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FRS8 von hinten, Gitter von vorne - wie schrauben?

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  • othercoast
    Registrierter Benutzer
    • 09.04.2013
    • 27

    FRS8 von hinten, Gitter von vorne - wie schrauben?

    Hauptfrage: (Wie) kann man einen FRS8 von hinten und ein Gitter von vorne mit einer gutausehenden Inbusschraube anschrauben, ohne dass der Korbrand hinten der Mutter im Weg ist?

    Andersrum, kann ein FRS8 ueberhaupt sicher von hinten mit Holzschrauben von weniger als 12mm Tiefe in MDF verschraubt werden?


    Ich baue gerade ein Paar Goya-Mini, nach dem Plan von jama, aber auf hiesiges 12.7mm-MDF umgerechnet.


    Da ich hier nur das alte Gitter fuer ueber den von hinten angebrachten FRS8 kriegen kann, und mir bisher beim Ohrenfraesen sowieso die Genauigkeit fehlt, weit genug zu fraesen aber hinter dem kleinen Gitter zu bleiben, montiere ich den FRS8 also gerne von hinten. FRS8 von hinten mag Klangnachteile haben, Testbox auch Sperrholzresten hoert ich aber gut an.


    Da kommen mir jetzt drei verschiedene Methoden in den Sinn, und alle haben Vor- und Nachteile, und evtl. auch Fallstricke, an die ich noch nicht gedacht habe.

    1. Was ich urspruenglich geplant hatte: FRS8 gegenueber Gitter recht weit verdrehen, sodass die Schraubloecher fuer das eine nicht vom anderen verdeckt werden. Man muss dann mit der genauen Drehung nicht soo aufpassen, aber die Tiefe der Loecher von hinten muss gnau begrenzt werden, und weil kurze Schrauben so viel laenge auf die vordere Konusform verschwenden, muss ich wahrscheinlich laengere Schrauben auf deutlich unter 12mm kuerzen. (Und 1/2"-Schrauben pieken dann trotz Korbmetaldicke durch das MDF zumindest einen Huegel.)


    2. Gedanke: Da ich sowieso von hinten schraube und deshalb die Hinterwand anschrauben muss, koennte ich auch direkt Metallschrauben von vorne mit Muttern von hinten verwenden. Dann ist das Bohren auch einfacher. Mit der Groesse bin ich mir nicht ganz sicher (eigentlich einfach M4, denke ich), weil die Auswahl an schoen schwarzen Inbusschrauben hier in zoellig fast noch schwaecher ist als metrisch. Wenn ich stattdessen normale Schrauben mit flacherem Kopf (angemalt) verwenden, dann wird aber wegen dem relativ groesseren Kopf das Gewinde duenner.
    Die wichtigere Frage ist aber dann, ob der Korb dann evtl. den Muttern im Weg ist.
    Gibt es damit Erfahrung?


    3. Dann ist mir aber aufgefallen, dass da aber hinter dem Gitter wohl doch genug Platz sein koennte, um Bohrloecher fuer den FRS8 sicher dahinter zu verstecken, waehrend die Loecher weit genug von denen fuer das Gitter entfernt sind, dass keine Gefahr des Kontaktes oder des gegenseitigen Ausfransens besteht. Da ist auch vielleicht hinter dem Gitterrand noch etwas Platz fuer die Schraubenspitze, und die Bohrungen koennen auf jeden Fall ganz durchgehen.


    Gibt es da gute oder schlechte Erfahrungen mit diesen Methoden, die mir als Entscheidungshilfe dienen koennten?
  • Frankynstone
    Registrierter Benutzer
    • 23.03.2004
    • 3916

    #2
    Hi!

    Lass mich etwas weiter ausholen. Ich habe kleine Boxen mit FRS8 von hinten gebaut. Dazu habe ich die Schallwandoeffnung mit Durchmesser 71 mm gebohrt und dann von hinten 4 mm tief mit Durchmesser 75 mm gefraest. So dichtet die Pappdichtung in der Fraesung und der Korb liegt gerade so noch nicht auf der Schallwandrueckseite auf. Wenn du von hinten nicht einfraest, verbiegst du den Korb. Wenn du gleich 75 mm bohrst und mit dem Korbrand abdichten willst, wird es nicht richtig dicht, fuerchte ich. Der 71-mm-Bohrung kannst du von vorne eine Fase verpassen. Masze der Bohrungen und Fraesungen ohne Gewaehr, denn ich habe ziemlich alte FRS8, aktuelle Produktion kann abweichen.

    Zu 1.) Wenn du nun Gitter verwenden willst, die schon Befestigungslöcher haben, die aber nicht mit den Befestigungsloechern des FRS8 uebereinstimmen, kannst du den FRS8 im Gehaeuse so weit wie moeglich verdrehen.

    Zu 2.) Fuer die metrischen bzw. zolligen Inbusschrauben bohrst du entsprechende Loecher ins Holz. Falls die Muttern mit dem Korb des FRS8 kollidieren, bohrst du diese Loecher von hinten auf und versenkst normale Sechskantmuttern. Diese Bohrungen kannst du so knapp ausfuehren, dass sich die Muttern einschlagen lassen und sich nicht von selbst verdrehen. Die Inbusschrauben kannst du entsprechend 12,7 mm + Gitterdicke absaegen.

    Zu 3.) Willst du den FRS8 von hinten anschrauben, dann reichen recht kurze und kleine Holzschrauben. Du kannst ihn aber auch festkleben, dann piekst nichts vorne heraus.

    Generell wuerde ich Gitter als Meterware kaufen und rechteckig passend zur Box zuschneiden. Dann kannst du schrauben wie du willst, z. B. weit jenseits der Loecher des FRS8 oder genau zu denen passend. Mit einer handgehaltenen Blechschere verbiegst du das Zeug, also nimm eine Handhebelschere oder bitte einen Schlosser, dir das Gitter nach deinen Wuenschen zuzuschneiden. Die Befestigungsloecher bohrst du am besten in Holz und Gitter gleichzeitig, indem du sie gemeinsam einspannst. Gitter lassen sich ungern bohren. Aber falls du schon gebohrt hast, kann dir ein Schlosser auch Loecher ins Gitter stanzen.

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    • othercoast
      Registrierter Benutzer
      • 09.04.2013
      • 27

      #3
      Ja, danke fuer die ausfuehrlichen Beschreibungen.

      Aber noch zu 2.: Obwohl speziell sehr kurze (zB 12mm, 16mm) M4-Inbusschrauben, die eher zu deiner Idee passen, hier leichter zu finden sind, meinte ich da, dass das Gitter (d.h. das Visaton-Gitter, dessen Befestigungsloecher den aeusseren Enden der FRS8-Loecher entsprechen) und der FRS8 mit denselben Schrauben verschraubt warden. Also Schraube von vorner druch das Gitter, MDF, und FRS8, und dann die Mutter.
      Da der Korb aber recht nahe an den Loechern zu runden anfaengt, ich aber kaum Schrauben/Muttern solcher Groesse zur Hand habe (ausser #6, da ist der Kopf eine Spur klein, geht aber vielleicht) fragte ich mich da, ob Muttern hinter dem FRS8-Korb Problem kriegen oder was das Limit der problemlosen Groesse ist.

      zu 3. d.h. ca. 10mm Schraube in MDF sollten halten?

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      • Frankynstone
        Registrierter Benutzer
        • 23.03.2004
        • 3916

        #4
        Weisz nicht, ob ich dich richtig verstehe. Wenn die Loecher im Gitter mit denen im FRS8 uebereinstimmen, dann reichen selbst vier lange M2-Schrauben. Damit die Muttern nicht durch die Loecher im Korb flutschen, musst du dann sicher Unterlegscheiben verwenden. Ueber kurze Holzschrauben und ausbrechendes MDF brauchst du dann nicht weiter sinnieren. Problem geloest
        PN-Box ist voll, bei Bedarf E-Mail: Frankynstone(ätt)gmx(punkt)de

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        • othercoast
          Registrierter Benutzer
          • 09.04.2013
          • 27

          #5
          Gesagt, getan.
          Die Baumarktfiliale um die Ecke von zu Hause hatte eine bessere Schraubenauswahl als die nahe beim Buero (waerend die richtigen Schraubenlaeden, obschon preiswerter, hier dt. Postoeffnungszeiten haben, da ist am WE wenig zu machen); mattschwarze 20mm M4 passen super - die Muttern der aehnlich grossen #6-Schrauben hier waren unsinnig gross, deshalb passte das alles nicht.
          Inbuskopf sieht wie immer gut aus, auch wenn leider nicht Inbus draufsteht - mein Opa hat die ersten metrischen Innensechskantschrauben und die Maschinen zu deren Herstellung bei Bauer und Schaurte entwickelt, deshalb waere das aus sentimental-dekorativen Gruenden noch besser gewesen.

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          • Frankynstone
            Registrierter Benutzer
            • 23.03.2004
            • 3916

            #6
            Dann war dein Opa ein groszartiger Erfinder! Nur bei sehr kleinen Schrauben ist Torx eindeutig besser, weil sich kleine Inbusschlüssel schnell im Kreis drehen und nicht mehr greifen.
            PN-Box ist voll, bei Bedarf E-Mail: Frankynstone(ätt)gmx(punkt)de

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            • othercoast
              Registrierter Benutzer
              • 09.04.2013
              • 27

              #7
              Nein, der Innensechskant an sich stammt aus Amerika (und wird auch hier nach dem Ersthersteller "allen" genannt - Innensechskant ist auf englisch noch unausprechlicher); der Beitrag meines Grossvaters war nur (nach Jahrzehnten, in denen wohl keiner auf die Idee gekommen ist) die Entwicklung in metrischem Format und zum Produkt, und damit zur Verbreitung in Europa.
              Er hat da aber wohl einiges an Neuerungen eingebracht; da war was vom Umdenken von der Schraube als Nagel mit Rueckhalt zur Feder mit Kern, und Fertigungsmaschinen, bei der viele kleine Fertigungschritte separat nebeneinander mit demselben Tempo geschehen, sodass wie bei einem Mikroprozessor mit Pipeline bei jeder Antriebsumdrehung eine Schraube einen kleinen Schritt weitergeht, sodass nach dem ersten Fuellen der Pipeline bei jeder Umdrehung eine Schraube rauskommt. "Erfinden" will ich nicht sagen, aber er hat die Dinger dermassen stabil/reparierbar designt, dass manche aus der Vorkriegszeit wohl zur Zeit seiner Pensionierung noch immer in fernen Billiglohnlaendern am Laufen waren.
              Zuletzt geändert von othercoast; 10.12.2013, 20:04.

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              • Frankynstone
                Registrierter Benutzer
                • 23.03.2004
                • 3916

                #8
                "Feder mit Kern" ist eine interessante Beschreibung fuer eine Schraube. Von ihrer Funktion her kommt das schon hin, sie ist ja gespannt und drueckt die verschraubten Komponenten zusammen. Optisch hat das Gewinde zwar etwas von einer Spiralfeder, allerdings traegt es zur Federwirkung nicht groszartig bei. Wo kann ich mehr zum Thema lesen oder magst du noch etwas dazu schreiben?
                PN-Box ist voll, bei Bedarf E-Mail: Frankynstone(ätt)gmx(punkt)de

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                • jhohm
                  Registrierter Benutzer
                  • 24.09.2003
                  • 4535

                  #9
                  Zitat von Frankynstone Beitrag anzeigen
                  "Feder mit Kern" ist eine interessante Beschreibung fuer eine Schraube. Von ihrer Funktion her kommt das schon hin, sie ist ja gespannt und drueckt die verschraubten Komponenten zusammen. Optisch hat das Gewinde zwar etwas von einer Spiralfeder, allerdings traegt es zur Federwirkung nicht groszartig bei. Wo kann ich mehr zum Thema lesen oder magst du noch etwas dazu schreiben?

                  Beruflich habe ich sehr viel mit Schraubtechnik zu tun; Du glaubst gar nicht, wieviel eine Schraubverbindung mit Federkräften zu tun hat.... -> Vorspannkraft, Hookesches Gesetz...

                  Dieser auf die Schnelle gesuchter link scheint da sehr ergiebig zu sein.....
                  http://www.schweizer-fn.de/maschinen...verbindung.php

                  Ansonsten die üblichen verdächtigen befragen; Dr. Google und Frau Wikipedia

                  Gruß Jörn
                  ...Gruß Jörn

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