http://www.hifilounge.eu/1.-einleitung--aufbau.html
Sehr informativ
Zitate daraus:
...Der Lautsprecher spricht, der Raum antwortet. Beides zusammen ist der Klang. Einen Lautsprecher kann man nur im Zusammenspiel mit dem Raum beurteilen. Ein Lautsprecher der in einem Raum hervorragend klingt, kann im nächsten Raum eine einzige Katastrophe sein. Ein Vergleich von Lautsprechern sollte immer im gleichen Raum stattfinden....
... .. aber wie beurteilt man eine solche Impulsantwort?... seien wir ehrlich: die Darstellungsform ist alles andere als übersichtlich. Der Laie und meist auch der Profi ist nicht fähig eine solche Messung zu verstehen. Für das Gehör unwichtige Eigenschaften, wie z.B. ein schlechter Phasengang, sieht in der Impulsantwort optisch gräußlich aus - ein völlig verbogener Frequenzgang ist dagegen kaum zu erkennen....
...Es gab in der Vergangenheit mehrere Tests in schalltoten Räumen, in denen es nicht möglich sehr unterschiedliche Lautsprecher in Blindtests zu unterscheiden - auch wenn sehr unterschiedliche Treiber wie z.B. Bändchen und Kalotten gegeneinander antreten mussten. Hierzu konnten natürlich nur extrem verzerrungsarme Lautsprecher verwendet werden, deren Frequenzgänge durch hochwertige Equalizer begradigt wurden. In realen Wohnräumen klangen die Lautsprecher dagegen stark unterschiedlich. Der klangliche Einfluss des Abstrahlverhaltens bzw. der Directivity sollte daher nicht unterschätzt werden....
...Welche Trennfrequenzen sind bei einem neutralen Lautsprecher sinnvoll? Um Partialschwingungen zu vermeiden und breit und gleichmäßig abzustrahlen sollte der Strahler immer kleiner als die Wellenlänge sein. ...Belastbare Aussagen für eine sinnvolle Trennfrequenz können nur nach Messungen der Chassis gemacht werden ..Werden die Trennfrequenzen nach der klassischen Regel bezüglich ka=1 bzw. ka=1,5 bei Kalotten ausgewählt ist das Abstrahlverhalten des Lautsprechers gleichmäßig aber sehr breit. Der Lautsprecher sollte nur in gut bedämpften Räumen betrieben werden....
...Lautsprecher haben konstruktiv immer das Problem, dass die Abstrahlung im unteren Frequenzbereich zu breit und im Hochton zu stark gebündelt ist. Um ein frequenzneutrales Abstrahlverhalten zu erzielen muss die Abstrahlung bei den höheren Tönen etwas verbreitert werden und der untere Bereich muss etwas stärker gebündelt werden. Ein Waveguide greift an genau dieser Stelle an.....
...Eine High End Anlage aus möglichst teuren Einzelkomponenten erwerben und diese auf gut Glück im Raum platzieren ist aus technischer Sicht sinnlos. ...
...Ein der Ohrgeometrie nachempfundenes Empfinden eines präsenten Klangs ist durch Anheben der Frequenzbänder zwischen - 400 Hz und 3-4 kHz, sowie auch durch Absenken von Frequenzen um 1 kHz erreichbar. Analog führt ein Anheben der Frequenzen um 1 kHz zu einem etwas diffusen Eindruck. Das Wort Badewannenfrequenzgang beschreibt die entsprechende Abstimmung der Lautsprecher.
Hifi-Hersteller kenn und nutzen massiv diesen Effekt. In einigen offensichtlichen Fällen wird der axiale Frequenzgang direkt etwas angehoben. Bei Messungen in der Fachpresse fällt dies technisch informierten Hörern direkt negativ auf. Eine deutlich dezentere aber ebenso wirkungsvolle Variante einen besonders präsenten Klang zu errechen kann der Hersteller auch durch und eine gezielte Auswahl der Trennfrequenzen verwenden, um in bestimmten blauertschen Bändern besonders breit abzustrahlen. Durch eine Betonung der Frequenzen oberhalb von 10kHz kann die Lokalisation der Instrumente sogar hinter den Hörer verlegt werden - was einen Hauch von Surroundsound in die Stereowiedergabe bringt. Die zugehörige Klangbeschreibung ist ein "Klang der sich schön von den Lautsprechern löst".
Sogar einige Fernfeldmonitore haben leichte Anhebungen bestimmter Frequenzbänder um beim Einsatz leicht ausserhalb des Hallradius möglichst nah an die "richtige" Abbildung zu kommen.
Einige Hersteller versuchen einen besonderen Sound mit wohnzimmertauglichen Lautsprecherabmaßen zu erzielen und nutzen gezielt die Blauertschen Bänder um eine möglichst gute Abbildung zu erreichen. Andere Hersteller setzen auf eine möglichst neutrale Widergabe und versuchen trotz der Einschränkungen durch zu kleine Lautsprecher mit einer guten Directivity zu punkten. Andere Hersteller produzieren Lautsprecher in der Größe von Kühlschränken und vermeiden so technische Kompromisse....
....Als Privatanwender ist man keiner Norm und keinem Neutralitätsideal etwas schuldig. Wer seinen eigenen Sound für sich gefunden hat, und sei es ein stark verfärbender Breitbänder mit Röhrenverstärker, dem sei der resultierende Spaß an der Musik gegönnt. Es spricht auch absolut nichts dagegen, mit einem Equalizer ein wenig nachzuhelfen. Aber wenn man verstanden hat, wie der individuelle Lieblingssound entsteht, kann man diesen meist preiswerter und mit weniger Fehlkäufen realisieren als mit Try und Error.....
...Einige Hersteller platzieren große Tieftöner seitlich an den Gehäusen. Das ermöglicht modisch-schlanke Gehäusefronten und gleichzeitig große Bässe. Durch die seitliche Anbringung lässt sich ein großer Vorteil, die Bündelung im Grundton, nicht nutzen. Wozu sollte man einen seitlich abstrahlenden Grundton wollen? Bei sehr tiefen Frequenzen strahlt der Lautsprecher dagegen kugelförmig, da ist die Position des Basschassis egal.
Um die Basschassis nur im rundstrahlenden Bereich zu betreiben werden die Bässe meist unterhalb von 150Hz abgetrennt. Entsprechend sind die Chassis eher als seperate Subwoofer zu verstehen. Die Tiefbassunterstützung der großen Bässe und die Entlastung des Tiefmitteltöners kann den Maximalpegel des Lautsprechers deutlich steigern. Das stark ausgeprägte Rundstrahlverhalten bei tiefen und mittleren Frequenzen ist dank der besonders schlanken Gehäusefronten teilweise noch stärker ausgeprägt als bei bei klassischen 3-Wegern: Entsprechend oft werden d'Appolito Anordnungen für die Mitteltöner und Schallführungen für die Hochtöner gewählt um die Bündelung zu verstärken. Je nach Lautsprecher kann das den Anschein von halbherziger Schadensminimierung erwecken.....
Sehr informativ
Zitate daraus:
...Der Lautsprecher spricht, der Raum antwortet. Beides zusammen ist der Klang. Einen Lautsprecher kann man nur im Zusammenspiel mit dem Raum beurteilen. Ein Lautsprecher der in einem Raum hervorragend klingt, kann im nächsten Raum eine einzige Katastrophe sein. Ein Vergleich von Lautsprechern sollte immer im gleichen Raum stattfinden....
... .. aber wie beurteilt man eine solche Impulsantwort?... seien wir ehrlich: die Darstellungsform ist alles andere als übersichtlich. Der Laie und meist auch der Profi ist nicht fähig eine solche Messung zu verstehen. Für das Gehör unwichtige Eigenschaften, wie z.B. ein schlechter Phasengang, sieht in der Impulsantwort optisch gräußlich aus - ein völlig verbogener Frequenzgang ist dagegen kaum zu erkennen....
...Es gab in der Vergangenheit mehrere Tests in schalltoten Räumen, in denen es nicht möglich sehr unterschiedliche Lautsprecher in Blindtests zu unterscheiden - auch wenn sehr unterschiedliche Treiber wie z.B. Bändchen und Kalotten gegeneinander antreten mussten. Hierzu konnten natürlich nur extrem verzerrungsarme Lautsprecher verwendet werden, deren Frequenzgänge durch hochwertige Equalizer begradigt wurden. In realen Wohnräumen klangen die Lautsprecher dagegen stark unterschiedlich. Der klangliche Einfluss des Abstrahlverhaltens bzw. der Directivity sollte daher nicht unterschätzt werden....
...Welche Trennfrequenzen sind bei einem neutralen Lautsprecher sinnvoll? Um Partialschwingungen zu vermeiden und breit und gleichmäßig abzustrahlen sollte der Strahler immer kleiner als die Wellenlänge sein. ...Belastbare Aussagen für eine sinnvolle Trennfrequenz können nur nach Messungen der Chassis gemacht werden ..Werden die Trennfrequenzen nach der klassischen Regel bezüglich ka=1 bzw. ka=1,5 bei Kalotten ausgewählt ist das Abstrahlverhalten des Lautsprechers gleichmäßig aber sehr breit. Der Lautsprecher sollte nur in gut bedämpften Räumen betrieben werden....
...Lautsprecher haben konstruktiv immer das Problem, dass die Abstrahlung im unteren Frequenzbereich zu breit und im Hochton zu stark gebündelt ist. Um ein frequenzneutrales Abstrahlverhalten zu erzielen muss die Abstrahlung bei den höheren Tönen etwas verbreitert werden und der untere Bereich muss etwas stärker gebündelt werden. Ein Waveguide greift an genau dieser Stelle an.....
...Eine High End Anlage aus möglichst teuren Einzelkomponenten erwerben und diese auf gut Glück im Raum platzieren ist aus technischer Sicht sinnlos. ...
...Ein der Ohrgeometrie nachempfundenes Empfinden eines präsenten Klangs ist durch Anheben der Frequenzbänder zwischen - 400 Hz und 3-4 kHz, sowie auch durch Absenken von Frequenzen um 1 kHz erreichbar. Analog führt ein Anheben der Frequenzen um 1 kHz zu einem etwas diffusen Eindruck. Das Wort Badewannenfrequenzgang beschreibt die entsprechende Abstimmung der Lautsprecher.
Hifi-Hersteller kenn und nutzen massiv diesen Effekt. In einigen offensichtlichen Fällen wird der axiale Frequenzgang direkt etwas angehoben. Bei Messungen in der Fachpresse fällt dies technisch informierten Hörern direkt negativ auf. Eine deutlich dezentere aber ebenso wirkungsvolle Variante einen besonders präsenten Klang zu errechen kann der Hersteller auch durch und eine gezielte Auswahl der Trennfrequenzen verwenden, um in bestimmten blauertschen Bändern besonders breit abzustrahlen. Durch eine Betonung der Frequenzen oberhalb von 10kHz kann die Lokalisation der Instrumente sogar hinter den Hörer verlegt werden - was einen Hauch von Surroundsound in die Stereowiedergabe bringt. Die zugehörige Klangbeschreibung ist ein "Klang der sich schön von den Lautsprechern löst".
Sogar einige Fernfeldmonitore haben leichte Anhebungen bestimmter Frequenzbänder um beim Einsatz leicht ausserhalb des Hallradius möglichst nah an die "richtige" Abbildung zu kommen.
Einige Hersteller versuchen einen besonderen Sound mit wohnzimmertauglichen Lautsprecherabmaßen zu erzielen und nutzen gezielt die Blauertschen Bänder um eine möglichst gute Abbildung zu erreichen. Andere Hersteller setzen auf eine möglichst neutrale Widergabe und versuchen trotz der Einschränkungen durch zu kleine Lautsprecher mit einer guten Directivity zu punkten. Andere Hersteller produzieren Lautsprecher in der Größe von Kühlschränken und vermeiden so technische Kompromisse....
....Als Privatanwender ist man keiner Norm und keinem Neutralitätsideal etwas schuldig. Wer seinen eigenen Sound für sich gefunden hat, und sei es ein stark verfärbender Breitbänder mit Röhrenverstärker, dem sei der resultierende Spaß an der Musik gegönnt. Es spricht auch absolut nichts dagegen, mit einem Equalizer ein wenig nachzuhelfen. Aber wenn man verstanden hat, wie der individuelle Lieblingssound entsteht, kann man diesen meist preiswerter und mit weniger Fehlkäufen realisieren als mit Try und Error.....
...Einige Hersteller platzieren große Tieftöner seitlich an den Gehäusen. Das ermöglicht modisch-schlanke Gehäusefronten und gleichzeitig große Bässe. Durch die seitliche Anbringung lässt sich ein großer Vorteil, die Bündelung im Grundton, nicht nutzen. Wozu sollte man einen seitlich abstrahlenden Grundton wollen? Bei sehr tiefen Frequenzen strahlt der Lautsprecher dagegen kugelförmig, da ist die Position des Basschassis egal.
Um die Basschassis nur im rundstrahlenden Bereich zu betreiben werden die Bässe meist unterhalb von 150Hz abgetrennt. Entsprechend sind die Chassis eher als seperate Subwoofer zu verstehen. Die Tiefbassunterstützung der großen Bässe und die Entlastung des Tiefmitteltöners kann den Maximalpegel des Lautsprechers deutlich steigern. Das stark ausgeprägte Rundstrahlverhalten bei tiefen und mittleren Frequenzen ist dank der besonders schlanken Gehäusefronten teilweise noch stärker ausgeprägt als bei bei klassischen 3-Wegern: Entsprechend oft werden d'Appolito Anordnungen für die Mitteltöner und Schallführungen für die Hochtöner gewählt um die Bündelung zu verstärken. Je nach Lautsprecher kann das den Anschein von halbherziger Schadensminimierung erwecken.....