Visaton DS4 bei Ebay

[Jann]

http://cgi.ebay.de/Visaton-DS4-High-...QQcmdZViewItem

Ich dachte, die wären nie verkauft worden? :-O Wer hat sie mal gehört....

Jann

[doctrin]

*Gähn*, gabs schonmal...die hat keine Verstärker und keinen Controller.....und das Original isse auch net, weil die hat nen schwarzen Al und der WG sieht auch kantiger aus.

[VISATON]

Das Gehäuse hat er selbst gebaut (oder vom Schreiner bauen lassen). Ich selbst habe mal aus Interesse eine passive Weiche entwickelt. Die hat er wohl nachgebaut. Die passive DS 4 klang recht ordentlich, allerdings war der Bass zu stark. Das müsste man durch einen Bi-Amping-Betrieb anpassen. Aber wenn der Anbieter einen Bezug zu der digitalen Originalversion herstellt, ist das nicht seriös.

[raphael]

Aber sie wurde immerhin für 3000Eur verkauft.

Raphael

[Anton]

was ja nichts anderes bedeutet als das bedarf an "männerboxen" vorhanden ist

ich wäre ja evtl auch für eine alternative zur monitor zu begeistern...

[andik]

ich wäre ja evtl auch für eine alternative zur monitor zu begeistern...

Die gibts doch schon längst, die Fiesta 25. Ich verstehe eh nicht warum die nicht gebaut wird, wenn man sich durchliest wie heis alle auf diese Box bei der Ankündigung waren und wieviel gebaut wurden, ist schon komisch. Diese Box lebte kurz, wurde besprochen und dann wieder eingebettet im Sumpf der Verlorenen.

[Stephan-Strunz]

anton ist eher für eine doppel tiw 250xs lösung ich habe einmal angefangen eine fiesta25 zubauen aber wieder aufgehört (das liebe geld wurde knapp, arme schüler halt )

[Lonzo]

Nur ganz kurz, da ich gerade mit dem Bau von mit 4 paar Fiesta 25 beschäftigt bin. Die Fiesta 25 lässt sich schon verkaufen, zumindest die Gehäuse dafür.
„Das war wohl Nix mit dem kurzen Leben“!

Gruß, Lonzo

[andik]

Das war wohl Nix mit dem kurzen Leben

Dann ists ja gut.

[Anton]

Original geschrieben von Stephan-Strunz
anton ist eher für eine doppel tiw 250xs lösung

genau! ich denke was ne fiesta kann, das können mein tüdchen auch...

[Musik53]

Erfahrungsbericht DS4

Hallo, Visatonfreunde, als erstes möchte ich Euch herzlich begrüßen. Ich habe mich in diesem Forum angemeldet, um Euch einmal meine Erfahrungen mit der Passiv-Version DS 4 mitzuteilen. In der vergangenen Jahren habe ich viel bei Euch
mitgelesen. Es gibt ja sehr unterschiedlichen Meinungen über diesen Lautsprecher.

Für mich kann ich in Anspruch nehmen, diesen Lautsprecher sehr gut zu kennen,
da ich mit ihm seit über 4 Jahren Musik höre . Angefangen hat alles damit, das meine bessere Hälfte aus meinem Musikzimmer ein Esszimmer machen wollte und
die damalige Musikanlage im Wohnzimmer integriert werden sollte. Und, so meinte sie, ich solle mal überlegen, ob die Eminent nach standesgemäße seien.

Bitte? Meine geliebten Magnetflächenstrahler LFT 4 und LFT 8, untergebracht in einem „Gehäuse“, sollen nicht mehr gut genug sein? Und was wird aus meinem SUB 2 von B+M? Hmmm, wer jahrelang Flächenstrahler gehört hat, wird vielleicht nachvollziehen können, was mir da genommen werden sollte. Nein, das habe ich dann doch nicht zugelassen.

Nachdem wir umgestellt haben, bemerkte ich, dass meine LFT`s nicht wie gewohnt klangen. Kein Wunder, diese bündeln sehr stark
und man braucht viel Zeit, Geduld und Erfahrung, sie so aufzustellen, dass sich ein zufriedenes Klangbild ergibt. Irgendwie fehlte ihnen die Frische. Kurz – es gefiel mir mir nicht mehr so gut. Nun waren die Dinger auch recht breit und nahmen viel Platz ein, was im Musikzimmer nicht unbedingt auffiel.

Wie war das mit dem Frauenfaktor? Richtig, es dauerte nicht lange, da wurde das auch von ihr angemerkt. Nun, durch meinen hohen Anspruch fiel mir nun die Entscheidung, mir etwas Neues zuzulegen, etwas leichter. Also suchte ich nach einem geeigneten Partner für meine Yamaha MX 10000.

Ich kaufte mir in der Bucht eine JM-Lab. Sie sahen wunderschön aus (hoher Frauenfaktor), aber klanglich, vor allem im Bass, überzeugten sie mich nicht. Emotionslos, keine Einheit, kein Wohlfühlfaktor, so habe ich sie seinerzeit empfunden. Soll ich meine LFT`s wieder aus der Garage holen? Ja, sie waren wesentlich emotionaler und im Zusammenspiel mit dem SUB
wirklich eine andere Liga.

Nach einigen Diskussionen kamen wir zu der Entscheidung, die JM-Lab zu verkaufen. Dies ging relativ schnell, da sie zu diesem
Zeitpunkt als hervorragend getestet wurden. (Dazu gibt es aber von mir jetzt keinen Kommentar)

Und schon wenige Tage später sollte es zu einer wunderbaren Begegnung mit der DS4 kommen. Das glaube ich jetzt nicht, in der Bucht bot jemand LS an, von denen ich noch nie etwas gehört habe. Wunderschön sahen sie aus (zumindest von vorne), die Form, die Anordnung der Chassis usw. . Allerdings waren die Seiten doch sehr mitgenommen. Das Furnier, das keines mehr war etc.. Natürlich kannte ich Visaton aus der Zeit, als ich noch selber Boxen gebaut habe.

Aber eine DS4? Also, rein ins Internet und Infos einholen. Aber was nutzen alle Infos über die Aktivversion? Nichts, also es geht nichts über das Hören.
Gesagt, getan. Ich ließ sie zum Hörtest anliefern. Nachdem der Schweiß gewichen war (immerhin 65 KG/Stck.) standen sie da, wo vorher meine LFT`s standen. Schon die ersten Klänge zeigten das Potential auf, dass diese LS haben. Mein erster Eindruck war sehr gut. Sie klangen völlig anders als meine Magnetostaten und sie erschienen mir wesentlich frischer und neutraler. Aber, da geht noch viel mehr, dachte ich mir und traf die Entscheidung, diese Lautsprecher zu kaufen.

Zuerst sollte die DS 4 optisch auf Vordermann gebracht werden. Ich ließ sie also in Hochglanz schwarz lackieren und verpasste ihr eine schöne Frontbekleidung. Jetzt wirkt sie noch Figur betonter. Wie war das mit dem Frauenfaktor? Trotz der beachtlichen Ausmaße findet meine Frau sie auch heute noch wunderschön.

Einen Sub, nein , den brauchte ich nicht mehr. Also habe ich ihn verkauft. Doch bei der DS4 fehlte mir etwas. Es kam doch alles super rüber, die Bühne war großartig, die Bässe waren angemessen, die Mitten und Höhen klangen brilliant ohne aufdringlich zu sein. Sie klangen aber nicht homogen. Es war keine Einheit, es fehlte mir die Musikalität. Das, was meine Eminent auszeichnete, fehlte mir.

War es nur die jahrelange Gewohnheit? Wie mache ich jetzt weiter? Da standen sie jetzt, die Eminent waren weg und der Sub auch. Ein Zurück gab es nicht. Und ehrlich – bei aller Wertschätzung der Visaton-Produkte - wer sollte für eine DS4, die keiner kannte, das zahlen, was ich investiert habe? Niemand; zumindest nicht zu diesem Zeitpunkt.

Das Musikhören wurde für eine gewisse Zeit eingestellt. Dieser Zustand konnte aber nicht so bleiben. Also ging mein Blick nach vorne. Schließlich gehört das Musikhören zu unserem unverzichtbaren Vergnügen. Jetzt war die Elektronik dran. Ausgemistet wurden die Krell KSP 7 b und die Yamaha MX 10000. Diese
Kombi harmonierte mit den Flächenstrahlern sehr gut, aber eben mit der DS 4
nicht so, wie ich mir das gewünscht hätte.

Wieder in der Bucht fand ich eine Metaxas Marqui II – Vorstufe. Die Enttäuschung folgte auf dem Fuße. Es war ein glatter Schrotthaufen. Gleichspannung an den Ausgangsbuchsen! Hilfe, wer kann die denn reparieren? Gott sei dank fand ich jemanden, der Herrn Metaxas persönlich kennt und sich mit den Geräten bestens auskennt. Wieder einige Wochen Pause mit dem Hören. Der gute Herr Professor restaurierte die Marqui und seither spielt sie ohne eine Mucke prächtig auf.

Sehr schnell und ausgesprochen musikalisch. Genau so, wie ich mir eine gute Vorstufe vorstelle . Mir gefällt sie jedenfalls viel besser als eine Burmester 785 oder ML 38 oder Kebschul 150.
Jetzt fehlte noch die passende Endstufe. Der Metaxas-Kenner bot mir eine Solitäre III – ebenfalls von ihm hervorragend revidiert – an. Nun hatte ich eine Kombi, die sehr gut zur DS 4 passen sollte.

Und tatsächlich, sie klang nun annähernd so, wie ich es mir vorstellte. Die Musikalität hat enorm zugenommen. Hervorzuheben ist die
hammermäßige Dynamik. Aber es stimmte mich noch nicht zufrieden. Immer noch
fehlte mir ein wenig mein Wohlfühlfaktor.

Familie, Freunde, Nachbarn, alle konnten nicht nachvollziehen, was ich denn hätte. Naja, vielleicht sind meine Ansprüche zu hoch, oder doch nicht?

In Hamm hörte ich mit meinem Schwager eine B&W. Groß war die und teuer. Meine mitgebrachten CD's klangen gut, aber nicht so, wie mit der DS 4. Ja, ich weiß, solche Vergleiche hinken, aber etwas Gutes hatte es: Ich war auf dem richtigen Weg. Ich sah dort LS-Kabel, ganz flach, und ebenfalls sehr teuer.
Dann sah ich durch Zufall ähnliche Kabel im Web, fuhr zum Händler hin, und kaufte Bi-Amping-Kabel für schlappe 30,00 EUR. Flach, aber nicht teuer.

Zwischenzeitlich las ich hier im Forum Eure Diskussionen bezüglich der DS 4. Von „eine Passivversion der DS4 geht gar nicht“ bis zu „der Bass ist zu stark“. Aber so zu Unrecht sollten die Anmerkungen nicht sein. Ich beschloss also, die DS 4 im Bi-Amping zu betreiben. Kabel dafür hatte ich ja bereits.

In der Bucht angekommen, beschaffte ich mir 2 AVM Monos. Nun befeuerten die Monos die Bässe und die Solitäre den Mittel- Hochtonbereich. Was ich hörte, war zwar gut, aber zu basslastig. Also entfernte ich die vom Professor hergestellten Dämpfungsglieder, die sich an den Eingängen der Solitäre befanden. Nachgemessen ergaben sich Widerstandswerte von 4,7 K seriell und 1,2 K parallel. Nein, diese Dämpfung war eindeutig zu hoch. Oder sollte eine passive Dämpfung erfolgen? Nein, aus meinen Erfahrungen heraus hätte das keinen Sinn gemacht.

Also, für den 1,2 K einen10 K rein. Und das Ergebnis? Einfach nur klasse. Offensichtlich habe ich alles richtig gemacht. Die Musik machte einfach nur Spaß. Ja, so habe ich mir das vorgestellt. Die Bässe kommen abgrundtief, die Bühne, die
Musikalität, die Dynamik, alles phantastisch, kurzum, so habe ich Musik zu Hause noch nicht erlebt. Natürlich habe ich fast meine ganze Plattensammlung gehört.

Ich entdeckte Dinge auf den CD`s die ich so noch nie gehört habe, so dass meine Hände feucht wurden und eine Sucht einsetzte: Mehr davon. Aber das sollte es noch nicht gewesen sein. Gibt es noch eine Steigerung?

Diesmal nicht in der Bucht fand ich eine Röhrenendstufe Canary-Audio CA 100. Aber Röhre und Transistor? Viele sagen, das wird nie funktionieren. Aber ich wäre nicht ich, wenn ich das nicht selber herausfinden würde. Also, ab ins Auto, 450 KM hin und zurück und ein wirkliches Prachtstück im Gepäck.

Da steht sie nun, befeuert den Mittel/Hochtontrakt und Ihr könnt es nun glauben oder nicht: Sie harmoniert mit ihren Transe-Partnern hervorragend und bringt unglaublich schöne Klangfarben ins Musikgeschehen. Für die DS 4 ist meine Kombination der absolut ideale Spielpartner. Die produzierte Musik ist – für mich – außergewöhnlich. Einfach nur geil. Das ist das Beste, was ich je gehabt habe.

An dieser Stelle danke an den, der die Passiv-Version gebaut hat, und danke an die vielen, die hier nützliche Hinweise gegeben haben. Das Musikhören ist nur noch phantastisch und mit Worten nicht zu beschreiben. Den Kauf der DS 4 habe ich - aus heutiger Sicht - nicht bereut.

Als Fazit möchte ich feststellen: Die DS4 ist ein Ausnahmelautsprecher und braucht
den Vergleich mit anderen Standboxen des gehobenen Preissegmentes nicht zu scheuen. Allerdings benötigt man sehr viel Geduld und Ausdauer, die Passivversion in den Griff zu bekommen. Neben der richtigen Aufstellung fordert sie erstklassige Elektronik und unbedingten Bi-Amping-Betrieb. Neulich sagte unser Chorleiter: „.....Und wer einmal die Chance oder das Glück hat bei …. Musik hören zu dürfen, der wird dies nie vergessen“. Gibt es ein schöneres Kompliment für die DS4, die es als Passiv-Version doch nie wirklich gegeben hat..... .

[Edgard]

Erfahrungsbericht DS4

Hallo, Musik53.

Prachtig beschreven, knap.

Groeten.
Edgard