Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Artikel zu Transmission-Line von 1987

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • VISATON
    Administrator
    • 30.09.2000
    • 4467

    Artikel zu Transmission-Line von 1987

    Vor genau 20 Jahren habe ich mal einen Artikel zum Transmissionline-Prinzip für das damals jährlich erscheinende Boxenbau-Sonderheft "Elektro Plus" geschrieben. Zufällig bin ich wieder darauf gestoßen und glaube, dass das heute noch für Anfänger interessant sein könnte. In diesem Artikel ist die Wirkungsweise einfach und anschaulich dargestellt. Damals war TL ganz groß in Mode. Die Boxen von Quadral (z.B. Vulkan, Titan) spielten dabei eine wichtige Vorbildrolle. Bei meinen Untersuchungen stellte ich aber gravierende Nachteile dieses Prinzips fest, die dazu geführt haben, dass wir später kaum Transmissionline-Boxen konstruiert haben, mit Ausnahme des TL-Sub, der eine spezielle Anwendung ist.
    Admin
  • harry_m
    Registrierter Benutzer
    • 16.08.2002
    • 6421

    #2
    Die Sache mit der Verringerung der Schallgeschwindigkeit im Gedämpften Gehäuse war mir immer schon suspekt. Aber es wird ja überall behauptet, deshalb nimmt man es eben so hin....

    Größenordnung, die hier gemessen wurde stimmt mit meinem unbewussten Empfinden jedoch sehr gut überein. Und schon hat man den Grund zu sagen: "das habe ich mir immer schon gedacht"...

    Friedemann, ich glaube das wäre ein guter Anfang für die Serie

    "Audio Mistbusters"

    (als Anlehnung an die "Mythen Zerstörer"... )
    Zwei Tragödien gibt es im Leben: nicht zu bekommen, was das Herz wünscht, und die andere - es doch zu bekommen. (Oscar Wilde)
    Harry's kleine Leidenschaften

    Kommentar

    • VISATON
      Administrator
      • 30.09.2000
      • 4467

      #3
      Diese Serie wäre nicht schlecht. Spontan fallen mir die Legenden der Vermeidung der stehenden Wellen bei schrägen Gehäusewänden oder der Klangvorteil der Hochtöner ohne Ferrofluid ein.
      Admin

      Kommentar

      • UweG
        Registrierter Benutzer
        • 29.07.2003
        • 5606

        #4
        Der Artikel muss viel Arbeit gemacht haben - eine erfrischend andere Qualität als oftmals in Zeitschriften u. ä. zu lesen.
        Boxsim ... wenn Lautsprechersimulation gelingen soll.

        Kommentar

        • PeterG
          Registrierter Benutzer
          • 12.06.2003
          • 1350

          #5
          Hallo,

          zu dem Thema hab ich nen interessanten link: http://home.planet.nl/~ulfman/

          Wenn ich das richtig verstehe "schenkt" man sich so die höherfrequenten Resonanzen.

          MfG
          Peter
          Meine Hornlautsprecher

          Kommentar

          • maha
            Registrierter Benutzer
            • 22.10.2001
            • 1664

            #6
            Hi!

            Vor 20 Jahren wurde ein zu öffnungskleines TML-Ende auch noch selten als Fehlanpassung identifiziert.

            Gruß, Überheblich-maha

            Kommentar

            • maha
              Registrierter Benutzer
              • 22.10.2001
              • 1664

              #7
              Hi!

              Vor 20 Jahren glaubte man noch den Knackes&Brüller Prospekten.
              Dabei enthält der im Eingangsposting erwähnte Aufsatz viel mehr Wahrheit....... allerdings auch etliche Fragen.

              Gruß, Blöd-maha

              Kommentar

              • TKsys
                Registrierter Benutzer
                • 04.11.2004
                • 90

                #8
                tja so ein Karlsongehäuse sieht schon faszinierend aus, nur hab ich nirgendwo gefunden welche Eigenschaften ein Chassie haben muss, um zum Karlson zu passen.

                Hat jemand dazu Hinweise?

                Gruß,
                TKsys

                Kommentar

                • maha
                  Registrierter Benutzer
                  • 22.10.2001
                  • 1664

                  #9
                  http://de.wikipedia.org/wiki/Karlsson_vom_Dach

                  Wende: Meinen 64er Saab 96 hat Eric Carlsson noch nie auf´s Dach gelegt!

                  Kommentar

                  • VISATON
                    Administrator
                    • 30.09.2000
                    • 4467

                    #10
                    Ja ja, der Karlson Coupler, auch so eine Legende! Mitte der 1980er Jahre ging das Gerücht um, dass das Ding einen Frequenzgang bis 20 Hz hätte. Neugierig haben wir das nachgebaut und waren maßlos enttäuscht. Natürlich kann man 20 Hz damit erzeugen aber nur mit -40 dB oder so. Das ist eine ganz normale Musikerkiste, bei der man viel Volumen verschenkt, weil man vorn die in ihrer Wirkung absolut rätselhafte "Gardine" mit der Vorkammer unterbringen muss. Soweit ich mich erinnere, sah man im Frequenzgang nur irgendwo zwischen 200 und 500 Hz eine Senke - sonst nix. Wir haben die Box sofort wieder zertrümmert. Geärgert haben wir uns, weil wir uns die Arbeit gemacht haben, obwohl man sich doch hätte überlegen können, dass so ein kurzer Vorbau mit Tiefbass nichts zu tun haben kann. Und bei höheren Frequenzen verursacht er nur Störungen. Aber der Ruf dieser Fehlkonstruktion ist legendär.
                    Admin

                    Kommentar

                    • Farad
                      Registrierter Benutzer
                      • 09.09.2001
                      • 5775

                      #11
                      Hallo Admin,

                      das ist eine lustige Geschichte, weil ich sie ganz ähnlich von einem anderen Hersteller kenne!

                      Im Bassbereich wirkt ohnehin nur die Bassreflexöffnung, im Mitteltonbereich resoniert der Vorhang irgendwie mit. Ein furchtbares Gedröhn und Geschepper, wie es eine Zeitlang von Bassisten wohl gewünscht war. Als Wiedergabebox absolut unbrauchbar, aber eben legendär!

                      farad

                      Kommentar

                      • Niwo
                        Registrierter Benutzer
                        • 15.07.2005
                        • 877

                        #12
                        Vor genau 20 Jahren habe ich mal einen Artikel zum Transmissionline-Prinzip für das damals jährlich erscheinende Boxenbau-Sonderheft "Elektro Plus" geschrieben
                        Und vor jetzt 71 Jahren (1936) hat Benjamin Olney den ersten Transmissionline Lautsprecher gebaut. Er hatte nur die Wände seiner Line ausgekleidet.
                        Im Jahr 1965 (also vor 42 Jahren) baute A.R. Bailey eine TML, die er komplett mit langfaseriger Wolle füllte. Hiermit ließen sich die Resonanzen wesentlich wirkungsvoller bedämpfen als mit der ausgekleideten Line. Die schallverstärkende Wirkung war dadurch natürlich wesentlich geringer, oder die Box musste entsprechend größer gebaut werden. Ideal wäre eine schwach bedämpfte TML, die aber diese Resonanzen trotzdem nicht abstrahlt.

                        Ich hatte auch immer den Eindruck, dass die Überhöhungen dem Klang wesentlich stärker schaden als das gefürchtete Transmissionline-Loch. Die Messungen von FH liefern den eindeutigen Beweis dafür.

                        Trotzdem hat z.B. BT bei seiner Flatline seine IHA´s auf das TL-Loch abgestimmt. Bei seinen späteren TML Konstruktionen sind die IHA´s aber dann auf die Resonanzen abgestimmt. Laut AJ-Horn lässt sich das TML-Loch auch mit IHA´s gar nicht bekämpfen. Sehr wohl aber die Resonanzen. Strenggenommen bräuchte man aber für jede Resonanz einen eigenen IHA. Besser wäre wohl eine Lösung, die die Resonanzen nicht absaugt, sondern kurzschließt.

                        Niwo
                        Ich baue schöne Boxentürme; Bässe massieren eure Seele, ich bin die Abrissbirne für die deutsche Szene! (Peter Fox)

                        Kommentar

                        • harry_m
                          Registrierter Benutzer
                          • 16.08.2002
                          • 6421

                          #13
                          Original geschrieben von Niwo
                          ... Besser wäre wohl eine Lösung, die die Resonanzen nicht absaugt, sondern kurzschließt.
                          Irgendwie kann ich nicht folgen. Kann sein, dass die Begriffe "absaugen" und "kurzschließen" hier nicht passen? Schlussendlich geht es doch um ein Resonanzsystem, welches davon abgehalten werden soll, auf der Resonanzfrequenz mitzuschwingen. Ob die Energie jetzt abgesaugt wird oder sonst noch was damit gemacht wird: die Resonanz als Eigenschaft bleibt. Mit allen daraus folgenden Konsequenzen. Und die sind nicht gut.

                          Um es überspitzt darzustellen: wenn man den verhunzten Frequenzgang einer TL mittels eines vorgeschalteten digitalen Filters "glätten" würde, bleibt immer noch die Tatsache, dass die Pfeife schwingt... Frequenzgang ist nicht alles.
                          Zwei Tragödien gibt es im Leben: nicht zu bekommen, was das Herz wünscht, und die andere - es doch zu bekommen. (Oscar Wilde)
                          Harry's kleine Leidenschaften

                          Kommentar

                          • Niwo
                            Registrierter Benutzer
                            • 15.07.2005
                            • 877

                            #14
                            Ich versuche mal, das was ich meine an einem Beispiel zu erläutern. Man nehme einen W250S eingebaut in eine 2,60m lange TML. Es ergibt sich in der Simu eine Linie wie folgt (schwarz): Die Resonanzen äußern sich in Peaks im FQ, Amplitudenminima (unten), und Impedanzspitzen (links).

                            Deutlich sind an der Membranamplitude (unten) die Resonanzen an den Minima zu erkennen.
                            Baut man nun einen 5l Grossen IHA mit einer Abstimmfrequenz von 160Hz ein, so ändert sich der FQ zur roten Linie.
                            Der Einfluß des IHA auf den Schall von der Membranvorderseite dürfte gering sein. Der rückwärtige Schall wird jedoch vom IHA aufgenommen, da er auf seiner Abstimmfrequenz schwingt. Er tritt also gar nicht mehr (oder sehr stark verringert) in die TML ein. Daher kann er ihre Resonanz auch nicht mehr anregen. Das entsprechende Amplitudenminimum verschwindet. Der Erfolg zeigt sich deutlich im FQ, müsste aber genauso im Wasserfalldiagramm zu sehen sein. Auch die Auswirkung auf die Impedanzspitzen ist deutlich zu sehen.
                            Grob vereinfacht kann man sagen: die Resonanz wird abgesaugt.
                            Natürlich kann man weitere IHA´s auf die Resonanzen bei 220, 280Hz usw. setzen. Was aber eben nicht funktioniert (zumindest in der Simu) ist, die Löcher bei 120 und 250Hz zu füllen, indem man den rückwärtigen Schall mittels eines IHA wegzunehmen versucht.

                            Niwo
                            Zuletzt geändert von Niwo; 07.02.2007, 11:48.
                            Ich baue schöne Boxentürme; Bässe massieren eure Seele, ich bin die Abrissbirne für die deutsche Szene! (Peter Fox)

                            Kommentar

                            • ukw
                              ukw
                              Registrierter Benutzer
                              • 25.03.2003
                              • 13

                              #15
                              Ich betrachte die TML als 1/4 Wellenresonator.

                              Abstimmfrequenz bis 20 Hz (Quadral Titan oder Teufel LT-7 oder LT-77)

                              Interessant in diesem Zusammenhang: Die Titan (MKI - IV) musste bis über 300 Hz raufspielen, da der PSM 120 nicht tiefer konnte. Selbst bei dem insgesamt niedrigen Wirkungsgrad des TT ging das nicht.
                              Teufel lies seine LT-/7 (77) nur bis 80 Hz laufen. Gigantische Bassspulen in der passiven Weiche

                              Durch die tiefe Trennung blieben Ihm die starken Einbrüche und Überhöhungen erspart. Allerdings wurde ein 4 Wege LS daraus - ein 155 mm Tief-Mittel-Ton musste her.

                              Schaut man sich die Funktionsweise eines Viertelwellenresonators an, so bin ich der Meinung, das es noch eine weitere Möglichkeit gibt eine - das Übertragungsverhalten betreffend - einigermaßen erträgliche Transmissionline zu bauen.

                              Treiber auf 1/3 der Linienlänge . Möglichst tiefe Trennung des Tieftöners in der Transmissionline => also unter 150 Hz . Vermindert man durch speziell Ausgebildete TL Kanäle den/ die Duckknoten im Übertragungsbereich des TT, so sollte eine wirkungsvolle Minderung der unerwünschten Resos möglich sein. Schafwolle hat an der Gehäusewand nichts verloren - in dem Bereich der Schnelleknoten finde ich die Haare der Deichtreter allerdings gut.

                              Ein großes Übel bleibt das Zeitverhalten der Transmissionlines. Sie steht nicht besser da, als andere Resonatorkonstrukte (Backload Horn, BR oder Bandpass.) Verzögerter Schall aus der Linie muss mit dem Direktschall des Treibers zusammen das Ursprungssignal ergeben => das ist unmöglich
                              Zuletzt geändert von ukw; 12.02.2007, 23:53.

                              Kommentar

                              Lädt...
                              X