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Impulskompensierte Compound-Alternative?

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  • poor but loud
    Registrierter Benutzer
    • 09.11.2006
    • 546

    Impulskompensierte Compound-Alternative?

    Bekanntlich erfolgt die Bewegung von Tieftöner-Schwingspulen asymmetrisch, vor allem bei größeren Auslenkungen. Unter anderem deshalb gibt es die Compound-Bauweise, die in dieser Beziehung folgende Vor- und Nachteile zu bieten hat:

    Bewegt sich die eine Membrane stärker als die andere, so ist es bei der nächsten Halbwelle gerade umgekehrt, so dass der Durchschnittswert zwischen Außentreiber-Membranbewegung und Innentreiber-Membranbewegung symmetrisch verläuft.

    Jedoch bleibt eine leichte Asymmetrie erhalten, weil die Membrane des Außentreibers die Schallabstrahlung des Innentreibers abschirmt. Die Membranbewegung des Außentreibers geht also stärker in das akustische Ergebnis ein, so dass es besser wäre, wenn eine weiter gehende Symmetrierung der Membranbewegung erzielbar wäre.

    Das Koppelvolumen wirkt sich ansatzweise wie eine Verklebung der beiden Membranen miteinander aus, so dass die in Punkt 2 geforderte Symmetrierung teilweise erreicht wird.

    Einige Firmen wie z. B. Revox haben jedoch noch eine andere Lösung für dieses Problem angewendet: Akzeptiert man einen gegenüber der Compound-Bauweise vierfachen Volumenbedarf, so kann man die beiden Treiber akustisch parallel statt in Reihe schalten. Dadurch wird bei gegebenem Materialeinsatz die Membranfläche verdoppelt und der Leistungswirkungsgrad vervierfacht. Um jedoch auch hier den in Punkt 1 genannten Vorteil zu erhalten, ist es erforderlich, dass bei einem der Treiber die Membranvorderseite und beim anderen das Magnetsystem nach außen zeigt. Die in Punkt 2 und 3 genannten Wirkungen fallen weg, so dass sich unter dem Strich in etwa dieselbe Wirkung ergeben sollte wie bei einem Compound-System.

    Besonders schön finde ich, dass bei geschickter Anordnung der Treiber sogar eine Impulskompensation möglich ist. Ich habe das mal aufgezeichnet:



    Theoretisch gelingt die Impulskompensation hier sogar besser als beim Phlogiston-Aktivsubwoofer, weil die Treiber achsensymmetrisch angeordnet sind und die bei einer lediglich drehsymmetrischen Anordnung auf das Gehäuse einwirkenden Scherkräfte somit entfallen.

    Von Nachteil ist bei derartigen Systemen allerdings die unterschiedliche Laufzeit zwischen Schallwand- und Rückwandtreiber. Deshalb sollten sie nur bei sehr tiefen Frequenzen parallel laufen. Bei einer Reihenschaltung der Treiber sollte also der Rückwandtreiber kapazitiv überbrückt werden. Außerdem sollten die Treiber durch Parallelschaltung von Hochlastwiderständen grob impedanzlinearisiert werden, weil die Impedanzkorrekturglieder (ich habe sie der Übersicht halber weggelassen) nur auf die Reihenschaltung zweier Treiber und nicht auf einen einzelnen Treiber wirken dürfen, da sonst auch sie in Reihe geschaltet sind und sich somit eine unerwünschte Wechselwirkung zwischen ihnen ergibt.

    Alternativ habe ich die Möglichkeit der Parallelschaltung vorgesehen, die unterhalb einer gewissen Frequenz zu größerer Leistungsaufnahme und entsprechend größerem Schalldruck führt. (Hier können jedem einzelnen Treiber Impedanzkorrekturglieder parallel geschaltet werden.) Mir ist klar, dass man den Rückwandtreiber sehr sanft trennen muss, um Interferenzen mit dem Schallwandtreiber zu verhindern. Manche Hersteller bauen deshalb zwei Tiefpässe mit unterschiedlicher Trennfrequenz und unterschiedlicher Flankensteilheit ein, so dass ab einer gewissen Frequenz das tiefer getrennte Chassis sogar lauter ist als das höher getrennte. Das ist natürlich nicht im Sinne des Erfinders. Deshalb gibt es Hersteller, die bei Filtern ungeradzahliger Ordnung die „oberen“ Pole beider Chassis über eine große Spule verbinden und das Ganze über ein einheitliches Filter betreiben. Im Durchlassbereich des „Hauptfilters“, wo dessen Flankensteilheit also 0 dB/Okt. beträgt, wird das eine Chassis linear und das andere mit 6 dB/Okt. versorgt. Im Übergangsbereich ist die Flankensteilheit für beide Chassis gleich, weil die beiden letzten Spulen wie eine einzige besonders große Spule wirken.

    Dies müsste bei einem Filter zweiter Ordnung sehr ähnlich funktionieren, mit dem Unterschied, dass das tiefer getrennte Chassis im Sperrbereich des „Hauptfilters“, wo es ohnehin wesentlich leiser als das andere Chassis ist, mit 18 dB/Okt. statt mit 12 dB/Okt. abfällt.

    Wie beurteilt Ihr ein solches Konstrukt? Hat jemand Erfahrungen damit?

    Was mir besonderes Kopfzerbrechen bereitet: Wenn die Schallwand 14 cm breiter ist als der Membrandurchmesser und wenn ich das hintere Chassis 10 cm tief versenke, legt der Schall des Rückwandtreibers (10 ^ 2 + (14/2) ^ 2) ^ 0,5 = 149 ^ 0,5 = ca. 12 cm bis zur Rückwandkante zurück. Von dort bis zur Schallwand sind es noch einmal ca. 42 cm, so dass der Laufzeitunterschied 54 cm beträgt, wenn man neben dem Montageflansch des Rückwandtreibers keine Löcher in die Seitenwände bohrt. Bei einer zulässigen Phasendifferenz von 30 ° ergibt das eine Frequenz von c * 30/360/0,54 m = 340/12/0,54 Hz = 600/12 Hz = 50 Hz. Mit anderen Worten, der Rückwandtreiber muss bereits bei 50 Hz abgekoppelt werden.
    Moden kommen und gehen. Manche Moden kommen sogar wieder. Nur die Raummoden sind unsterblich.
  • GabbaGandalf
    Registrierter Benutzer
    • 22.10.2004
    • 1851

    #2
    normalerweise ist die impulskompensation bei compoundgehäusen nur ein netter nebeneffekt, compound wird hauptsächlich zur volumenreduktion gebaut.

    das was du beschreibst, ist ein normales, impulskompensiertes gehäuse und hat mit compoundgehäusen nicht mehr viel gemein.

    ich denke dass man das konstrukt schon etwas höher als 50 hz betreiben kann, ich würde aber unter 100 hz bleiben, die leichte phasenverschiebung zwischen vorder-und rückwandtreiber wird sich wahrscheinlich als leichter pegelverlust bemerkbar machen. das ist aber vermutlich kaum hörbar, zumindest auch nicht schlimmer als die phasenverschiebung die aus dem abstand von tief-und mitteltöner entsteht.

    ich würde beide treiber gleich beschalten, ich denke nicht, dass eine unterschiedliche beschaltung hier vorteile bringt.

    alles in allem denke ich dass das ein interessantes konstrukt ist, mit dem man sicher gut die klanglichen auswirkungen einer impulskompensation testen kann.
    wer rechtschreibefehler findet darf sie behalten!

    Kommentar

    • Der_Axel
      Registrierter Benutzer
      • 30.04.2003
      • 606

      #3
      Compound

      Hallo poor but loud,
      ==============
      bei allem Respekt vor Deiner recht umfangreichen Arbeit hast Du doch, wie ich meine einiges Missverstanden, falsch interpretiert oder verwechselt. Ich versuche es mal stichpunktartig:

      Bekanntlich erfolgt die Bewegung von Tieftöner-Schwingspulen asymmetrisch, vor allem bei größeren Auslenkungen. Unter anderem deshalb gibt es die Compound-Bauweise, die in dieser Beziehung folgende Vor- und Nachteile zu bieten hat:
      Wie Gabba bereits richtig anmerkte war das einzige Ziel der Compound-Anordnung die Volumenersparnis. Zwei gleiche Treiber werden dabei gewissermaßen zu einem, mit anderen Parametern, speziell Vas wird dabei etwa halbiert, und fs wird auch etwas kleiner, da sich zu den Membranmassen noch die Masse der eingeschlossenen Luft addiert.
      Bewegt sich die eine Membrane stärker als die andere, so ist es bei der nächsten Halbwelle gerade umgekehrt, so dass der Durchschnittswert zwischen Außentreiber-Membranbewegung und Innentreiber-Membranbewegung symmetrisch verläuft.
      Es gab mal Ansätze, die Chassis mit den Membranen gegeneinander zu verschrauben um diese Effekt zu erreichen. Da es sich dabei aber um typische Bassanwendungen handelt, und besagte Effekte erst im höherfrequenten Bereich - oder dort, wo die Membranen zu Partialschwingungen aufbrechen - auftreten ist das marginal und bleibt unhörbar.
      Jedoch bleibt eine leichte Asymmetrie erhalten, weil die Membrane des Außentreibers die Schallabstrahlung des Innentreibers abschirmt.
      Die beiden Membranen sind über die Luftpolstersteife straff bewegungsgekoppelt und sollten sich im Bassbereich exakt gleich bewegen (unabhängig ob die Chassis Membran gegen Membran oder Membran gegen Magnet gekoppelt sind. Die innere Membran strahlt dabei Schall nur mit ihrer Rückseite in das Gehäuse. Die Luft zwischen den Membranen wird einfach verschoben. Erst wenn die Frequenzen so hoch werden, dass diese mit ihren Wellenlängen in den Volumen zwischen den Membranen passt wird chaotisch.
      Die Membranbewegung des Außentreibers geht also stärker in das akustische Ergebnis ein, . . . .
      Nein, Nur die äußere Membran macht Schall.
      Einige Firmen wie z. B. ........ Akzeptiert man einen gegenüber der Compound-Bauweise vierfachen Volumenbedarf, so kann man die beiden Treiber akustisch parallel statt in Reihe schalten.
      Somit haben wir es ganz klar nicht mehr mit Compound zu tun !!

      Ab hier geht es also nicht mehr um Compound:
      Von Nachteil ist bei derartigen Systemen allerdings die unterschiedliche Laufzeit zwischen Schallwand- und Rückwandtreiber. Deshalb sollten sie nur bei sehr tiefen Frequenzen parallel laufen.
      Wie meinst Du das? Die Treiber müssen so angeschlossen werden, dass die Membranen gleichzeitig aus dem Gehäuse herraus oder hinein wandern, dann gibt es absolut keine Laufzeitprobleme (im Bassbereich!).
      Bei einer Reihenschaltung der Treiber sollte also der Rückwandtreiber kapazitiv überbrückt werden. Außerdem sollten die Treiber durch Parallelschaltung von Hochlastwiderständen grob impedanzlinearisiert werden, weil die Impedanzkorrekturglieder (ich habe sie der Übersicht halber weggelassen) nur auf die Reihenschaltung zweier Treiber und nicht auf einen einzelnen Treiber wirken dürfen, da sonst auch sie in Reihe geschaltet sind und sich somit eine unerwünschte Wechselwirkung zwischen ihnen ergibt.
      Ganz wilde Theorien, die ich zwar anzweifele, aber nicht versucht habe, diese wirklich zu verstehen. Auf jeden Fall sollten die beiden Treiber nicht unterschiedlich gefiltert werden, da sonst zusätzliche Phasenprobleme auftreten.
      Bei einer zulässigen Phasendifferenz von 30 ° ergibt . . . . .
      Wieso ist eine Phasendifferenz von 30° zulässig? Siehe oben.
      Ein Bass vorne in der Box und einer hinten (oder auch rechts und links) addieren ihre Basspegel unproblematisch, da ja beide versuchen kugelförmig abzustrahlen - aber nur, wenn beide auch den gleichen Frequenzbereich - gleichsinnig - wiedergeben. Ansonsten sorgen die unterschiedlichen Filter für Phasensalat.
      Gruß,
      Der_Axel


      ===========================
      Music is Art -- Audio is Engineering
      ===========================

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      • andi_m
        Registrierter Benutzer
        • 26.09.2004
        • 1435

        #4
        Hallo

        Das sieht aus wie eine 3,5 Wege Box.
        Wahrscheinlich wurde der Hintere Bass nur versetzt um die Phase einigermassen anzupassen.

        Gruss Andi_m
        Spannungsabfall ist kein Sondermüll

        Wenn du nicht helfen kannst dann störe
        dabei sein ist alles
        (Zitat: Jürgen von der Lippe)

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        • poor but loud
          Registrierter Benutzer
          • 09.11.2006
          • 546

          #5
          Dass die Compound-Bauweise zu einer Volumenverringerung führt, ist mir schon klar. Aufgrund der endlichen Schalldichtigkeit der Membranen und erst recht der Sicken müsste aber der Innentreiber zum akustischen Ergebnis beitragen, wenn auch nicht annähernd in demselben Maße wie der Außentreiber.

          Eine starre Kopplung halte ich ebenfalls für nicht gegeben, da das Volumen in der Koppelkammer keine unendlich hohe Federsteife hat. Alles andere würde ja bedeuten, dass bei Boxen mit sehr geringem Nettovolumen die Bassmembrane praktisch an der Rückwand festklebt. Eine Box wie z. B. die Kallisto würde dann unterhalb des Kilohertz-Bereichs keinen Schall mehr abstrahlen.

          Was meine Zeichnung anbetrifft: Vom hinteren Bass hat nur die Membranrückseite Kontakt zur Außenluft, denn die Vorderseite arbeitet auf ein geschlossenes Volumen. Die Idee beruht mehr oder weniger auf einem von Bernd Timmermanns konstruierten Dipol: Da befinden sich 2 Tieftöner auf derselben Achse, aber beide Membranen zeigen in dieselbe Richtung, und einer der Tieftöner ist verpolt. Da sich die Membranen in entgegengesetzte Richtungen bewegen, wird die auf das Gehäuse wirkende Beschleunigung minimiert. Timmermanns behauptet ferner, dass der bei nur einem Tieftöner asymmetrische Membranhub ziemlich gut ausgemittelt wird, weil sich die eine Schwingspule in den Luftspalt hinein und die andere aus ihm heraus bewegt. Letzteres wurde auch schon bei kommerziellen Konstruktionen so gemacht, z. B. bei der Revox Agora B. Stereo hat diese Box vor über 20 Jahren getestet und dort genau dasselbe behauptet.

          Es wäre wirklich schön, wenn einige User weniger spekulieren und stattdessen mal die Eingangsposts eines Threads aufmerksam durchlesen könnten, ansatt alles mögliche hineinzuinterpretieren.

          Was die 30-Grad-Regel anbetrifft: Die stammt aus Hobby HiFi, ich glaube, es war die Ausgabe 1/2000. Es ging um eine Konstruktion des Chassisherstellers Dynavox (nicht mit dem gleichnamigen Fertigboxenhersteller zu verwechseln). Dort war der einzige Tieftöner seitlich angeordnet, und für "Rückversetzungen" der Chassis wurde eine Phasenverschiebung von 30 ° bei der Trennfrequenz als Obergrenze angesetzt.

          Wenn ich in einer Fachzeitschrift etwas lese, habe ich immer die Befürchtung, dass da etwas dran ist. Und dann versuche ich meine Lautsprecher so zu konstruieren, dass möglichst wenige Konstruktionsregeln verletzt werden.
          Moden kommen und gehen. Manche Moden kommen sogar wieder. Nur die Raummoden sind unsterblich.

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          • andi_m
            Registrierter Benutzer
            • 26.09.2004
            • 1435

            #6
            Hallo

            Deine beiden Weichen verursachen Phasenverschiebungen. Je unterschiedlicher die Trennung werden soll desto schlimmer ist die Phasendrehung.
            Wenn ein Chassis so asymmetrisch schwingt das es durch ein zweites kompensiert werden muss gehört es in den Müll und nicht in eine HiFi-Box.
            Wenn ein Chassis auf der Rückseite verbaut wird kann es zur Impuskompensation oder zu einer art Dipol geschaltet werden. Dies sind aber grundlegend andere Konstrukte. Beide haben aber mit Compound-Bauweise nichts gemeinsam.
            Bei einer Compound-Bauweise ist das Koppelvolumen gegenüber des Arbeitsvolumen so klein das eine Federwirkung annähernd null ist. Die Schallerzeugung funktioniert genauso wie bei Chassis mit doppelter Schwingspule.

            Gruss Andi_m
            Spannungsabfall ist kein Sondermüll

            Wenn du nicht helfen kannst dann störe
            dabei sein ist alles
            (Zitat: Jürgen von der Lippe)

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            • poor but loud
              Registrierter Benutzer
              • 09.11.2006
              • 546

              #7
              Original geschrieben von andi_m
              Wenn ein Chassis so asymmetrisch schwingt das es durch ein zweites kompensiert werden muss gehört es in den Müll und nicht in eine HiFi-Box.
              Schade, dass man in der Preisklasse bis 150 Euro nur Chassis findet, die als Sondermüll einzustufen sind, wie zum Beispiel den Visaton GF 250, den Mivoc AWX 184 (aus dem oben erwähnten Dipolsubwoofer "DiSub 18/2", siehe HH 3/2006, S. 23, linke Spalte, dritter Block; dort sind meine Gedankengänge zu der von mir geplanten Konstruktion aufgeführt) oder den alten Revox-Tieftöner.

              Original geschrieben von andi_m
              Wenn ein Chassis auf der Rückseite verbaut wird kann es zur Impuskompensation oder zu einer art Dipol geschaltet werden. Dies sind aber grundlegend andere Konstrukte.
              Man kann auch beides kombinieren. Außerdem lässt sich die Impulskompensation auch bei geschlossenen und Bassreflex-Boxen anwenden, siehe HH 6/2007, Rubrik "In letzter Minute", Seite 80: Hier stellen Thel Audioworld und Jean Audio ihre gemeinsame Entwicklung "Vita" (übrigens mit Visaton-Bestückung) vor.

              Original geschrieben von andi_m
              Beide haben aber mit Compound-Bauweise nichts gemeinsam.
              Ja. Und?
              Moden kommen und gehen. Manche Moden kommen sogar wieder. Nur die Raummoden sind unsterblich.

              Kommentar

              • 20Hertz
                Registrierter Benutzer
                • 05.09.2004
                • 1050

                #8
                Original geschrieben von poor but loud
                Schade, dass man in der Preisklasse bis 150 Euro nur Chassis findet, die als Sondermüll einzustufen sind, wie zum Beispiel den Visaton GF 250, ...
                Wer sagt denn sowas? Kannst Du auch beweisen, daß ein GF250 asymmetrisch schwingt?


                Grüße
                Matthias

                Kommentar

                • poor but loud
                  Registrierter Benutzer
                  • 09.11.2006
                  • 546

                  #9
                  Original geschrieben von 20Hertz
                  Wer sagt denn sowas?
                  Andi_m schreibt: "Wenn ein Chassis so asymmetrisch schwingt das es durch ein zweites kompensiert werden muss gehört es in den Müll und nicht in eine HiFi-Box."
                  Wobei "muss" ein relativer Begriff ist. Beim Phlogiston-Aktivsubwoofer wurde es so gemacht, und der war mit dem GF250 bestückt.

                  Original geschrieben von 20Hertz
                  Kannst Du auch beweisen, daß ein GF250 asymmetrisch schwingt?
                  Nein, kann ich nicht. Wenn jeder nur noch über das reden würde, was er selbst nachgeprüft hat, würde sich ein lähmendes Schweigen über diese Welt senken.

                  Irgendwo habe ich mal gelesen, dass Chassis mit Überhangspule generell asymmetrisch schwingen.
                  Moden kommen und gehen. Manche Moden kommen sogar wieder. Nur die Raummoden sind unsterblich.

                  Kommentar

                  • andi_m
                    Registrierter Benutzer
                    • 26.09.2004
                    • 1435

                    #10
                    Hallo

                    Gehen wir mal davon aus das eine leichte Asymetrie vorhanden ist. Ob hörbar oder nicht sei jetzt mal dahingestellt.
                    Wodurch entstehen diese?
                    Eigendlich durch Fehler in der einspannung wenn die Schwingspule nicht richtig zentriert ist.
                    Wie kommt das?
                    Durch Toleranzen in der Fertigung.
                    Will man diese jetzt kompensieren braucht man zwei Chassis mit dem gleichen Fehler. Nur so kann man ihn kompensieren.

                    Wenn zwei Chassis unterschiedliche Fehler aufweisen können die sich ja nicht aufheben sondern produzieren andere neue Fehler.

                    Gruss Andi_m
                    Spannungsabfall ist kein Sondermüll

                    Wenn du nicht helfen kannst dann störe
                    dabei sein ist alles
                    (Zitat: Jürgen von der Lippe)

                    Kommentar

                    • poor but loud
                      Registrierter Benutzer
                      • 09.11.2006
                      • 546

                      #11
                      Ja, natürlich. Die Leute von der Selbstbau-Presse sind ja auch alle blöd. Warum versuchen sich denn Leute wie Bernd Timmermanns an einer Kompensation der Asymmetrie, wenn das sowieso alles Quatsch ist? Ich sehe einen wichtigen Grund für die Asymmetrie darin, dass sich hinter der vorderen Polplatte ein Magnet befindet und vor ihr nicht. Damit ist die Magnetstruktur zwar ein drehsymmetrisches Objekt mit der Polkernachse als Symmetrieachse, aber kein spiegelsymmetrisches mit der vorderen Polplatte als Symmetrieebene.
                      Moden kommen und gehen. Manche Moden kommen sogar wieder. Nur die Raummoden sind unsterblich.

                      Kommentar

                      • Farad
                        Registrierter Benutzer
                        • 09.09.2001
                        • 5775

                        #12
                        Hallo.
                        ja, natürlich. Die Leute von der Selbstbau-Presse sind ja auch alle blöd.
                        nein. Aber sie tun doch einiges dafür, die Entwicklung von Lautsprecherboxen so "magic" wie möglich zu halten. Womit würde man Jahrgänge der Zeitschriften füllen, wenn man in fünf Ausgaben erklären würde, wie man gute Konstruktionen erstellt?

                        -> Mit Meßsystemen wie beispielsweise Audio Precision läßt sich die Asymmetrie von Lautsprecherantrieben sehr gut aufzeigen. In der Praxis spielt sie bei Hifi-üblichen Pegeln eine untergeordnete Rolle und braucht bei der Konstruktion nicht berücksichtigt zu werden.

                        farad

                        Kommentar

                        • 20Hertz
                          Registrierter Benutzer
                          • 05.09.2004
                          • 1050

                          #13
                          Original geschrieben von poor but loud
                          Nein, kann ich nicht. Wenn jeder nur noch über das reden würde, was er selbst nachgeprüft hat, würde sich ein lähmendes Schweigen über diese Welt senken.
                          Ich halte es zwar lieber wie Dieter Nuhr, aber egal.

                          Diesen Thread kennst Du?
                          http://www.visaton.de/vb/showthread....ighlight=klirr

                          Wer wiederholt die Versuche mit zwei GF250?

                          Wie schon gesagt wurde, entstehen Asymmetrien durch schlampiges Zusammenbauen der Lautsprecher. D.h. wenn die Schwingspule nicht sauber in der 0-Lage zentriert wurde, oder wenn die Aufhängung Asymmetrien aufweist. Bei den Visaton-Lautsprechern, die ich bisher in den Händen hatte, war das aber noch nie ein Thema.


                          Grüße
                          Matthias

                          Kommentar

                          • Gast-Avatar
                            tiki

                            #14
                            Hallo,
                            nicht nur, denn der allgemein verwendete Tauchspulantrieb, zumal meist Überhang, ist per se asymmetrisch, schon allein Bxl über X, sofern signifikante Auslenkungen und Ströme ins Spiel kommen, von Le(X) ganz zu schweigen. Die erwähnten Aufhängungsasymmetrien und die Box (auch schon im Forum behandelt) gesellen sich dazu. Da muß ich doch schon wieder auf die Klippelveröffentlichungen verweisen. Holt Euch (wenigstens) das Plakat "Loudspeaker Nonlinearities", studiert und begreift es und Ihr werdet schlauer!
                            Ein in zumindest dieser Beziehung symmetrisches Chassis wurde kürzlich hier erwähnt.
                            Gruß, Timo

                            Kommentar

                            • poor but loud
                              Registrierter Benutzer
                              • 09.11.2006
                              • 546

                              #15
                              Original geschrieben von 20Hertz
                              Diesen Thread kennst Du?
                              http://www.visaton.de/vb/showthread....ighlight=klirr
                              Hey, interessant! (Ich glaube, die Frage nach meinem Lieblingssmiley ist jetzt auch hinreichend beantwortet: Natürlich der, der so dreinblickt, als hätte man ihm Drogen ins Getränk gemischt. )

                              Es ist natürlich auch so, dass nichts so heiß gegessen wird, wie es gekocht wird. Ich habe mal meine ersten Selbstbauboxen an einem voll aufgedrehten Receiver (ca. 55 W an 4 Ohm) mit deutlicher Bassanhebung gefahren und bei den Tieftönern einen Hub von mindestens +/- 5 mm beobachtet. In einem kleinen Zimmer ist das schon annähernd volle Hardrocklautstärke, und bereits die Lautstärke eines großen Sinfonieorchesters bewegt sich mitunter auf einem Niveau, auf dem das Gehör selbst schon Verzerrungen produziert. Ich habe unter diesen Umständen jedenfalls gar keine Missklänge wahrgenommen.

                              Andererseits: Bei manchen Fabrikaten kosten größere Membranen erhebliche, fast proportionale Aufpreise (dann allerdings oft mit annähernd verdoppeltem linearem Hub), also gibt es die Aufteilung der angestrebten Membranfläche auf 2 Chassis praktisch umsonst. Wer eine modisch schmale Schallwand anstrebt (ich denke an 2 Boxen à 2 Chassis zu 22 cm Korbdurchmesser, also insgesamt einem Subwoofer mit 38er Chassis (um 850 qcm) entsprechend), wird ohnehin für diese Aufteilung plädieren. Spätestens an diesem Punkt bedeutet weder die Impulskompensation noch die Linearisierung einen finanziellen Mehraufwand oder einen Mehraufwand an Volumen.

                              Außerdem gilt ja noch der alte Grundsatz "Man hört, was man misst".

                              Wer ohnehin lieber 2 kleine Chassis akustisch parallel schalten als 1 größeres verwenden will (
                              Moden kommen und gehen. Manche Moden kommen sogar wieder. Nur die Raummoden sind unsterblich.

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