OT: Problem mit PC - Wer kann einen Rat geben?

[VISATON]

Ich hätte ja so gern die neuen Messungen vom SC 5.9 und BG 17 auf den Server gespielt. Aber dummerweise ist mein PC zu Hause seit Freitag abend (halb) kaputt. Nachdem ein routinemäßiger Sicherheitscheck mit Symantec erfolgreich abgeschlossen war, hat das Runterfahren des PCs eine Ewigkeit gedauert. Jetzt arbeitet der PC entsetzlich langsam. Die Festplatte arbeitet dabei rhytmisch im Sekundentakt nur jeweils für 2/10 Sekunden. Wenn ich Microsoft-Programme starte, kommen Fehlermeldungen, dass alle möglichen dll-Dateien fehlen. Könnte das ein Virus sein oder sind einige Segmente auf der Festplatte zerstört? Ich habe ja die Hoffnung, dass ich die Eigenen Dateien noch sichern kann.

Wer kann mir da raten?

[albondiga]

ich würde die Platte ganz schnell in einen anderen PC hängen, bevor sie ganz kaputt ist. Alternativ mit einer Knoppix-CD versuchen.
Virus glaube ich nicht, ich vermute eher einen Hardwaredefekt. Aussagen über den physikalischen Zustand der Platte kann dir ein Diagnosprogramm des Plattenherstellers liefern - sowas gibt's von allen großen herstellern, und die funktionieren meist auch unter DOS. (Falls du noch ein Diskettenlaufwerk hast )

[Frank]

Hallo Friedemann,

als Computerfuzzi muss ich Dir natürlich zu einem Fachmann raten. Besonders wenn da berufliche Daten drauf sind, sollte da jemand ran, der sich mit solchen heiklen Fällen auskennt.

Wenn Du da aber selber dran willst, Folgende Hinweise:

Wenn das Betriebssystem beschädigt ist, solltest Du die Festplatte ausbauen und in einem Computer einbauen, der funktioniert. Dann kannst Du die Daten retten. Es gibt zwar die Möglichkeit, die defekte Windowsinstallation zu reparieren. Wenn Du Dich damit aber nicht auskennst, kannst Du versehntlich auch viel kaputtmachen.

Wenn die Platte einen Defekt hat, z.B. der Schreib/Lesekopf, dann hilft nur noch ein Datenrettunglabor. Das ist teuer.

[Susie Q]

ich würde die Platte ganz schnell in einen anderen PC hängen, bevor sie ganz kaputt ist

Aber ja!

Falls das Procedere unbekannt, konkret:

1. Netzstecker ziehen
2. die Festplatte ausbauen und den kleinen Jumper auf Slave stecken (steht auf der Platte)
3. Einen zweiten, funktionsfähigen Sicherungs-Rechner mit eigener Platte und Betriebssystem öffnen und
4. an die 2. Kontaktleiste des Buskabels, an der die Festplatte angeschlossen ist, die zu sichernde Platte anschliessen
5. sicherheitshalber prüfen, ob die Betriebssystemfestplatte des Sicherungs-Rechners auf Master gesteckt ist, damit er auf jeden Fall mit dieser Platte bootet (sonst könnte die fragwürdige Platte womöglich doch versuchen, selbst zu booten, bei diesem Zeug ist alles möglich)
6. Rechner einschalten und im Explorer schauen, welche Partitionen - die Laufwerksbuchstaben - die zu sichernde Platte beansprucht und mit spitzen Fingern alle wichtigen Dateien auf die Sicherungsplatte rüberwutschen (die natürlich den Platz bereithalten muss)
-------------------------------
7. Durchatmen und morgen in aller Ruhe XP überbügeln

Ich würde allerdings XP (ja?) neu installieren und dazu XFDISK.EXE aus dem Netz laden bzw. auf Diskette speichern, im Bios auf Diskette booten umstellen und die fragliche Platte neu partitionieren, sicherheitshalber. Dabei werden nämlich Plattendefekte erkannt und markiert oder die Empfehlung ausgesprochen, die Platte zu entsorgen ...
(XFDISK lässt sich absolut einfach bedienen: einfach der Anleitung folgen)

[VISATON]

Allen vielen Dank! Ihr seid euch ja im Prinzip einig und werde es morgen so machen.

[Frank]

Bitte nur selber machen, wenn Du die Begriffe Master/Slave nicht in die S/M Ecke stellst und die Platte umjumpern kannst.

[Frank S]

Hardwarefehler an der Platte selbst.

Platte in anderen PC bauen. Am einfachsten ist folgende Lösung:

Kabel des sekundären IDE Kanals an den CDROM Laufwerken abklemmen und platte als Master gejumpert an dieses Kabel anschließen.

Rechner hochfahren; ggf. in Systemsteuerung->Verwaltung->Computerverwaltung->Datenträgerverwaltung der Platte einen Laufwerksbuchstaben zuweisen (z.B. Z. Ein neustart ist nicht nötig, auch wenn Win das vorschlägt.

Kopieren der Dateien am besten per Konsole, damit beim Lesefehler einer Datei nicht der ganze Vorgang abbricht.

JEDOCH: zuerst manuell die wichtigsten Dateien per Hand über den Arbeitsplatz sichern, da die Platte jederrzeit ausfallen kann.

Dann Start->Ausführen->CMD <RETURN> und folgendes eingeben:

md c:\backup
xcopy /e /h /c z:\*.* c:\backup

Bedingung: der Rechner hat auf Platte C so viel Platz, daß die Daten der defekten Platte komplett draufpassen.

Wenn Platte ausgebaut ist, Hersteller + Modellnr. ablesen. Einige Platten sind besonders bekannt für Ausfälle (IBM IC35L + DTLA, diverse Samsung Spinpoints 20...40GB, WD AB Serie...). Auf der Hersteller Homepage das entsprechende Diagnosetool laden und Diskette erstellen lassen (bootfähig). Für IBM Platten ist es das DFT von www.hgst.com.

Platte wieder zurückbauen in alten Rechner. Diagnosetool kompletten Oberflächentest machen lassen, evtl. auftretende Defekte Sektoren korrigieren lassen. Platte danach in Sicherungsrechner einbauen, neu formatieren und Daten rückkopieren:

xcopy /e /h /c c:\backup\*.* z:\

Wichtige Daten sind der platte nicht mehr anzuvertrauen; es muß jederzeit mit einem Totalausfall gerechnet werden.

[jaywalker]

Defekte Festplatten geben meistens laute klackende Geräusche von sich, wenn man versucht, die schadhaften Stellen zu lesen/schreiben. Das klingt sehr auffällig und anders, als beim normalen Betrieb. Tut die Platte das? Wenn ja, ist sie mit ziemlicher Sicherheit defekt und gehört in professionelle oder zumindest erfahrene Hände, wenn wichtige Daten darauf gespeichert sind.
Gibt die Platte keine auffällig lauten Geräusche von sich und wird auch beim Systemstart vom Bios einwandfrei erkannt, ist sie vermutlich nicht defekt. Man kann im Bios mal "SMART" für die Festplatten aktivieren. Dann wird eine defekte Platte normalerweise auch beim Systemstart angezeigt. Ist die Platte soweit scheinbar in Ordnung, kann man sie entweder in einen anderen Rechner einbauen um die Daten zu retten (Achtung: Dabei kann man sie auch kaputt machen! Jemanden fragen, der das schon ein paarmal gemacht hat) oder zuerst einmal mit einem Diagnoseprogramm des Plattenherstellers untersucht.

Viele Grüße
Heiner

[Frank S]

"Erfahrene Hände" heißt konkret: Datenrattungsunternehmen wie Ibas oder Ontrack. Dort werden die Platters demontiert und im Reinstraum mit speziellen Köpfen abgetastet. Kosten: 1000$ aufwärts.

Sind die Daten nicht ganz so wichtig, kann man selbst Hand anlegen.

[Kaale]

danke für die tipps.. hab grad ein ähnliches prob...

[VISATON]

Ich habe es so gemacht, wie ihr vorgeschlagen habt und das hat gut geklappt. Ich konnte viele Dateien auf die andere Festplatte kopieren. Aber nicht alle, weil viele Dateien einen Fehler hatten. Die Festplatte ist nicht kaputt, sondern nur eine Menge Daten waren zerstört (warum auch immer). Nach einer Formatierung scheint alles wieder OK zu sein. Jetzt muss ich alles wieder neu installieren. Man ahnt ja gar nicht, was man so in wenigen Jahren alles eingerichtet hat, das wiederhergestellt werden muss. Vielen Dank noch mal für die guten Ratschläge. Auf euch kann man sich verlassen.

[jaywalker]

Vor der kompletten Neuinstallation würde ich eine Prüfung mit einem Tool des Plattenherstellers durchführen. Da gibt es ausführliche Testmöglichkeiten, die bis zu ein paar Stunden dauern, aber unbeaufsichtigt laufen können. Danach hat man wenigstens Gewissheit, daß die Platte intakt ist und muß nicht befürchten, in ein paar Wochen das gleiche wieder zu erleben.

Grüße
Heiner

[Betaschwester]

TIPP

Hallo Admin,

Einen Tipp den jeder der mit wichtigen Dateien arbeitet beherzigen sollte hätt ich noch.

IMMER 2 Festplatten verwenden, eine fürs Betriebssystem und eine nur für die Daten. Physikalische Trennung der Partitionen kann hier nur hilfreich sein.

Beim Kauf einer neuen Festplatte ist darauf zu achten das der Zwischenspeicher (Cache) min. 8MB beträgt und eine hohe Drehzahl (7200) erreicht wird. Dann klappt es auch mit der Performance.

[SvenT]

und wichtige daten ganz einfach auf beiden platten speichern
(wenn diese nicht allzu groß sind)

oder gleich ein gescheides raid-array, dann ist man wenigstens vor dem festplatten-tod geschützt
gegen blitzschlag oder ähnliches hilft nur daten sicherung auf DVD etc.

[kboe]

hallo admin

ich hab bis dato mit symantec ( norton ) keine wirklich positiven erfahrungen gemacht!
symantec schreibt sich für meinen geschmack viel zu tief ins betriebssystem rein und kann dort dann auch entsprechend viel schaden anrichten. ( hab mir auch so einiges damit zerschossen )
auf meinen rechnern hat die norton firewall in verbindung mit norton antivir nie richtig funktioniert! es war bei aktivierter firewall kein update des virenscanners möglich. der virenscanner hat sich immer aufgehängt. ( waren zugegebenermaßen keine heute noch aktuellen versionen. die kenne ich nicht )

mittlerweile hab ich mir einen dsl-router zugelegt ( 30€ bei big C ) der übernimt die firewallfunktion und als virenscanner läuft www.free-av.de

das funzt bis jetzt problemlos und der free-av hat seinerzeit bei einem test von chip recht gut abgeschnitten

2.festplatte ist natürlich immer zu empfehlen