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Weiche unter Freifeld- oder Hörplatzbedingungen entwickeln?

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  • frank-nb
    Registrierter Benutzer
    • 02.01.2005
    • 217

    Weiche unter Freifeld- oder Hörplatzbedingungen entwickeln?

    Hallo Forumianer!

    Nun bin ich endlich auch so weit, das es mit der Messerei klappt. Momentan arbeite ich an einer Aria Light mit W100S, 4Ohm als geschlosssen Variante (wird mit Sub unterstützt). Bisher hat auch alles gut funktioniert. Die Ergebnisse im "Freifeld" (Zimmermitte)decken sich übrigens ganz gut mit Boxsim und sehen sehr gut aus.

    Nun kommt die Vergewaltigung der Aria Lights: Da es die Platzverhaltnisse nicht anders zulassen, müssen sie leider in Wandnähe die Schallwiedergabe verrichten. In ca. 30 cm Entfernung sieht der Lautsprecher die Wand im Grundtonbereich als sehr breite Schallwand. Dem Lautsprecher verleiht diese Situation bereits ab 100 Hz +6 dB beim Bündelungsmaß (Halbraum). Zusätzlich entseht eine wildes Auf und Ab des Frequenzganges bis ca. 800 Hz. Die Messungen decken sich auch hier mit Boxsim wenn man mal einfach mit 2x2m Schallwand simuliert.

    Nun meine Fragen:

    1. Warum das auf und ab beim Frequenz- und Bündelungsgang bis 800 Hz?
    2. Sollte ich die +6 dB ausgleichen und ab ca. 1000Hz die gesamte Box lauter machen. (Habs schon versucht und vielleicht etwas übertrieben, aber das hört sich nicht sooo gut an)
    3. Allgemein: Weiche unter Freifeld- oder Hörplatzbedingungen entwickeln? Was ist zu beachten?
    4. Die Wandaufstellung versaut den Frequenzgang enorm. In wie weit spielt der Diffusschall eine Rolle?

    Dank schon mal für die Antworten.

    Gruß Frank
  • AH
    AH
    Registrierter Benutzer
    • 17.01.2003
    • 586

    #2
    Hallo Frank,

    1. Warum das auf und ab beim Frequenz- und Bündelungsgang bis 800 Hz?
    Vermutlich konstruktive und destruktive Interferenzen des Direktschalles mit seiner Reflexion an der Wand.

    2. Sollte ich die +6 dB ausgleichen und ab ca. 1000Hz die gesamte Box lauter machen. (Habs schon versucht und vielleicht etwas übertrieben, aber das hört sich nicht sooo gut an)
    Ja. Dabei die Box entweder zur Flachbox umgestalten (so flach, wie irgend möglich und direkt an die Wand montieren, zur Minimierung der Interferenzen des Direktschalles mit Reflexionen von der Rückwand), oder die originale Box bündig in ein (Bücher)regal stellen.

    Klingt vielleicht zunächst ungewohnt hell (wenn man Pop-Hörer ist), aber man erkennt bald, an was für eine minderwertige Wiedergabe sich "Normalboxen-Grundtonmulmhörer" gewöhnt haben.
    Die Betriebs-Schallpegelkurve (Amplitudenfrequenzgang am Hörplatz) ist bei Wandmontage im Regelfall viel besser.

    3. Allgemein: Weiche unter Freifeld- oder Hörplatzbedingungen entwickeln? Was ist zu beachten?
    Das ist hier nicht die Frage. Die Box haut im Grundtonbereich auf unendlicher Schallwand tatsächlich 3dB mehr an akustischer Wirkleistung heraus (höherer Realteil und geringerer Imaginärteil des Strahlungswiderstandes).
    Weitere 3dB kommen aus der Halbierung des durchstrahlten Volumens. Wandeinbau und seine Spielarten (z.B. Box bündig im Regal oder Flachbox) ermöglicht perfekten Freifeld- und Diffusfeld-Frequenzgang zugleich. Das geht bei Lautsprechern vom "Box"-Typ nicht ohne weiteres.

    Deutlich höherer unverzerrter Maximalpgel bzw. geringere nichtlineare Verzerrungen, ausgewogenerer Diffusfeldfrequenzgang: Vorteile, wohin das Auge blickt - und kein einziger Nachteil in Sicht!
    Und optisch weniger stören tun die Boxen auch, wenn sie an der Wand hängen.

    4. Die Wandaufstellung versaut den Frequenzgang enorm. In wie weit spielt der Diffusschall eine Rolle?
    Nein, nicht wenn man es richtig macht (Flachbox oder Box bündig ins Regal).
    Das Diffusfeld ist bei quasi wandbündiger Montage frequenzlinearer, als bei freistehenden Lautsprechern vom "Box" Typ.

    Gruß

    Andreas

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