aber klar mit der Aufnahme korreliert, wo andere HT gern mal etwas nachschwingen und so die Pausen überdecken, ist hier wirklich Stille. Der MHT schafft es spielend in der Präzision den KE25 zu distanzieren, der MHT arbeitet noch luftiger und noch feiner.
Raumabbildung:
Die Raumabbildung ist für mich sehr wichtig, denn ich mag es wenn man die Interpreten und die Formation vor dem geistigen Auge sehen kann. Der gesamte Raum muss gefüllt sein von Musik und muss den Hörer quasi umschließen und aktiv einbinden, erst dann hat man das Gefühl Musik zu erleben und kann förmlich abtauchen und genießen.
Bei dieser Kategorie habe ich wie bei anderen Sessions auch meine Lieblingsscheiben, die diese Eigenschaft besonders hervorbringen. Z.b. ist hier die Eagles Scheibe „hell freezes over“ in der XR Pressung zu nennen. Man hört deutlich bei den Lifeaufnahmen, wo das Mikro für die Instrumente steht und wo der Zuschauerraum aufgezeichnet wurde. Hier habe ich den Eindruck, dass ich quasi mit auf der Bühne stehe und nicht im Publikum sitze, ein schönes Gefühl bejubelt zu werden. Gerne höre ich auch Norah Jones mit „feels like home“, gerade die Zupfinstrumente dieser Aufnahme stehen realistisch und plastisch im Raum. Was auch noch ein Tipp ist, ist die Acustic-Live-Scheibe von Nils Lofgren, hier wird die Akustik-Gitarre derart realistisch in Szene gesetzt, dass man wirklich dabei ist.
Das Musikgeschehen löst sich gut von den Boxen, man hat den Eindruck, dass nur die Musik und nicht die Boxen im Raum stehen. Die Position der Boxen habe ich gegenüber den bisherigen etwas verändert, indem ich sie näher zusammen gerückt habe, denn dann stabilisiert sich die mittenortung, die bei weiter auseinander gezogenen Positionen verloren ging. Die schmalen Boxen sind also nicht weniger sensibel als wir die große Liaison, zwar besteht nicht unbedingt die Sensibilität im Bassbereich, vielmehr ist es die Raumabbildung und die Dimension des Raumes, die man hier bei der Harmony besonders beeinflussen kann. Was ich auch immer wieder gern nutze ist Madonna’s „Rescue me“ das anfängliche Gewitter geht sehr hautnah hinter dem Hörer zu Boden. Ähnlich verhält es sich mit „la isla bonita“, dort treten die Klangstrukturen deutlich aus dem Musikgeschehen hervor, was sehr plastisch und greifbar wirkt.
Trotz der gehörten Abbildung, habe ich den Eindruck, dass die Box anders abbildet als die Liaison, die Liaison hat ihren Schwerpunkt in der akustischen Mitte, die Harmony kennt diese Bevorzugung nicht, bei ihr gelingt die Raumwiedergabe nur, wenn die CD es hergibt, es scheint so, also ob sie bei weitaus weniger CDs einen großen Raum erkennen kann.
Spielfreude:
Schon bei der Liaison dachte ich, dass die Spielfreude herausragend gut gelingt, die Harmony zeigt, dass es nochmals besser geht. Diese kleine Box dreht derart positiv gemeint am „Rad“, dass es einfach nur abgeht. Der Bass bereichert das Klangbild mit schnellen impulsiven Attacken, dass im nu der Raum vor Freude sprudelt. Sie gibt mächtig Gas und haut einfach drauf. Sie klingt unglaublich leichtfüßig und exakt, dabei hoch motiviert und trocken. Sie legt sich richtig ins Zeug und bringt all ihre Energie auf den Punkt und bleibt unverzerrt und lädt zum Abheben ein. Ein beherzter Dreh am Lautstärkesteller quittiert die Box mit noch mehr Gas und noch mehr Freude, man merkt ihr keine Anstrengungen an. Einfach ans unfassbar grenzende kleine Spaßbox.
Ein schönes Beispiel ist hier Seal’s „Killer“ auf seinem Best of Album oder auch Yello mit „Desire“ oder auch „oh yeh“. Fetzige Nummern mit Tempo und Kraft, welche wuchtig und exakt, dabei überaus selbstverständlich wiedergegeben werden, dass man glaubt vor einer großen Box zu sitzen.
Kurz gesagt, die Box sollte nicht Harmony sondern Motivation oder gar Tempo heißen, dabei ist nicht das Taschentuch gemeint
Resümee:
Die Harmony ist eine kleine und nicht billige Box, die mit besten Zutaten aus Haan bestückt ist. Sie bietet aber für jeden Euro eine großartige Gegenleistung, die jeden Cent wert ist. Sie spielt glockenklar, homogen und super auflösend, ihre Stärken liegen ganz klar in der äußerst exakten und temporeichen wie hoch motivierten Wiedergabe. Ein wirklich kontrolliertes Energiebündel mit festem Bass und strahlendem stressfreien Klang.
Freudige Grüße
Thomas
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