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Impedanz 4 oder 8 Ohm - warum eigentlich?

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  • VISATON
    Administrator
    • 30.09.2000
    • 4506

    Impedanz 4 oder 8 Ohm - warum eigentlich?

    Frage an die Historiker unter uns: Bei Lautsprechern sind Impedanzen von 4 oder 8 Ohm Standard. Warum eigentlich? Warum nicht 5 oder 10 Ohm? Weiß das jemand?
    Admin
  • arnegger
    Registrierter Benutzer
    • 11.03.2004
    • 937

    #2
    vielleicht geht es auf das binäre system zurück? wüsste nicht wieso, aber die zahlen würden stimmen. 6 ohm entstand dann einfach durch den grossen spalt zwischen 4 und 8.

    Kommentar

    • maha
      Registrierter Benutzer
      • 22.10.2001
      • 1664

      #3
      Hi!

      Lachmahas Spontanantworten:

      a.) Weil alte Röhrenendstufen mit einer "16 Ohm"-Last gerade noch gut zurecht kamen.
      Und eine Division durch2 easy ist.....

      b.) 4 und 8 "Ohm" stimmen sowieso nie. Warum also auf 5 und 10 ausweichen? 5 und 10 klingt kaufmännisch verrundet. So wie das Preisschild 9,9 auf dem in Bangladesh hergestellten T-shirt.

      ------------------------------------------------------------------
      Vier Ohm ist ein Fels in der Hifi-Brandung.
      Bei acht Ohm ist er höher.
      Was aber nur beim Abhören von esoterischen Walgesängen von Bedeutung ist.

      Vermutet Prof. DDr Blödmaha

      Kommentar

      • qwert678
        Registrierter Benutzer
        • 26.08.2006
        • 7

        #4
        Hi

        In dem 70zigern stand in dem Fachbuch für Radio- und Fernsehtechniker und ebenso unterrichteten es die Lehrer, das Lautsprecherendstufen nach dem Leistungsanpassungsprinzip betrieben werden, damit die geringe Leistung der Endstufen maximal zum Lautsprecher kommt.
        Daher auch die Trafos bei den Röhrenendstufen, wobei es egal war welche Impedanz der Lautsprecher hatte. Der Trafo passte die Last an die Endstufe entsprechen an.

        Mit dem Transistorverstärker entfiel der Trafo, der Innenwiderstand lag aber in den Anfängen zwischen 2-4 Ohm.
        Da sich in den 70zigern zunehmend separate „Anlagen“ und nicht mehr Möbelstücke mit integrierter Musikanlage inklusive Lautsprecher verkauft wurden, brauchte man Standard Lautsprecher, die sich am Standard orientierten.

        Also der Standard 4 Ohmlautsprecher nahm seinen Lauf, wegen der Leistungsanpassung.

        Thiele u. Small waren Verstärkerentwicklern nicht bekannt.

        Als dann die japanische Konkurrenz immer mehr auf den Europäischen Markt strömte, hatten diese Hersteller das Problem, dass die Receiver und Endstufen zu heiß nach DIN-Norm bei Nennbetrieb an 4 Ohmlautsprechern wurden.
        Da diese Endstufen aber für den Weltmarkt konstruiert wurden und in allen Ländern einwandfrei funktionierten, half diesen Verstärkern nur die Verringerung der Leistungsaufnahme durch erhöhen der Lastimpedanz, um zu den begehrten DIN Stempel zu bekommen. Dies erreichte man, indem der Betrieb der Endstufen nur bei 8 oder größer, als zulässig erklärte.
        Der Bedarf an Standard 8 Ohmlautsprecher war geboren.
        Die zum Schutz der deutschen Industrie vorhandenen DIN-Normen bescherten einem schwächlichen deutschen 20 Watt Sinus Verstärker, aber nach Norm mit 100 Watt Musikleistung, eine japanische Konkurrenz mit echten 100 Watt Sinus, die nur mit 50 Watt beworben werden konnte.
        Der Endverbraucher verglich Äpfel mit Birnen und entschied sich. Das Massensterben der deutschen Großindustrie (Telefunken, Grundig, ....) setzte ein.

        Ach ja, einen hab ich noch.

        Bei gleichem Wirkungsgrad sind 4 Ohm Lautsprecher lauter als 8 Ohmlautsprecher, daher fertigen Lautsprecherfirmen wie Canton 4 Ohmlautsprecher......

        Gruß

        Qwert

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        • Mwf
          Mwf
          Registrierter Benutzer
          • 04.03.2003
          • 53

          #5
          4/8/16 Ohm

          Hallo,

          nach neuerem Normungsstand (IEC, EN, DIN) sind übrigens nicht mehr
          die --früher festen-- Normwerte 4/8/16 Ohm verbindlich.

          Alles ist jetzt als "Nominal Impedance/Nennwert" zulässig ,
          wenn es um nicht mehr als 20% unterschritten wird.

          Ganz früher (50´s/60´s) waren in D auch 5 Ohm verbreitet.
          Die 16/8 Ohm kamen IMHO aus GB/USA/J,
          die 4 Ohm aus dem 6/12V-Car-Bereich.

          @quert678
          Thiele u. Small waren Verstärkerentwicklern nicht bekannt.
          Worauf spielst Du an?


          Gruss,
          Michael

          BtW:
          Leistungsanpassung Ri = RL gilt übrigens auch heute noch
          --was auch sonst--
          Das Endstufen-Ri ist --wg. starker GK -- nur im Kleinsignalbetrieb z.B. 1/100 RL.
          An der Leistungsgrenze kommt die echten Werte wieder zum Vorschein, vor allem als Ri des Netzteils (Trafo)
          -- oder einer aktiven Strombegrenzung.
          Erkennbar am Verlauf der max. A-Leistung über RL.

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          • maha
            Registrierter Benutzer
            • 22.10.2001
            • 1664

            #6
            An der Leistungsgrenze kommen die echten Werte wieder zum Vorschein, vor allem als Ri des Netzteils (Trafo)
            -- oder einer aktiven Strombegrenzung.
            Erkennbar am Verlauf der max. A-Leistung über RL.


            Hey! Zerstör´ doch nicht die Datengläubigkeit der Hifi-Gemeinde.
            Hundert Watt sind 100 Watt.
            --------------------------------------------------------------

            2*3 macht vier...
            widewidewitt
            und drei macht neune.

            Gruß, Anarchie-maha

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            • Klaus
              Registrierter Benutzer
              • 20.10.2006
              • 152

              #7
              Was passiert, wenn ich 2x B200 in Reihe schalte, also 12Ohm an den Amp anschließe?
              Genial einfach oder einfach genial?

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              • PeterG
                Registrierter Benutzer
                • 12.06.2003
                • 1350

                #8
                Hi Klaus,

                eigendlich passiert nichts offensichtliches: jeder Treiber bekommt die halbe Leistung, durch die Membranverdoppelung hast Du beinahe die identische Lautstärke wie vorher. ( Interferenzen mal wechjelassen und die mögliche Leistungsreserve...)

                MfG
                Peter
                Meine Hornlautsprecher

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                • maha
                  Registrierter Benutzer
                  • 22.10.2001
                  • 1664

                  #9
                  Klaus, der Amp freut sich, denn er "sieht" mehr "Widerstand".

                  An 12 "Ohm" geht das Netzteil weniger ein.... --> Die Gegenkopplung wird weniger beansprucht.

                  Häng´ mal ein Multimeter an die Halbspannungen eines preiswerten Amps...... besser: schau dir die Halbspannungsschwankungen mittels Oszi an.

                  Ui! Es spielt sich ab......
                  Man hört´s trotzdem kaum.
                  --------------------------------------------------
                  Warum? Weil ...............

                  Gruß, Vermut-maha

                  Kommentar

                  • HCW
                    HCW
                    Registrierter Benutzer
                    • 05.01.2005
                    • 1857

                    #10
                    Ich repariere gerade einen lustigen Receiver aus den frühen 80ern mit 2x10Watt-Endstufe (RFT/DDR) für mein "Museum". Dort sind die zulässigen Spannungseinbrüche sogar im Stromlaufplan explizit angegeben. Da war man halt noch ehrlich...

                    Gruß, Löt-Christian:-)

                    Kommentar

                    • Klaus
                      Registrierter Benutzer
                      • 20.10.2006
                      • 152

                      #11
                      Schön, 3 Ohm bei Parallelschaltung waren mir ein wenig zu kritisch.
                      Genial einfach oder einfach genial?

                      Kommentar

                      • maha
                        Registrierter Benutzer
                        • 22.10.2001
                        • 1664

                        #12
                        HCW schreibt:Da war man halt noch ehrlich...

                        *gggg*

                        Gruß, maha

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                        • HCW
                          HCW
                          Registrierter Benutzer
                          • 05.01.2005
                          • 1857

                          #13
                          Wieso 4 g? War man doch, zumindest in der Konsumgüterelektronik. Man brauchte ja (sich nicht/) nix zu verkaufen, es wurde ja so oder so gekauft, auch wenns ein Rauschgenerator erster Kajüte war...
                          Ansonsten natürlich mit smiley zu lesen.

                          Früher war alles besser, da waren selbst die Gummistiefel noch aus Leder...

                          Gruß, Christian

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                          • VISATON
                            Administrator
                            • 30.09.2000
                            • 4506

                            #14
                            Vielen Dank schon mal für die Antworten. Aber eine schlüssige Begründung, warum ausgerechnet die Werte 2, 4, 8, 16 Ohm gängig sind, ist noch nicht genannt worden. Ich habe heute mit einem langjährigen Insider (Jahrgang 1927) telefoniert und ihn danach gefragt. Auch er wusste nicht, woher genau diese Werte kommen. In den 1950er Jahren hat er schon Ausgangsübertrager für Röhrenverstärker verbaut, die diese Werte hatten. Er vermutet auch, dass es aus dem angelsächsischen Raum kommt.
                            Admin

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                            • Frankynstone
                              Registrierter Benutzer
                              • 24.03.2004
                              • 3916

                              #15
                              Trotz der genormten 4/8/16 Ohm, hat es zu allen Zeiten auch Zwischenwerte gegeben, die man speziell in und an Röhrenradios, Beschallungstechnik und batteriebetriebenen Geräten findet.

                              Typische Vertreter sind 3,2 Ohm, z. B. bei Leistungsangaben für Verstärker-ICs von Toshiba, Lautsprecher mit dieser Impedanz habe ich in Kofferradios von Sonie erspäht. Die 5/6/7/7,5 Ohm findet man auf Lautsprechern und Ausgangsübertragern aus dem Röhrenzeitalter, die 7,5 Ohm habe ich auf Hochtönern von Audax gefunden, 12 Ohm habe ich mal auf irgendwelchen alten Lärmkisten gelesen, mit denen unsere Turnhalle beschallt wurde. Die 16 Ohm dürften eine neuere Erfindung sein, so findet man viele Verstärkerschaltkreise für den Einbau in taschenformatige Unterhaltungselektronik (z. B. von National Semiconductor) und Miniaturlautsprecher (z. B. von Foster).

                              Ich kann nur vermuten, dass sich die 4 und 8 Ohm, heute insbesondere im Car-HiFi auch 2 Ohm, durchgesetzt haben, weil es so schön glatte Zahlen sind, mit denen man gut rechnen kann.
                              PN-Box ist voll, bei Bedarf E-Mail: Frankynstone(ätt)gmx(punkt)de

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