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Vorstellen der Liaison - TIW250XS, TI100, KE25SC

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    Registrierter Benutzer
    • 29.06.2001
    • 1416

    Vorstellen der Liaison - TIW250XS, TI100, KE25SC

    Vorstellung Liaison (TIW250XS, TI100, KE25SC)

    Vor einiger Zeit habe ich die Liaison erstmals hier vorgestellt. Dieser Beitrag ersetzt den vorherigen.
    Die Weiche ist nun nach langen Hörsessions und mit tatkräftiger Unterstützung von Visaton, vielen Dank dafür an Friedemann Hausdorf, nochmals überarbeitet worden. Die Box wurde letztlich in Haan vermessen und für gut befunden. Dieses Ergebnis möchte ich Euch nun hier vorstellen.

    Man kann es nicht genug wiederholen, der Support von Visaton ist erstklassisch. Jeder der schon einmal andere Erfahrungen jedweder Art gemacht hat, genießt förmlich die zuvorkommende Unterstützung. Ein richtig dickes Lob nach Haan.


    Entwicklungsziel:
    Mit der Liaison wollte ich zum Einen die sehr guten Eigenschaften der Selection (GF200, TI100, G20SC) um einen noch tiefern Bass erweitern, sowie zum Zweiten eine optisch an die nicht mehr angebotene VIB Extra GF erinnernde Box entwickeln.

    Liaison und Selection im Größenvergleich



    Liaison



    Aufbau und Bestückung
    Die Außenmaße der Box sind mit der der VIB Extra GF identisch, BxHxT= 30x122x34 cm3. Die Box arbeitet mit dem TIW250XS in einem 70L Bassreflexgehäuse. Als BR Rohr kommt das BR14.70 in 25cm Länge zum Einsatz. Die Abstimmfrequenz liegt damit bei ca. 31Hz, was etwa einer Abstimmung nach Butterworth 4. Ordnung (B4) entspricht. Der TI100 arbeitet in einem 3,5L geschlossenem Gehäuse als Mitteltöner. Im Hochtonbereich setze ich die KE25SC ein.
    Das Gehäuse ist aus 19mm MDF zusammengebaut, mit zwei Versteifungskreuzen im Innern. Im Deckel ist eine schwarz gefärbte Glasplatte bündig eingelassen. Die Lackierung habe ich erstmals zweifarbig ausgeführt, das bewirkt optisch eine Verschlankung der großen Box und sieht nach meiner Einschätzung auch einmal etwas ungewöhnlicher aus.
    Das Bassgehäuse ist mit 6 Matten Dämmung ganz locker gefüllt, das Mitteltongehäuse wurde mit 1 Matte relativ stark gedämmt.
    Die Weiche kommt in eine separate Kammer am Boden, dazu wurde ein Teiler eingebracht, der das TT Gehäuse gleichzeitig auf 70L festlegt. Der Boden ist geschraubt und somit leicht abnehmbar. Die Weiche in ein Separée einzubauen, hat sich bewährt, somit sind Änderungen und Modifikationen der Weiche ganz einfach möglich.

    Weichenkammer Liaison




    Weiche
    Die Weiche ist auf einer Universalplatine von Visaton untergebracht und trennt die Chassis bei ca. 300Hz und 3000Hz.
    Der KE25SC wird, wie meistens angewandt, mit einem 18dB Filter angesteuert. Der Widerstand direkt vorm HT senkt den obersten Bereich ab ca. 5kHz, der andere pegelt den gesamten Übertragungsbereich ein. Der TIW250XS hat neben dem 12dB Filter noch einen Serienschwingkreis parallel geschaltet, dies bewirkt eine Linearisierung des Bereiches um 100Hz. Erwähnenswert ist, dass der MT Zweig ohne die sonst üblichen R-C-Kombinationen über einer Serienspule auskommt. Stattdessen wurde mit einem 18dB Filter gearbeitet, der die Membranresonanz bei ca. 7kHz ebenso effektiv unterdrückt. Diese Schaltung wurde zugunsten einer guten Phasenlage zum Hochtöner und optimaler Addition der Frequenzgänge im Übergangsbereich gewählt. Der parallel zum 47uF Elko liegende MKT Kondensator soll die Klangqualität im MT Bereich verbessern.
    Trotz des Einsatzes von 8 Ohm Chassis ist die Impedanz der Box 4 Ohm, ihr Minimum liegt bei genau 4Ohm im Bereich um die 100Hz.



    Frequenzgang, Messung und Simulation
    Der Frequenzgang ist im Folgenden in der Simulation mit Boxsim und zum Vergleich auch als gemessener Frequenzgang zu sehen. Dabei fällt die gute Übereinstimmung auf. Es ist festzustellen, dass die Unterschiede meist im Bereich um 1dB liegen. Der MT hat in der Simulation allerdings „kein Dämmmaterial“, so passt es mit der Realität am besten. Die Bassüberhöhung um 100Hz in der Simulation ist in der Realität nicht vorhanden.

    Messung
    Die schwarze Kurve zeigt den Gesamtfrequenzgang auf Achse in 3m Abstand. Die anderen Farben spiegeln die Einzelfrequenzgäng der Chassis wider. Man kann den insgesamt ausgeglichenen Verlauf erkennen. Der Wirkungsgrad ist mit ca. 86dB ähnlich der Vox 253.

    Simulation in Boxsim V0.98






    Messung bei Visaton am 26.01.2006



    Die blaue Kurve zeigt den Einzelfrequenzgang des Tieftöners. Die Bassmessung wird auf unterschiedliche Weise durchgeführt. Zum einen wird im Bereich bis 100Hz eine Nahfeldmessung im Abstand von 1m durchgeführt und ab 100 Hz die 3m Messung. Beide Kurven werden dann montiert, dass Prozedere ist aufgrund des Messraumes nötig. Im Diagramm kann man die untere Grenzfrequenz von ca. 25Hz (-10dB) ablesen. Der Tieftöner arbeitet bis ca. 300Hz.
    Die grüne Kurve zeigt den Frequenzgang des Mitteltöners. Er arbeitet von ca. 300Hz bis ca. 3kHz. Man erkennt schön die Resonanz des Mitteltöners bei ca. 7kHz, die mit ca. 15dB unter Nennschalldruck sehr gut bedämpft ist. Der Hochtöner übernimmt dann ab 3kHz aufwärts und arbeitet sehr linear bis weit über die Hörgrenze hinaus.
    Die asymmetrische Anordnung der Chassis auf der Schallwand schafft ein sehr gutes Rundstrahlverhalten (Messung nicht dargestellt), die Hochmitteltoneinheit sollte dabei nach innen zeigen. In einem Winkel von ca. 30 Grad konnten keine nennenswerten Abweichungen von der 0 Grad Messung ermittelt werden, selbst im Hochtonbereich blieb der Pegel stabil! Zeigt die Hochmitteltoneinheit allerdings nach Außen, so ergab sich in der Winkelmessung eine deutliche Senke im Präsenzbereich. Klanglich macht sich das mit einer weniger frischen Widergabe auch deutlich hörbar, bemerkbar.
    Die Impedanzkurve ist in der Simulation schön erkennbar, sie stimmt mit der Praxis ebenso gut überein. Das Impedanzminimum liegt im Bassbereich bei ca. 4Ohm, so dass diese Box weniger anspruchsvoll und eher gutmütig gegenüber einem angeschlossenen Verstärker ist.

    Klangbeschreibung:

    Aufstellung:
    Die Boxen stehen in meinem Raum weit von jeder Raumecke entfernt (ca. 90cm) und sind leicht angewinkelt zum Hörplatz. Die Hochmitteltoneinheit zeigt dabei nach Innen. Die Boxen stehen in einem gleichschenkligen Dreieck, Hörabstand ca. 2,8m und Boxenabstand ca. 2,4m.

    Klang:
    Wie immer habe ich mich beim Hören auf verschiedene Disziplinen konzentriert. Aber noch mehr, um die Nachvollziehbarkeit der Erklärungen weiter zu erhöhen, habe ich diesmal die Beschreibung mit Angabe von Interpret und Titel bereichert, so dass jeder Interessierte dies auch im heimischen Raum ausprobieren und somit selbst testen kann. Dabei bin ich sehr an Eurem Feedback interessiert!

    Tonale Balance
    Begonnen habe ich meinen Tests mit der Bewertung der tonalen Balance. Die tonale Balance entscheidet für mich, ob man bei einem „über alles“ Check des Klangeindruckes irgendetwas vermisst oder etwas besonders hervortritt. Zum Beispiel Unlinearitäten im Frequenzgang oder Fehler in der Aufstellung werden so ganz schnell aufgedeckt.
    Die Liaison klingt transparent und linear, wenn gleich eine im Ansatz vorhandene Vorliebe für den Bass nicht zu überhören ist. Die Musik klingt wie aus einem Guss. Alles bildet eine Einheit und wirkt harmonisch und sehr flüssig. Der Bass reicht sehr tief in die Keller hinab und bleibt stets unverzerrt, druckvoll und präzise. Ähnliches lässt sich auch über die anderen Bereiche berichten, es fällt einfach nichts auf. Die Liaison spielt Musik und zwar so wie sie aufgenommen wurde. Schlechte Aufnahmen klingen auch so und bei guten Aufnahmen blüht die Box regelrecht auf. Der gesamte Raum füllt sich mit Musik. Der Klang ist stets kontrolliert aber trotzdem locker und wirkt leichtfüßig. Man kann bequem nebenbei aber auch konzentriert und vor allem auch richtig laut hören. Es bleibt dabei, es fällt auf das nichts auffällt.
    Für diesen ersten Check nutze ich u. a. eher komplexe Musik die möglichst alle Frequenzen über einen möglichst weiten Bereich enthält. Im Grundsatz kann hier gelten, dass man in dieser Disziplin seine Lieblingsscheiben, die die man kennt, hört um evtl. Unterschiede und Unlinearitäten zu erkennen. Dabei ist zu unterscheiden, ist es ein Effekt oder Realität? Musikbeispiele sind z. B. Dire Straits mit „money for nothing“. Wenn nach dem langen Intro die Band richtig einsetzt, macht sich eine Fehlabstimmung gerade im Mitteltonbereich schnell bemerkbar. Auch eine Bassüberhöhung fällt hier schnell auf, nämlich dann wenn der Bass zu dominant ist und den Rest des Stückes quasi verdeckt. Ein weiteres Bassbeispiel ist z. B. die Scheibe „Hell freezes over“ von den Eagels. Gerade im Livetitel „hotel california“ setzt der Bass sehr dominant und kraftvoll ein. Aber er darf den Rest nicht überdecken und muss immer klar zu differenzieren sein. Ein weiteres Bsp. ist auch Micheal learns to rock mit „Played on pepper“ Titel 2 oder 8.

    Präzision:
    Bei der Präzision kommt es mir darauf an, dass von der Box möglichst viele Facetten und Details wiedergegeben werden. Das z. B. das Ausschwingen eines Zupfinstrumentes sauber hörbar und differiert vom Rest der Musik wiedergegeben wird.
    Hier spielt die Liaison auf sehr hohem Niveau. Sie ist in der Lage vom tiefsten Bass bis in die höchsten Höhen ein äußerst harmonisches, gut konturiertes Bild zu zeichnen. Wie nicht anders zu erwarten, geriet u. a. der Stimmbereich beeindruckend. Der TI schafft es mit einer Selbstverständlichkeit verschiedene Stimmen in ihren Facetten darzustellen und Zwischentöne nicht nur hörbar sondern quasi sichtbar zu machen. Interpreten stehen plastisch und gut sichtbar im Raum. Hier kann grundsätzlich als Bsp. Katie Melua mit ihrem neuen Album „Piece by Piece“ angeführt werden. Ihre schön sanfte aber kraftvolle Stimme wird sauber und gut konturiert in den Raum gestellt, man erkennt problemlos die farbenfreudige und scheinbar spielerische Stimmmodellierung der Interpretin, mein Favorit ist „ Nine million bicycles“. Auch tiefere Stimmlagen werden gut gestaffelt wieder gegeben, hier kann ich als Bsp. David Munyon mit „Poet wind“ angeben. Besonders bei dieser CD wirkt die Stimme bei weniger guten oder nicht optimal aufgestellten Boxen schnell dick und undurchsichtig. Bei der Liaison klingt es sehr natürlich und klar, die einzelnen Akkorde werden äußerst plastisch und gut differenziert wiedergegeben. Mein Tipp ist der Titel „in india“.
    Im Bass setzt sich das Bild fort, die Liaison arbeitet Basssequenzen sehr genau und gut durchhörbar heraus, der Bass ist dabei ebenso tief wie straff und fest. Wo andere Boxen eine tiefe Bassstruktur andeuten, arbeitet die Liaison diese selbstverständlicher heraus. Hier im Bass kann man z. B. Yello’s „Flag“ mit „The Race“ nutzen, teilweise sind ganz tiefe Hintergrundgeräusche hörbar, die einen Motor mit geringer Drehzahl darstellen sollen. Während man das Motorengeräusch auf vielen Boxen wahrnehmen kann, schafft es die Liaison das Geräusch nicht als Mulm oder einen einheitlichen Ton wiederzugeben, sondern die einzelnen Basssequenzen werden genau getrennt und locker luftig in den Raum geschleudert. Es entsteht ein regelrechter Druck auf den Ohren und die Zwischentöne werden scharf umrissen. Das ändert sich auch nicht, wenn man im Gegensatz zur Zimmerlautstärke auch mal laut hören möchte, der Charakter bleibt erhalten.
    Empfehlung: Die Liaison sollte daher unbedingt freistehen, eine Unterstützung von Wänden benötigt sie nicht, ganz im Gegenteil, dann wird der Bass schnell angedickt und verliert Konturen.
    In den Höhen ist das Thema ebenso deutlich und eindeutig, die Liaison schafft einen derartigen Sprung, dass im Vergleich die Selection regelrecht pauschal klingt. Der Hochtonbereich geriet noch luftiger und noch feiner gezeichnet. Interessanter Weise scheint es, als ob auch der Stimmenbereich vom besseren Hochtöner profitiert, z. B. die Stimme von R.E.M „Around the sun“ Titel „leaving new york“ zeigt mit der Liaison noch deutlicher, dass die Stimme scheinbar nicht einmal sondern offensichtlich mehrfach übereinander aufgenommen wurde. Es äußert sich in deutlich wahrnehmbaren zeitlich minimal versetzten Doppeltönen.

    Raumabbildung:
    Die Raumabbildung ist für mich ein, wenn nicht gar das bedeutendste Kriterium. Denn Musik muss nicht nur wiedergegeben werden, sondern die Boxen müssen im Ideal verschwinden und alleinig die Musik füllt den Raum.
    Hier höre ich gerne Norah Jones mit „feels like home“ Die Interpretin steht immer zentrisch zwischen und deutlich vor den Boxen. Die Instrumente sind sehr gut zu lokalisieren, man kann zwischen vorn und hinten, links und rechts sehr gut differenzieren, z. B. im Titel 11, man kann quasi den Aufnahmeraum und alle Musiker vor dem geistigen Auge arbeiten sehen, genau wo sie sich befinden und wie sie ihre Instrumente bedienen. Dabei ist hierbei das Ein- und Ausschwingen sehr deutlich zu hören. Zupfinstrumente stehen realistisch und plastisch abgebildet im Raum.
    Das Musikgeschehen löst sich regelrecht von den Boxen, man hat den Eindruck, dass nur die Musik und nicht die Boxen im Raum stehen. Der Raum ist weit in allen Dimensionen geöffnet, man kann quasi durch den Raum „gehen“. Jede Struktur ist gut zu lokalisieren und positioniert auszumachen. Man sitzt förmlich im Geschehen, da es auch Musikstücke gibt, wo die Klangkörper hinter einem spielen! Ja, stimmt, die Musik kommt nicht nur von vorn, in z. B. „Rescue me“ von Madonna geht das anfängliche Gewitter deutlich hinter dem Hörer zu Boden.
    Bei aller Abbildung habe ich jedoch den Eindruck, dass der Raum sich deutlicher zwischen den Boxen abbildet und weniger weit über der Boxenlinie links und rechts hinausgeht. Der Raum ist deutlich tiefer als breit. Mit diesem Eindruck erinnert mich die Abbildung an die Solo100, die auch nur dann breit abbildet, wenn es auch auf der CD enthalten ist. Daher kann die Liaison auch weiter auseinander stehen, als andere Boxen ohne das die Mittenortung leidet.

    Spielfreude:
    Das ist die Leidenschaft der Liaison, hier kann sie ihr volles Potential ausspielen. Der Klang gelingt äußerst leichtfüßig, luftig aber doch stets energiegeladen und bodenständig. Das absolute Highlight ist für mich der Bass, dieser unglaubliche Druck im Tiefbass, diese Staffelung bei gleichzeitiger Durchhörbarkeit, einfach fantastisch. Der Tiefbass hat eine Wucht und eine Präzision, wie ich sie noch nie gehört habe. Ich setze zum ersten Mal den TIW ein und kann jetzt sehr gut die Klangbeschreibung von Visaton nachvollziehen, das der TIW herausragende Tiefbasseigenschaften besäße. Das stimmt eindrucksvoll. Als interessantes Klangbeispiel nenne ich hier von Seal die Version von „Killer“ auf seinem Best of Album, der Bass ist sehr wuchtig und dennoch exakt. Er wird so selbstverständlich und derart kraftvoll in den Raum geschleudert, das richtig die „Wände wackeln“. Man kann aber hier deutlich hören, dass es viele verschiede Basssequenzen sind, die übereinander gelegt wurden, die von der Box nicht zu einem „Brei“ vermengt werden, sondern selbstständig bleiben und differenziert hörbar sind.
    Im Vergleich zur mir sehr gut bekannten Vib Extra GF setzt dieser Bass in der Tieftonwiedergabe noch eins drauf, so druckvoll habe ich die Vib Extra GF nicht in Erinnerung. Im Vergleicht zur Selection bemerkt man auch sofort die größere Membranfläche. Der Bass hat einfach mehr Druck und spielt mit größerer Autorität.
    Durch diesen gewaltigen Bass macht die Liaison einen riesen Spaß, gerade bei z. B. fetzigen Popnummern oder auch Bigbandeinspielungen geht richtig die „Post“ ab. Es kommt ein derart livehaftiges Gefühl auf, das andere Boxen mit kleinerer Membranfläche im Bass nicht bieten können. Auch wenn es um schnelle Basspegelsequenzen mit hohem Dynamikanteil geht, scheint es als ob die Liaison einfach noch mehr Luft zwischen einzelnen Schlägen lässt, als es mir bisher bekannt ist, z. B. Frankie goes to Hollywood mit dem Titel „Relax“ auf der CD „The Whole 12 Inches“. Dort werden anfangs mehrere brachiale Bassattacken dicht hintereinander wieder gegeben, mit der Liaison hat jeder Bassschlag seinen eigenen Reiz, der vom ersten Anschlag bis zum Ausschwingen sauber wiedergegeben wird. Mit anderen Boxen die weniger gute Dynamikeigenschaften haben, scheint es, als ob besonders die letzten Bassschläge an Kraft verlieren und die Basssequenzen nivelliert werden.
    Die Spielfreude äußert sich aber nicht nur durch eine Bassgewalt mit Suchtpotential, sondern auch in einer transparenten und aufgelösten, frischen Wiedergabe des Mittel- und Hochtonbereiches. Hier setzen sich die o. g. positiven Eigenschaften fort, die Box zeigt ganz klar die Stimmung in der Musik. Hoch motiviert und in jeder Form kontrolliert spielt die Liaison auf hohem Niveau.

    Fazit:
    Die Liaison ist eine große und gemessen am Einzelpreis auch nicht billige aber dennoch sehr preiswerte Box. Sie bietet eine Menge Gegenwert fürs Geld. Sie spielt überaus homogen und besonders nach dem Prinzip der Musik nichts zu entnehmen oder hinzuzufügen, sie macht einfach nur Musik und hat dabei keine besondere Vorliebe oder gar Abneigung. Die Liaison ist sehr spielfreudig und basspotent und setzt brachiale Bassattacken selbstverständlich und eindrucksvoll in Schalldruck um. Das geht auch mit einer gesteigerten Kritikalität in der Aufstellung einher, die Liaison sollte unbedingt frei stehen! Sie kann dazu besonders feinsinnig und wirklich hoch aufgelöst Musik wiedergeben. Es ist meine erste Box die High End mit schierer Kraft verbindet.

    Da wohl oft Frauen die großen Boxen meiden und eher kleine zierliche Böxchen preferieren, ist der Begriff „Männerbox“ für mich passend – Kraft und Sensibilität – wie wir Männer nun mal sind.

    Gruß Thomas
    Zuletzt geändert von Reim; 04.01.2008, 00:07.
    Viele Grüße

    vom Reim
  • MikeMcFluke
    Registrierter Benutzer
    • 05.02.2001
    • 1512

    #2
    Wie immer: KLASSE! Schön zu lesen...

    Wirklich beeindruckend, mit welch hohem Zeitaufwand und Zielstrebigkeit Du immer wieder arbeitest.

    MIKE

    Kommentar

    • soundmaster
      Registrierter Benutzer
      • 12.01.2005
      • 101

      #3
      Wirklich sehr schöne Box, gratuliere!
      Ich finde es immer bewundernswert wenn Leute so viel Zeit in die Entwicklung eines Projekts investieren. In deinem FAll hat sich das aber sichtlich gelohnt.

      Die Klangbeschreibung hört sich ja sehr vielversprechend an.

      mfg Gerhard

      Kommentar

      • Tosti
        Registrierter Benutzer
        • 21.10.2002
        • 846

        #4
        Hi,
        kann mich bloß anschließen, RESPEKT für die schöne Arbeit! Freue mich schon auf den Hörvergleich

        Aber was anderes: was ist das für ein Loch bei 1,2 kHz? Weiche? Gehäuse?

        Gruß
        Tosti
        Endlich !!! wieder im Wohnzimmer: The Final Mein Voxkino Eckhörnchen 4x Studio1 CB als Surrounds

        Kommentar

        • Reim
          Registrierter Benutzer
          • 29.06.2001
          • 1416

          #5
          Hallo Tosti

          aufmerksam bemerkt, diese kleine Senke wird durch die Schallwand mit asymetrischer Aufteilung erzeugt, sie macht sich aber klanglich nicht als solche bemerkbar, ich war auch erst skeptisch - ohne Grund.

          @alle

          Danke für die lobenden Worte

          Thomas
          Viele Grüße

          vom Reim

          Kommentar

          • Mr.E
            Registrierter Benutzer
            • 02.10.2002
            • 5291

            #6
            Sehr schön. Ein Nachfolger für die VIB extra GF war mal nötig.

            Kommentar

            • Gast-Avatar
              egtop

              #7
              Hallo Reimann Thomas,
              Schönes Projekt, neues Desgin - Toll,
              aber eine Frage-
              Ich bin ja auch immer so am zusätzlichen Kondensatoren reinlöten,
              aber 47 +1uf?
              könntest du mir den 1 uf erklären
              Gruß Egtop
              Zuletzt geändert von egtop; 06.02.2006, 18:11.

              Kommentar

              • LANDO
                Registrierter Benutzer
                • 10.12.2004
                • 2186

                #8
                Hallo

                wieder eine professsionelle Durchführung und Fertigung mit einer tollen gestalterischen Umsetzung.




                Was will man mehr?




                MfG LANDO
                Musikzimmer:
                B&G Matrix Magnetostat, Studio1 plus aktiven Tiefton (jeweils 2 x GF200)
                Hörzimmer mit Solitude
                Heimkino 2 mit Beamer: 5mal Acoustic Research AR15 mit TL-Sub
                Reckhorn A 404

                Kommentar

                • Tosti
                  Registrierter Benutzer
                  • 21.10.2002
                  • 846

                  #9
                  Original geschrieben von LANDO


                  Was will man mehr?

                  Mehr Zimmer, wo man die ganzen Boxen aufstellen kann
                  Endlich !!! wieder im Wohnzimmer: The Final Mein Voxkino Eckhörnchen 4x Studio1 CB als Surrounds

                  Kommentar

                  • MrWoofa
                    Registrierter Benutzer
                    • 22.09.2001
                    • 4765

                    #10
                    Sehr schön!

                    Satt weiß würde ich Buche bevorzugen

                    Schade dasd es den GF 250 nimmer gibt...
                    Grüße,

                    www.mrwoofa.de - Heimkino / HiFi / Car-HiFi Selbstbau-Anleitungen

                    Kommentar

                    • LeePriest
                      Registrierter Benutzer
                      • 06.01.2006
                      • 364

                      #11
                      Sehr schöner Bericht, mit Klangeinschatzungs-Vorbericht und eine sehr saubere Ausführung der Arbeit - Gratulation!
                      Gruß! Lee
                      -----------------------------------------------
                      Lautsprecher:
                      VIB 170 BP halbaktiv
                      Vehemence 8.3
                      Stella light XS
                      MB 208/H und 120 Liter Sub mit BGS40
                      ------------------------------------------------

                      Kommentar

                      • Bana
                        Registrierter Benutzer
                        • 28.01.2003
                        • 54

                        #12
                        Gefällt mir sehr gut;

                        und längs Streifen machen schlank.

                        Das weiß jede Frau.

                        mfg bana

                        Kommentar

                        • arnegger
                          Registrierter Benutzer
                          • 11.03.2004
                          • 937

                          #13
                          professionelle Entwicklung und klasse Design. Von mir gibts ein dreifaches Daumen hoch !

                          Kommentar

                          • Restek
                            Registrierter Benutzer
                            • 24.09.2002
                            • 86

                            #14
                            Hallo Thomas

                            Klasse Box !!! immer wieder toll wie akriebisch und mit welchem Perfektionismuss Du deinem Hobby nachgehst.

                            Meine Anerkennug!

                            Frage:
                            Kann man den Wert des Widerstandes im Serienschwingkreises des TT ändern um den Basspegel anzupassen.
                            ( Raumakustik )

                            Gruß Restek

                            Kommentar

                            • VISATON
                              Administrator
                              • 30.09.2000
                              • 4467

                              #15
                              Mit dem Widerstand kann man sehr gut den Pegel verändern, aber nicht im gesamten Bass sondern nur im Bereich von 90 Hz. Mit BoxSim kann man das gut testen.

                              Bei diesem Projekt kann man sehr gut abschätzen, wie genau BoxSim simuliert: zwar nicht auf's dB genau, aber trotzdem erstaunlich gut. Das kann derjenige beurteilen, der Erfahrungen mit der akustischen Messtechnik hat. Wenn das Mikrofon bei zwei Messungen zu verschiedenen Zeit mal etwas anders steht, kann man durchaus ähnliche Abweichungen bekommen.

                              Den auffälligsten Unterschied bei 120 Hz erkläre ich mir mit der BR-Öffnung hinten. Ich vermute, es kommt aus dem Rohr noch ein kleiner Anteil phasenverschoben vorn an, der den vom Tieftöner abgestrahlten Pegel etwas reduziert. @ UweG: Wird das von BoxSim simuliert? Ich komme deswegen darauf, weil ein zugestopftes Rohr hinten den Frequenzgang auch in diesem Bereich deutlich verändert.
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