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  • hreith
    Registrierter Benutzer
    • 31.07.2004
    • 608

    #31
    Hi AR,

    es ist problematisch, einer geschlossenen und einer Reflex-Box den gleichen Frequenzgang zu geben. Eine Reflex-Lösung ist ein Hochpass 4ter Ordnung, eine geschlossene 2ter Ordnung. Will man das auf Deckung bringen, dann müsste man vor die geschlossene noch einen überschwingenden Hochpass setzen. Damit hätte man aber wieder die Vorteile der geschlossenen verwässert.

    Ein normaler Wohnraum wird unterhalb der niedrigsten Raummode zur Druckkammer und hat darum dort einen prinzipiellen Anstieg mit 12dB/Okt. Das ist genau der Abfall, den eine geschlossene Box hat. Passt man also die geschlossene Box bezüglich unterer Grenzfrequenz dem Raum an, dann ergibt sich theoretisch ein linearer Frequenzgang bis hin zum statischen Druck. Begrenzt wird das in der Praxis nur durch die Undichtigkeiten von Box, Fenster, Türen ...
    Andere Prinzipien schaffen das so nicht.

    Bei höheren Schalldrücken neigen viele BR zu deutlichen Strömgeräuschen, was gerade bei kompakten Boxen mit den dann erforderlichen langen (und/oder dünnen) Öffnungen ein Problem darstellt. Teilweise werden diese Probleme dann über Passiv-Membranen gelöst. Von den Kosten her kann man sich dafür aber oft auch 2 Treiber mit Antrieb leisten, was gerade im Bereich ab 40..50Hz deutlich mehr Reserven schaffen würde.

    Auch die Sache mit dem Klirr und dem höheren Schalldruck von BR muss man etwas differenzieren. Im engen Bereich um die Anstimmfrequenz muss der Treiber weniger pumpen und klirrt darum weniger, darunter hat er aber keine Bedämpfung mehr und kommt entsprechend wesentlich schneller an seine Grenzen.
    Auch gelten diese Betrachtungen nur im eingeschwungenen Zustand. Gibt man einen Burst auf die Box, dann muss der Treiber die erste Periode fast alleine machen. Erst wenn die Öffnung eingschwungen ist, wird der Treiber auch entlastet.

    BR ist eine einfache, preiswerte Möglichkeit, den F-Gang noch etwas auszudehnen. Das dürfte der Hauptgrund für die Verbreitung sein.

    Kommentar

    • SDJungle
      Registrierter Benutzer
      • 09.12.2001
      • 1126

      #32
      Original geschrieben von ZOOOM
      Die Temperance hatte einen fantastischen Bass. 3 7 Zöller in einer TL aktiv. Die kleine Kiste klang schon toll. Löste mir aber nicht gut genug auf..was ich evtl auch auf die Elektronik mit TDAs zurückführe. Bei meiner jetzigen Elektronik wird man mit Details überhäuft.
      Das macht einfach mehr Spass.

      [/B]
      Bei mir hängt übrigens die passive Version am Reith-Amp.

      Kommentar

      • A R
        A R
        Registrierter Benutzer
        • 27.08.2003
        • 196

        #33
        BR contra Geschlossen

        Hallo hreith,
        zu Deinen Argumenten:
        dieser überschwingender Hochpass ist eine ganz normale Entzerrung, wie bei fast jedem Submodul. Man kann es aber auch anders machen: einfach die BR-Box mit Tiefpassabsenkung der Geschlossenen anpassen. Alles andere ist Äpfel mit Birnen verglichen und damit sind die Unterschiede nicht dem Prinzip anzulasten! Indirekt gibst Du ja damit zu, dass die Unterschiede im Frequenzgang begründet sind - oder ;o)
        Und dass Du die geschlossene Box mit ihrem 12dB-Abfall auf den Raum abstimmst, wäre wohl ein Zufallstreffer. Du hast bei einem vorliegenden Chassis nicht diese Freiheitsgrade - also alles nur Theorie.
        Bei richtig dimensionierter BR-Öffnung mit gerundetem trichterförmigen Enden hörst Du keine Ströungsgeräusche - natürlich diese Fehlkonstruktionen mit 30er Bässen und 50er BR-Rohr ausgenommen.
        Und diese Theorie mit dem eingeschwungenen Zustand ist ebenfalls ein Ammenmärchen. Mal davon abgesehen, dass bei einer Tiefbassfilterung durch die Frequenzweiche diese oft herangezogenen Beispiele des Überschwingers gar nicht vorkommen können. Schau Dir 'mal dazu die Visaton-Messungen des URPS i.Vgl. zur BR-Box an (wohlweislich aus diesem Grund von Visaton gefenstert und damit realitätsnah).
        Zu Deinem letzten Argument: Jede vernünftige BR-Box hat eine Abstimmfrequenz von <40Hz. Ein anständiger 30er wird normalerweise mit fb<30Hz abgestimmt. Bei der Häufigkeit tieffrequenter Signale in der Musik ist das besser zu verschmerzen, wie die Pegelbegrenzung geschlossener Systeme in diesem Bereich. Es ist wirklich kein Zufall, dass nahezu alle professionellen Monitorhersteller das BR-Prinzip anwenden. Sollten sie dieses BR-Prinzip bei diesem Aufwand, den sie an anderer Stelle betreiben (Aktivelektronik, aufwendiger digitaler Filterung mit Gruppenlaufzeitentzerrung, optimiertem Abstrahlverhalten und und und ... ) trotz der angeblichen Mängel einsetzen ? Das paßt doch vorne und hinten nicht zusammen.
        Gruß
        AR

        Kommentar

        • hreith
          Registrierter Benutzer
          • 31.07.2004
          • 608

          #34
          Hi AR,

          wenn BR und geschlossen unterschiedliche Ordnung haben, dann kann man nur in einem gewissen Bereich die Kurven übereinander legen. Am unteren Rand laufen die Kurven aber entsprechend auseinander. Dies gilt für den F-Gang ebenso wie für den Phasengang.
          Senkt man bei einer BR den Bass durch einen Filter ab, so entstehen weitere Phasendrehungen, die das Ergebnis in dieser Beziehung wohl noch weiter von der geschlossenen entfernen.
          Wie man es auch macht - es bleiben immer entsprechende Unterschiede.

          Wenn man eine aktive Entzerrung hat, dann kann man die sehr schön auf den verwendeten Treiber und den Raum abstimmen - das ist ja gerade der Sinn der Angelegenheit. Theorie ist das nur bei passiven Boxen. Hier kann der Anwender nur das scheinbar passende Paar für seinen Raum aussuchen. Bei aktiven Lösungen kann man das an die örtlichen Gegebenheiten abgleichen.

          Zu der Sache mit den Nebengeräuschen sage ich jetzt lieber nichts. Ich finde es nur lustig, dass gerade bei HighEnd und so hochwertigen Sachen wie eine VOX253 das Argument "..das hört man sowieso nicht" gebracht wird. Ich denke, dass ich damit dem Volker nicht kommen kann.

          Meine Hinweise zu BR sind allgemeiner Natur und treffen darum auch auf die Vielzahl von Kompaktboxen zu. Zahlenmäßig dürften die deutlich dominieren. Diese haben meist eine Abstimmfrequenz deutlich über 30Hz.

          Bei sehr tief abgestimmten BR sind die Nebenwirkungen meist sehr gering, da es sich dabei dann auch in der Regel um entsprechend hochwertige Konstruktionen handelt. Zumal dann die Resonanzerscheinungen immer weiter aus dem Hörbereich geschoben werden. Auch die Probleme mit Subsonic-Störungen sind dann kein Thema mehr. Auf der anderen Seite verliehren sich dann auch die Vorteile von BR, da in der Musik kaum Anteile unter 40..50Hz vorhanden sind. Dazu hier mal ein Beispiel zur spektralen Zusammensetzung von Aufnahmen bei normierter 100% Aussteuerung:



          Eine sehr tief abgestimmte BR nähert sich im Übertragungsberich der geschlossenen an. Es ist also nicht verwunderlich, wenn dann auch die Unterschiede entsprechend gering werden.

          Letztlich geht es im Beitrag hier aber nicht um Grundsatzfragen für und wieder BR sondern nur um die Aktivierung eines bestehenen Konzeptes - und das ist und bleibt BR.

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          • maha
            Registrierter Benutzer
            • 22.10.2001
            • 1664

            #35
            Hallo!

            Wieder einmal ein interessanter Thread!


            Ich meine:

            1.) Durch die Aktivierung entsteht ein "neuer" Lautsprecher. Man wird "neu" abstimmen müssen.

            2.) Die Aktivierung mittels gesteckter Aktivweichen bietet enorme Vorteile.
            Warum?
            -- Man kann dem Ding die unterschiedlichsten Tiefbassverhalten mitgeben..... per Schalter. Von B6 bis zur linkwitzentzerrten CB ist alles möglich.
            -- Man kann den Hochpass des Mitteltonduos viel genauer abstimmen (Filtersynthese!)
            -- u.s.w.....


            -----------------------------------------------------
            Zu BR: Ein gutes (antriebslineares) Chassis hat keine Probleme mit dem Port. BR erweitert nach unten. BR steigert den max. Pegel.... bzw. senkt den Hub des Treibers über den Bereich einer Oktave (Was den gleichzeitig abzugebenden höheren Tönen nützt!! ).
            BR weist aber eine höhere Gruppenlaufzeit auf (die ak. Phase dreht mehr.). Das soll mal einer im resonanzbehafteten Wohnzimmer heraushören *lach*.
            Klar, wer auf Materialschlachten steht, der darf sich auch die doppelte Anzahl Basschassis in CB verbauen. Ein ähnlich mächtiger Tiefbass wird daraus resultieren....
            Klar, wer genau weiß wo die Lambda-halbe Mode seines Wohnraums liegt, der kann mittels CB die Wiedergabekurve besser an die "Druckkammer" anpassen.

            ---------------------------------------------------

            Viel Erfolg beim Aktivieren wünscht maha

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